DE281252C - - Google Patents
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- DE281252C DE281252C DENDAT281252D DE281252DA DE281252C DE 281252 C DE281252 C DE 281252C DE NDAT281252 D DENDAT281252 D DE NDAT281252D DE 281252D A DE281252D A DE 281252DA DE 281252 C DE281252 C DE 281252C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B5/00—Coke ovens with horizontal chambers
- C10B5/10—Coke ovens with horizontal chambers with heat-exchange devices
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Waste-Gas Treatment And Other Accessory Devices For Furnaces (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVi 281252 KLASSE 10«. GRUPPE
Koksöfen und ähnliche Kammeröfen, die während des Betriebes je nach Wahl zeitweise
mit Starkgas von hohem Heizwert (z. B. Koksofengas) oder mit Schwachgas von niedrigem
Heizwert (z. B. Generatorgas) beheizt werden sollen, müssen bekanntlich in der Regel so eingerichtet werden, daß beim Betrieb
mit Schwachgas sowohl die Verbrennungsluft als auch das Heizgas, beim Betrieb
ίο mit Starkgas dagegen die Luft allein mittels
der Wärme der Abgase vorgewärmt wird. Hieraus ergibt sich die Forderung, die zur
AVärmeübertragung aus den Abgasen an die Verbrennungsmedien dienenden Wärmespeieher
in einer Weise auszubilden, daß jederzeit ein Übergang von der einen Betriebsart in die
andere, also beispielsweise von dem Betrieb mit Vorwärmung von Gas und Luft zu dem
mit Vorwärmung der Luft allein und umgekehrt stattfinden kann.
Bei dem Koksofen gemäß der Erfindung wird zur Erfüllung dieser Bedingungen die
bei Koksöfen an sich bekannte Einrichtung zu Hilfe genommen, daß zur Vorwärmung der
Luft Regeneratoren dienen, die in üblicher Weise wechselnd von Abhitze bzw. von Luft
durchströmt werden, während die Vorwär- j mung des Gases in Rekuperatoren erfolgt,
d. h. in geschlossenen Kammern, die im Innern von dem zu erwärmenden Gas durchzogen
werden und von außen her ihre Wärmezufuhr aus den vorbeistreichenden Abgasen
empfangen. Das Wesen der Erfindung besteht, nun darin, daß die Rekuperatorenkammern
für die Gasvorwärmung und die Regeneratorkammern
für die Luftvorwärmung zu zusammenhängenden Wärmespeichern in der Weise vereinigt sind, daß. an den beiden
Längsseiten der Ofenbatterie, über deren ganze Länge hinweg, je ein Wärmespeicher
angeordnet wird, \velche beide nach Art der üblichen Regenerativöfen im Zugwechsel betrieben
werden und so ausgebildet sind, daß in der Längsrichtung der Ofenbatterie abwechselnd
Regeneratorkammern für Luft und Rekuperatorkammern für Gas, und zwar
immer deren je eine für jede Ofenkammer, aufeinander folgen.
Die vorstehend angegebene Ausbildung der Wärmespeicher, die im wesentlichen durch den
Zusammenbau von abwechselnd aufeinander folgenden, in der Längsrichtung der Ofenbatterie
hintereinander angeordneten Regeneratorkammern für Luft und Rekuperatorkammern für Heizgas gekennzeichnet ist, bietet
wertvolle Vorteile hinsichtlich der Vereinfachung des Betriebes und der Ausnutzung
der Wärme der Abhitze, namentlich im Vergleich mit solchen Koksöfen bekannter Bauart
für wahlweise Beheizung durch Starkgas oder Schwachgas, bei denen die zusammenhängend
angeordneten Wärmespeicher ausschließlich je getrennte Regeneratorkammern für die Vorwärmung
von Luft einerseits und von Heizgas andererseits enthalten.
In den Zeichnungen ist in den Fig. 1 bis 6 und in den Fig. 7 bis 11 je ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es möge
zunächst nur eine ausführliche Beschreibung der Ausführungsform nach Fig. I bis 6 gegeben
werden, da die zweite Ausführungsform gegenüber der ersteren nur eine Abänderung
in einer Einzelheit bringt.
