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Oesterreichische PATENTSCHRIFT Nr. 9198.
CLASSE 20 : EISENBAHNBETRIEB,
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Gegenstande.
Durch dieselbe wird folgendes erreicht :
1. Das Kuppeln geschieht selbstthätig und erfolgt sehr rasch.
2. Das ebenfalls rasche Entkuppeln wird durch Ziehen an einem Handhebe) bewirkt. der nach Belieben rechts oder links gelegen sein kann.
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werden.
4. Das Kuppeln und Entkuppeln bringt keine Gefahr für die Bediensteten mit sich.
5. Die Elasticität der Kupplung vermeidet das Schlängern.
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Kraftrichtung dieselbe ist wie bei der jetzigen Kupplung.
7. Die Kupplung zweier Wagen erfolgt wechselseitig, ein Satz Kupplungstheile ersetzt daher die bisher angewandten Nothketten.
8. Die vorliegende selbstthätige Kupplung kann mit der gegenwärtig gebräuchlichen kombiniert werden, so dass man die Wagen nach Erfordernis selbstthätig oder in der üblichen Weise kuppeln kann.
9. Eine Abänderung der Construction der bisherigen Wagen ist behufs Anbringung
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht.
Fig. 4 ist eine Draufsicht der Fig. 3, zum Theil Schnitt nach der Linie C D der Fig. 3.
Fig. 5 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie E F der Fig. 1 und zeigt die InnenseitederKupplungsplatte.
Fig. (i zeigt die Kupplungsplatte in Seitenansicht von aussen gesehen.
Fig. 7 ist. ein Schnitt nach der Linie C 7 der Fig. 1.
Fig.. S zeigt Einzelheiten des K@pplungshakens nebst Sperriegels in verschidenen Stellungen.
Fig. 9 - 13 zeigen eine Sperrvorrichtung in verschiedenen Stellungen.
Fig. 14 und 15 zeigen schematisch in Ansicht und Draufsicht die Anordnung der KupplungaufeinemEisenbahnwagen.
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Die Kupplung besteht aus einem am Zugstangenende dr@hbar golagerten Rahmen, in dem eine Kupplungsplatte mit Kupplungshaken und Riegeln gelagert ist. An jedem Wagonende ist eine derartige Einrichtung angebracht, so dass, wenn zwei Wagen zusammengeschoben werden, die Haken der einen sich in die Öffnungen der anderen Plato schieben
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einen Wagen ausgeübte Zug wird dann durch die Zugstangen und die Kupplungsglieder übertragen.
Der Rahmen besteht aus der die Zugstange 1 durchsetzenden Achse 2, welche die Stelle des üblichen Drehzapfens vertritt, auf dem die Kupplungskurbel 3 sitzt. An den Enden der Achse sind zwei Führungen 4 warm aufgezogen, welche aus mit den Flanschen nach aussen gerichteten U-Eisen bestehen, und in welche aus U-Eisen 5 gebildete Gleitbackon laufen (Fig. T), die miteinander durch ein cylindrisches Querstück 6 verbunden sind. Der Rahmen besteht also aus den Stücken 2, 4,5, 6 und kann sich verlängern oder verkürzen.
Anschläge 7, 8 an den Führungen 4 und an den Gleitbacken 5 begrenzen die Verlängerung. Die Tlieile haben ausreichenden Spielraum, um beim Befahren von Curven die nöthige Neigung der Achse 6 gegen die Achse 2 zu erreichen.
Die Führungen 4 sind miteinander durch einen festen Rahmen 9 verbunden, innerhalb welches sich die Gleitbacken 5 verschieben.
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(Fig. 1) abgeschlossen, die sich gegen den Brustbaum des Wagens lehnen.
Auf der Achse 6 ist die rechteckige Kupplungsplatte 12 drehbar, Fig. 5 und welche vorne zwei symmetrisch in einer Diagonale gelegene Haken 13 mit Durchbrechungen im breiten Kopftheil und zwei symmetrisch in der zweiten Diagonale angeordnet' Öffnungen 14 besitzt.
