<Desc/Clms Page number 1>
Magnetelektrischer Zündapparat für Verbrennungskraftmaschinen.
Es ist bekannt, magnetelektrische Zündapparate für Verbrennungsmotoren in der Form auszuführen, dass als rotierender Teil ein Doppel-T-Anker dient, Ausführungen in dieser Bauart haben zweifellos gute Resultate ergeben. Sie haben aber immerhin gewisse Nachteile, welche hauptsächlich dadurch bedingt sind, dass die Hochspannungs-sowie die Niederspannungsspule samt dem Kern dns Ankers in'einem beschränkten Raum untergebracht werden müssen. Da hierdurch der Einbau der erforderlichen Windungszahlen wesentlich erschwert wird, ist eine Vergrösserung des ganzen Apparates dadurch bedingt.
Man hat auch verschiedentlich versucht, die Spule ausserhalb des rotierenden Teiles auf einem besonderen Joch anzuordnen, wobei der Wechsel des magnetischen Kraftflusses in diesem Joch durch Drehung eines magnetischen Schlussstückes zwischen Magnet und Joch bewirkt wird. Diese Anordnung hat zwar den Vorteil, dass für die Spule genügend Raum zur Verfügung steht, andrerseits aber wiederum den Nachteil, dass doppelte Luftdistanzen vom magnetischen Stromkreis überbrückt werden müssen, wodurch wiederum die Wirksamkeit des ganzen Apparates wesentlich herabgesetzt und eine Vergrösserung seiner Dimensionen bedingt wird.
Vorliegende Erfindung betrifft eine neue Bauart für magnetelektrische Zündapparate, welche die durch Anprdnung der Spule auf einem besonderen Joch bedingten Vorteile in Verbindung mit bestmöglicher magnetischer Verkettung erreichen lässt und gleichzeitig dadurch sioh auszeichnet, dass infolge der eigenartigen Anordnungen der einzelnen Teile in einem
EMI1.1
gewährleistet ist.
Die genannten Vorteile werden dadurch erreicht, dass sowohl der primäre als auch der sekundäre Teil der Induktionsspule auf einem ausserhalb des Magneten liegenden Eisenjoch ruhend angeordnet sind und der Wechsel des magnetischen Kraftflusses in diesem Eisenjoch dadurch hervorgerufen wird, dass die Pole des Magneten unmittelbar an den freien Enden des Eisenjoches vorbeibewegt werden. Zu diesem Zwecke ist der Magnet um seine Längsachse drehbar gelagert.
Kleinste Beanspruchung wird bei vorliegender Bauart für magnetelektrische Zündapparate dadurch erzielt, dass der Unterbrecher nicht wie bis dahin üblich seitlich auf der Apparatenachse ausserhalb der übrigen Teile des Zündapparates eingebaut, sondern im gleichen Gehäuse wie der Magnet in solcher Weise untergebracht wird, dass die Gesamtlänge des Zündapparates die Länge des Magneten einschliesslich der Lager nicht überschreitet. Dies wird dadurch erreicht, dass der Umfang des umlaufenden Magneten mittelbar oder unmittelbar zur Betätigung des Unterbrechers herangezogen wird.
Für Zündapparate für Mehrzylindermaschinen wird gleichzeitig eine Vergrösserung der Baulänge durch den Verteiler dadurch vermieden, dass auch dieser in dem für alle Teile des Apparates gemeinsamen Gehäuse derart angeordnet wird, dass die gesamte Baulänge des Apparates nicht grösser wird als die Länge des Magneten einschliesslich der Lager.
Beispielsweise Ausführungsformen von Zündapparaten der neuen Bauart sind in der Zeichnung dargestellt.
Fig. i zeigt im Längsschnitt, Fig. 2 und 3 im Querschnitt durch A-B bzw. C-D einen Zündapparat für Einzylindermotoren. Der in seiner äusseren Begrenzungsfläche zylindrisch geformte Hufeisenmagnet H ist mit den Wellenzapfen Tu in Kugellagern drehbar gelagert und von einem gemeinsamen Gehäuse G des Apparates eng umschlossen. Seine Pole N, S bewegen sich an den Enden des ruhend angeordneten joches j vorbei, auf welches die aus einem primären und einem sekundären Teil gebildete Spule S aufgesetzt ist.
Auf dem Umfang des Magneten aber ist ein Ring R angeordnet, welcher mit seiner in zwei einander diametral gegenüberliegenden Stellen exzentrisch gestalteten äusseren Begrenzungsfläche den durch die Feder F niedergehaltenen Hebel ! 7 des Unterbrechers zeitweise aufhebt und dadurch den Kontakt K öffnet. Der Kondensator M ist ebenfalls im gemeinsamen Gehäuse angeordnet. Durch die aus Isoliermaterial bestehende Ausführungstülle L wird die Hoch-
EMI1.2
aufgesetzten Ringes R kann auch der zu diesem Zwecke besonders gestaltete Umfang des Magneten selbst zur Betätigung des Unterbrechers unmittelbar herangezogen werden.
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 4 zeigt im Längsschnitt und Fig. 5 im Querschnitt durch A-B, in welcher Weise die verschiedenen Teile bei Apparaten für Mehrzylindermotoren mit Hochspannungverteiler und Zündmomentverstellung angeordnet werden können, Im gemeinsamen, alle Teile umschliessenden Gehäuse G ist der drehbar gelagerte Hufeisenmagnet H, der Unterbrecher U, die auf dem Joch J angeordnete Spule S, der durch, das Zahnradvorgelege Z1 und Z2 von'der Welle W aus angetriebene Hochspannungsverteiler V sowie der Kondensator M untergebracht. Zum Zwecke der Zündmomentverstellung ist das die Spule S tragende Joch auf einer den Magneten umgebenden besonderen Hülse P angeordnet, welche von aussen verstellt werden kann.
