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Verfahren zur Gewinnung von Vaseline.
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erwiesen sich wegen der kristallinischen Natur des in ihnen enthaltenen Paraffins für die Vaselinegewinnung als nicht verwendbar.
Das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Vaseline geht nicht von Erdöl oder Erdölrückständen aus, sondern verwendet Produkte der trockenen Destillation bituminöser Stoffe, wie Schwelteerpeche und Generatorteerpeche, die als Rückstände bei der Destillation von Braunkohlensehwelteeren von Generatorteeren und Tieftemperaturteeren entstehen.
Das Verfahren besteht darin, dass man die Peche in reinem, ungeschmolzenem, genügend fein zerkleinertem Zustande mit Lösungsmitteln, wie Benzin, oder Mischungen von Benzin oder Benzol miteinander oder beider mit andern Lösungsmitteln für bituminöse Stoffe wie Äthylalkohol, Methylalkohol, Azeton, Äther behandelt. Die Behandlung muss unterhalb des Erweichungspunktes der Peche stattfinden.
Nach Abtreiben des Lösungsmittels aus den vom Rückstande getrennten Lösungen erhält man ein Produkt, welches ip seinen Eigenschaften der natürlichen ungereinigten Vaseline aus Erdöl gleich kommt.
Das durch Extraktion erhaltene Rohprodukt kann durch Behandeln mit flüssiger schwefliger Säure, Schwefelsäure oder Alkalien oder durch Basen nacheinander gereinigt werden, worauf man zum Entfärben des Stoffes über Bleicherde Entfärbungskohle oder dgl. filtriert.
Das Verfahren der Extraktion soll mit derartigen Mengen von Lösungsmitteln und nur bis zu einem derartigen Grade ausgeführt werden, dass der extrahierte Stoff ein einheitliches zähes Produkt darstellt. Nachdem die Möglichkeit, derartige Produkte zu gewinnen, bekanntgegeben wird, weiss der Sachverständige, wie er die Menge des Lösungsmittels und den Grad der Extraktion der Materialien anzupassen hat.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von dem bekannten für analytische Zwecke angeführten Ausschütteln von Braunkohlengeneratorteer mit Benzin, und dem Extrahieren von mit 15000 Braunkohlenpulver brikettierten Braunkohlengeneratorteer im Soxhlet dadurch, dass planmässig auf die Gewinnung des viskosen Stoffes hingearbeitet wird und dass die Extraktion bei der angeführten niedrigen Temperatur stattfindet. Nach dem bekannten Verfahren erhält man nur wechselnde Gemische von leichten und schweren Ölen. welche nicht die Zähigkeit und die erforderliche halbfeste Beschaffenheit der Vaseline besitzen und mit dem Gesamtparaffin des Teeres durchsetzt waren. Hiedurch wurde die Homogenität ausgeschlossen und gerade die für die Vaseline charakteristische Eigentümlichkeit der Homogenität vermieden.
Nachdem durch die entsprechenden Versuche die Verwendbarkeit des zu Gebote stehenden Rohmaterials zur Vaselinegewinnung festgestellt ist, werden 100 kg fein gepulverten Teerrüekstandes in ein entspreehendes Gefäss mit gelochtem Boden gegeben und möglichst kühles, nötigenfalls gekühltes Benzin
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Rückstand gibt dann das fertige Reinprodukt, dessen Ausbeute je nach dem Ausgangsmaterial und dem Farbton in weiten Grenzen schwanken kann. Die Ausbeute in Rohvaseline beträgt bis 50 kg.
Es ist bereits bekannt gewesen, bituminöse Stoffe im gepulverten Zustand mit flüchtigen Lösungsmitteln zu behandeln. Die bekannten Verfahren beziehen sich aber alle auf andere Ausgangsmaterialien, wie das vorliegende Verfahren und können dementsprechend auch nicht das Produkt des vorliegenden
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extrahiert. Die Schweizer Patentschrift Nr. 60989 beschreibt die Abscheidung protoparaffinartiger Kohlenwasserstoffe aus paraffinhaltigem Rohmaterial durch Lösen in der Wärme, u. zw. 70 C. Eine derartige Temperatur darf nach dem vorliegenden Verfahren nicht verwendet werden. In Jacobsens Chemisch-
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mitteln kolloidal verhält und beim Abkiihlen gallertartig ausfällt. Das Pech, welches nach dem vorliegenden Verfahren verwendet wird, ist mit dem Paraffin nicht identisch.
Es darf nach dem vorliegenden Verfahren auch nicht in der Wärme gearbeitet werden.