Fig. ι ist ein senkrechter Längsschnitt durch eine Heizwand der Koksöfen, genommen
: ' längs der Linie A-C von Fig. 3;
Fig. 2 ist ein senkrechter Längsschnitt durch ίο eine Ofenkammer, genommen längs der Linie
B-C von Fig. 3;
Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch ein Teilstück der Ofenbatterie in deren Längsrichtung,
in der linken Hälfte genommen längs der Linie D-F und in der rechten Hälfte längs
der Linie E-F von Fig. 1;
Fig. 4 ist ein senkrechter Schnitt durch einen der beiden Wärmespeicher ebenfalls in
der Längsrichtung der Ofenbatterie, genommen längs der Linie G-H von Fig. 2;
Fig. 5 ist ein zugehöriger Grundriß . (von oben projiziert) als wagerechter Schnitt gemäß
der Linie J-K von Fig. 4 bzw. von Fig. 1 und 2;
Fig. 6 ist eine Grundrißdarstellung einer Einzelheit gemäß dem wagerechten Schnitt
L-M von Fig. 1.
: Zwischen den Ofenkammern α liegen die Heizwände b, die aus je zwei in der Ofenmitte
getrennten Hälften bestehen und die senkrechten Heizzüge C1 C2 sowie den gemeinsamen
oberen Horizontalkanal 0 enthalten. Die Heizzüge empfangen Heizgas durch die Düsen
dt d2 aus den darunter liegenden, über je eine
Heizwandhälfte sich erstreckenden Gasverteilkanälen C1 e„ und Verbrennungsluft aus den
ebenfalls über je eine Heizwandhälfte reichenden Luftverteilkanälen /-, /„, die mit jedem
Heizzug durch die Durchlässe ^1 g2 in Verbindung
stehen. Senkrecht unter den Gasverteilkanälen C1 c, liegen Gaszufuhrkanäle Ii1 /?·,.
Diese letzteren sind in der Ofenmitte (vgl. Fig. 6) durch anschließende Kanäle I1 i2 je mit
den senkrechten Abzweigen Ze2 ^1 der Gasverteilkanäle
e2 C1 verbunden, so daß der Zufuhrkanal
Zi1 nach dem Gasverteilkanal e2 und der
Zufuhrkanal A2 nach dem Gasverteilkanal B1
hinüberleitet, also die vier in der Ofenmitte zusammenlaufenden Kanäle
Ix1 Ji2
hier gewissermaßen überkreuzen. In dem Fundamentraum unter den öfen liegen zwei
Paar von Hauptgasleitungen, nämlich die Leitungen. 7W1 m2 für die Zufuhr von Starkgas,
welche auf Trägern χ abgestützt und mit Abzweigrohren t1 t2 an die Gasverteilkanäle et e,
angeschlossen sind, sowie die Leitungen M1 M2,
welche zur Zufuhr von Schwachgas dienen. Außerhalb der Ofenfundamente sind, zu beiden
Seiten der Ofenbatterie und über deren gesamte Länge hinweg, die Wärmespeicher W1 W2 angeordnet. Diese Wärmespeicher bestehen
(vgl. Fig. 4 und 5) aus abwechselnd aufeinander folgenden Kammern P1 und T1 bzw.
P2 und r2, und zwar sind für jede Ofenkammer
der ganzen Batterie je eine Kammer P1 bzw.
p2 und T1 bzw. r2 vorgesehen. Die Kammern
P1 p2 sind geschlossene, beispielsweise aus
zwei senkrechten Wänden mit versteifenden Querrippen ^1 q2 gebildete Rekuperatorkammern,
die an ihrem oberen Ende durch die Kanäle I1 I2 mit den Gaszufuhrkanälen Zi1 Zi5
und an ihrem unteren Ende durch die seitlichen Rohre Z1 Z2 mit den Hauptgasleitungen
M1 »2 für Schwachgas in Verbindung stehen.
