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Vorrichtung zur Herstellung von besonders zur telegraphisehen Beförderung bestimmten Chiffre- dokumenten.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von besonders zur telegraphischen Beförderung bestimmten Chiffredokumenten, bestehend aus einem elektrischem Schnellchiffrierungsapparat, durch den einem mit dem Chiffreschlüssel Unbekannten theoretisch und praktisch undeutbare Chiffren in der Form von Typendruck oder damit äquivalenten Zeichen,
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Die Erfindung bezweckt besonders eine schnelle und ununterbrochene Chiffrierung und Dechiffrierung von telegraphischen, z.
B. für drahtlose Telegraphie bestimmten Mitteilungen zu ermöglichen, die einerseits eine bedeutende Länge besitzen können, ohne dass die Sicherheit vor der Deutung der Chiffre durch Unberufene, wie sie bisher lediglich durch Umstellung der Schlüsselmechanismen des Chiffrierungsapparates erreicht wurde, eine Einbusse erleiden würde, und die andrerseits in einer Anzahl hergestellt werden, die bei Verwendung einer und derselben Anordnung derartiger Mechanismen bisher nicht dauernde Sicherheit vor
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durch Radiotelegraphie kommen häufig Texte von vielen tausend Wörtern vor und da die Mutationsperiode, die mit den bisher verwendeten Apparaten ohne allmählige Umstellungen des Apparates herbeigeführt werden konnte, in den besten Fällen kaum je 1000 Zeichen betrug, leuchtet es ein,
dass der Sicherheitsgrad der Chiffre bei derartigen langen Mitteilungen entweder heiabgesetzt wurde oder dass die Nachrichten in mehreren Chiffren, eine ganz oder teilweise unabhängig von dem Schlüssel der anderen aufgegeben werden mussten, was Zeitaufwand herbeiführt, verwickelte Übereinkünfte zwischen den Korrespondenten voraussetzt und leicht Irrtümer oder Chiffrierungsfehler verursacht.
Die Erfindung bezweckt ferner, viel schnellere Handhabung als bei den bisherigen
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sowie zwangläufige elektrische Auslösung aller Mechanismen zu verwenden, wodurch auch grössere Zuverlässigkeit als bisher erreicht wird.
Bei der Erfindung kommt eine Art von Mutationsreihen zur Verwendung, die bisher bei elektrischen oder mechanischen Chiffrierungsapparaten nicht benutzt wurden und welche die Vorteile sehr verwickelter, scheinbar regelloser Zusammensetzung sowie grosse Ver- änderungsmöglichkeiten durch geringe Abänderung des Apparates darbieten.
Bei jeder Art von Chiffrierung kommt es vor, dass, falls eine grosse Menge sprachlicher Texte mit derselben Xormal- (Alphabet-) reihe, derselben Mutationsreihe irgendwelcher Art und entsprechendem, gegenseitigem Anfang der Zeichen chiffrieri wird, Chiffrezeichen mit der-
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arten geordnet werden können und die dadurch entstandene Frequenzliste durch Vergleich mit der durchschnittlichen Buchstabenfrequenzordnung der bekannten oder vermuteten Textsprache Auskunft über den grösseren oder kleine ; en Grad von Wahrscheinlichkeit ergeben kann, die für die Bedeutung der in ihren Plätzen hochfrequenten Chiffrezeichen vorhanden ist. wodurch eine Deutung der Chiffre ohne Kenntnis der Mutationsreihe sehr erleichtert wird.
D : es ist natürlich der Fall, gleichviel ob die Chiffrierung mittels eines Apparates oder nicht bewirkt wird, weshalb es bisher immer notwendig war, derartige Schlüsselteile eines Apparates, die einigermassen die Zusammensetzung der Mutationsreihe bestimmen, sehr häufig auszuwechseln, und zwar am liebsten so häufig, dass jede Chiffre ihre besondere Mutationsreihe durch verschiedene Schlüsselanordnung erhält.
Vorliegende Erfindung bezweckt, eine derartige, stetige Auswechslung der Schlüssel dadurch zu beseitigen, dass durch eine besondere Vorrichtung die Beschaffenheit des zu chiffrierenden Textes selbst die Wirkung der für eine ganze Reihe von Texten verwendeten Schlüsselmechanismen und somit auch die Zusammensetzung der resultierenden Bewegungsreihe in einer Weise beeinflusst, welche, da zwei Texte niemals Buchstaben für Buchstaben gleich sind, für jeden einzelnen Text variiert. Dies wird durch eine bei Chiffrietung sowie bei Dechiffrierung selbsttätig wirkende Vorrichtung ermöglicht, die, jedesmal wenn ein gewisser verabredeter Buchstabe z. B. a chiffriert oder ein diesen Buchstaben bedeutendes Chiffrezeichen dechiffriert wird, in Wirksamkeit tritt.
