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Walzenlagerung für Walzwerke.
Bekanntlich können bei Walzwerken, insbesondere bei Triowalzwerken die Walzen-und Zapfenlager nicht so kräftig ausgebildet werden, dass sie den bei der Walzarbeit auftretenden Druckbeanspruchungen genügen. Diese Unzulänglichkeit hängt mit dem Walzendurchmesser zusammen, der eine gegebene Grösse ist. Für den Einbau der Lager steht nur die dem Walzendurchmesser gleichkommende Höhe zur Verfügung, wobei noch berücksichtigt werden muss, dass die Walzen nach ihrer Abnutzung abgedreht werden müssen, und dabei etwa ein Zehntel ihres Durchmessers verlieren. Auf diese Verringerung des Durchmessers muss von vornherein bei der Konstruktion des Lagereinbaues Rücksicht genommen werden ; es muss zwischen den Lagern soviel Spiel'bleiben, als dem Abdrehen der Walzen entspricht.
Die Folge davon ist eine gegenüber den auftretenden Walzdrücken zu schwache Bauart, welche zu Brüchen und Durchbiegungen der Lager Anlass geben kann. Ein weiterer Übelstand bei den gebräuchlichen Walzwerken ist die Art des Nachstellen und Festhaltens der Lager in axialer Richtung. Bisher geschieht dies mittels am Lagereinbau angebrachter Flanschen oder vermittels beiderseits aufgesetzter Druckbügel, die durch Schrauben, welche in den Wangen der Walzenständer sitzen, festgezogen werden. Da das Anziehen der Schrauben niemals gleichmässig erfolgt, werden die Lagereinbauteile bei diesem Fest-
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Reibungsarbeit hervorgerufen wird.
Bei Benützung von Gleitlagern, bei denen die Lagerschalen nur eine verhältnismässig geringe Höhe aufweisen, fällt der Mangel einer zu geringen Bauhöhe des Lagereinbaues weniger ins Gewicht als bei Verwendung von Walzlagern, die einen bedeutend grösseren Raum beanspruchen. Bei Wälzlagern musste daher davon Abstand genommen werden, die Walze aus einem Stück herzustellen, weil die Walzenzapfen, um diese Wälzlager unterbringen zu können, in ihrem Durchmesser schwächer gehalten werden mussten. Da nun die meisten Walzen aus Gusseisen hergestellt werden, genügen diese verringerten Walzzapfendurchmesser nicht mehr und man behilft sich damit, nur den Walzenballen zu giessen, und die aus Stahl bestehenden Zapfen einzugiessen oder einzuschrumpfen.
Diese Herstellungsweise ist kostspielig und verwickelt, zudem sind derartige Walzen nicht für alle vorkommenden Fälle geeignet, namentlich bei tiefer eingeschnittenen Kalibern wird der Walzenballen zu schwach.
Die den Gegenstand der Erfindung bildenden Anordnungen ermöglichen eine vollständige Beseitigung der vorgenannten Übelstände und gestatten bei aus einem Stück gegossenen oder geschmiedeten Walzen die Schaffung der grösstmöglichen Lagerhöhen, so dass auch die leichte Unterbringung von Wälzlagern auf normal bemessenen Zapfen möglich ist, ohne dass die Konstruktion der Walze hinsichtlich Biegungs-und Druckbeanspruchungen Änderungen zu erfahren braucht.
Der Erfindung gemäss wird der für die Walzenlager benötigte, eine entsprechende Bauhöhe zeigende Raum dadurch gewonnen, dass die Zapfen samt ihren Lagern für die im Walzgerüst übereinanderliegenden Walzen in axialer Richtung gegeneinander abwechselnd versetzt angeordnet werden, ohne dass jedoch die Entfernung der Zapfenmittel voneinander für jede einzelne Walze geändert wird. Durch diese seitliche Versetzung der Walzenzapfenlager wird die Lagerhöhe nicht mehr gleich dem Durchmesser D der Walze, sondern sie wird zwei D-d, wobei d der Durchmesser des Walzenzapfens ist.
Die Nachstellung und das Festhalten der Lager in axialer Richtung macht es bei Verwendung von Wälzlagern bisher notwendig, den Innenring des
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einen senkrechten Schnitt durch denselben, Fig. 2 eine Seitenansicht, Fig. 3 eine Draufsicht, Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch die Bafestigungsweise der versetzten Lager, Fig. 5 eine Seitenansicht zu Fig. 4.