Die Kammern T1 r2 sind gewöhnliche, mit
Gitterwerk ausgesetzte Regeneratorkammern, die an ihrem oberen Ende durch die Kanäle
S1 S2 mit den Luftverteilkanälen J1 f2 und an
ihrem unteren Ende durch die Kanäle U1 m,
mit den über die ganze Länge der Wärme-Speicher und der Ofenbatterie sich erstreckenden
Sammelkanälen V^ V2 in Verbindung
stehen. Die Sammelkanäle V1V2 fuhren an
dem einen Ende der Ofenbatterie nach der Umscbaltvorrichtung, durch welche immer der
eine der beiden Sammelkanäle V1 bzw. V2 mit
dem Schornstein und der andere gleichzeitig mit der freien Luft in Verbindung gesetzt
werden kann.
Bei der Beheizung der öfen mit Schwachgas spielt sich der Betrieb folgendermaßen ab:
Es sei beispielsweise angenommen, daß die linksseitigen Regeneratoren T1 zur Vorwärmung
von Luft und die rechtsseitigen Regeneratoren r2 zur Aufspeicherung der in den Abgasen
enthaltenen Wärme benutzt werden. In diesem Falle ist also der linksseitige Sammelkanal
Vj an die freie Luft und der rechtsseitige
Sammelkanal v2 an den Schornstein angeschlossen.
Bei dieser Zugrichtung von Luft und Abgasen muß das zur Beheizung dienende Schwachgas durch die rechtsseitige Hauptgasleitung
n2 herangeführt werden, während die linksseitige Gasleitung H1 in dieser Betriebsperiode
abgeschaltet ist. Die beiden Hauptgasleitungen mx ni2 für Starkgas sind
selbstverständlich bei dieser Beheizungsweise überhaupt außer Betrieb. Das durch die Leitung
M2 ankommende Schwachgas wird durch die Rohre Z2 in die Rekuperatorkammern p2
unten eingeführt, in denselben durch die Rippen q2 zu einem Zickzackwege gezwungen und
oben durch die Kanäle I2 heraus in die Gaszufuhrkanäle
h„ und weiter durch die Kanäle i2 und Ii1 in die linksseitigen Gasverteilkanäle
C1 geleitet, von wo aus durch die Düsen
Ci1 seine Verteilung auf die einzelnen Heizzüge
C1 erfolgt. Währenddessen wird die zur Verbrennung notwendige Luft durch den
linksseitigen Sammelkanal V1 angesaugt, durch die anschließenden Abzweigkanäle U1 auf die
einzelnen Regeneratorkammern T1 verteilt, um
sich in diesen an den Gitterwerksteinen zu erhitzen, und in diesem vorgewärmten Zustande
durch die Kanäle S1 in die Luftverteilkanäle f±
der Heizwände eingeleitet, von denen aus die Verteilung durch die Durchlässe ^1 auf die
einzelnen Heizzüge C1 erfolgt. Die bei der
Verbrennung gebildeten Heizgase steigen in den Heizzügen. C1 dieser linken Heizwandhälfte
hoch, -werden durch den oberen Horizontalkanal ο nach der rechten Heizwandhälfte
herüber- und durch die Heizzüge c, dieser Ofenseite hinabgeführt und durch die Kanäle
/2 und S2 den rechtsseitigen Regeneratorkammern
r2 zugeleitet. Beim Durchgang durch diese Regeneratorkammern r„ geben die heißen
Abgase ihre Wärme zum Teil an das eingebaute Gitterwerk, zum übrigen Teil an die
Wände der Rekuperatorkammern p2 ab, an denen sie mit vorbeistreichen. Durch die
Wände der Rekuperatorkammern p., wird die von den Abgasen abgegebene Wärme an das
zu gleicher Zeit im Innern hindurchgeleitete Heizgas übertragen, so daß dieses in hocherhitztem
Zustande austritt und zur Verteilung auf die Heizzüge der Heizwand gelangt.
