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Gemäss des Stammpatentes wird das Anlegen der Bremsklötze an die Räder und die Kraftäusserung im weiteren Verlauf der Bremsung durch einen und denselben Bremhebel mit verschiedener Übersetzung bewirkt. Bei den Einrichtungen nach den Fig. 1-12 dieses Stammpatentes ist der für die selbsttätige Einschaltung des Organes, wie Exzenters od. dgl., erforderliche Weg der zur Kraftquelle führenden Bremsstange und damit auch der hiefür notwendige Energieverbrauch abhängig von der jeweiligen Belastung des Fahrzeuges, d. h. von der jeweiligen Stellung, die das Exzenter auf seiner Welle einnimmt. Der dem Exzenter gegenüberliegende Punkt des Bremshebels vollführt während des Gestängeleergangs einen umso grösseren Weg, je weiter er vom Hebeldrehpunkt für den Leergang des Gestänges entfernt ist.
Die in den Fig. 13 und 14 dieses Stammpatentes dargestellten Einrichtungen kommen, da sie ein festes Arbeits- übersetzungsverhältnis (kein verschiebbares Exzenter 12) haben, für Fahrzeuge mit stark schwankender Belastung (Güterwagen) nicht in Betracht.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden weitere Ausführungsformen eines derartigen Bremsgestänges mit nur einem Bremshebel, die den Gebrauch dieser Vorrichtung sowohl für Fahrzeuge mit fester als auch für Fahrzeuge mit veränderlicher Arbeitsübersetzung gestatten. Bei diesen Ausführungen ist der Energieverbrauch für das selbsttätige Einschalten der die Änderung der Übersetzung bewirkenden Organe unabhängig von der Belastung des Fahrzeuges immer gleich gering, und ausserdem werden alle bisherigen Ausführungsformen nach der Richtung verbessert, dass bisher die Steigung des verwendeten Exzenters nur sehr gering sein durfte, d. h. dass dieses sehr gross sein oder um einen verhältnismässig grossen Winkel gedreht werden musste, wenn unter dem Bremsdruck ohne besondere Vorkehrungen ein Abgleiten des Exzenters vom Bremshebel noch sicher vermieden werden sollte.
Das Exzenter muss ferner während des Bremsvorganges durch die zwischen ihm und dem Bremhebel auftretende Reibung, die grösser als die zwischen ihm und seinem Drehbolzen auftretende Reibung (der Welle 10 in ihren Lagern) festgehalten werden. Der Erfindung gemäss werden statt des Exzenters Keile verwendet, die wegen der an beiden Keilflächen annähernd gleich grossen Reibung auch bei grösserem Reibungswinkel noch festliegen.
In den Fig. l und 2 ist eine beispielsweise Ausführung desBremsgestänges für Fahrzeuge mit gleich- bleibender Arbeitsübersetzung in der Draufsicht bei gelöster und angezogener Bremse dargestellt. Die vom Bremskolben betätigte Bremsstange 1 greift am Bremhebel 3 an, dessen Bolzen 6 nicht fest gelagert
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gedrückt wird. Der Bremshebel 3 ist zwischen den vier Führungsschienen 2. und erforderlichenfalls noch anderweitig horizontal geführt und durch die zwischen den Führungsschienen beweglichen Laschen 24. die mit dem Bremshebel3 durch den Bolzen 24'verbunden sind. gegen seitliche Verschiebung gesichert.