Dadurch wird erreicht, dass dieselben Schlüssel bei laufender telegraphischer Korrespondenz während einer bestimmten, vorher verabredeten Zeitperiode verwendet werden können, und zwar ganz unabhängig von der
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Anzahl von Telegrammen, die während dieser Zeit abgesandt werden, ohne dass der Sicherheitsgrad der Chiffren beeinträchtigt wird.
Um die Eigenart der Erfindung nachzuweisen, dürfte es notwendig sein, zunächst das chiffretheoretische Prinzip, worauf sie gegründet ist, näher klarzustellen.
Unter Annahme zweier im Verhältnis zueinander verstellbarer Chiffrierungsorgane, die mit zyklischen, in Bezug auf die Reihenfolge einander umgekehrt entsprechenden Alphabeten I und II versehen sind, können die letzteren der Einfachheit wegen als zwei im Verhältnis zueinander verschiebbare, wiederholte Zeichenreihen dargestellt werden, wie z. B. :
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<tb>
<tb> I <SEP> : <SEP> abcdefg <SEP> abcdeig <SEP> ab.....
<tb> II <SEP> : <SEP> gfedcba <SEP> gfedcba <SEP> gf.....
<tb>
Wird ferner angenommen, dal3 jede Reihe eine absatzweise Verschiebung von konstanter Grösse und in konstanter Richtung entgegengesetzt der Verschiebung der anderen erhalten kann, z. B. die Reihe I einen Schritt jedesmal nach rechts und die Reihe II zwei Schritte jedesmal nach links, so können diese Reihen von abwechselnder Bewegung und Stillstehen durch Zifferreihen bezeichnet werden, z. B. für die Reihe I : 10010 [0..... und für die Reihe II : 0200222020 ....., wobei die Ziffer o bedeutet, dass in einem bestimmten
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ist, sind diese Ziffernreihen zwar periodisch, können aber immer so gewählt werden, dass die Gliederanzahl der Perioden keinen gemeinsamen Faktor besitzen, z.
B. für die Reihe I : a) IOIO/HOIO/. und für die Reihe II : b) 2200/2200/....
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<tb>
<tb> a) <SEP> II0I0II0I0II0I0II0I0II0I0II <SEP> ......
<tb> b) <SEP> 220022002200220022002200220......
<tb> c) <SEP> 33012310321123013210 <SEP> 3301......
<tb>
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Die zusammengelegte Verschiebung der beiden Alphabete im Verhältnis zueinander oder die Summe der Glieder der Reihe c) ist hier 32, d. h. die Chiffrierungsorgane, deren Alphabet sieben Zeichen umfassend gedacht wird, würden nach einer ganzen Bewegungsperiode
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und zwar wie folgt :
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<tb>
<tb> 1 <SEP> : <SEP> abcde <SEP> i <SEP> g <SEP> abcdetgabcd.....
<tb>
II <SEP> : <SEP> cbagfed <SEP> cbagfedcbag.....
<tb>
Weil 7 und 4 keinen gemeinsamen Faktor besitzen, müssen offenbar sieben derartige Bewegungsperioden nacheinander folgen. bevor das Organ in die ursprüngliche Ausgangsstellung am Ende einer ganzen Bewegungsperiode zurückgekehrt ist, so dass die Periode, die in betreff der Wirksamkeit der Chiffrierungsorgane tntsteht, 4 X 5 X 7 = io Glieder umfassen wird.
Falls man in diesem einfachsten Beispiel von der erst gezeigten relativen Stellung der Reihen I und II ausgehen würde, wo der Textbuchstabe a bei Ablesung in der Reihe I dem Ch'ffrebuchstaben g in der Reihe II entspricht, so würde offenbar eine allmähliche Chiffrierung eines und desselben Textbuchstaben eine Chiffre mit der Periode 140 ergeben.
Chiffrierungs-Tabelle.
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<tb>
<tb>
Textbuchstabe <SEP> Aufänglicher <SEP> Bewegungsreihe:
<tb> Chiffrebuchstabe
<tb> 330I23I032II230I32I0
<tb> Chiffrezeichen <SEP> :
<tb> a <SEP> g <SEP> daagebaaecbafccbfdcc
<tb> b <SEP> f <SEP> cggfdaggdbagebbacbb
<tb> c <SEP> e <SEP> bffecgffcagfdaagdbaa
<tb> d <SEP> d <SEP> aeedbfeebgiecggfcagg
<tb> e <SEP> c <SEP> gddcaeddafedbffebgff
<tb> f <SEP> b <SEP> fccbgdccgedcaeedafee
<tb> g <SEP> a <SEP> ebbafcbbfdcbgddcgedd <SEP> usw.
