AT88950B - Verfahren zur Herstellung von Halbzellulose und Einrichtung hiezu. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Halbzellulose und Einrichtung hiezu.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Herstellung von Halbzellulose und Einrichtung hiezu. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung sogenannter Halbzellulose und besteht im wesentlichen darin, dass das in üblicher Weise in passenden Stücken zerkleinerte Holz in Kochern zuerst der Einwirkung von abgeklärter Ablauge (Schwarzlauge) ausgesetzt wird und sodann unter einem Zusatz von frischer Starklauge (Na OH) in einem Dampfbad gekocht wird, worauf schliesslich die Lauge durch Auswaschen aus dem Holz entfernt und das Holz in bekannter Weise geschliffen, oder sonstwie zerkleinert und das Erzeugnis sortiert wird. Durch die stufenweise Einwirkung zuerst von Ablauge und sodann von Starklauge auf das Holz unter gleichzeitigem Kochen wird eine gründliche Befreiung des Holzes von seinen Inkrustationen bei möglichster Schonung der Holzfaser und ein schöner Holzschliff erzielt. Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht im Wesen aus einer EMI1.1 Boden, oder bei schräger Stellung zweckmässiger Weise in deren Mitte mit einer Dampfzuleitung ausgestattet und an ihren Kopfenden zur Aufnahme der Frischlauge mit Mischgefässen und an ihren unteren Enden mit einem der Aufnahme der Schwarzlauge dienenden Sammelgefäss verbunden sind, aus welchem die abgelagerten Inkrusten mittels eines Schubers o. dgl. in eine Zisterne ableitbar sind und das Sammelgefäss mittels einer Rohrleitung und einer in dieselbe eingesetzten Pumpe mit einem oberhalb der Kocher angebrachten, mit den Kopfenden der Kocher durch Röhren verbundenen Behälter zur Aufnahme der abgeklärten Ablauge in Verbindung stehen. In der Zeichnung ist die Einrichtung gemäss der Erfindung in beispielsweiser Ausführung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Einrichtung im Aufriss und Fig. 2 im Grundriss. A, A, A bezeichnen drei Kocher, welche auf einem Fundament aufgelegt sind, so dass dieselben eine passende schräge Lage einnehmen. Senkrechte Kocher können auch verwendet werden. ill, II, zll sind drei Behälter oder Mischgefäss für die Aufbewahrung der Lauge. Sie sind mit Rührwerk versehen und das für die Gradierung der kaustischen Soda erforderliche Wasser wird durch ein Wasserleitungsrohr V mit Zweigrohr v zu jedem Behälter M zugeführt. Damit Wärme und Alkalirest in den Abgasen ausgenutzt werden können, führt vom Oberdeckel jedes Kochers A ein Rohr a in jedes Mischgefäss M. Von den Mischgefässen 11 führen Rohre w. : n die betreffenden Kocher zur Einführung frischer Lauge in dieselben. B ist ein Behälter, worin die Schwarzlauge von den Kochern A durch Röhren a' entleert wird. K ist ein Becken, eine Senkgrube, ein Destruktionsofen oder eine Wiedergewinnungsanlage, welche niedriger als der Behälter B liegt und zur Aufnahme der aus der Ablauge ausgeschiedenen Inkrusten dient. Das Becken steht mit dem Behälter B dadurch in Verbindung, dass die Wand K als eine Schleuse oder als Schuber ausgebildet ist, der sich in Führungen heben und senken lässt. C ist eine Zisterne, welche etwas höher als die Kocher A angebracht ist. Dieselbe soll zur Aufsammlung abgeklärten Schwarzlauge dienen, zu welchem Zwecke dieselbe mit dem Behälter B durch eine Rohrleitung b, c in Verbindung steht, in welche eine Centrifugaipumpe p eingeschaltet ist. Von der Zisterne C führt eine Rohrleitung c'zu den oben genannten Röhren m, welche von Mischgefässen M in die Kocher führen. D ist eine Dampfleitung, welche bei schräg liegenden Kochern durch Leitungen d durch deren Bodenteile sowohl als auch durch Leitungen d', welche ungefähr bei der Mitte jedes Kochers einmünden, in Verbindung steht, um eine wirkungsvolle Eindampfung zu erreichen. Bei senkrechten Kochern wird der Dampfeintritt durch ein Rohr oder durch mehrere in die Böden der Kocher einmündende Rohre bewirkt. E ist ein Elektrolvseur für die Dekomposition von Kochsalz, welche durch eine EMI1.2 Verbindung steht. Das Material, Fichten oder Föhrenstöcke von 10 bis 13 cm Durchmesser und von 60 ein Länge werden längsweise durchgeschnitten, damit