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Verfahren zur Abscheidung des im rohen Erdöl in feinster Verteilung suspendierten Wassers.
Das aus den Bohrlöchern kommende rohe Erdöl ist in der Regel wasserhältig, und zwar mitunter bis zu 60%, wobei das Wasser stellenweise in feinst verteilter Form in dem Rohöl suspendiert ist, so dass ein selbsttätiges Absetzen des Wassers aus dieser Emulsion nicht stattfinden kann.
Zweck des Verfahrens gemäss der Erfindung ist es nun, dieses fein verteilte Wasser aus dem Rohöl abzuscheiden, um auch derart wasserhältige Rohölmengen nutzbar zu machen.
Dies wird dadurch erreicht, dass die im Rohöl suspendierten Wasserbläschen zu grösseren Tropfen oder Mengen vereinigt werden, die dann infolge des grösseren spezifischen Gewichtes des Wassers den Widerstand, den das Rohöl gegen das Niedersinken bietet, überwinden können. Diese Wirkung kommt dadurch zustande, dass die Wasserbläschen die Flächen von in die Emulsion gebrachten Körpern benetzen und auf diesen Körperflächen oder durch deren Vermittlung sich zu grösseren Tropfen zusammenschliessen.
Dieses Benetzen kann noch verstärkt werden, wenn die in die Emulsion eingebrachten Körper infolge ihrer Porosität saugend wirken, wobei die Saugwirkung auf die Wasserbläschen eine stärkere ist als die auf das zähflüssige Rohöl, so dass die Ansammlung von Wasser auf derartigen saugenden Stoffen noch rascher vor sich geht als auf Körpern, die nur infolge der reinen Adhäsionswirkung benetzt werden.
Um möglichst alle suspendierten Wasserbläschen mit dem zur Ausübung der Adhäsionoder Kapillarwirkung benutzten Körpern in Berührung zu bringen, wird es selbstverständlich nötig sein, eine relative Bewegung zwischen diesen Körpern und der Emulsion zu erzeugen, welche Bewegung aber gleichzeitig auch das Zusammenschliessen der haftengebliebenen Bläschen zu grösseren Tropfen fördert.
Das Verfahren kann unter Verwendung der verschiedensten Körper, die auch in verschiedener Form benutzt werden können, in verschiedener Weise ausgeführt werden. So kann man beispielsweise die Emulsion zwischen zwei Platten zusammendrücken, wobei diese Platten gleichzeitig auch gegeneinander verschoben werden. Dabei benetzen die Wasserbläschen diese Platten und vereinigen sich auf ihnen zu grösseren Tropfen, während gleichzeitig aber auch das Erdöl sich zu Tropfen zusammenschliesst, wodurch dann die Trennung möglich wird.
Einfacher und vorteilhafter ist es aber, wenn man in die Emulsion körnige oder pulverförmige Stoffe, wie z. B. Sand, einführt und diese Stoffe durch Rührvorrichtungen einige Zeit in der Emulsion in Bewegung erhält. Sowie ein solches Sandkorn o. dgl. mit einem Wasserbläschen in Berührung kommt, wird es von diesem benetzt und nimmt es auf seinem weiteren Weg mit, führt es also aus seiner Erdölumklammerung heraus und sinken dann diese Sandkörner zu Boden, so nehmen sie das Wasser mit. Bei der Bewegung der Körner durch das Erdöl können sich auch miteinander in Berührung kommende mitgenommene Wasserteilchen zu grösseren Tropfen vereinigen und werden hierdurch befähigt, auch allein im Erdöl niederzusinken.
Auch jeder andere in der Emulsion bewegte feste Körper wirkt infolge seiner Adhäsionskraft auf die Wasserbläschen anziehend und vereinigend, so dass die an ihm sich bildenden Tropfen schliesslich abfallen und niedersinken können.
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ohnehin grössere Benetzungsgeschwindigkeit vom Wasser gegenüber dem Erdöl noch durch die Saugwirkung, die sich auf das Wasser rascher äussert als auf das Erdöl, erhöht wird.
Dieser saugende Stoff wird bald von einer Wasserschicht umgeben sein, die von Zeit zu Zeit in grösseren Tropfen herabfällt. Eine hierzu verwendbare Einrichtung kann darin bestehen, dass eine Anzahl von Rührflügeln mit Baumwolle verkleidet wird und werden diese Flügel in der Emulsion in Bewegung gesetzt, so übt die Baumwolle auf die umgebende
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auf das Rohöl, so dass also die Flügel in kurzer Zeit von einer Wasserschicht umgeben sind. aus der sich von Zeit zu Zeit grössere Tropfen loslösen und herabfallen.
Wird Sand zur Abscheidung des Wassers benutzt, so kann zur Durchführung des Verfahrens ein zylindrischer Behälter verwendet werden, der an einer durch seine Achse gehende Welle umläuft. Füllt man den Behälter mit der Emulsion und tut auch etwa 20% Sand dazu, so wird bei der Drehung des Behälters der Sand gezwungen, die Emulsionen zu durchqueren. Durch'Anbringung von Leisten an der Innenseite des Behälters kann bewirkt werden, dass der Sand jeweils angehoben und erst von einer höher gelegenen Stelle abfallen gelassen wird, so dass damit erreicht werden kann, dass alle Teile der Emulsion von der Adhäsionswirkung der Sandkörnchen betroffen werden.
Beim Zusammenstossen von mit Wasser benetzten Sandkörnchen vereinigt sich das Wasser zu grösseren Tropfen, so dass schliesslich die Abscheidung des Wassers durch Niedersinken im Rohöl vor sich gehen kann.
Versuche haben gezeigt, dass eine Emulsionsmenge von 1. 50 Ag, die eine Stunde lang nach einer der zuletzt geschilderten Methoden bei einer Umdrehungszahl des Behälters von 70 in der Minute und bei einer Temperatur von So"C (die Erwärmung der Emulsion, die die Zähflüssigkeit des Rohöls vermindert, fördert selbstverständlich die Abscheidung) eine Abscheidung von 86 kg Wasser ergibt, so dass also 64 kg Rohöl verbleibt.
Es sei noch erwähnt, dass durch die Patentschrift Nr. 58105 ein Verfahren zur Abscheidung von Wasser aus Rohöldestillaten bekannt geworden ist, bei denen im Gegensatz zu der Emulsion, wie sie gemäss der vorliegenden Erfindung behandelt werden soll, nicht Wasserbläschen im rohen Erdöl suspendiert sind, sondern Ölkügelchen in Wasser, wie s ; li
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das eine Emulsion von grundsätzlich verschiedener Struktur behandelt, so macht es nichts aus, dass dort angegeben wird, dass zur Vereinigung der im Wasser suspendierten Ölkügelchen scharf gekörnte Materialien, wie z.
B. scharfer Sand, Glasplitter, Eisenspäne o. dgl., in die Emulsion eingeführt werden, weil es hierbei nicht auf die hier geschilderte Adhäsionswirkung ankommen kann, sondern, wie es dort heisst, eine Zerstörung der Obeinächenhäutchen der Ölkügelchen bewirkt wird, die ein Zusammenfliessen der Ölkügelchen innerhalb des Wassers zur Ermöglichung des Aufsteigens zur Folge hat.