<Desc/Clms Page number 1>
Lackier-und Trockenofen für Draht.
Nach der Erfindung werden Trockenöfen, insbesondere zum Isolieren von Kupferdrähten durch Emaillelack so eingerichtet, dass das Einführen der sehr dünnen Kupferdrähte auf mechanischem Wege geschieht, dergestalt, dass der zu emaillierende Kupferdraht vom Anbeginn des Arbeitsganges während der Einführung des Drahtes in die Führungsrollen das Lackbad und den Trockenofen mit derjenigen gleichbleibenden Geschwindigkeit durchläuft, die bei geregelter Arbeitsweise angewendet wird.
Die bis jetzt bekannten Einrichtungen sind im allgemeinen so eingerichtet, dass ein Führungsrollensystem im Lackbad liegt und ein zweites Führungsrollensystem etwa drei Meter darüber oder in wagerechter Entfernung davon. Der Kupferfaden wird bei allen bekannten Einrichtungen in die beiden Führungsrollensysteme in der Weise eingeführt, dass das nicht im Lackbad liegende Rollensystem durch von Hand bediente Vorrichtungen in unmittelbarer Nähe des ersten Führungsrollensystems gebracht wird. Danach wird der Kupferfaden von Hand über die zusammengehörigen Rollenpaare und die Abzugspule, welche den fertigen Draht aufwickelt, gelegt.
Nun wird das zweite Rollensystem durch Handwinden u. dgl. in seine Arbeitsstellung im Trockenofen sehr langsam und vorsichtig zurückgeführt, damit
EMI1.1
dem diese umständliche Arbeit vollendet ist, wird der Abzug des Drahtes durch die Aufnahmespule in der erforderlichen Arbeitsgeschwindigkeit, die zum Lackieren und Trocknen des Drahtes erforderlich ist, in die Wege geleitet.
Da sich bei einer Entfernung von etwa 3 m zwischen beiden Rollensystemen und im allgemeinen fünf nebeneinander liegenden Rollen bei jedem Rollensystem insgesamt mehr als 30 m Draht zwischen Ablaufspule und Aufwickelspule befinden und der Emaillierprozess, das fünfmalige Eintauchen des Kupferdrahtes in das Lackbad und daran anschliessende fünfmalige Trocknen des Lackes auf dem Kupferdraht erst dann beendigt ist, wenn das mit normaler Arbeitsgeschwindigkeit in das Lackbad einlaufende Stück Kupferdraht die fünfte Rolle des zweiten Rollensystems verlassen hat und auf die Aufwickelspule gewickelt wird, so ist der zum Einziehen gebrauchte, mehr als 30 m messende Kupferdraht unvollkommen lackiert und isoliert und muss zum Abfall gelegt werden.
Hiedurch entsteht ein ausserordentlich grosser Verlust an Kupferdraht, der bei einmaligem Einziehen der 30 Spulen einer Maschine einen Verlust von etwa 1000 m Kupferdraht bedeutet. Da das Einziehen des Drahtes, auch wenn es mit Vorsicht durch besonders geschulte Arbeiter ausgeführt wird, sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. sind zur Bedienung einer 30-spindeligen Maschine bei schwachem Kupferdraht wenigstens drei Arbeiter erforderlich, weil auch während des Betriebes vielfach Fadenbrüche vorkommen. Bei jedem Fadenbruch muss aber der Kupferfaden stets in der vorher beschriebenen Weise eingezogen werden, wobei also wieder ein Verlust von mehr als 30 m Kupferdraht entsteht.
Allen diesen Nachteilen wird durch die Erfindung vollständig abgeholfen, wonach jedes Führungsrollenpaar mit einer mechanischen Fadenführung ausgerüstet ist. Der Kupferfaden wird beim Einziehen am Fadenführer durch Anbinden oder Umwickeln befestigt. Danach wird der Fadenführer mit dem Triebwerk der Aufwickelspule gekuppelt und nun mit dem Kupferdraht mit der normalen Arbeitsgeschwindigkeit zunächst durch das Lackbad geführt, wobei er den Faden in die Rille der ersten Rolle des ersten Rollensystems legt. Von da geht er durch den Trockenofen zur ersten Rolle des feststehenden zweiten Rollensystems und legt beim Umgang den Faden in die Rille dieser Rolle und so weiter, bis der Faden die letzte Rolle des feststehenden zweiten Rollensystems passiert hat.
