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Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Zinkstaub.
Die Bestrebungen, die gleichzeitig mit der Gewinnung des Rohzinks entfallenden Zink- staubmengen erheblich zu steigern, sind bisher ohne Erfolg gewesen. So ergab sich die Tat- sache, dass trotz grosser Mengen von Rohzink ein ausserordentlicher Mangel an Zinkstaub herrsche, ohne dass die Rohzink produzierenden Hütten in der Lage waren, diesen Ver- hältnissen durch gesteigerte Zinkstaubproduktion Rechnung zu tragen, weil ihnen kein Ver- fahren zur Verfügung stand, um mit den für die Rohzinkproduktion bestehenden Öfen
Zinkstaub in grossem Umfange herzustellen.
Dieser Mangel wird nun durch die vorliegende Erfindung behoben, und zwar mit dem Erfolg, dass, während bisher etwa gonzo Rohzink und 10% Zinkstaub produziert wurden, jetzt etwa i/o Rohzink und 85% Zinkstaub erhalten werden.
Die Vorbedingung für die Bildung von Zinkstaub besteht darin, dass man die aus der Muffel heraustretenden heissen Zinkdämpfe möglichst schnell auf eine Temperatur abkühlt, welche unterhalb des Zinkschmelzpunktes liegt.
Bisher wird Zinkstaub in der Weise gewonnen, dass man an die Vorlage, in welcher die Hauptmengen der Zinkdämpfe zu flüssigem Zink sich verdichten, einen Ballon aus dünnem Blech ansetzt, in den diejenigen Zinkdämpfe, welche sich in der Vorlage nicht ver- dichtet haben, eintreten und hier einer schnellen Abkühlung unterliegen, die zur Zinkstaub- bildung führt. Die Herstellung dieser Zinkstaubmengen war ursprünglich nicht angestrebt, sondern sie war ein Notbehelf, um die Zinkverluste möglichst zu verringern. Mit dieser Apparatur war es andrerseits aber auch unmöglich, den gegebenen Zinkstaubentfall nennenswert zu vergrössern, wenn sich dies etwa aus irgendwelchen wirtschaftlichen Gründen empfahl.
Das alte Verfahren der Zinkstaubgewinnung wird in den Fig. i und 2 veranschaulicht.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch die Muffel mit der Vorlage und Fig. 2 ein Ballon im Längsschnitt.
Die Vorlage a sitzt mit ihrem Ende b in der Muffel M, die Zinkdämpfe treten in den erweiterten Raum c hinein und kondensieren sich dort grösstenteils zu flüssigem Zink. Der geringe nicht kondensierte Teil der Zinkdämpfe tritt durch die Öffnung d in den Ballon e und wird hier in Form von Zinkstaub niedergeschlagen.
Im Gegensatz hiezu besteht die Erfindung darin, dass man den Querscl nitt des Durchganges zwischen Muffel und Zinkstaub-Niederschlagsraum verengt gegenüber dem Querschnitt, der bei den für die Zink verflüssigung üblichen Vorlagen noch verwendbar ist.
Die Erfindung wird durch die Fig. 3 und 4 veranschaulicht. Fig. 3 stellt einen Schnitt durch die Muffel und das Verbindungsstück zwischen Muffel und Blechballon dar. Fig. 4 ist ein Schnitt durch den Blechballon.
Das Verbindungsstück f, dessen Anschlussende g in seiner äusseren Form und in den äusseren Abmessungen zweckmässig dem einer gewöhnlichen Vorlage entspricht, wird ebenso wie die Vorlage in die Muffel M einlutiert. Im Gegensatz zur Vorlage ist das Verbindungsstück f mit einem verhältnismässig engen Durchgangskanal h für die Zinkdämpfe versehen. Zweckmässig wird der Durchgangskanal h nach der Muffel hin abfallend gestaltet, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, um etwa auftretendes flüssiges Zink zu zwingen, in die Muffel zurückzufliessen und von neuem zu verflüchtigen. An das
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nicht kondensierbaren Reduktionsgase mit einer Regelungsvorrichtung zu versehen, um zu verhindern, dass bei Nachlassen der Zinkdampfentwicklung gegen Ende der Reduktionsperiode
Luft in den Ballon hineintritt und Zinkstaub oxydiert.
Der grosse Vorteil der Erfindung besteht, abgesehen von der Möglichkeit, grössere Mengen Zinkstaub überhaupt zu produzieren, darin, dass man jeden beliebigen Zinkofen ohne wesentliche Kosten und Zeitverlust jederzeit ganz oder teilweise auf die Zinkstaubgewinnung umstellen kann, indem man einfach die bisherigen Vorlagen durch die beschriebene Einrichtung ersetzt. Ebenso ist man ohne weiteres in der Lage, jederzeit wieder zur Rohzinkgewinnung überzugehen, indem man die Öfen mit Vorlagen ausstattet. Die Folge ist, dass man den wirtschaftlichen Bedürfnissen, gegebenenfalls von Tag zu Tag, Rechnung tragen kann.
PATENT-ANSPRüCHE : I. Verfahren zur Gewinnung von Zinkstaub in normalen Zinköfen und normalen Muffeln, dadurch gekennzeichnet, dass man den Querschnitt des Durchganges zwischen Muffel und Zinkstaub-Niederschlagsraum verengt gegenüber dem Querschnitt, der bei den für die Zinkverflüssigung üblichen Vorlagen noch verwendbar ist.