AT89183B - Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Schilf, insbesondere aus Rohrkolbenschilf. - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Schilf, insbesondere aus Rohrkolbenschilf.Info
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<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Schilf, insbesondere aus Rohrkolbenschilf. Zur Gewinnung von Fasern aus Schilf hat man bereits vorgeschlagen, das zur Zeit der Reife geschnittene und geschlitzte Schilf in trockenem Zustande einem Röstverfahren zu unterwerfen, darauf in Einsatzkörben mit einer Lauge zu behandeln, deren Stärke sich nach dem Alter des Schilfs richtet, und schliesslich nach Herausnahme aus den Einsatzkörben zu waschen, dann zu entwässern, anzusäuern, von neuem auszuwaschen, wieder zu entwässern und zuletzt zu trocknen. Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, dass zu seiner Durchführung ein langwieriges, zwei bis fünf Wochen dauerndes Rösten erforderlich ist und dass das in die Einsatzkörbe eingebrachte Schilf nach Beendigung der Laugeeinwirkung aus diesen Körben wieder herausgenommen werden muss, um den weiteren Behandlungen unterworfen zu werden, was einen nachteiligen Einfluss auf die Fasern ausübt. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein zur Gewinnung von Fasern aus Schilf bestimmtes Verfahren, bei welchem ebenfalls Einsatzkörbe benutzt werden, in denen das getrocknete Schilf mit einer Lauge behandelt wird, deren Stärke nach dem Alter des Schilfs sich richtet, welches aber die dem bekannten Verfahren anhaftenden Übelstände der Langwierigkeit, der umständlichen Handhabung des Schilfs und des aussetzenden Arbeitsganges dadurch beseitigt, dass unter Wegfall des zeitraubenden Röstens die im Innern freigelegten Pflanzen während der : ganzen Dauer der Behandlung, ohne Änderung ihrer Lage, in den Einsatzkörben verbleiben, welche hintereinander in die Laugenkochapparate, in die Zentrifugen, in die Trockenvorrichtungen und schliesslich zur Lagerstelle übergeführt werden. Hierdurch gestaltet sich das Verfahren zu einem einheitlichen, ununterbrochenen, maschinellen, von längeren Zwischenpausen freien Arbeitsgang. In seinen Einzelheiten wird das Verfahren folgendermassen ausgeübt : Die Pflanzen werden zunächst sortiert, d. h. junge und ältere Pflanzen getrennt und dann die so erhaltenen sortierten Rohprodukte dem Aufschliessungsverfahren unterworfen. Hierbei wird gemäss dem Verfahren derart vorgegangen, dass Pflanzen, wie Rohrkolbenschilf, welche namentlich am unteren Ende d. h. dem Wurzelende, mehr oder weniger verholzt sind, zunächst von Hand oder durch geeignete Maschinen mehrfach gespalten werden, um das Innere der Pflanzen möglichst freizulegen. Alsdann werden die so vorbereiteten Pflanzen einem Aufschliessungsverfahren im Laugenkocher unterzogen derart, dass die Pflanzen z. B. zur Erzielung von Langfasern, in geeignete Gefässe in gestreckter Lage eingelegt und in diesen Gefässen den Laugenkochern zugeführt werden. Nach Beendigung des Kochens werden die Gefässe mit den Fasern in Zentrifugen übergeführt, um dort die noch anhaftende Lauge zu entfernen, zu spülen und erforderlichenfalls weitere Prozesse vorzunehmen. Von den Zentrifugen gelangen die Einsatzgefässe mit den Fasern schliesslich in Trockenvorrichtungen, in welchen die Fasern in den Gefässen getrocknet werden, um alsdann in den Gefässen zu dem Lagerraum gebracht zu werden. wo die Entleerung der Gefässe erfolgt. Bei diesem Verfahren ist wesentlich, dass zur Gewinnung von Langfasern die Pflanzen während des ganzen Verfahrens der Fasergewinnung in den Aufnahmegefässen verbleiben und vom Einlegen in diese Gefässe bis zum Entleeren ihre Lage beibehalten, ohne dass ein Umpacken oder Schichten erfolgt. Die Pflanzen können entweder in ganzer Länge in die Einsatzgefässe gelegt werden oder ein-oder mehrfach unterteilt werden, wobei <Desc/Clms Page number 2> dann die Pflanzenteile möglichst parallel zueinander in die Einsatzgefässe aufeinander geschichtet werden. Handelt es sich um die Erzeugung von Kurzfasern, so könnnen die Pflanzenteile auch in sich gebrochen in die Gefässe eingebracht werden, Auch in diesem Falle behalten die Fasern während der ganzen Behandlungsdauer in den Einsatzgefässen ihre Lage bei. Bei dem beschriebenen Aufschliessungsverfahren wechselt die Stärke der Lauge sowie die Zeit des Kochens und der beim Kochen angewandte Überdruck je nach dem Alter und der Art der aufzuschliessenden Pflanze und ist den jeweiligen Verhältnissen derart angepasst, dass junge, weiche, wenig verholzte Pflanzen mit einer Lauge von geringer Stärke und einem geringen Überdruck beim Kochen behandelt werden, während ältere Pflanzen in stärkerer Lauge und unter grösserem Dampfdruck dem Kochen unterworfen werden. Da die Pflanzen Öle, Fette und andere Nebenprodukte enthalten, welche zweckmässig verwertet werden, so sind beim Wiederbrauchbarmachen der bei der Aufschliessung benutzten Lauge Vorkehrungen getroffen, um die genannten Öle, Fette und ähnlichen Nebenprodukte zu gewinnen.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Schilf, insbesondere aus Rohrkolbenschilf, unter Benutzung von Eins'1tzkörben, in denen das Schilf mit einer Lauge behandelt wird, deren Stärke sich nach dem Alter des Schilfs richtet, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vergleichmässigung der Aufschliessung und Erzielung einer gleichwertigen Faser in allen Teilen der Pflanze. die härteren, der Wurzel zunächst liegenden Teile gespalten werden und die so vorbereiteten Pflanzenteile während der ganzen Dauer der Behandlung, ohne Änderung ihrer Lage, in den Einsatzkörben verbleiben, welche hintereinander in die Laugenkochapparate, in die Zentrifugen, in die Trockenvorrichtungen und schliesslich zur Lagerstelle übergeführt werden.
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| AT89183T | 1917-06-28 |
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| AT89183D AT89183B (de) | 1917-06-28 | 1917-06-28 | Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus Schilf, insbesondere aus Rohrkolbenschilf. |
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