Von dort bewegt sich der Fadenführer noch bis in die Nähe des ersten Rollensystems, worauf der Faden abgerissen und über eine Hilfsrolle der
<Desc/Clms Page number 2>
Aufwickelspule zugeführt wird. Dieses Abreissen und das Befestigen an der Aufwickelspule kann mit Leichtigkeit so eingerichtet werden, dass die regelmässige Weiterführung des Kupferfadens nicht unterbrochen wird. Demzufolge wird der Faden vom Zeitpunkt des Anknüpfens an den Fadenführer bis zum Befestigenan der Aufwickelspule mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit durch das Lackbad und den Trockenofen geführt, wie dies bei normalem Lauf der Maschine durch die Aufnahmespule bedingt ist.
Dadurch wird erreicht, dass der Faden vom Anbeginn der Einführung in das Lackbad Ordnunggemäss behandelt wird, so dass keinerlei Abfall durch Einführung des Fadens in den Trockenofen entsteht.
Die Bedienung ist auf das Anbinden des Fadens an die Öse des Fadenführers und dessen Ankuppeln an das Triebwerk der Aufwickelspule (also auf wenige Sekunden) beschränkt. Man kann nun den Fadenführer mit einem Signalwerk verbinden, welches dem Arbeiter ein Zeichen gibt, wenn der Faden in dfe letzte Rolle des zweiten Rollensystems eingelegt ist und sich der Aufwickelspule nähert. In der Zwischenzeit kann der Arbeiter andere Spulen bedienen.
Durch die neue Einrichtung wird ferner der Vorteil erreicht, dass das erste Rollensystem, welches im Lackbad liegt, unausgesetzt in demselben verbleiben kann, da der Draht vom Fadenführer dareh das Lackbad geleitet wird, wodurch eine Verunreinigung des Lackbades und der Hände des Arbeiters vermieden wird.
Bei allen bisher bekannten Vorrichtungen musste das erste Rollensystem aus dem Lackbad entfernt und der Aufwickelmechanismus so lange ausgeschaltet werden, bis der Arbeiter den Faden von Hand in die beiden Rollensystem eingelegt hatte, erst nachdem das zweite Rollensystem wieder in seine Arbeitsstellung zurückgebracht war, konnte das erste Rollensystem wieder in das Lackbad und damit auch in das Triebwerk für die Aufwickelspule eingeschaltet werden.
Der Fadenführer läuft zweckmässig nur so lange mit, als er zum Einziehen eines Drahtes benötigt wird. Ist diese Arbeit so weit vorgeschritten, dass das Anknüpfen des Fadens an die Aufwickelspule erfolgen kann, so ist es zweckmässig, den Fadenführer vom Triebwerk der Aufwickelspule abzukuppeln und in unmittelbarer Nähe des Laekbades, also derjenigen Stelle, die im Bedienungsbereich des Arbeiters liegt, stehen zu lassen.
Indessen ist es auch möglich, den Fadenführer dauernd im Umlauf zu halten. Doch ist damit der Nachteil verknüpft, dass der Arbeiter beim Bruch eines Fadens darauf warten muss, bis der Fadenführer in Griffweite kommt.
Der Fadenführer kann in mancherlei Weise ausgeführt sein. Eine zweckmässige Einrichtung ist in Fig. 1 im Schnitt c, d der Fig. 2, und in Fig. 2 im Schnitt nach a-b der Fig. 1 dargestellt.
1 ist die Welle für das erste Rollensystem, welches im Lackbad liegt, 2 die Welle für das zweite Rollensystem, welches innerhalb oder ausserhalb des Trockenofen liegen'kann. Der zu emaillierende
EMI2.1
räder 7b und 8b eine Kette 9b geleitet. Die beiden Ketten 9a und 9b sind durch eine Querstange 10 miteinander verbunden, auf welcher der Fadenführer 11 mit der Öse 12 und dem Führungsstift 73 ver- schiebbar ist.
Die beiden Kettentäder 7 a und 7b der Welle 1 sind mit einer Laufbüchse 14 starr verbunden. Die beiden Kettenräder 8a und 8b sind mit der Welle : 2 starr verbunden, so dass also sowohl die Kettenräder 7 : und ? & , als auch die Kettenräder 8 a und 8b nur gleichmässig und zu gleicher Zeit gedreht werden und die Lage der Führungsstange 10 gegen die Ketten beim Fortbewegen der Ketten 9a und 9b durch die Kettenräder 7 a, 7b und 8 a, 8b sich nicht verändert. 15 ist die Aufwickelspule oder die Abzugrolle für den Kupferdraht 3, welche mit der Welle 1 starr verbunden ist. 16 ist ein verschiebbarer Bolzen an der Abzugrolle 15, der in Fig. 1 in das Kettenrad 7b eingeschoben gezeichnet ist.
wodurch die mit der Welle 1 starr verbundene Abzugrolle 15 den Antrieb der Kettenräder 7a, 7b der Ketten 9a, 9b und der Kettenräder 8a, 8b der Welle 2 und damit die Bewegung des Fadenführers 11 vermittelt. 18 ist zweckmässig ein Flacheisen, auf welchem die Führungen 18a, 18b, 18c, 18d usw. angebracht sind.