<tb>
Um die gemachten Mutationen durch Vergleiche gestattende Zahlenwerte zu ersetzen,
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<tb>
<tb> Für <SEP> den <SEP> Buchstaben <SEP> a <SEP> die <SEP> Mutationsreihe <SEP> α: <SEP> 6 <SEP> 30064I0042I0522I5622 <SEP> .....
<tb>
,. <SEP> b <SEP> " <SEP> ss <SEP> 4 <SEP> 15542655206530063400.....
<tb> # <SEP> # <SEP> # <SEP> c <SEP> # <SEP> # <SEP> γ:2 <SEP> 633204330543I554I255 <SEP> .....
<tb> d <SEP> # <SEP> # <SEP> #:0 <SEP> 4II052II532I63326033 <SEP> .....
<tb> e <SEP> # <SEP> # <SEP> a <SEP> : <SEP> 5 <SEP> 266530663I064II045II <SEP> .....
<tb>
,. <SEP> :, <SEP> f..,,. <SEP> 3 <SEP> 04431544165426652366.....
<tb>
# <SEP> # <SEP> # <SEP> g <SEP> ., <SEP> # <SEP> # <SEP> : <SEP> I <SEP> 522I6322643204430I44 <SEP> .....
<tb>
Bei der Prüfung dieser Mutationschihen steht man leicht, dass sie eine gewisse Analogie unter sich aufweisen (sie sind als elementare Chiffrierungen voneinander anzusehen) und dass sie auch in der Fortsetzung aus denselben Zifferreihen mit 20 Gliedern in verschiedener, gegenseitiger Reihenfolge bestehen.
Nach dem obenerwähnten würde z. B. ein Text : abacgdfdbeeacdfebbgea folgende Chiffre ergeben : gcafabdegafbfcefaeefc mit der Mutationsreihe 610315515311361163112.
Die eingangs angedeutete erfindungsgemässe Vorrichtung, welche die zusammengesetzte Bewegungsreihe (c) von dem Vorkommen und der Stellung eines gewissen Buchstaben (des Influenzbuchstaben) in dem Text, z. B. in diesem Falle des Buchstaben d, abhängig macht, würde nun bei den in dem Beispiel angenommenen Schlüsselreihen (a, b) und bei dem oben erwähnten Texte und den einander anfänglich entsprechenden Zeichen der Alphabetreihen I und II die Wirkung herbeiführen, dass die sechste, achte und vierzehnte Verschiebungszahl der zusammengesetzten Bewegungsreihe (r) durch o ersetzt würde.
Somit würde man statt der Reihe (c) : 33012310321123013210 die folgende Reihe (CI) : 33012010321120013210 erhalten und der angenommene Text würde dann die folgende Chiffre ergeben : gcafabgacdbebfdegddfb mit der Mutationsreihe : 610315141644625052411.
Wäre nun ein anderer Text, z. B. adacgdfdbeeacdfebbgea, der sich lediglich betreffend den zweiten Buchstaben von dem früher benutzten unterscheidet, im übrigen mit denselben Chiffrierungsfaktoren chiffriert worden, hätte man statt dessen'folgendes Resultat erhalten :
Bewegungsreihe (C2) : 30012010321120013210,
Chiffre : gadbdecdfgeaebgacggae,
Mutationsreihe : 64364140420005131534.
Es leuchtet ein, dass bei wirklichen sprachlichen Texten das Vorkommen und die Stellung des Influenzbuchsti : ben nicht nur, wie im Beispiel, in einem einzigen Platz am Anfange der Chiffre, sondern infolge ganz zufälliger Gründe vom Anfange bis Ende variieren wird, weshalb bei einem willkürlichen, sprachlichen Text die Wirkung des Influenzbuchstaben die oben erwähnte Analogie, die ohne Verwendung vorliegender Vorrichtung zwischen den Teilreihen der zusammengesetzten Bewegungsreihe vorhanden ist und infolgedessen auch dieselbe Analogie betreffend die für die endliche Mutationsreihe der Chiffre zugrunde liegenden Mutationsreihen (α, ss, γ......) für jeden wiederholten Textbuchstaben aufheben muss.
Es folgt hieraus, dass die Mutationsreihe der Chiffre eine willkürliche Zusammensetzung erhält, die in einer von mathematischen Gesichtspunkten aus regellosen Weise für verschiedene, mit denselben Chiffrierungsfaktoren chiffrierte Texte variiert. ein Ergebnis. das nicht durch irgendwelche der bisher bekannten elektrischen oder mechanischen Chiffrierungsapparate erreicht wird.