An der Rückseite der Platte sind in einer Verstärkung derselben Führungen 15 für die Riegel 16 angebracht, welche quer zu den Haken 13 gestellt sind. Spiralfedern J7
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Riegeln Zapfen 18 durch Schlitze 19 hindurch. Die beiden Riegel sind durch einen in der Mitte der Platte 12 gelagerten Hebel 20 verbunden, in dessen (bei 21) geschlitzte Enden die Zapfen 18 eingreifen. Am unteren Theil des Hebels 20 ist eine Stange 22 eingelenkt, deren oberes Ende durch eine kurze Stange 23 mit dem anderen Ende des
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Stange 22 trägt an der Aussenseite eine Gabel 24.
An einer Seite des Gleitbackenpaares 5 ist eine Stange 25 starr befestigt, die zweckmässig concentrisch zur Längsachse der Kupplung gekrümmt ist, und auf welcher ein Gewicht 26 frei gleitet. Die Gabel 24 um-
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() ffnungen 14 hält.
Zum bequemen Zurückschieben der Riegel 16 beim Eindringen der Haken l ? in die
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wirkt sonach zunächst auf die Abschrägung 27 des Riegels und ertheilt letzteremdie. erste Verschiebung, während die Abschrägung 29 nachher auf der Ahschrägung 28 zur Wirkung gelangt und den Riegel vollends zurückschiebt. Der Riegel liegt sonach auf beiden Seiten der Öffnung 14 auf und kann daher wie ein an beiden Enden unterstützte Balken ohne Bruchgefahr starke Qucrbelastungen aushalten.
Auch die Seitenflächen der Haken sind geneigt, um deren Eindringen in die Öffnungen 14 zu erleichtern. Eine Bufferfeder 31, Fig. 1 und 2, welche sich gegen eine Platte 32, Fig. 7, am Rahmen 9 lehnt, drückt beständig gegen die Platte 12 und hält sie so in senkrechter Lage zur Längsachse der Kupplung.
An jedem Ende des lebels 20 ist ein Drahtseil 40 befestigt, an welchem man von der Seite des Wagens aus ziehen kann, um die Riegel vor den Öffnungen 14 wogzuziehen und so das Entkuppeln zu bewirken.
Um, ohne beständig am Seil 40 zu ziehen, die Riegel zurückgezogen zu halten und \ on beiden Seiten des Wagens bethätigen zu können, kann man folgende Einrichtung ; bpnützen (Fig. ] (5).
Das Seil 40 ist mit einem Zuggriff 41 und einem Ring 42 ausgestattet, der über einen Bolzen 43 gelegt werden kann, welcher in einer an einem der Buffer 45 des Wagens befestigten Stütze 44 befestigt ist. Eine Feder 46 sucht den Bolzen nach aussen xu drücken. der durch ein Seil 47 mit dem Seil 40 der anderen Wagenseite in Verbindung steht. Da
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zu ziehen, denn der das ganze feststellende Ring wird hiedurch von seinem Bolzen gelöst.
Zwischen der Höhenlage der Längsachsen der Kupplungen verschiedener @Wagen können erhebliche Unterschiede vorhanden sein, welche man bei Anbringung der vorliegenden Kupplung leicht ausgleichen kann, indem man die Höhenlage der letzteren in der Ruhestellung entsprechend regelt. Dies kann durch ein Ftacheisenband 48 geschehen (Fig. 1 und 2), welches am Rahmen 9 befestigt und um den Haken 49 der gewöhnlichen Kupplung geschlungen ist, oder durch einen Anschlag 50, Fig. 4, der sich gegen den Brustbaum 11 legt, oder endlich durch eine am Wagengestell geeignet befestigte Console.