Die Laschen 24 halten am freien Ende mittels eines Bolzens 24"ein Gleitstück 26. Von dem Bolzen 27 des Bremshebels 3 führt ein Lenker 28 zu einem Winkelhebel 29, dessen im kurzen Hebelarm befindlicher Bolzen 30 in einem Schlitz 28'des Lenkers 28 gleiten kann. Von diesem Bolzen führt zu dem Bolzen 32 eines zweiten Winkelhebels 33 ein Lenker 31. auf dem sich eine mit einer gewissen Anfangsspannung versehene Schraubenfeder 34 befindet. Mit dem zweiten Arm der Winkelhebel 29 und 33 sind Keile 3. 5
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Die Wirkungsweise dieses Gestänges ist folgende :
Wird die Bremsstange 1 nach rechts gezogen, so wird auch das mit ihr verbundene Ende des Bremshebels 3 nach rechts bewegt. Da nun der in der Bremsstange 5 gegen die Bewegung des losen Gestänges auftretende Widerstand durch die auf den Bremshebel 3 einwirkenden Federkräfte. 9 und 17 überwunden wird, so wird sich der Bolzen 6 von seiner Stütze 23 zunächst nicht abheben, sondern der Bremshebel J wird sich um diesen Bolzen verschwenken, der dabei wegen der Führung des Bolzens 24'zwischen den Führungsschienen 25 eine kleine seitliche Verschiebung erfährt. Es wird also der Bolzen 24'und durch die Laschen 24 auch das Gleitstück 26 nach links mitgenommen.
Gleichzeitig bewegt sich der Lenker 28
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verschwenkt und die Keile 35 und 36 im entgegengesetzten Richtungssinn zueinander verschoben werden.
Da der Keil 36 an der Platte 29 ein festes Widerlager findet, wird der Keil 35 etwas nach links verschoben, wobei durch entsprechende Bemessung und Anordnung bewirkt wird, dass zwischen dem Keil 35 und dem Gleitstück 86 während des ganzen Gestängeleerganges ein gewisser kleiner Spielraum stets erhalten bleibt.
Haben sich die Bremsklötze nun fest an die Räder gelegt, so dass sich die Bremsdruckstange 5 praktisch nicht mehr weiter bewegen kann, dann wird unter der Fortwirkung der Bewegung des Bremskolbens der Bremshebel. 3 um den Bolzen 4 nach rechts aussehwingen. Dabei wird der Bolzen 24'und somit das Gleitstüek26nach rechts bewegt, während gleichzeitig der linksseitige Rücken des Keils 35 während der nun schnelleren Bewegung des Bolzens 27 nach rechts rascher nach links vorschreitet, so dass der zwischen den Teilen 26 und 35 vorhandene kleine Spalt verschwindet. Sodann kann der Bolzen 24'fÜr den weiteren Bremsverlauf mittels der Laschen 24, des Gleistückes 26 und der Keile 85 und 36 an der Platte. 39 einen festen Halt finden.
Ist dies erreicht, dann dreht sich beim weiteren Bremsverlauf der Bremshebel 3 um den nun festliegenden Bolzen 24' ; es ist also für die Arbeitsperiode des Bremsvorganges die durch die Lage des Bolzens 24'bestimmte Übersetzung massgebend. Der Lenker 28 kann sich während dieser Periode infolge des Vorhandenseins des Schlitzes 28'unter ZusammendrÜcken der Feder 34 weiter nach rechts bewegen.
Beim Lösen der Bremse ist der Vorgang umgekehrt. Die einzelnen Teile kehren wieder sämtlich in ihre Anfangsstellung zurück.
In den Fig. 3 und 4 ist eine zweite beispielsweise Ausführnngsform der Bremsvorrichtung für Fahrzeuge mit veränderlicher Arbeitsübersetzung ebenfalls bei gelöster und angezogener Bremse veranschaulicht. Bei dieser Ausführung ist die Entfernung zwischen den Bolzen 6 und 24'frei wählbar und wird vorteilhafterweise kleiner als in der vorher beschriebenen Ausführungsform angenommen. Dadurch wird auch der vom Bolzen 24'während des Gestängeleerganges zurückgelegte Weg kleiner, so dass es möglich ist, die Einrichtung auch für grössere Bremsklotzentfernungen mit nur einem Keil 35 von ungefähr derselben Neigung wie bei der ersten Ausführungsform auszuführen.