Das Einziehen eines Kupferfadens in die Führungsrollen und durch den Trockenofen bis auf die Abzugwalze 15 geht dann in folgender Weise vor sich :
Der Führungsstab 10, der an den Ketten 9a, 9b befestigt ist, befindet sich mit dem verschiebbaren Fadenführer 11 in seiner Ruhestellung über der ersten Rille der ersten Rolle der Welle 1 etwa in der Höhe des Pfeiles 19. Der von der Abzugrolle über die Hilfsrolle 20 geleitete Kupferfaden 3 wird an der Öse 12 befestigt und das Kettenräderpaar 7 a, 7b durch Einschieben des Stiftes 16 in. das Kettenrad 7b mit der Aufwickelspule 15 gekuppelt. Der Fadenführer bewegt sich also nach Fig. 2 in der Richtung des Pfeiles 4a um die Führungsrolle 5a und weiter in der Richtung des Pfeiles 4b.
Während der Fadenführer den Halb-
EMI2.2
und die Führungsrolle 6a und gelangt in der Richtung des Pfeiles 4c an die Schiene 18, wo der Stift 1-3 des Fadenführers 11 in der Richtung des Pfeiles 4d (Fig. l) in die Nute der Führungsschienen 18a und 18b
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
faden 3 wird über die Hilfsrollen 21, 22 und über die Aufwickelspule 15 gelegt, so dass nunmehr bei der ununterbrochenen Weiterdrehung der Aufwickelspule 15 der Abzug von der Aufwickelspule. M aus erfolgt.
Da die Geschwindigkeit des Fadenführers 11 gleich der Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickelspule 15 ist, und infolgedessen der Kupferfaden 3 von Anbeginn durch die.
Rollen Ja-M im ordentlichen Arbeits- wege durch das Lackbad und den Trockenofen geführt wird, ist der Kupferdraht vom ersten zur Aufwickel- spule 15 gelangenden Stückehen an ordnungsmässig emailliert und isoliert.
Die Anzahl der nebeneinander angeordneten Führungsrollen Ja'-Ja, 6a-6d ist nicht beschränkt.
An Stelle der Kettenräder und der Ketten kann jedes geeignete Trieb-und Transportwerk für den Faden- führer 11 verwendet werden. Der Fadenführer 11 und die Führungsschiene 10 können mit Rasten versehen sein, in welche eine Feder bei der Verschiebung des Fadenführers von Mitte zu Mitte der Führungsrollen Ja bis Ja einschnappt, so dass ein Zurückgleiten des Fadenführers aus der Mittellinie derjenigen Führungs- rollen, in welche der Fadenführer jeweilig durch die Führungsschienen gelangt, verhindert ist.
'Soll der Fadenführer zum Einführen eines neuen Fadens benutzt werden, so ist es nur erforderlich, denselben von Hand in die Ausgangsstelle der Fig. 1, d. h. also in die Lage der Rolle 5a zurückzuschieben.
Eine Einziehvorrichtung nach der Erfindung kann auch anders ausgeführt werden, z. B. durch
Anwendung eines einzelnen endlosen Führungsbandes, welches einen verschiebbaren Fadenführer trägt.
Ausserdem ist es möglich, ein Führungsband in der Weise anzuwenden, dass dasselbe der Reihenfolge nach über sämtliche oberen und unteren Führungsrollen geführt wird und den Kupferfaden auf diesem Wege in der ordentlichen Reihenfolge in die einzelnen Führungsrollen einlegt. Dieses endlose Führungsband kann von Hand oder mechanisch in seine Ausgangsstellung zurückgebracht werden.
Nach der Erfindung ist es wesentlich, dass beim Einziehen des Kupferfadens 3 das im Lackbad
EMI3.2
mit derselben Geschwindigkeit und in der gleichen Weise mechanisch durch das Lackbad und den Trocken- ofen geführt wird, wie dies beim ordentlichen Arbeitsvorgang durch Aufwickeln des Kupferdrahtes. 3 auf die Spule 15 der Fall ist, so dass zum Einziehen das Rollensystem der Welle 2 aus seiner Arbeitsstellung
EMI3.3
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Lackier-und Trockenofen für Draht, insbesondere für elektrische Leitungen, gekennzeichnet. durch eine selbsttätige, bei Bedarf mit der normalen Arbeitsgeschwindigkeit des Trockenofen umlaufende
Einlegevorrichtung, welche den Anfang des zu lackierenden Drahtes mittels eines mechanischen Fadenführers erfasst und dann durch das Lackbad und über alle Führungsrollen bis zur Aufwickelspule leitet.