Indessen können Unterschiede der Höhenlage auch durch Verschiedenheiten der Belastung hervorgerufen werden. Ausserdem können, wenn die Wagen gerade über Curven fahren, seitliche Abweichungen der Längsachsen der Kupplungen vorkommen. Um trotz aller dieser Umstände ein sicheres Eindringen der Haken 13 in die Öffnungen 14 zu sichern, ist jede Kupplung (Fig. 1--5) mit einem Führungsstück 51, mit einer gegen die wagrechte und einer gegen die senkrechte geneigten Führungsfläche, versehen, welche auf ein Führungsstück 52 der gegenüberliegenden Kupplung derart einwirkt, dass es letztere
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der Ruhelage eine geringe Neigung zu geben, wie Fig. 14 zeigt.
Die Wirkungsweise der Kupplung ist folgende :
Stehen die Kupplungen zweier Wagen einander gegenüber, so liegen die Haken 18 des einen genau vor den Öffnungen 14 des anderen Kupplungstheiles, und vermöge der Führungsstücke 51, 52 dringen die Haken in die Öffnungen ein, ohne an die Platten 12 zu stossen, wobei die Riegel 16 gegen den Druck ihrer Federn in dem Masse zurückgeschoben werden, als die Haken tiefer in die Öffnungen 14 eintreten, und zwar vermüg@ der Abschrägungen, 29, 30. Hierauf schnellen die Riegel unter der Einwirkung der Federn 77 plötzlich vor und schieben sich durch die Durchbrechungen. 53 der Haken.
Gleichzeitig hebt der von den Riegeln mitgenommene Hebel 20 zuerst die Stange 22 mit dem Gewicht W, wie in Fig. 5 punktiert angedeutet, dann lässt er diese Theile herabfallen, und der hiebei erzeugte Stoss treibt die Riegel vollends in die Haken ein. Die Riegel können dann durch keinen Zufall mehr herausgezogen werden, sie verriegeln viel-
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Das auf der Stange 25 frei bewegliche Gewicht 26 ist von Hegel 20 und den Riegeln le, insoferne unabhängig, als wenn ein auf die Wagen ausgeübter Stoss die Theile plötzlich zu heben sucht, das Gewicht 26 auf 25 frei nach aufwärts gleiten kann, ohne auf die Stange 22 einen Einfluss auszuüben;
im Gegentheil, dieses Gewicht treiht beim Herunter- fallen die Riegel noch fester ein.
Die selbstthätige Kupplung kann mit einer Sperrvorrichtung ausgestattet sein, welche die Riegel selbatthätig in der zurückgezogenen Lage festhält, ohne dass man eines der Entkuppiungssotte festhaken müsse und ohne dass man warten müsste, bis die Kupplung vollends gelöst ist, wobei aber gleichwohl die Riegel selbstthätig wieder einfallen. wenn nach dem Entkuppeln eines Wagens ein anderer behufs Kuppelns angeschoben wird.
Es wird dabei auch angestrebt, die Sperrvorrichtung derart anzuordnen, dass, wenn
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welchen ein Ansatz 1 ; 1 der Klinke 62 stösst. Ein Gegengewicht 6'9 sucht den Ausklinkarm beständig gegen den Zapfen 63 zu drehen.
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hinaus, und der Arm 64 liegt an der linken Seite des Hakens 13, der in die obere Öffnung der Platte cingedrungen ist. Zieht man nun an einem der Seile 40, um den Riegel lui durch Drehung des Hebels 20 aus den Haken 13 zu ziehen, so wird die Stange 22 mit-
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rechts von einem Anschlag 70 an der Platte 12 herabfällt und so verhindert, dass die Regel stammt dem Hebel 20 in die Ausgangslage zurückkehren.
Das Ziehen am Seil 40 kann dann ohne Schaden aufhören (Fig. 10).
