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Bremse für ein Stellhebelwerk, insbesondere für Wagenfenster Bei den
Kurbelvorrichtungen zum Heben und Senken von Körpern, insbesondere Fenstern von
Fahrzeugen, sind selbettätige Sperrvorrichtungen üblich, die die Last in der jeweiligen
Lage halten. Diese bestehen in der Hauptsache aus Spiralfedern, die, um einen hohen
Druck hervorzurufen, viele Windungen haben müssen. Diese Bremsvorrichtungen beanspruchen
verhältnismäßig viel Raum, stehen beispielsweise im Wageninnern zu weit vor und
stören damit den Aufbau des Fensters. Andererseits sind aber auch bereits Bremsvorrichtungen
mit Blattfedern bekannt. Die Federn verursachen jedoch ebenfalls infolge ihrer ungünstigen
Anordnung eine ziemliche Dicke der Vorrichtungen und vermögen auch in dieser Anordnung
den notwendigen Druck nicht auszuüben. Schließlich gibt es schon Kugelsperrvorrichtungen
verschiedenster Art, welche jedoch infolge des notwendigen Spieles bei Stößen und
starkem Vibrieren des Motors ein langsames, aber sicheres Sinken von Fenstern nicht
zu verhindern vermögen.
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Die Erfindung betrifft eine Bremse für ein durch Kurbel bewegtes,
unter Federspannung stehendes Stellhebelwerk, insbesondere für Wagenfenster, wobei
durch Blattfederdruck eine Bremswirkung hervorgerufen und die Feder beim Kurbeln
des Hebelwerkes unwirksam gemacht wird. Sie kennzeichnet sich dadurch, daß die Blattfeder,
durch einen Einspannrahmen gegen. Ausspringen gesichert, gegen zwei radial wirkende,
sich gegen eine ortsfeste Bremstrommel legende Bremsbacken eingespannt ist und daß
sie durch einen drehbaren Handhebel unter Zwischenschaltungvon Druckgliedern ausgerückt
wird, wobei gleichzeitig eine Verkupplung der Stellscheibe mit dem Stellhebelwerk
für das Fenster erfolgt.
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Die Abbildungen zeigen eine Ausführungsform einer erfirndungsgemäßent-
Vorrichtung, und zwar Abb. z die allgemeine Anordnung der Vorrichtung an der Tür
eines Fahrzeuges, Abb. a die Vorrichtung in Seitenansicht und in vergrößertem Maßstabe,
Abb. 3 die Bremsvorrichtung für sich bei veränderter Stellung, Abb. q. einen Schnitt
nach Linie A-B der Abb. 2 in vergrößertem Maßstab, Abb. 5 einen Schnitt nach Linie
C-D der Abb. 3.
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Auf einer Tragplatte r ist in Form eines Flansches starr eine Bremstrommel
2 befestigt, gegen deren Innenwand an sich bekannte radial verschiebbare Bremsbacken
3 wirken. Die Bremsbacken 3 haben rechtwinklig abgebogene Fortsätze, mit denen sie,
durch Bolzen geführt, auf einer an dem Boden der Trommele angeordneten kreisförmigen
Stehscheibe
4 ruhen, welche um die Mittelachse 5 der Trommel drehbar ist. Durch einen Rahmen
6 und Schrauben 7 gehalten, ist zwischen den beiden sich gegenüberliegenden Bremsbacken
3 eine Blattfeder 8 vorgesehen, unter deren Spreizdruck die Bremsbacken 3 an die
Innenseite der Trommel 2 gedrückt werden. Die Breite der Blattfeder 8 ist etwas
kleiner als die Breite des Ausschnittes im Rahmen 6. Die Blattfeder 8 hat an ihrer
Innenseite zwei im gleichen Abstand von der Achse 5 des Bewegungshebels 12 liegende,
stumpfkegelförmigeAussparungen9, in welche Kugeln io eingreifen können. Diese finden
ihren Halt in entsprechenden Aussparungen einer Mitnehmerplatte i i, welche durch
den Handgriff 12 verdreht werden kann. Eine Verkupplung der Mitnehmerplatte i i
mit der Stellscheibe erfolgt durch zwei Nasen 13 und 14 und einen Anschlagstift
15 der Scheibe 4.
