<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Einrichtung zur kinematographischen Nahaufnahme von Vorgängen in geschlossenen
Räumen, insbesondere von chirurgischen Operationen.
Die Versuche, chirurgische Operationen und ähnliche Vorgänge in geschlossenen Räumen derart im Film festzuhalten, dass man bei der Wiedergabe alle Einzelheiten beobachten kann, wie es z. B. bei Lehrfilmen erforderlich ist, haben bis jetzt keine befriedigenden Ergebnisse gehabt. Man durfte insbesondere bei chirurgischen Operationen zur Vermeidung einer Behinderung des Chirurgen und seiner Hilfspersonen mit dem Aufnahmeapparat nicht so nahe an die Stelle des Vorganges, d. h. an die Operationswunde herankommen, dass alle Einzelheiten im Film deutlich erkennbar wurden.
Gemäss der Erfindung wird zur Beseitigung dieses Mangels der Aufnahmeapparat im unmittelbaren Bereiche des Operierenden, z. B. über dem Operationstische von der Decke herabhängend angeordnet. Durch die hängende Anordnung des Apparates ist es möglich, mit ihm ganz nahe an die Operationsstelle heranzukommen, ohne dass der Chirurg und sein Hilfspersonal behindert werden oder ihrerseits die Aufnahme stören. Ersterer hat nur darauf zu achten, dass er nicht mit dem Kopfe oder den Händen diejenigen Stellen des Bildfeldes, deren Beobachtung im betreffenden Augenblick gerade für den Beschauer von Interesse ist, gegen das Objektiv des Aufnahmeapparates abdeckt.
Bei der Aufnahme aus ganz geringer Entfernung macht unter Umständen noch die dauernd einwandfreie Beleuchtuug des Bildfeldes Schwierigkeiten, weil sowohl die tätigen Pe sonen, als auch der Appa'at Schatten werfen können. Gemäss der Erfindung wird deshalb das Licht dem Bildfelde aus ve schiedenen Richtungen zugeführt.
Ein besonderer Übelstand ergab sich schliesslich bei chirurgischen Operationen durch die Notwendigkeit der Veiwendung von Bogenlampen zur intensiven photographisch wirksamen Beleuchtung des Bildfeldes insofern, als im Operationsraume aufgestellte Bogenlampen durch Entwicklung bzw. Aufwirbelung von Staub die Asepsis beeinträchtigen, während mit seitlich einfallendem Licht von ausserhalb des Raumes befindlichen Lichtquellen, wie man es bereits zur diffusen Beleuchtung von Operationsräumen angewendet hat, die erforderliche intensive Beleuchtung der Operationsstelle kaum zu erzielen ist.
Diesen Übelstand beseitigt die Erfindung dadurch, dass die Beleuchtungsvorrichtung oberhalb der bei Operationsläumen ohnehin häufig vorhandenen lichtdurchlässigen Decke des Raumes angeordnet wird. Das Abwärtsleiten der Lichtstrahlen geschieht dabei vorteilhafterweise durch Spiegel, die zweckmässig ebenfalls oberhalb der lichtdurchlässigen Decke angebracht werden. Die Spiegel sind deshalb wichtig, weil die Reflektoren von nach unten gerichteten Bogenlampen vollblaken würden.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch einen Operationsraum a mit Glasdecke m ; durch letztere geht ein Führungsrohr e, in dem der Aufnahmeapparat f mittels eines Ansatzrohres j zum Zwecke der Höhenverstellbarkeit geführt ist. Der durch einen Elektromotor k betriebene, der Deutlichkeit halber unverhältnismässig gross gezeichnete Aufnahmeapparat kann von einem Gehäuse i umschlossen sein, das im Interesse der Asepsis eine möglichst glatte Aussen fläche besitzt. Um diese Anwesenheit einer Person zur Herstellung der Aufnahme im Opetationsraum entbehrlich zu machen, kann der Schalter h zur Bedienung des Apparates ausserhalb des Raumes, z. B. in einem Nebenraume g untergebracht
<Desc/Clms Page number 2>
sein.
Der Schalter kann natürlich auch ebenso wie der Apparat selbst, im Bereiche des Operierenden liegen, so dass dieser selbst den Apparat nicht nur in bezug auf Einstellung, sondern auch in bezug auf Ein-und Ausschaltung allein bedienen kann.
Zum Zwecke der Beleuchtung sind in dem Raume oberhalb der Glasdecke m mehrere Lampen d angeordnet, von denen das Licht durch Spiegel c aus verschiedenen Richtungen auf den Operationstisch geworfen wird. Natürlich braucht nicht die ganze Decke m aus Glas zu bestehen, wie es übrigens vielfach bei Operationssälen der Fall ist, vielmehr kann man gegebenenfalls bei einem Raum ohne Glasdecke im Bereiche der Spiegel Glasscheiben einsetzen.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur kinematographischen Nahaufnahme von Vorgängen in geschlossenen Räumen, insbesondere von chirurgischen Operationen, dadurch gekenn eichnet, dass die Aufnahme mittels eines im unmittelbaren Bereiche der operierenden Person, z. B. über dem Operationstisches hängenden Apparates geschieht, und dass die intensive Beleuchtung des Bildfeldes durch eine oberhalb der lichtdurchlässigen Decke des Raumes angeordnete Beleuchtungsvorrichtung erfolgt.