Gemäss dem obenerwähnten findet also die zufällige Wahl eines einem Textzeichen entsprechenden Chiffrezeichens in Übereinstimmung mit der gegenseitigen Stellung zweier willkürlich gewählter, symmetrisch angeordneter Zeichenreihen statt. von denen jede gemäss einer willkürlich gewählten Zifferreihe (Schlüsselreihe) allmählich versetzt wird, wobei nach der Erfindung jedesmal, wenn ein gewisses Textzeichen chiffriert worden ist, die genannten Zeichenreihen vor Vornahme des nachfolgenden Chiffrierungsvorganges nicht versetzt, bei allen anderen Textzeichen aber vor dem letzteren nach Massgabe der genannten Ziffernreihen um ein willkürlich gewähltes Stück versetzt wird.
In den Zeichnungen veranschaulicht Fig. i schematisch einen gemäss der Erfindung angeordneten Chiffrierungsapparat im Ganzen. Fig. 2 zeigt die Kollektoren teilweise im Schnitt und teilweise in Seitenansicht. Fig. 3 stellt eine Endansicht der Antriebsvorrichtung eines Kollektors dar. Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie a-b in Fig. 2. Fig. 5 zeigt die Schlüsselräder, von zwei Seiten gesehen, Fig. 6 eine Abänderung und Fig. 7 eine Einzelheit.
In Fig. i bezeichnet T eine Taste eines Tastenbrettes, das in Übereinstimmung mit dem zu chiffrierenden Text betätigt wird. Tj ist eine Taste einer gewöhnlichen Schreibmaschine und T2 eine Taste einer Schreibmaschine oder einer Maschine zur Herstellung telegraphischer Zeichen, z. B. in der Form von zusammengestellten Löchern in Papierstreifen
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hach bekannten Systemen. Von der Taste T hängt eine Stange a herab, die unten mit einem Metallzapfen s versehen ist. Unterhalb des letzteren befindet sich ein rhombischer Metallteil r, der durch eine Leitung I mit dem positiven Pol einer Stromquelle S verbunden ist.
An jeder Seite des rhombischen Teiles r ist eine Metallfeder 1 < 1 bzw. k2 in derartiger Entfernung von demselben angeordnet, dass der Zapfen s, wenn er zwischen dem Teil r und einer der Federn liegt, letztere nach aussen treibt und somit elektrische Verbindung zwischen der Feder und der Stromquelle herbeiführt.
Bei der Herabdrückung der Taste T stösst der Zapfen s gegen die oberste schräge Kante des Rhombus r und wird dadurch dazu gebracht, sich zwischen dem Rhombus r und der Kontaktfeder kl zu bewegen, bis er an der untersten Ecke des Rhombus vorbeigelangt ist, wobei er durch die genannte Feder gegen die Mittellinie des Rhombus geführt und dann bei der Aufwärtsbewegung der Taste T durch die Wirkung der Schraubenfeder 11, gegen die unterste schräge Kante des Rhombus stossend, zwischen dem Rhombus r und die Kontaktfeder k2 gebracht wird, um dann, nachdem er an der obersten Ecke vorbeigegangen ist, von der letztgenannten Feder wieder gegen die Mittellinie des Rhombus geführt zu werden, so dass die beschriebenen Bewegungen bei nächster Herabdrückung der Taste wiederholt werden können.
Die Kontaktfeder k7 ist durch Leitungen 2, 3 mit dem einen Ende der Wicklung eines Solenoids verbunden, dessen beweglicher Anker mit einem Hebel b gelenkig verbunden ist, der bei der Herabdrückung die oben erwähnte Schreibmaschinentaste T, betätigen kann.
Das andere Ende der Wicklung des Solenoids SI ist durch Leitungen 4, 5a, 5 mit dem negativen Pole der Stromquelle verbunden. Das Solenoid S, wird deshalb beim Herabdrücken der Taste T erregt und bewirkt das Herabdrücken der Schreibmaschinentaste Ti, wodurch ein mit dem auf der Taste T befindlichen Typenzeichen identisches Zeichen erhalten wird.
Beim Herabdrücken letzterer Taste wird gleichzeitig ein anderer Stromkreis geschlossen, der durch die unten näher beschriebenen Chiffrierungsorgane C\, C2 des Apparates geht, welche in Fig. i nur schematisch als zwei zylindrische Kollektoren angegeben sind, die durch relative Drehung verschiedene gegenseitige Stellungen erhalten und dadurch elektrische Verbindung zwischen verschiedenen Paaren von den gegen jedes Organ
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mit dem einen Ende der Wicklung eines Solenoids S2 verbunden, dessen anderes Wicklungende durch Leitungen 8, 5a, 5 mit dem negativen Pole der Stromquelle verbunden ist.