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Ein Zapfen 16 der Scheibe 4 (Abb. 2) ist über eine Stange 17
mit einem Zapfen 18 einer um eine Achse 19 drehbaren Scheibe 2o verbunden,
welche in bekannter Weise zum Zwecke des Ausgleichs des Fenstergewichtes unter der
Wirkung einer Spiralfeder 21 steht. Einschnitte 22 der Scheibe 2o dienen zum Nachspannen
der Spiralfeder 21. Die Scheibe 2o trägt ferner drehbar und exzentrisch gelagert
einen Hebel 23, dessen einer kürzerer Arm 24 an dem freien Ende eines an
der Platte i befestigten Lenkers 25 verbunden ist, dessen anderer längerer Arm 26
an seinem Ende eine Rolle 27 trägt. Diese ist in bekannter Weise in einem Führungsschlitz
28 des Fensterrahmens 29 gehalten, so daß durch Verschwenken des Hebels 23 das Fenster
30 gehoben bzw. -gesenkt wird.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende:
Es sei zunächst angenommen, daß sich die Bremse in Ruhelage, d. h. in Bremsstellung
befindet, wobei die Kugeln io, wie aus Abb. 4 ersichtlich, gleichachsig in den stumpfkegelförmigen
Nuten 9 der Feder 8 liegen. Die Vasen 13 und 14 sowie der Anschlagstift 15
nehmen hierbei die in Abb.2 dargestellte Lage ein. Wird nun der Handgriff 12 in
der Pfeilrichtung 31 (Abb. 3) verschwenkt, so wird damit die -Mitnehmerplatte
i i- in derselben Richtung verdreht, und die Kugeln io werden in den Aussparungen
9 von deren tiefsten Stellen (Abb. 4) nach weniger tiefen Stellen (Abb. 5) verschoben.
Bei dieser Verschiebung erleidet die Feder 8 noch keine Verschwenkung, weil einerseits
die Feder durch den Reibungsschluß der Backen 3 festgehalten ist und andererseits
vorerst die Platte i i und die Scheibe 4 durch den vorhandenen Spielraum zwischen
den Teilen 14, 15 nicht miteinander gekuppelt sind. Beim Verschieben der Kugeln
io in den Aussparungen 9 der Feder 8 wird letztere naturgemäß, da sie an ihren Enden
durch den Rahmen 6 gehalten ist, in der Mitte nach -außen gedrückt, d. h. gewölbt
(s. die punktierten Linien in Abb. 4). Infolge der Wölbung und der dadurch bedingten
Verkürzung der Feder 8 hört diese auf, einen Druck auf die Bremsbacken 3 auszuüben,
so daß nuneineVerdrehungderScheibe4 und der Bremsbacken 3 erfolgen kann. Dies geschieht,
sobald die Nase 14 den Anschlag 15 der Platte 4 erreicht hat (Abb.3). Bei
weiterer Verschwenkung des Handgriffes- 12 wird nun mit der Mitnehmerplatte i i
die Scheibe 4 samt Bremsbacken 3 in der Pfeilrichtung 31 verdreht. Die Kugeln io
bleiben hierbei jedoch in der in Abb. 3 und 5 dargestellten Lage. Durch Verdrehen
der Scheibe 4 wird die Stange 17- in der Pfeilrichtung 32 bewegt und die Scheibe
2o in der Pfeilrichtung 33 (Abb.2) gedreht. Das Verdrehen der Scheibe 2o hat ein
Verschwenken des Hebelarmes 26 in der Pfeilrichtung 34 zur Folge, so daß in diesemFalle
das Fenster geschlossen wird. Wird der Handgriff 12 nach Einstellung der Fensterlage
losgelassen, so gleiten unter dem starken Druck der gewölbten Feder 8 die Kugeln
io entlang. der .schiefen Flächen in den keiligen Aussparungen 9 und gelangen schließlich
in die tiefsten Stellenderselben zurück, so daß die Feder 8 in die ursprüngliche
gestreckte Lage zurückkehren kann, wodurch die Bremsbacken 3 wieder zur Anlage mit
der Bremstrommel kommen. Ein selbsttätiges Verschieben des Fensters, welches über
den Hebel 23, die Scheibe 2o die Stange 17 und die Scheibe 4 mit den Bremsbacken
verbunden ist, kann somit nicht erfolgen. Das-Zurücktreten der Kugeln io in die
Bremsstellung ist insofern erleichtert, als hierbei nur die Mitnehmerplatte und
der Handgriff i2. ein kleines Stück bewegt werden müssen und sich die Kugeln hierbei
drehen können. Mit dem Zurücktreten der Kugeln io wird die Mitnehmerplatte also
gegenüber der Scheibe 4 in eine Stellung gebracht, in welcher der Anschlagstift
15 genau zwischen den Nasen 13 und 14 liegt.
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Bei Verschwenkung des Handgriffes i2 in der Pfeilrichtung 31 entgegengesetztem
Sinne wiederholt sich dasselbe, wobei sich lediglich die Kugeln io. in ihren Aussparungen
9 nach den entgegengesetzten Seiten verschieben. Außerdem kommt in diesem Falle
die Nase 13 der Mitnehmerplatte ii mit dem Anschlag 15 der Scheibe
4 in Berührung.
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Mit Hilfe der oben beschriebenen Vorrichtung kann das Fenster durch
einfaches Verschwenken des Handgriffes 12 um etwa 27o° von der Offenstellung in
dieVerschlußstellung und umgekehrt ohne besonderenKraftaufwand
gebracht
werden. In jeder Stellung (auch Zwischenstellung) ist das Fenster nach Loslassen
des Handgriffes gesichert.