Dieser Keil stützt sich jedoch rechts nicht auf eine feste Auflage, sondern auf ein zweites Gleistück 40, das durch die Laschen 41 mit dem Querbalken 42 zusammenhängt, von dem das eine Ende durch die Laschen 4.'3 mit dem Drehbolzen 6 des Bremshebels 3 in Verbindung steht. Zwischen dem Balken 42 und dem festen Widerlager 44 lässt sich ein Auflagestück 45 bei gelöster Bremse leicht verschieben, u. zw. kann dies von Hand aus oder durch eine bekannte selbsttätig wirkende Vorrichtung dem Bruttogewicht des Fahrzeuges entsprechend erfolgen. Die feste Auflage für den Bolzen 6 ist hier in Form eines Bolzens 2. dargestellt, an den sich die Laschen 43 unter der Wirkung der Federn 9 und 17 anlegen.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende :
Während des Gestängeleerganges, der wegen der auf den Hebel. 3 einwirkenden Federkraft 9 und 17 wieder mit einer Verschwenkung dieses Hebels um den Bolzen 6 vor sich geht, bleiben die Laschen 4. 3 und der Balken 42 in Ruhe. Der sich hiebei verschiebende Keil 35 wird bei entsprechender Neigung wieder bewirken, dass der geringe Abstand zwischen dem linken Keilrücken und dem Gleitstück 26 während des Gestängeleerganges erhalten bleibt. Liegen die Bremsklötze an den Rädern bereits fest, dann wird, wie bei der vorbesehriebenen Ausführung, dieser Abstand rasch verschwinden und der Bolzen 24'findet wieder, u. zw. durch die Laschen 24, Gleitstück 26, Keil 35.
Gleitstück 40, Laschen 41, Balken 42 und die zugehörigen Bolzen an dem Auflagestück 45 seinen Halt. Diese Verbindung des Bremhebels 3 und des Balkens 42 einerseits durch den Keil 35 und anderseits durch die Laschen 43 kann annähernd als Parallelführung angesehen werden, so dass die Teile 3 und 42 immer annähernd die gleiche Verschwenkung erleiden.
Der Bremshebel 3 schwenkt daher während des eigentlichen Bremsvorganges um einen ideellen Drehpunkt. der durch die jeweilige Stellung des Auflagestückes 45 bestimmt wird ; es passt sich also die Arbeits- übersetzung des Gestänges der jeweiligen Stellung des Auflagestückes 45 und damit der jeweiligen Belastung des Fahrzeuges an, während die Leergangsübersetzung, so wie bei der ersten Ausführungsform, unabhängig von der Belastung nur durch die Lage des Bolzens 6 bestimmt wird. Auch hier kehren
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stück 45 wieder leicht beweglich wird.
Vorliegende Einrichtung kann sowohl für Fahrzeuge mit veränderlicher als auch für solche mit fester Arbeitsübersetzung des Bremshebels 3 verwendet werden, wie letztere beispielsweise für Personenwagen in Betracht kommt. Für den letzteren Fall kann dann an Stelle des beweglichen Auflagestückes 45 ein feststehender Bolzen oder ein einfaches Auflager vorgesehen werden.
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Auch hier sind die verschiedensten Abweichungen in der Ausführung möglich und die Einrichtung lässt sich, wie dies auch bezüglich der in dem Stammpatent dargestellten Ausführung der Fall ist, nicht nur für Bremsen, sondern auch für Arbeitsmaschinen und alle jene technischen Einrichtungen verwenden, bei denen es darauf ankommt, eine vorhandene Übersetzung in einem gegebenen Augenblick selbsttätig zu verändern.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Bremsgestänge mit selbsttätiger Änderung der Übersetzung während des Bremsverlaufes nach Patent Nr. 91545, dadurch gekennzeichnet, dass als selbsttätig einschaltbare Organe für die Veränderung des Übersetzungsverhältnisses des Bremshebels (3) ein oder mehrere Keile (35 bzw. 35, 36) von geringer Steigung in Anwendung kommen.