Bei der Erregung betätigt deshalb das Solenoid S2 durch seinen am Hebel c gelenkig verbundenen, beweglichen Anker eine Schreibmaschinen-oder Lochmaschinentaste T2, die ein dem Zeichen der Tasten entsprechendes Chiffrezeichen ergibt, dessen Beschaffenheit von der relativen Einstellung der Chiffrierungsorgane Cl, C2 in der unten beschriebenen Weise abhängig ist.
Wie oben erwähnt, gelangt die Kontaktfeder k2 bei der Aufwärtsbewegung der Taste T in leitende Verbindung mit der Stromquelle S, wodurch auch ein Stromkreis durch eine Leitung 9, ein Solenoid und Leitungen 10, 11, 5b, 5 geschlossen wird. Der bewegliche Anker des Solenoids S3 ist mit einer in Fig. i summarisch angedeuteten Schaltvorrichtung gelenkig verbunden, die für jede Aufwärtsbewegung des Ankers eine Kreisscheibe NI um einen gewissen Teil, z. B. 1/13 einer Umdrehung dreht, welche Drehung durch ein Getriebe v, x'i, auf eine andere Kreisscheibe N2 übertragen wird ; die dadurch eine einem anderen Teil, z.
B. */u einer Umdrehung entsprechende Bewegung ausführt, Die Umkreise der Scheiben NI, N2 sind in eine entsprechende Anzahl von Teilen, und zwar z. B. 13 und 11 Teile geteilt, und in diesen Teilen können Vorsprünge willkürlich angebracht werden, die bei der schrittweisen Schaltung der Scheiben unter Kontakten 1 ? 5 bzw. k6 vorbeigehend, diese Kontakte schliessen. Die genannten Vorsprünge können durch in die Umkreise der Scheiben eingesetzte, elektrisch leitende Stücke ersetzt werden, wobei die Kontakte k6, k5 als gegen die Umkreise der Scheiben anliegende Kontaktfedern angeordnet werden.
Der eine Kontaktteil jedes Kontaktes k5, k6 steht durch Leitungen 13 bzw. 14 mit dem einen Ende einer Solenoidwicklung S4 bzw. S5 und der andere Kontaktteil durch Leitungen 12, 12a mit dem positiven Pole der Stromquelle in Verbindung. Die anderen Enden der Wicklungen
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Fig. i summarisch angedeuteten und unten näher beschriebenen Schaltmechanismen der Chiffrierungsorgane C, und C3 verbunden, die somit unter der genannten Voraussetzung eine
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gewisse Drehung ausführen, welche, da sie in entgegengesetzter Richtung bei den beiden Organen stattfindet, immer eine gegenseitige Umstellung der Organe bewirkt, deren Resultat ein geändertes Verhältnis zwischen den betreffenden text- und Chiffrezeichen ergibt.
Falls lediglich ein Vorsprung u derart gelegen ist, dass er einen der Kontakte ks oder k6 schliesst, wird natürlich nur das eine Chiffrierungsorgan umgestellt, so dass das Chiftrierungsverhältnis geändert wird. Nimmt dagegen kein Vorsprung der beiden Scheiben NI oder N2 eine derartige Stellung ein, so bleibt die elative Stellung der Chiffrierungsorgane unverändert.
Um nun, wie eingangs erwähnt, die Bewegung und das Stillstehen der Chiffrierungsorgane von dem Vorkommen und der Stellung in dem Texte eines gewissen Buchstaben oder in anderen Worten davon teilweise abhängig zu machen, welche Taste T während der Chiffrierung gelegentlich herabgedrückt wird, ist eine elektrische Schaltvorrichtung in die
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Feder f derart anliegt, dass der Konsakt d in unterbrechender Stellung auch dann festgehalten wird, wenn der Magnet J1 unwirksam wird, bis der bewegliche Anker am Ende seiner Bewegungsbahn durch das Solenoid 52 oder einen damit verbundenen Teil, der gegen den Arm d stosst, in Berührung mit d1 zurückbewegt wird. Falls z.
