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Verfahren zur Darstellung von Äthylschwefelsäure.
Schwefelsäurefreie bzw. schwefelsäurearme Athylschwefelsäure wurde bisher in der
Weise hergestellt, dass man Äthylalkohol entweder mit Schwefeltrioxyd oder mit Chlorsulfonsäure behandelt. Das erstere Verfahren hat den Nachteil, dass sogar bei guter Kühlung lokale Überhitzungen nur schwer zu vermeiden sind und dass partielle Sulfonierung des
Alkohols auftritt. Ausserdem treten durch Verdampfen Alkoholverluste ein und die Einleitung des gasförmigen Schwefeltrioxyds kann nur ausserordentlich langsam vor sich gehen, so dass die Reaktionsdauer sehr lang und zeitraubend ist. Aus diesem Grunde zieht man es in der Tecknik vor, das Schwefeltrioxyd in Alkohol einzuleiten, welcher mit Schwefelsäure verdünnt ist. Hierbei ergibt sich eine mit Schwefelsäure verunreinigte Äthylschwefel- säure.
Die der Äthylschwefelsäure anhängende Schwefelsäure steht der Verarbeitung der Athylschwefelsäure auf Diäthylsulfat, z. B. durch Vakuumdestillation, im Wege. Sie erschwert aber auch in erheblichem Masse die Überführung der Äthylschwefelsäure in die technisch wertvollen reinen äthylschwefelsauren Salze. Man muss z. B., um von einer Schwefelsäure verunreinigten Äthylschwefelsäure zu reiner Athyschwefelsäure zu gelangen, den kostspieligen Umweg über die Salze der Erdalkalien wählen.
Das zweite Verfahren zeigt wieder den Nachteil, dass sich bei der Einwirkung der Chlorsulfatsäure auf Alkohol erhebliche Mengen von Salzsäure entwickeln, welche für Betriebe, die für Salzsäure keine Verwendung haben, einen schwer ins Gewicht fallenden Verlust bedeuten. Aber auch das Auffangen grosser Salzsäuremengen ist mit Kosten und Apparatenaufwand verbunden.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung, dass man auf einem sehr bequemen Wege zu einer beinahe praktisch reinen Äthylschwefelsäure gelangt, wenn man Äthylalkohol mit einer Lösung von gasförmigem Schwefelsäureanhydrid in Chlorsulfonsäure behandelt. Gegenüber dem Schwefeltrioxydverfahren zeigt das vorliegende Verfahren den Vorteil, dass es ein umständliches, zeitraubendes, zu lokalen Überhitzungen und Sulfonierungen führendes, komplizierte Absorptionsvorrichtungen und ausserordentlich starke Kühlung nötig machendes Verfahren durch ein einfaches Eintropfverfahren ersetzt.
Im Vergleich mit dem Chlorsulfonsäureverfahren weist das vorliegende weiters den Vorteil auf, dass die sich während der Reaktion entwickelnden Salzsäuremengen in beträchtlichem Masse verringert sind, dass also das Verfahren bedeutend sparsamer arbeitet, überdies ist die Gefahr der Chloräthylbildung so gut wie ausgeschaltet.
Besonders gut bewährt sich das vorliegende Verfahren, wenn man gewäss dem Verfahren des Patentes Nr. 83399 Äthylschwefelsäure als Verdünnungsmittel verwendet.
Ausfuhr u ngsbeispiele :"
Beispiel i : In 147 Gewichtsteile 96 Ofoigen Alkohol werden unter Rührung und bei Temperaturen zwischen 00 und IOo 318 Gewichtsteile einer Lösung von SOS in Chlorsulfonsäure, welche in 100 Teile 61-4 Teile SOs enthält, eingetropft. Dauer der Eintropfung sechs Stunden.
Die erzielte. Äthylschwefelsäure ist weingelb und enthält nach einstündiger Behandlung mit Pressluft etwa 50f0 HCl.
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Hauptmenge gelöster Salzsäure befreit.
Nach der Verdünnung mit der dreifachen Wasser (Eis) menge wird mit trockener Soda neutralisiert, vom abgeschiedenen Glaubersalz abgesaugt und im Vakuum zur Trockene gebracht. Die Ausbeute ist fast quantitativ.
PATENT. ANSPRÜCHE : I. Verfahren zur Darstellung von Äthylschwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, dass man Äthylalkohol mit einer Lösung von Schwefelsäureanhydrid in Chlorsulfonsäure behandelt.