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Elektrischer Ofen zur Erzeugung von Eisen, Stahl und deren Legierungen.
Die Leistungsfähigkeit des im Stammpatent Nr. 7 195 und im ersten Zusatzpatent Nr. 7196 beschriebenen elektrischen Ofens wird dadurch beschränkt, dass der elektrische Strom nur durch zwei Kohlenelektroden zugeleitet werden kann und die Grösse der Elektroden eine bestimmte Grenze praktisch nicht überschreiten kann, so dass auch der zugeleitete Strom beschränkt ist. Da anderseits die Temperatur des elektrischen Bogens eine bestimmte und unveränderliche ist, so würde es nicht möglich sein. in einem Ofen, wenn derselbe einmal in Betrieb gesetzt ist, die Temperatur zu verändern, was manchmal vortheilhaft ist, um gewisse Reactionen zu erleichtern oder auch um den Kraftverbrauch möglichst zu beschränken.
Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Ausführungsform des elektrischen Ofens bewirkt die Beseitigung der oben erwähnten Übelstände.
Das Hauptkennzeichen der vorliegenden Erfindung besteht demgemäss in der gleichzeitigen Anwendung von zwei oder mehreren Elektrodenpaaren, und zwar zeigt die beiliegende Zeichnung einen mit drei Elektrodenpaaren versehenen Ofen.. Es ist leicht ersichtlich, dass durch diese Einrichtung die Leistungsfähigkeit eines jeden Ofens beträchtlich erhöht wird und gleichzeitig die innere Temperatur. des Ofens und folglich der Kraftverbrauch, je nach den Umständen, dadurch erhöht oder erniedrigt werden kann, indem man alle oder nur einige der elektrischen Bogen gleichzeitig einwirken lässt.
Die an- gemessene Veränderung der Temperatur erleichtert den Gang der verschiedenen Reactionen, welche bei der Reductioh der Eisenerze stattfinden und ermöglicht die Anwendung des Ofens zur Herstellung von Eisen und Stahl und deren Legierungen mit Chrom, Wolfram, Mangan, Nickel u. s. w.
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Fig. 1 einen Grundriss der gesammten Anlage, Fig. 2 einen verticalen Schnitt nach Linie F Y der Fig. l, Fig. 3 eine Seitenansicht, Fig. 4 einen verticalen Schnitt nach Linie X X der Fig. l.
Wie'aus der Zeichnung ersichtlich, besteht der Ofen im wesentlichen aus einem Hauhgemäuer aus feuerfestem Material, das den in Fig. 2 im Querschnitt ersichtlichen eigentlichen Ofenschacht r umschliesst. Die Schachtsohle s ist nach vorn geneigt und wird von zwei in der Mitte sich schneidenden schrägen Flächen gebildet ; die beiden seitlichen Wände sind mit Öffnungen versehen, durch welche die Elektroden in den Schmelz-
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Wand geschlossen. Das Schmelzgut wird in den Schacht durch einen Einführungstrichter mit doppeltem Ventil t eingeführt. Um 4i Wärmeverluste zu vermindern, ist der Schacht mit doppelten Wänden gebaut.
Die vordere Wand weist eine Abstichöffnung o zum Abgiessen des geschmolzenen Metalles auf; der Schacht ist ferner mit einem Kaminrohr o versehen, um den Reactionsgasen einen Ausweg zu bieten. Die Gase, welche an Kohlen- stoff reich sind, können zu Heizzwecken verwendet worden.
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beiden Seitenwänden des Ofens sind Kästen p aus Eisenblech mit doppelten Wänden angeordnet, in deren Zwischenraum k während des Betriebes des Ofens kaltes Wasser eingeführt wird, um die Kohlenträger kühl zu erhalten. Die Kasten p ruhen auf Gusseisengestellen m und ihre beiden Seitenwände sind mit Löchern versehen, durch welche die Kohlen, bezw. die Stangen e der Kohlenträger reichen. Luftdichte Stopfbüchsen verhindern, dass die Luft durch diese Löcher in den Schmelzraum eintrete.
An beiden Seiten des Ofens und parallel mit den Kohlen sind hydraulische Cylinder d angeordnet, deren Kolben mit den Kohlenträgern verbunden sind, so dass, wenn vermittelst eines Vertheilungsventiles, welches auf der Zeichnung nicht gezeigt ist, Druckwasser hinter oder vor die Kolben eingeführt wird, die Kohlenträgor vorwärts oder rückwärts verschoben werden.
Um eine gleichförmige und möglichst sanfte Bewegung der Kohlen zu erzielen, wird jede Stange der Kohlenträger mit zwei hydraulischen Cylindern verbunden, welche symmetrisch zur Stange angeordnet sind ; zu bemerken ist, dass infolge dieser Einrichtung die mittleren Cylinder alle doppelt und die seitlichen einfach anzuordnen sind.
Die hydraulischen Cylinder ruhen einerseits auf den Käston der Kohlenträger, anderseits (beinahe zur Hälfte ihrer Länge) worden sie von den T-Eisenbalken g gestützt, welche wiederum auf den Säulen A ruhen. Die Stangen e der Kohlenträger sind einerseits mit den Kohlenträgern anderseits mit den Führungsstangen l verbunden. Ein Querbalken q, welcher auf zwei Säulen 1i ruht, ist mit Lagern versehen, durch welche die Führung- stangen l gehen.