B. der Buchstabe a zum Influenzbuchstaben (siehe die Einleitung) gewählt und sohin das eine Ende der Elektromagnetwicklung J1 durch eine Leitung 17 mit der Leitung 2 der mit dem Buchstaben a bezeichneten Taste und das andere Wicklungsende durch eine Leitung. 18 mit der Leitung 5 verbunden wird, findet offenbar ein Stillstehen der Chiffrierungsorgane statt, sobald der Textbuchstabe a chiffriert worden ist, wodurch die von der willkürlichen Textauswahl abhängige Unregelmässigkeit der Chiffrierung, die eingangs dargelegt wurde. stattfindet.
Falls bei der Dechiffrierung derselbe Magnet M statt dessen in die Leitung 7 desjenigen Solenoids 52 eingeschaltet wird, dass die Schreib- oder Lochmaschinentaste T2 des Buchstabens a betätigt, werden offenbar dasselbe Stillstehen und dieselbe Unregelmässigkeit eintreten, jedesmal wenn ein dem Textbuchstaben a entsprechendes Chiffrezeichen irgendwelcher Ausgangstaste angeschlagen worden ist, Die Dechiffrierung findet ausserdem derart statt, dass das Tastenbrett T in Übereinstimmung mit der erhaltenen Chiffre betätigt wird, wobei der ursprüngliche Text in der Schreibmaschine T2 erhalten wird.
Falls für die zu dechiffrierende Chiffre mehr als ein Influenzbuchstabe verwendet worden ist, müssen die den Influenzbuchstaben entsprechenden Solenoide S ! mit je einem Elektro- magneten J7 verbunden werden, weil sonst die sämtlichen, den Influenzbuchstaben entsprechenden Solenoide S2 jedesmal erregt werden würden, wenn ein einem dieser Buchstaben entsprechendes Zeichen dechiffriert wird.
Falls man statt eines Stillstehens der Chiffrierungsorgane, jedesmal wenn der Influenzbuchstabe chiffriert wird, eine Bewegung jener Organe unabhängig von der durch die Kontakte A. ;, bewirkten Bewegung zu erreichen wünscht. braucht man nur den Umschalter d, dl in die Stromkreise der Solenoide S4'S.. und somit zwischen die Leitungen 13 und 12 bzw. 14 und 12a einzuschalten und dtn Umschalter derart anzuordnen, dass er normal offen steht, vor- übergehend aber von dem Elektromagneten M geschlossen wird, wenn der Inftuenzbuchstabe chiffriert wird.
Nachdem der allgemeine Verlauf der Wirkungen der verschiedenen Organe oben schematisch erläutert worden ist, werden nun diese Organe in ihren tatsächlichen Ausführungsformen unten beschrieben werden, wobei auf die Fig. 2, 3, 4, 5,6 und 7 hingewiesen wird.
Die beiden in Fig. 2 gezeigten Chriffrierungsorgane Ci, C ; sind an je einer Welle 21, 22 angebracht, die koaxial angeordnet sind und in Lagern 26, 27, 28 gedreht werden können, welche in den Aussenwänden 68, 68a des Apparates und in einem festen Zwischenstück 36 verlegt sind. Jedes Organ besteht aus einem die Welle in einer gewissen Entfernung konzentrisch umgebenden Metallrohr 23, 23a, das durch zwei an der Welle befestigte Teile 29, 30 bzw. 29a, 30a festgehalten wird. Die Teile 29, 29a sind als Schalt-oder Sperräder, die Teile 30J 30a als Kreisscheiben mit zylindrischem Flansch ausgebildet. Auf die Rohre sind voneinander und von den Röhren isolierte Ringe 25, 25a aufgesetzt.
Die beiden Chiffrierungsorgane sind mit einer gleichen Anzahl von Ringen wie die Anzahl der Ausgangstasten T des Apparates versehen (Fig. 1). Auf den Wellen sind ferner Kreisscheiben 34, 34a aus isolierendem Material mit in gleicher gegenseitigen Entfernung angebrachten Kontaktstiften 35, Joa in gleicher Anzahl bei jeder Kreisscheibe wie die Anzahl der Metallrings 25 bzw. 25a des Organs angeordnet. Jeder Kontaktstift 35, 35a ist durch eine isolierte Leitung 67a mit einem der genannten Metallringe 25, 25a in willkürlicher Reihenfolge elektrisch verbunden.
Die willkürliche Ordnung der erwähnten Verbindungen hat bei den beiden Chiffrierungsorganen entgegengesetzten Verlauf, so dass, falls sie nebeneinander mit den Sperrädern 29,29a nach derselben Seite verlegt gedacht werden, die Chiffrierungs-
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organe ganz identisch wären. In dem festen Zwischenstück 36 sind Kontaktstifte 38, 38a in Metallhülsen 37 an beiden Seiten eingesteckt, wobei die Stifte durch Schraubenfedern 39 nach aussen gedrückt werden und kreisförmig in gleicher gegenseitiger Entfernung wie die oben erwähnten Stifte 35,35a angeordnet sind, so dass die Metallringe der Chiffrierungsorgane Cl, C) durch entsprechende Einstellung der Organe paarweise in elektrische Ver-
Verbindung miteinander geraten können.