Nach einem gewissen Zeitabschnitt wird die Zugrichtung der Gase in den. Heizwänden und
in den Wärmespeichern umgekehrt, indem statt der rechtsseitigen Gashauptleitung n.2
die linksseitige M1 in Benutzung genommen,
und der rechtsseitige Abhitzesammeikanal v.2-an
die freie Luft, der linksseitige V1 an den Schornstein angeschlossen wird. Es geht dann
in den rechtsseitigen Regeneratorkammern r2 die Vorwärmung der Verbrennungsluft und in
den linksseitigen Rekuperatorkammern P1 die
Vorwärmung des Heizgases mit Hilfe der AVärme der Abgase vor sich, die gleichzeitig
durch die den Kammern P1 benachbarten Regeneratorkammern
rx hindurchgeleitet werden. Heizgas und Verbrennungsluft werden also in
diesem Falle den Heizzügen c, der rechten Heizwandhälfte zugeführt, und die Verbrennungsgase
steigen in diesen letzteren hoch, um in den Heizzügen C1 der linken Heizwandhälfte
herabzufallen und von da in die Wärmespeicher dieser Ofenseite überzutreten.
Wenn nunmehr ein Wechsel in der Beheizungsart der Öfen vorgenommen und statt
des Schwachgases Starkgas zur Verwendung kommen soll, so werden lediglich die Hauptgasleitungen
W1 M2 für Schwachgas außer Betrieb
gesetzt und die Hauptgasleitungen In1 tn„
für Starkgas in Benutzung genommen. Hierbei dient, wie sich aus der Zeichnung ohne
weiteres ergibt, immer die linksseitige Gasleitung 7W3 zur Versorgung der linken Heizwandhälfte
und die rechtsseitige Gasleitung in., zur Versorgung der rechten Heizwandhälfte
mit Heizgas, welches unmittelbar aus den Hauptgasleitungen To1 m2 durch, die Rohre t112
in die Gasverteilkanäleiej e2 eingeleitet wird.
Bei dieser Betriebsweise werden von den Wärmespeichern W1 zv2 lediglich die Regeneratorkafnmern
T1Y2 benutzt, um die Wärme
der Abgase im regelmäßigen Wechsel an die hindurchzuleitende Verbrennungsluft zu übertragen.
Die Rekuperatorkammern P1 p2 für
die Vorwärmung von Heizgas sind als solche dabei ganz ausgeschaltet. Sie sind jedoch
dabei keineswegs nutzlos, \veil die von den Abgasen bestrichenen Oberflächen ihrer verhältnismäßig
dünnen Wandungen an der Aufspeicherung der Wärme der, Abgase und an
der Übertragung derselben an Luft selbstverständlich genau so gut teilnehmen wie die
Gitterwerksteine der eingebauten Füllung.
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß der beschriebene Koksofen bei Beheizung mit
Starkgas hinsichtlich seiner Betriebsweise vollständig den gebräuchlichen Regenerativöfen
mit Zugwechsel entspricht, bei denen die Verbrennungsluft allein in Regeneratoren vorgewärmt
wird, dabei jedoch die Möglichkeit bietet, jederzeit ohne irgendwelche Änderung an den Einrichtungen und an der Betriebsweise
für die Luftvorwärmung daneben die Vorwärmung von Heizgas durchzuführen.
■ Der in den Fig. 7 bis 11 dargestellte Koksofen unterscheidet sich in seiner Ausführung von dem vorstehend beschriebenen Koksofen gemäß Fig. 1 bis-6 lediglich dadurch, daß die unteren Gaszufuhrkanäle H1 Ji2 mit den anschließenden Kanälen I1 i2 und k2 k1 ganz fortgelassen und die Rekuperatorkammern P1 p< an ihrem oberen Ende durch die Kanäle I1 L. unmittelbar an die Gasverteilkanäle B1 e2 derselben Ofenseite angeschlossen sind. In allen übrigen Teilen stimmen die einander entsprechenden Fig. ι und 7, 2 und 8, 3 und 9. 4 und 10, 5 und 11 vollkommen überein, und es sind deshalb auch für diese übereinstimmenden Teile jedesmal dieselben Beziehungsbuchstaben verwendet worden". Es behalten daher auch die vorangegangenen Beschreibungen weiter für die Fig. 7 bis 11 ihre Gültigkeit, und zwar, soweit es sich um die Beheizung der Öfen mit Starkgas handelt, überhaupt ohne Einschränkung und im übrigen mit Ausnahme derjenigen Teile, die sich auf die Art der Führung und Verteilung des vorzuwärmenden Schwachgases beziehen.
