<Desc/Clms Page number 1>
Hochvakuum-Röntgenröhre.
EMI1.1
trodenentfernungen durch Anlegen auch der höchsten verwendeten Spannungen keine wirksame Entladung erfolgt, verwendete man bisher einen Glühdraht als Elektronenquelle. Neuerdings wurde jedoch gefunden, dass man auch bei kalten Elektroden wirksame Entladungen erhält, wenn man die Elektrodenentfernungen gegenüber den gebräuchlichen Werten erheblich verkleinert. Durch Verwendung solcher Nahelektroden kann man auch bei äusserster Luftleere, wenn Gasreste keine Rolle mehr spielen. Elektronen durch die Einwirkung der Anode aus der Kathode herausziehen und bei Verwendung entsprechender Spannungen derart beschleunigern, dass sie an der Auftreffstelle Röntgenstrahlen der gewünschten Härte erzeugen.
Jedoch sind nicht damit ohne weiteres praktisch brauchbare Röntgenröhren gegeben. Denn es bleibt entsprechend der Entfernung zwischen dtn beiden Elektroden von dem ganzen erzeuSten Strahlenkegel nur ein schmaler Ausschnitt übrig, da die Strahlung in den Restkegeln einerseits von den Metallmassen der vorgelagerten Kathode, anderseits von denen der Anode zum grössten Teil verschluckt wird.
Ferner ist auch bei den geringen Entfernungen keine eigentliche Sammlung der Elektronenstrahlen und damit kein kleiner Brennfleck erzielbar. Diese Nachteile konnte man dadurch vermeiden, dass man die Anode nicht gleichzeitig als Antikathode ausbildet, sondern eine besondere gitterförmige Anode vorsieht. Man erhält dabei einen komplizierten Aufbau, da drei verschiedene Elektroden in den Hochvakuumraum eingeführt werden müssen, u. zw. die Kathode und Anode zur Anlegung der erforderlichen Spannungen, die Antikathode, wenn nicht zum Anschluss an die SpanmlI1g, FO doch zum Einbau einer besonderen Kühlvorrichtung.
Gemäss der Erfindung kommt man mit zwei Elektroden aus und erhält trotzdem einen nutzbaren Röntgenstrahlenkegel von demselben Offnungswinkel. wie ihn die gebräuchlichen Röntgenröhren liefern, durch eine besondere Ausbildung der gleichzeitig als Antikathode dienenden Anode. Es besitzt
EMI1.2
Abstand von der Kathode angeordnet ist, dass Raum für die Ausbildung eines Röntgenstrahlenkegels von passendem Öffnungswinkel bleibt, eine metallische Haube, deren der Kathode gegenüberliegenden zwecks Hindurchganges der erzeugten Elektronenstrahlen durchlöcherte Abschlusswand der Kathode so nahe angeordnet ist, dass bei Anlegen der Betriebsspannung Elektronen aus der Kathode herausgezogen werden.
Sollen Röntgenstrahlen geringen Härtegrades erzeugt werden, so kann in der Seitenwandung der Haube eine entsprechende Öffnung zum Hindurchtreten der Röntgenstrahlen herausgeschnitten sein.
In den Figuren ist ein Ausfuhrungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Fig. 1
EMI1.3
Fig. 3 eine abweichende Ausführung.
In die aufs äusserste entlüftete Glaskugel g der Röntgenröhre sind mit dem gleichen Durchmesser die Kathode k und die gleichzeitig als Anode dienende Antikathode a mittels langer Hälse eingeführt, Die Kathode k besteht aus einem auf einem Stiel s, aufgesetzten konkav gewölbten Teller t. Die Anode. besteht aus einem zweckmässig aus Kupfer hergestellten Rohr fl, in das ein engeres kurzes Rohr f2 mit einer zweckmässig schräggestellten inneren Abschlusswand M eingesetzt ist, so dass gewissermassen eine Einstülpung des äusseren Rohres fi entsteht.
In die Abschlusswand w des Rohres 2 ist auf der nach der Kathode zu gerichteten Seite ein Wolframklotz 11'1 eingesetzt. Die Einstülpung ist. durch ein an die
<Desc/Clms Page number 2>
Verbindungsstelle der beiden Rohre r1, r2 angesetztes, entsprechend dem Kathodenteller t konvex gestaltetes Netz t ? überspannt. Dieses Netz wird zweckmässig aus nach der Kathode zu hochkantgestellten Blechstreifen hergestellt ; es kann aber auch als gelochtes Blech ausgebildet und nach dem inneren der Anode zu mit Versteifungsrippen ausgerüstet sein.
Die äussere Fläche des Netzes wird in einem so geringen Abstande von der Kathode angeordnet, dass bei Anlegen der gewünschten Röhrenspannung ohne jedes weitere Hilfsmittel Elektronen aus der Hohlspiegelfläche der Kathode herausgeholt werden.
Der Hohlraum des Rohres 1'1 und damit auch der Zwischenraum zwischen den beiden Rohren r, und rs wird für den Betrieb mit einer Kühlflüssigkeit gefüllt und kann zwecks Erzielung eines geregelten Umlaufes dieser Flüssigkeit in bekannter Weise mit eingesetzten Leitbleehen versehen sein. Es wird
EMI2.1
lino
Statt die Kathode als Hohlspiegel auszubilden, kann man und sie damit auch das ihr nahe gegen- überliegende Netz eben herstellen.
Um dann eine gute Zentrierung der Elektronenstrahlen zu einem Brennpunkt auf dem Wolframklotz ! ;'i zu erzielen, muss man die ebene Kathodenfläche mit einem kurzen zylindrischen Rand versehen, der natürlich nicht um das Rohr der Antikathode oder Anode hemmgreifen darf, da er dann infolge statischer Abschirmung keine richtende Wirkung auf die Elektronen ausüben würde.
Für Röntgenröhren der neuen Bauart, die nur mit verhältnismässig geringen Stromstärken arbeiten sollen und bei denen daher eine besondere Kühlung der durchbrochenen Abschlusswand der Anode nicht erforderlich ist. kann man die Antikathode in der üblichen Form ausführen, und man braucht ihr nur eine Haube aufzusetzen, die nach der Kathode zu durchlöchert ist und dieser genügend dicht gegen- übersteht.
Eine abweichende Bauart ist in Fig. 3 dargestellt, bei der der Übergang der Elektronen erleichtert wird und dementsprechend die Möglichkeit gegeben ist, mit geringerer Spannung auszukommen oder
EMI2.2
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Hochvakuum-Röntgenrölire mit zwecks Erzeugung freier Elektronen aus kalter Kathode einander stark genäherten Elektroden, dadurch gekennzeichnet, dass die der Kathode in kleinem Abstand gegen- überstehende Wandung der Anode durchlöchert und die gleichzeitig als Antikathode dienende Prellwand für die Elektronen dahinter angeordnet ist.