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Vorrichtung zur selbsttätigen Reinigung von Luftkompressoren.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen Reinigung von Luftkompressoren und ähnlichen Einrichtungen und hat den Zweck, Explosionen hintanzuhalten, die beim Anlassen und Abstellen leicht entstehen, wenn der Anfangsdruck stärker als der Betriebsdruck und die Temperatur erhöht ist. Beim Abstellen erhält das Rückströmen aus den Luftbehältern oder den höheren Stufen gegen die niedrigeren infolge Undichtheit der Ventile oder Liderungsringe erhöhte Wichtigkeit und es ist möglich, dass sich nach langen Betriebsperioden Schmieröl in nicht unbeträchtlicher Menge in den Kompressionskammern vorfindet.
Nachdem nun das Schmieröl selten eine entsprechend hohe Entflammungstemperatur besitzt, kann sich die Mischung aus den Öldämpfen und der verdichteten Luft, wobei das Mischungsverhältnis das vorgesehene Verhältnis erheblich übersteigt, während die dem Anhalten unmittelbar vorangehenden letzten Umdrehungen leicht von selbst entzünden. Auch beim Anlassen, das nach kurzem Stillstand erfolgt, sind die gleichen Unzukömmlichkeiten zu befürchten, weil in diesem Falle das Rückströmen voll zur Wirkung kommt und durch die heissen Seitenwände ein Teil der auf denselben lagernden Ölschichte verdampft wird. Während des Betriebes ist aber der Einfluss, der durch das Zusammenwirken der oben erwähnten Störungen hervorgerufen wird, selten von anderer Wirkung begleitet, als dass teilweise Verbrennungen ohne schädliche Druckerhöhung stattfinden,
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haben.
Aus den dargelegten Betriebsverhältnissen ergibt sich, dass die unerwünschte Wirkung vermieden werden kann, wenn beim Anlassen und Abstellen die Luftladungen aus allen Kompressionskammern eines Kompressors ausgestossen werden.
Bei der Vorrichtung gemäss der Erfindung ist eine Daumenscheibe auf der Achse des Hebels angeordnet, der beispielsweise die Exzenterwelle der Nadelventil-und Anlasssteuerung eines Dieselmotors betätigt, von dem ein Kompressor angetrieben wird. Wird der Hebel in die dem Anlassen und Abstellen entsprechende Stellung gebracht, so kommt die Daumenscheibe mit einem Drücker zum Eingriff, der die Öffnung eines Verteilungsventils für verdichtete Luft gegen eine enge Rohrleitung veranlasst, die den Druck auf sämtliche Reinigungsventile des Kompressors überträgt. Das Abschlussorgan jedes Ventils wird durch Einwirkung der verdichteten Luft unter Vermittlung eines Differentialkolbens gehoben, worauf die Reinigung stattfindet.
In der Zeichnung ist der Anlasshebel und die gemäss dem Ausführungsbeispiel pneumatische Übertragungsvorrichtung im Schaubilde und ein mit zwei Reinigungsventilen ausgestatteter zweistufiger Kompressorzylinder in Seitenansicht dargestellt. Der Anlasshebel 1 sitzt auf einer Welle 2, die eine Daumenscheibe 3 trägt, die Entspannungsscheibe genannt werden kann. Die Scheibe besitzt in entsprechendem Abstand zwei Daumen 4, 5, die auf einen Drücker 6 eines Ventils 7 einwirken, das im Verteiler 8 untergebracht ist. Das Ventil 7 hat den Zweck, die Verbindung eines Einlassrohres 9 für verdichtete Luft (das beispielsweise an die Anlassbehälter angeschlossen und dem Hauptanlassventil vorgeschaltet sein kann) durch den das Ventil aufnehmenden Kanal 10 mit einem Kanal 11 herzustellen, der mit einer Leitung 12 des Verteilers 8 in Verbindung gebracht werden kann.
Ein Ventil 13 im Kanal 12 ist mit einem Drücker 14 verbunden, auf den eine Daumenscheibe 15 der Welle 2 einwirkt. Der Kanal 12 kann durch einen Kanal 16 mit der Aussenluft in Verbindung gebracht werden. Durch entsprechend angeordnete Federn werden die Ventile gegen ihre Sitzflächen gedrückt. Der Kanal 11 des Verteilers setzt
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sich auf der anderen Seite des Kanals 12 in einen Kanal 11'fort, der durch ein Rohr 17 mit den Entleerungs-bzw. Reinigungsventilen des Kompressors in Verbindung steht. Jedes der Reinigungsventile besteht im wesentlichen aus einem Nadelventil 18, das einen in die Atmosphäre mündenden Kanal 20 mit einem zum Kompressor führenden Kanal 19 in Verbindung setzen kann. Das Nadelventil ist mit einem kleinen, durch eine Feder 22 belasteten Kolben 21 verbunden.