die Lauge in das Holz vollständig eindringen kann. Grössere Stöcke werden gespalten. Die Stöcke, welche möglichst trocken sein sollen, werden in die Kocher A hineingelegt und die Kocher werden von Zisterne C <Desc/Clms Page number 2> aus durch die Röhren c'und m mit abgeklärter Schwarzlauge gefüllt. Wenn die Stöcke nach einer gewissen Zeit mit Schwarzlauge gesättigt sind, wird ein Teil der Schwarzlauge durch die Leitung a'entfernt und das Rohr m wird zur Einfüllung frischer Lauge von den Mischgefässen M geöffnet ; wenn die Kocher gefüllt sind, wird das Rohr ni abgesperrt und dann von D durch die Röhre d und d'eingelassen. Das Dampfkochen findet durch sechs bis acht Stunden statt und hängt die Dauer von der ursprünglichen Trockenheit der Stöcke und der Beschaffenheit des Holzes ab. Nachdem das Kochen fertig ist, wird der Dampf abgesperrt und der Kocher steht unter Druck ungefähr eine Stunde ; darnach wird die Leitung a zum betreffenden Mischgefäss M geöffnet, und gleichzeitig wird der Ablauf a' zur Entleerung der Schwarzlauge in den Behälter B geöffnet. Nach der Entleerung der Lauge aus den Kochern werden die Stöcke mit einem kräftigen Wasserstrahl gewaschen, worauf dieselben in der Schleiferei geschliffen und sortiert, oder in Kollergänge o. dgl. zerkleinert werden. Die Kocher werden dann mit neuen Stöcken und Schwarzlauge von der Zisterne C gefüllt. Bei jedem neuen Kochen wird dieselbe Schwarzlauge verwendet, nachdem dieselbe EMI2.1 Schwarzlauge bekommen hat, wird die Lauge von den Mischgefässen M etwas stärker als bei dem nachfolgenden Kochen entnommen. Das Verhältnis zwischen der Schwarzlauge. und Starklaugenmenge soll ungefähr konstant gehalten werden, und das Gemisch für jedes Kochen so gross sein, dass der Kocher damit angefüllt werden kann. Der erste Einsatz soll ungefähr 10 Be, der nachfolgende Einsatz von Starklauge ungefähr 7 Bé und demgemäss die Stärke der Mischung sein, so dass bei Verwendung von Schwarzlauge, kaustische Soda von i Bé erspart wird. Die in Elektrolyseuren durch Dekomposition von Kochsalz vorzugsweise hergestellte kaustische Soda hat am vorteilhaftesten ungefähr iBe. Diese Lauge wird in den Mischgefässen M durch die Abdämpfe von den Kochern und durch Zusatz von Wasser und Schwarzlauge bis auf 70 Bé verdünnt. Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens richtet man es zweckmässig so ein, dass während des Kochens in einem oder mehreren Kochern die Entleerung von Schwarzlauge und Stöcken aus anderen Kochern und in einem dritten Satz von Kochern die Einfüllung von Stöcken und Schwarzlauge vorgenommen wird, so dass man mit wenig Personal einen kontinuierlichen turnusweisen Betrieb erreichen kann. Die hierdurch erhaltene Schleifmasse wird in den Papierfabriken zur Her stellung gewisser Papiersorten benutzt wie imitiertes Kraftpapier, Zelluloseeinpackung u. dgl., und kann diese Masse (Halbzellulose) anstatt einer Mischung von Zellulose und maschinell hergestellten Holzstoff verwendet werden, welche bisher zur Herstellung von diesem und ähnlichen Halbprodukten verwendet wurde. PATRNT-ANSPRÜCHE : r. Verfahren zur Herstellung von Halbzellulose, dadurch gekennzeichnet, dass zerkleinertes Holz in Kochern zuerst der Einwirkung von abgeklärter Ablauge und sodann unter Zusatz von frischer Starklauge (NaO in einem Dampfbad gekocht wird, worauf die weitere Verarbeitung des Holzes durch Auslaugen und Zerkleinerung oder Zerfaserung erfolgt.
Claims (1)
- 2. Einrichtung zu dem Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch senkrecht oder schräg gestellte Kocher (A), die bei senkrechter Stellung am Boden und bei schräger Stellung in der Mitte mit einer Dampfzuleitung (d') ausgestattet, an ihren Kopfenden zur Aufnahme von Frischlauge mit Mischgefässen (M) und an ihren unteren Enden mit einem Sammelgetäss (B) zur Aufnahme der Schwarzlauge verbunden sind ; das Sammelgefäss (B) zur Ableitung von Inkrusten in eine Zisterne, mit einem Schuber (K) versehen ist und zur Rückführung der abgeklärten Ablauge mit einem oberhalb der Kocher angebrachten Behälter (C) durch eine Rohrleitung (c) und eine Pumpe (P) in Verbindung steht.
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