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Durch ein Zusatzgewicht belastete Wanderbürste für Siebe.
Die Erfindung bezieht sich auf durch ein Zusatzgewicht belastete Wanderbürsten für Siebe und ermöglicht im besonderen die selbsttätige Wanderung einer solchen Bürste durch Schüttelsiebe, d. h. durch flache, in einer zur Wagrechten geneigten Ebene hin und her schwingende Siebe. Das der Erfindung zugrunde liegende Problem ist dadurch gelöst worden, dass das Belastungsgewicht erheblich schwerer (drei-bis sechsmal) ausgeführt wird, als bei den Reinigungsbürsten der Plansichter.
Um dem Leser eine anschaulich Vorstellung von der Erfindung zu geben, dürfte es angezeigt sein, den'kinematischen Vorgängen im Plansichter und im Schüttelsieb in Verbindung mit ihren Einwirkungen auf die durch die Erschütterungen des Siebes allein angetriebene Wanderbürste eine kurze Betrachtung zu widmen. Es wird dabei auf die schematischen Darstellungen der Fig. i bis 3 Bezug genommen, in welchen Fig. i ein oszillierendes Schüttelsieb in, Seitenansicht und Schnitt zeigt, Fig. 2 ein Grundriss zu Fig. i ist und Fig. 3 einen Plansichter in Ansicht zeigt.
Die Plansichter sind bekanntlich in wagrechter Ebene wirkende Siebe, die durch ein Exzenter angetrieben werden und eine rotierende-rüttelnde Bewegung ausführen müssen. Sie können selbstverständlich nicht als einfach oszillierende Siebe eingerichtet sein, weil dann eine Beförderung des zu siebenden Gutes nicht stattfinden könnte, dÅa die in entgegengesetzter Richtung wirkenden Beschleunigungen sich gegenseitig aufheben. Die Beförderung der Wanderbürste findet nun in solchen Plansichtern dadurch statt, dass die Bürste im Sieb seitlich hin und her geschwungen wird.
Die oszillierenden Schüttelsiebe sind in geneigter Ebene angeordnet, eine Seitwärtsrüttelbewegung wie bei den Plansichtern fällt hier fort, vielmehr wird das Sieb ausschliesslich in Richtung seiner Längsachse geschüttelt. Die Beförderung des Mahlgutes o. dgl. findet'hier durch die Wirkung der Schwerkraft im Verein mit der Schüttelbewegung des Siebes statt.
Auf Grund der Wesensverschiedenheit der Plansichter und der in geneigter Ebene oszillierenden Schüttelsiebe ist es nicht möglich, eine für einen Plansichter bestimmte Bürste für ein oszillierendes Schüttelsieb zu verwenden. Denn, wie bemerkt, wird die Wanderung der Bürste im Plansichter dadurch erreicht, dass die Bürste hin und her geschwungen wird, während im Gegensatz hierzu im oszillierenden Schüttelsieb die Wanderung der Bürste dadurch stattfindet, dass die Bürste auf der Siebbahn geradlinig abwärts oder aufwärts gestossen wird, ohne dass die Bürste hierbei eine Seitwärtsschwingung wie bei den Plansichtern ausführt oder auszuführen braucht. Die Bewegung der Bürste findet dabei auf Grund der oszillierenden Schwingung des Siebes statt.
Es ist bei den bekannten Wanderbürsten für Plansichter schon als vorteilhaft erkannt worden, sie an ihrem vorderen Teil zu belasten, jedoch darf diese Belastung nur eine verhältnismässig sehr geringe sein. Andernfalls würde die Bürste entweder die Siebwandungen infolge des heftigen Hin-und Herrüttelns bald beschädigen oder andernfalls würde die Bürste selbst bald durch die heftigen Stösse gegen die Siebwandungen zerstört werden.
Es hat sich seit langem als grosser Mangel herausgestellt, dass oszillierende Schüttelsiebe, also Siebe, die die Kreisschwingbewegung nicht aufweisen, durch die von den Plansichtern her bekannten Bürsten, sich nicht selbsttätig reinigen liessen. Erfinder hat nun erkannt, dass bei wesentlicher Belastung der Bürste, ungefähr drei-bis sechsmal so schwer, wie bei den Plansichterbürsten, die Selbsttätigkeit der Wanderung durch das Schüttelsieb erreicht wird.