Der Zylinder des Kolbens 21 ist durch einen Kanal 23 mit dem Rohr 17 verbunden.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : In der Vertikalstellung "Pétrole" des Hebels 1 bleibt die Scheibe 3 ohne Wirkung. Wird aber der Hebel in der Richtung der mit"Stop" bezeichneten Stellung gesenkt, so kommt die Scheibe 3 mit dem Drücker 6 zum Eingriff und veranlasst die Öffnung des Ventils 7 für verdichtete Luft, die den Druck auf alle Reinigungsventile der Kompressoren überträgt. Durch Einwirkung der verdichteten Luft auf jeden der Differentialkolben werden die zugehörigen Nadelventile gehoben und dadurch die Reinigung veranlasst. In der mit "Stop" bezeichneten Stellung selbst hört die Reinigung auf. Unterhalb dieser beginnt sie neuerlich und hält an, wenn der Hebel in die untere Stellung"Air"für das Inbetriebsetzen mit Luft gelangt.
Die Reinigung hört erst auf, wenn der Hebel wieder aufwärts bewegt wird und die für Normalbetrieb bestimmte, mit "Pétrole" bezeichnete Stellung erreicht. Die Daumenscheibe 7J betätigt dann das Ventil 13 und veranlasst die Entleerung der dem Verteilungsventil vorgeschalteten Rohrleitung. Die Differentialkolben sämtlicher Reinigungsventile werden hierdurch mit der Atmosphäre in Verbindung gesetzt und der Kompressor in betriebsbereite Stellung gebracht.
In der Zeichnung ist der Hebel in der Stellung"Air"für das Einlassen von Luft dargestellt.
Der Daumen 4 der Scheibe 3 betätigt den Drücker 6 und hält das Ventil 7 offen, so dass die in der Pfeilrichtung strömende Druckluft alle Differentialkolben anhebt und der Inhalt der Zylinder durch die Kanäle 20 entweichen kann. Bei der mit "Stop" bezeichneten Stellung befindet sich der Drücker 6 in der Einbuchtung zwischen den beiden Daumen 4 und 5, so dass die Verbindung zwischen den Leitungen 9 und 17 geschlossen wird. Der Zweck dieser Ausgestaltung besteht darin, die Druckluft nicht für die danze Dauer eines Betriebsstillstandes auf die Kolben 21 einwirken zu lassen und damit Verluste infolge Undichtheit der Kolben zu vermeiden. Bei der mit "Pétrole" bezeichneten Stellung kommt der Daumen 5 der Scheibe 3 mit dem Drücker 6 ausser Eingriff, der sodann an der Aufwärtsbewegung nicht mehr gehindert ist.
Gleichzeitig kommt der Daumen der Scheibe 15 auf den Drücker 14 zur Wirkung und betätigt das Ventil 13,
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während das Ventil 7 die Leitung 9 absperrt.
Die Übertragungseinrichtung könnte selbstverständlich auch mechanisch, hydraulisch oder
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mischen oder elektrischen Antriebsmaschinen anzupassen.
Die Reinigungsventile sind gleichzeitig auch als Sicherheitsventile wirksam, indem sie sich unter dem im Zylinder herrschenden Druck entgegen der Wirkung einer Belastungsfeder öffnen können, deren Spannung derart gewählt wird, dass sie den Betriebsdruck nur um weniges übersteigt. Das Vorhandensein der Sicherheitsventile ist jedenfalls von Vorteil und sie bilden keine unnütze Wiederholung der Sicherheitsventile, mit denen die Luftkühler verbunden sind.
Letztere sind nämlich von den Kompressionskammern einerseits durch Rohrleitungen, die immer Druckverluste veranlassen, andrerseits durch Rückschlagventile getrennt, die infolge mechanischer Störungen leicht festgeklemmt werden können und dann die Verbindung unterbrechen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
I. Vorrichtung zur selbsttätigen Reinigung von Luftkompressoren zwecks Verhinderung von Explosionen beim Anlassen und Abstellen, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (1), der beispielsweise die Exzenterwelle (2) der Anlasssteuerung eines. den Kompressor antreibenden Dieselmotors betätigt, beim Anlassen und Abstellen mittels einer Daumenscheibe (3) auf einen Drücker (6) einwirkt, dessen Ventil (7) eine Druckluftleitung (9) mit einer an die Entleerungsventile (18) angeschlossenen Leitung (17) verbindet.