Gegen jeden Metallring liegt eine an einem festen Teil 69 bzw. 69a aus isolierendem Material befestigte Kontaktfeder 66 an. Diese Federn entsprechen den in Fig. i gezeigten Kontaktfedern/ bzw. Aj,
Die an den Aussenenden der Chiffrierungsorgane Cl, C2 angebrachten Schalt-und Sperräder 29,29a sind neben ihren Zähnen mit Sperrzähnen 41, 41a in gleicher Anzahl wie die oben erwähnten Kontaktstifte 35,35a (Fig. 3) versehen. Jedes Sperrad wird durch eine um einen Zapfen 44 eines drehbaren Hebels 43 bewegliche Sperrklinke 42 gedreht.
Die Hebel 43 werden durch Federn 46 gegen feste Anschläge 45 gedrückt, können aber bei der Erregung der Elektromagnete 47 von dem letzteren gegen ihre Polenden geführt werden, wobei die Sperräder 29 um einen Zahn fortgeschaltet und durch an den Hebeln 43 angebrachte Nasen 48, die sich am Ende der Bewegung vor die Sperrzähne 41 legen, daran gehindert werden, sich infolge der Trägheit weiter zu bewegen.
Die Erregung beider oder eines der erwähnten Magnete 47 wird durch folgende Vorrichtung bewirkt. Um einen im Gestelle des Apparates befestigten Zapfen 49 ist ein Schaltoder Sperrad 51 derselben Art wie die oben erwähnten Räder 29, 29a drehbar gelagert und kann in derselben Weise wie die letzteren durch eine Klinke 55 eines um einen Zapfen 59 beweglichen Armes 56 fortgeschaltet werden, welch letzterer von einem Elektromagneten 76 gehoben werden kann und ebenfalls mit einem Sperrzahn 57 versehen ist, der dazu dient, die weitere Bewegung des Rades 51 infolge der Trägheit zu verhindern. Am Sperrad 51 ist ein Zahnrad 52 mit ebensoviel Zähnen wie die Zähne des Sperrades befestigt und greift in ein um einen Zapfen 48 drehbares Zahnrad 53 ein, das mit einem um einen Zapfen 50 drehbaren Zahnrad/54 in Eingriff steht.
An der Seite jedes Zahnrades 52, 54 ist um denselben Zapfen ein zylindrischer Teil 60 bzw. 61 gelagert, der durch Mitnehmer 62 bzw. 63 dazu gebracht wird, an der Drehung des Zahnrades teilzunehmen (siehe Fig. 4). Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind die beiden Teile 60, 61 aus Kreisscheiben 60a, 60b bzw. 61a, 61b zusammengesetzt, von denen die mit a bezeichneten am Umkreis einen Flansch mit einer gewissen Anzahl von Ausschnitten und mit derselben Anzahl von konzentrisch innerhalb des Flansches angeordneten Löchern 60c bzw. 61c besitzen.
In diese Ausschnitte können lose Teile 60d eingesetzt werden, die durch in ihnen angebrachte, in die Löcher 60c, 61c eingreifende Stifte 60e festgehalten werden, so dass sie, nachdem die Scheiben 60b, 61b durch Einschrauben der oben erwähnten Mitnehmer 62, 63 mit den Teilen 60a, 61a verbunden worden sind, nicht loskommen können.
Die Teile 60d, die wie Nasen ausserhalb des Umkreises der Scheiben 60a, 61a heraus- ragen. dienen dazu, bei der schrittweisen Fortschaltung der umlaufenden Teile die eine oder beide der Kontaktvorrichtungen 64, 65 zu schliessen. Wenn eine Nase 60d unter der Kontaktvorrichtung 64 passiert, die dem Kontakte k6 in Fig. i entspricht, wird, wie oben beschrieben, ein Stromkreis geschlossen, der den Elektromagneten an einer Seite des Apparates erregt. Falls eine Nase 60d unter der Kontaktvorrichtung 65 passiert, die dem Kontakte k5 in Fig. i entspricht, wird der Elektromagnet an der anderen Seite des Apparates erregt.