Es bezeichnen W1, W2 die Walzenständer, in welche die Unterwalze U mit ihren Lagern L5, L6, die Mittelwalze Jtf mit den Lagern La, L4 und die Oberwalze 0 mit den Lagern Li, L ; eingebaut sind. Die Zapfen Zt, Z2 Rind mit Bezug auf die senkrecht zu den Walzenachsen stehende Mittelebene des Walzgerüstes in ungleichen Abständen von dieser Mittelebene angeordnet, ebenso die Zapfen Za, 24 der Mittelwalze und die Zapfen %, s, der Unterwalze, u. zw. sind die Zapfen samt ihren Lagern für die übereinanderliegenden Walzen in axialer Richtung abwechselnd gegeneinander versetzt.
Zufolge dieser Anordnung der Zapfen z1, z2 ist für die Lager Lg und L4 und die Zapfen Za, Z4 der Mittelwalze M Raum geschaffen.
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wirkenden, Axialdrucklagern D1-D3 verschen, welch' letztere auf die verlängerten Walzenzapfen z1, z4 und z5 aufgeschoben und in die Gehäuse der Lager Li, L4 und L. eingebaut sind.
Die Anstellung der Unterwalze U geschieht in der gebräuchlichen Weise. Die Unterwalze ruht
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welche in auf Spindeln s sitzende Zahnräder Z fingreifen. Jede Spindel s wird durch ein SchneckengetriebeS bewegt. Die Aufhängung der Oberwalze 0 erfolgt in üblicher Weise durch Hängeschrauben H1, H2
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der Oberwalze erfolgt durch die in den Muttern m1, m2 eingeschraubten Drucksehrauben d1, d2 ; die Muttern sind in die Ständerkappe A eingepresst und gegen Verdrehung gesichert.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist in den verlängerten Walzenzapfen Z der Walze 0 eine Nut T eingedreht und der Kleeblattzapfen der Walze 0 ist an seinem innen gelegenen Teil 01 im Durchmesser etwas verstärkt. Die Ausnehmungen O2 des Kleeblattes sind bis zur Nut T durchgefräst und ausserdem sind im Zapfenteil Oi Ausnehmungen a vorgesehen. Eine Hülse H, welche an ihrem verstärkten äusseren Rmdteil k kleeblattförmig ausgebildet ist und mit ihrem Innenteil auf den hinter der Nut T liegenden Zapfenteil gui passt, kann über den Kleeblattzapfenteil 01 geschoben werden, wenn ihre Ausschnitte mit jenen des Zapfenteiles O1 sich decken.
Nach dem Aufschieben wird diese Hülse H soweit gedreht, dass sie mit vollen Teilen ihres Randes hinter die Vorragung des Kleeblattzapfenteiles 0, zou liegen kommt und mit Nasen n in die Ausnehmungen a eintritt, wodurch auch ein Verdrehen der Hülse während des Betriebes hintangehalten ist. Auf ihrer Aussenfläche hat die Hülse H ein Gewinde g eingeschnitten, auf welches die Mutter M1 aufgeschraubt ist. Durch Anziehen dieser Mutter werden, wenn Drucklager in
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Innenring J des Wälzlagers gepresst und halten auf diese Art das Wälzlager W1 auf dem Walzenzapfen Z fest.
Die Mutter Mi und die Hülse H werden nach Bedarf und je nach der Drehrichtung der Walzen mit rechtem oder linkem Gewinde versehen, um nicht nur ein Loslösen, sondern auch ein Festhalten der Mutter während des Walzens bewirken zu können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Walzenlagerung für Walzwerke, dadurch gekennzeichnet, dass die Zapfen der aus einem Stück hergestellten Walzen samt den Lagern zwecks Erzielung grosser Lagerabmessungen in axialer Richtung abwechselnd gegeneinander versetzt sind, die Entfernungen der Zapfen-und Lagermittel und demgemäss die Biegungs- und Druckbeanspruchung der Walzen aber ungeändert bleiben und die Anstellung der Lager gegen axialen Schub der Walzen zentral erfolgen kann.