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Einrichtung zur Erzielung eines gleichzeitigen Bremsbeginnes bei allen Bremswagen eines Zuges.
Um ein stossloses Bremsen von Eisenbahnzügen zu erreichen, ist es eine der wichtigsten Bedingungen, dass sämtliche Bremsen im Zuge möglichst gleichzeitig zur Wirkung gelangen. Bei den Schnell-und Personenzügen wurden zu diesem Behufe diverse Schnellbremseinrichtungen geschaffen, mit deren Hilfe ein rasches und stossloses Anhalten ermöglicht wurde. Bei den um vieles längeren Güterzügen genügen indes diese Einrichtungen nicht und wurden bereits eine Anzahl von anderen Mitteln, wie Beschleunigungs-und Verzögerungsventile, Schlussventile usw. in Anwendung gebracht, die jedoch ihren Zweck zum Teil nur sehr unvollkommen erreichen, zum Teil mit einer Reihe von Mängeln verbunden sind.
Mit vorliegender Erfindung soll nun eine Einrichtung geschützt werden, die allen in Betracht kommenden Anforderungen genügt. Sie ist sowohl für Druckluft-, wie auch für Luftsaugebremsen geeignet und beruht darauf, dass die bei Einleitung einer Bremsung in der Hauptleitung eintretende Luftströmung dazu benutzt wird, um eine Absperrung oder Drosselung des
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doppelt geführte Ventil 3 auf. Ein zweites Ventil 4 stellt eine direkte Verbindung zwischen Hauptleitung und Raum II über den beiden Ventilen her, von welchem vermittelst der Verschraubung 5 die Nebenleitung zum Bremszylinder abzweigt.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende : Wird behuf Bremsung des Zuges Luft aus der Hauptleitung ausströmen gelassen, so entsteht in der letzteren eine starke Luftströmung.
Diese bewirkt, dass die Windflügel der einzelnen Wagen in die, der Strömungsrichtung entsprechende schräge Stellung gedrückt und dadurch die Ventile 3 geschlossen werden. Es kann sonach während der ganzen Dauer des Bestehens der starken Luftströmung Luft aus den Neben-
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durch Zuströmungen aus den Nebenleitungen nicht beeinflusst, d. h. verzögert, die Hauptleitungsluft wird vielmehr mit grosser Geschwindigkeit so lange der Austrittstelle zuströmen, als diese geöffnet bleibt. Wird nun der Luftaustritt unterbrochen, so wird die Luftströmung in der ganzen Hauptleitung auch einer sehr kurzen Ausgleichsperiode aufhören, die Windflügel werden alle nahezu gleichzeitig herabfallen, die Ventile 3 öffnen sich und nun kann die Luft aus den Nebenleitungen abströmen und die Funktionsventile in Tätigkeit setzen.
Es werden die Bremszylinder im ganzen Zuge sämtlich zur gleichen Zeit zu wirken beginnen, so dass trotz, der beschränkten
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Ventile 3 durch die Windflügel natürlich ebenfalls geschlossen, weshalb die Ventile 4 vorgesehen sind, durch die die Luft ihren unbehinderten Eintritt in die Bremszylinder finden kann. Beim Bremsen des Zuges bleiben diese Ventile 4 geschlossen.
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In ähnlicher Weise, wie vorstehend angegeben, lässt sich die Einrichtung auch für Luftsaugebremsen anwenden. wobei die beim Bremsen einströmende Luft wieder die Windflügel betätigt, die Abzweigkanäle zu den : Dremszylindern absperrt oder drosselt und nach erfolgtem Druckausgleich in der Hauptleitung die gleichzeitige Betätigung sämtlicher Bremszylinder bewirkt.
Die Anwendung vorstehend beschriebener Einrichtung bietet den grossen Vorteil, dass der Lufteintritt in die Bremszylinder bzw. der Luftaustritt aus letzteren mit wesentlich geringerer Drosselung erfolgen kann. als dies bei den vorhandenen Bremssystemen geschieht. Dadurch werden nicht nur die Bremsweg sehr verkürzt, sondern es wird auch die für das Laden bzw. Lüften der Bremsen nötige Zeit bedeutend herabgemindert werden können, was besonders bei langen Güterzügen von ausserordentlicher Bedeutung ist.
Der Umstand, dass nach vorstehendem die Drosselung der Bremsluft bei Güterzügen ebenso gross gewählt werden kann wie bei Personenzügen, gewährt unter anderem auch den grossen Vorteil, dass die Bremsung von Personen-und Güterzügen in genau der gleichen Weise
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befördert werden können, ohne dass die Umstellung besonderer Bremsteile erforderlich wäre.