Bei der in Fig. 2, 3, 4 und ; ; gezeigten Ausführungsform sind die Teil-bzw. die Übersetzungsverhältnisse der Schalträder 29, 29a, 51 der Zahnräder 52,53, 54 und der Scheiben 60a, 61a, welch letztere"Schliisselräder"benannt werden, derart, dass die eingangs in der theoretischen Auseinandersetzung festgestellten Bedingungen für die Erreichung einer Mutationsreihe maximaler Länge erfüllt werden, indem die Räder 29, 29a, z. B. 29 Zähne, das Rad 51 13 Zähne, das Schlüsselrad 60a 13 Zähne und das Schlüsselrad 61a IX Ausschnitte zum Aufnehmen der willkürlich angebrachten Nasen 60d besitzen. Bei der gezeigten Ausführungsform entspricht somit die ganze Bewegungsperiode der Chiffrierungsorgane 13 X 11 X 29 = 4147 Tastenanschlägen.
In der beschriebenen Vorrichtung werden die beiden Chiffrierungsorgane Clv C2 bei jeder Bewegung um denselben Winkel gedreht ; der Apparat kann indessen derart geändert werden, dass sie durch Austausch der Getriebeteile verschiedene Umdrehungswinkel im Verhältnis zueinander erhalten können. Ferner kann natürlich die Drehung des Schlüsselrades 61 a durch zweckmässige Anordnung der Getriebeteile eine willkürliche Grösse im Verhältnis zu der Drehung des Schlüsselrades 60 a erhalten und ebenso kann die Teilung der Schlüsselräder du) ch Ausschnitte zum Aufnehmen der Nasen 60 d variiert werden. Fig. 6 zeigt eine Vorrichtung zum Bewirken willkürlicher Drehung eines der Chiffrierungsorgane.
Statt auf derselben Welle 70, die das Chiffrierungsorgan 71 trägt, ist hier das Schaltrad 75 an einem
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der Welle 70 des Chiffrierungsorgans befestigtes Zahnrad ein, so dass die Drehung des Organes 71 für jede Fortschaltung des Schaltrades 75 durch eine der Klinken 42, 42a der Arme 43, 43a von dem Verhältnis zwischen den Durchmessern der Zahnräder 72,73 abhängig wird. Diese Zahnräder sind auswechselbar. Die Anzahl der Zähne des Schaltrades 75 ist dagegen immer gleich der Anzahl der Tasten des Apparates. Durch geeignete Auswahl der Getriebe kann man somit z. B. erreichen, dass das eine Chiffrierungsorgan, falls die Zahl der Tasten 29 ist, sich um das andere sich z. B. um 4 cs einer Umdrehung dreht.
Durch Abänderung der Zähnenzahl der Räder 51, 52. Jl (Fig. 2 und 4) und entsprechende Abänderung der Anzahl der Ausschnitte zum Einsetzen der Nasen 60 in in die Räder 60 a, 61 a können natürlich willkürliche Verhältnisse zwischen den Drehbewegungen der beiden Schlüsselräder für jeden Tastenanschlag erreicht werden und ebenfalls ergeben verschiedene Anordnungen der Nasen 60 d verschiedene Wirkungsreihen, Die Drehwinkel der Schlüsselräder müssen immer einem so grossen Teil einer Umdrehung entsprechen, als durch die Anzahl der Ausschnitte des Rades 60 i, 61a bestimmt wird.
Unter Annahme folgender Verhältnisse : 17 Zähne am Rade 51, 34 Zähne am Rade 52, 46 Zähne am Rade 54 und I7 bzw. 23 Ausschnitte für einschaltbare Nasen in den Schlüsselrädern 60, 61, würde natürlich eine Periode von I7 > < 23=39I Tastenanschlägen erforderlich sein, um die Schlüsselmechanismen ganz unabhängig von der Anzahl eingeschalteter Nasen in die Ausgangsstellung zurückzuführen.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Vorrichtung zur Herstellung von besonders zur telegraphischen Beförderung be-
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Stücke aus Papier o. dgl., bei welcher die zufällige Auswahl eines einem Textzeichen entsprechenden Chiffrezeichens in Übereinstimmung mit der gegenseitigen Stellung zweier will- kürlich gewählter, symmetrisch angeordneter Zeichenreihen (a b c d e f g bzw. g f e d c b a) stattfindet, von denen jede gemäss einer willkürlich gewählten Ziffernreihe (II0I0 bzw.
2200) (Schlüssel'eihe) versetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass jedesmal, wenn ein gewisses Textzeichen (Influenzbuchstabe d) chiffriert worden ist, die genannten Zeichenreihen vor Vornahme des nachfolgenden Chiffrierungsvorganges nicht versetzt, bei allen anderen Textzeichen aber vor demselben nach Massgabe der genannten Ziffernreihen um ein willkürlich ge- wähltes Stück versetzt werden.
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