Von wesentlichen Einfluss auf die Grösse des ganzen Zündapparates ist die eigenartige Gestaltung des Eisenjoches durch vorliegender Bauart. Für die Aufnahme der aus den Polen des Hufeisenmagneten austretenden Kraftlinien besitzt das Joch an seinen freien Enden breite Flächen. Auf der Strecke aber, welche die Spule durchsetzt, ist der Eisenquerschnitt des Joches auf das kleinst mögliche Mass des Kreises reduziert. Hieraus ergibt sich zunächst'die kleinst mögliche Windungslänge und damit der kleinste Omsche Widerstand für die Wicklung. Nicht der dadurch bedingte kleinste Kupferverbrauch an sich ist jedoch der ausschlaggebende Vorteil. Dieser ergibt sich vielmehr auf Grund folgender Überlegung :
Mit grösser werdendem Omschen Widerstand flacht sich die Kurve des beim Anlassen des Apparates ansteigenden Stromes mehr und mehr ab.
Da aber für die Ingangsetzung des Motors bei einer'gewissen Umdrehungszahl ein gewisses Mindestmass von Stromstärke unbedingt erforderlich ist, so muss dieses Mass bei Apparaten der bis dahin üblichen Bauart, welche auf die Erzielung kleinster Drahtlänge in der Spule keine Rücksicht nimmt, durch entsprechende grosse Bemessung des ganzen Apparates erreicht werden. Die eigenartige Gestaltung des Eisenjoches als Träger der Spule nach vorliegender Erfindung ist somit von unmittelbarem Einfluss auf die Bemessung des ganzen Apparates.
Für die praktische Ausführung des in dieser Weise gestalteten Joches können verschiedene Wege eingeschlagen werden. Diesbezügliche Beispiele sind in den folgenden Figuren dargestellt.
Die Fig. 6. und 7 zeigen eine Ausführungsform in der Ansicht von vorn bzw. von der Seite, bei welcher die Richtung der Blätterung über den ganzen Jochkreis unverändert beibehalten wird. Die den Magnetpolen gegenüberliegenden Teile J1 und J2 sind verbreitert durch entsprechende Zwischenlagen zwischen den einzelnen Blättern oder durch entsprechende Distanzierung voneinander. Die über die Teile Ja bzw. J4 weitergeführten Blätter sind an ihrem oberen Ende zusammengezogen und fassen hier den auf kreisrundem Querschnitt gebrachten, im gleichen Sinn geb. lätterten Kern Jo zwischen sich.
In den Fig. 8, 9 und 10 ist eine Ausführungsform in Ansicht von vorn, von der Seite und von oben gezeigt, bei welcher die Teile J3 und J4 bis unmittelbar zum Spulenkern Jo in derselben Breite wie die Teile J1 und ls weitergeführt sind. Der kreisrunde Spulenkern/,, ist mit seinen rechtwinklig umgebogenen Verlängerungen J5 und J6 mit rechteckigem Querschnitt auf die Teile j3 und j4 aufgesetzt.
Eine andere Form für den Anschluss des Spulenkernes Jo an die Seitenstücke/g und/ zeigen die Fig. Ir und i2 im Querschnitt bzw. in Ansicht von oben. Der Spulenkern liegt hier in der Mitte der Seitenstücke J3 bzw. J4 und seine Fortsetzung J5 ist gespalten und mit ihren Hälften jeweils rechtwinklig nach zwei Seiten abgebogen und auf die Seiten- stücke j3 bzw. j4 aufgesetzt.
Eine Schwierigkeit, den Vorteil geringen Raumbedarfes durch die neue Bauart zu erreichen, ergibt sich jedoch, sobald es sich darum handelt, Zündapparate für 8-und 12-Zylindermaschinen auszuführen, bei welchen vier Zündungen bei jeder Umdrehung des Magnetzünders erforderlich sind. Als naheliegend und gegeben erscheint es, die alsdann erforderlichen vier Magnetpole des drehenden Magneten in einer vierpoligen Armatur auszunutzen und zu diesem Zwecke an Stelle eines einzigen Joches J zwei Joche anzuordnen, von denen jedes eine Spule S besitzt. Die beiden Spulen können dabei in Hintereinanderoder Parallellschaltung oder unabhängig voneinander benutzt werden. Der Raumbedarf für eine derartige Anordnung ist jedoch ein ausserordentlich grosser, so dass ein wesentlicher Vorteil der neuen Bauart der Apparate verloren geht.
Wesentlich geringer wird der Raumbedarf, wenn mit dem vierpoligen Magneten eine zweipolige Armatur verbunden wird, indem nur eines der beiden Joche mit einer Spule versehen wird, das andere dagegen ohne Spule lediglich als magnetisches Schlussstück für die zwei jeweils freibleibenden Magnetpole dient.
Der Raumbedarf des ganzen Apparates lässt sich auf diese Weise wesentlich verkleinern.
Der Wirkungsgrad des Zündmagneten erleidet dabei aber eine Einbusse, weil das zweite Jochstück ohne Spule zwar eine Ummagnetisierung erleidet, aber zur Stromerzeugung nichts beiträgt.
Die Anordnung gemäss vorliegender Erfindung dagegen ermöglicht, nicht allein diesen Nachteil zu vermeiden, sondern gleichzeitig auch einen wesentlichen weiteren Vorteil hin-
<Desc/Clms Page number 3>