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Lässt man nämlich die Bürste so leicht wie bei Plansichtern, so kann eine Wanderung der Bürste deshalb nicht eintreten, weil dann durch die geringe Masse derselben und durch den Widerstand der Bürstenhaare gegen die Siebmaschen die Bürste einfach die Schwingung des Siebes mitmachen würde, ohne dass eine Relativverschiebung stattfände. Besonders ist dies der Fall, wenn die Bürste entgegen der Wirkung der Schwerkraft aufwärts wandern muss.
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in ihrer Anwendung auf Schüttelsiebe gezeigt ; Fig. 6 und 7 entsprechen den Darstellungen gemäss Fig. i und 2 in vergrössertem Massstabe und etwas abgeänderter Bauart.
In Fig. 7 ist der Siebkasten in üblicher Weise durch eine Zwischenwand e in zwei Teile geteilt. Die Zwischenwand reicht nicht ganz an die Schmalseiten des Kastens, damit die Bürste rings um den Siebkasten wandern kann ; die Laufbahn der Bürste ist durch Pfeile angedeutet.
Die Bürste selbst besteht aus einem flachen Rahmen a aus Holz, Leder o. dgl., der zweckmässig die aus Fig. 4 ersichtliche Gestalt besitzt. Der Rahmen a kann durch eine oder mehrere Stege a1 verspannt werden. An Stelle des Rahmens kann man auch eine undurchbrochene Platte verwenden. Die untere Seite der Bürste kann mit Zapfen oder Vorsprüngen a2 versehen sein, die unmittelbar auf dem Boden des Siebkastens ; 3chleifen und den eigentlichen Bürstenrahmen in einem bestimmten Abstand von dem Boden halten. In gewissen Fällen jedoch wird man die Einrichtung auch so treffen, dass man diese Abstandszapfen weglässt. Diese Zapfen a2 können aus Draht, steifen Borsten o. dgl. bestehen. Die Oberfläche der Bürste ist an beliebigen Stellen mit Borstenbündeln c versehen.
Ebenfalls kann man an dem unteren Teil der Bürste und den Seiten derselben ähnliche Borstenbündel anbringen, so dass eine allseitige Reinigung des Siebes selbst und der anderen Teile des Siebkastens erfolgen kann. Falls es wünschenswert erscheint, kann auch die hintere Seite der Bürste mit einzelnen Borstenbündeln ausgestattet sein, um auch die vorspringenden Bleche g des Kastens (Fig. 7) gründlich reinigen zu können.
Die dargestellte Bürste trägt nur zwei Borstenbündelsätze an ihrer Oberseite, doch kann die Bürste auch an anderen Stellen und mit beliebig vielen Borstenbündeln ausgestattet sein.
Die Bürste wird lose auf irgendeiner Seite der Trennungswand f des Siebkastens d unterhalb des eigentlichen Siebes eingesetzt, und zwar wird sie so eingestellt, dass ihre schmälere Seite beim Wandern nach vorn gekehrt ist. Die Bürste ist vorzugsweise an ihrem vorderen Ende mit dem Belastungsgewicht b versehen.
Beim Inbetriebsetzen des Siebes wandert die Bürste schrittweise in gerader Richtung längs der einen Seite des Siebkastens vorwärts, bis sie gegen das schmale Ende des Siebkastens anstösst, wo sie sich schräg stellt und ähnliche Bewegungen ausführt, wie bei einer kreisförmigen Schüttelbewegung des Siebkastens, um um die mittlere Trennungswand des Siebkastens herumzubiegen und dann auf der anderen Seite der Trennungswand in dem Siebkasten aufwärts zu wandern. Um das Wandern der Bürste in dem Siebkasten zu erleichtern, können die Wände des Kastens mit Gummi ; Fell o. dgl. ausgekleidet sein.
Ausserdem kann man die hinteren Ecken der Bürste, wie aus Fig. 4 ersichtlich, mit besonderen Plättchen, f versehen. Man kann auch die Anordnung so treffen, dass man die hinteren Ecken der Bürste mit besonderen Borstenbündeln ausstattet, die sich gegen die Seitenwände oder gegen die Mittelwand des Siebkastens anlegen, wenn die Bürste sich vorwärts bewegt.