Wird die Kupplung hierauf gelöst, so dreht das Gegengewicht 69 den Arm 64 derart um den Zapfen 66, dass er sich vor die Öffnung J4 stellt, aus der der Haken heraus-
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ist, Fig. 11. Wird nun ein anderer Wagen angeschoben, wobei die Haken 13 des letzteren wieder in die Öffnungen 14 eindringen, so wird der Arm 64 durch die obere Abschrägung des Hakens gehoben, wobei er am Zapfen 66 frei emporgleitet ; dabei wird auch die Klinke 62 mitgenommen und kommt folglich ausser Eingriff mit dem Anschlag 70, Fig. 12. Hiedurch werden Riegel 16 nebst dem Hebel 20 und dem Gewicht 26 freigegeben und kehren in die Ausgangslage zurück, sobald die Durchbrechungen 53 der Haken 13 vor den Riegeln stehen. Überdies wird durch den Ansatz 61 der Klinke 62 der Arm 64 nach links geschoben und gleitet an der linken Seite des Hakens herab, Fig. 9.
Ist, während die Wagen entkuppelt sind, zufällig die Klinke 62 vom Anschlag 70 losgekommen, so wird dadurch die sichere Herbeiführung der selbsttätigen Kupplung beim Aneinanderschieben in keiner Weise gestört. Der, wie aus Fig. 11 ersichtlich, noch vor der Öffnung 14 stehende Arm 64 wird vom Haken 13 gehoben und verhindert, dass die Klinke 62 sich gegen den Anschlag 70 legt, wenn die Riegel sammt Nebentheilen durch die schiefen Ebenen 30, 29 des Hakens gehoben werden. Das Ganze kann daher durch das Gewicht 26 in die Ausgangslage, zurückgeführt werden, so dass die Riegel wie vorhin in die Durchbrechungen 53 der Haken einfallen.
Die vorliegende Kupplung eignet sich besonders für Lastzüge, kann aber auch für Personenzüge Verwendung finden, wenn man eine Spannvorrichtung hinzufügt, welche die überflüssig gewordene oder fortgelassene Schraubenkupplung ersetzt.
Man kann hiezu eine beliebige Vorrichtung benutzen. Die in Fig. 14 und 15 gezeigte ist jedoch anderen vorzuziehen. Diese Spannvorrichtung besteht aus einem Gelenkparallelogramm 74, 75, 76,77, von dem zwei Ecken 74, 76 mit den beiden unabhängigen 'FI) eilen 1 und 78 der Zugstange gelenkig verbunden sind. Die beiden anderen Ecken 75, 77 des Parallelogrammes sind mit Muttern 79, 80 des Rechts- (82) und Linksgewindes (83) der Querstange 81 gelenkig verbunden, deren Enden in wagrechten Schlitzen der Lang- bäume 84 gleiten. Eines dieser Enden trägt ein Griffrad 85, um'die Stange drehen zu k ('Lnen. Das andere Ende der Querstange trägt ein Getriebe 86. in das. ein Getriebe 87 mit Griffrad 88 eingreift.
Die Getriebe S6 87 werden von einer Platte 89 getragen, welche längs des Längs- llaumes 84 verschiebbar ist. Dreht man sonach die Griffräder in einer bestimmten Richtung, so werden die Muttern 79, 80 einander genähert bezw. voneinander entfernt, und dem- entsprechend die Ecken 74, 76 des Pazallelogrammes voneinander entfernt bezw. einander genii'filiert und so ein Entspannen bezw. Spannen der Kupplungen bewirkt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbstthätige Kupplung für Eisenbahnwagen, dadurch gekennzeichnet, dass am äussren Ende der üblichen Zugstange ein verlängerbarer und verkurzbarer, durch eine Dutterfeder (31) auseinander gezogen gehaltener Rahmen eingelenkt ist, an dessen vom Zug : 5tangenkopf augekehrten Ende eine Kupplungsplatte eingelenkt ist, welche in bekannter Weise mit nach aussen gerichteten Haken und Öffnungen zur Aufnahme \on Haken einer zweiten, gleichen und an einem zweiten Wagen angeordneten Kupplungsplatte, sowie mit Riegeln ausgestattet ist, welche nach dem Eindringen der Haken in die Öffnungen der Platte in bekannter Weise selbstthätig in diese Haken einfallen.