■ Der in den Fig. 7 bis 11 dargestellte Koksofen unterscheidet sich in seiner Ausführung von dem vorstehend beschriebenen Koksofen gemäß Fig. 1 bis-6 lediglich dadurch, daß die unteren Gaszufuhrkanäle H1 Ji2 mit den anschließenden Kanälen I1 i2 und k2 k1 ganz fortgelassen und die Rekuperatorkammern P1 p< an ihrem oberen Ende durch die Kanäle I1 L. unmittelbar an die Gasverteilkanäle B1 e2 derselben Ofenseite angeschlossen sind. In allen übrigen Teilen stimmen die einander entsprechenden Fig. ι und 7, 2 und 8, 3 und 9. 4 und 10, 5 und 11 vollkommen überein, und es sind deshalb auch für diese übereinstimmenden Teile jedesmal dieselben Beziehungsbuchstaben verwendet worden". Es behalten daher auch die vorangegangenen Beschreibungen weiter für die Fig. 7 bis 11 ihre Gültigkeit, und zwar, soweit es sich um die Beheizung der Öfen mit Starkgas handelt, überhaupt ohne Einschränkung und im übrigen mit Ausnahme derjenigen Teile, die sich auf die Art der Führung und Verteilung des vorzuwärmenden Schwachgases beziehen.
Der Betrieb mit Beheizung durch Schwachgas gestaltet sich bei den Koksöfen gemäß
Fig. 7 bis 11 im Gegensatz zu den oben beschriebenen
Öfen in der Weise, daß Schwachgas jedesmal auf ebenderselben Ofenseite zugeführt
und in den Rekuperatorkammern vorgewärmt wird, auf welcher in der betreffenden Betriebsperiode zugleich Verbrennungsluft, in
den benachbarten Regeneratorkammern vorgewärmt wird. Die Vorwärmung des Heiz-
gases erfolgt daher in den RekuperatOrkammern
dadurch, daß das durch den Innenraum derselben hindurchströmende Gas von den Wandungen die Wärme aufnimmt, -die den
letzteren in der vorhergegangenen Betriebsperiode von den außen vorbeistreichenden Abgasen
mitgeteilt worden, ist. Es dienen also in . diesem Falle die Rekuperatorkammern
selbst zum Aufspeichern der'Wärme aus den
ίο Abgasen zwecks späterer Übertragung derselben
an das hindurchzuleitende Heizgas in ähnlicher Weise, wie es bei dem Gitterwerk der Regeneratoren der Fall ist. Legt man also
wieder das oben zuerst gebrachte Beispiel für die Beheizung mit.Schwachgas zugrunde, so
würde wieder der linken Heizwandhälfte, in der die Verbrennung des Gases erfolgen soll
vorgewärmte Luft aus den linksseitigen Regeneratoren Y1 zugeführt werden, während die
Verbrennungsgase in der rechten Heizwandhälfte herabfallen, um den Wärmespeichern
dieser Ofenseite zugeleitet zu werden. Das zur Beheizung erforderliche Schwachgas wird
dabei durch die linksseitige Hauptgasleitung U1 herangeführt, in die Rekuperatorkammern
P1 eingeleitet und aus diesen in erwärmtem
Zustande oben durch die Kanäle I1 in die
Gasverteilkanäle e± derselben Ofenseite überführt,
um aus diesen auf die einzelnen Heizzüge C1 verteilt zu werden. Die durch die
rechtsseitigen Regeneratorkammern r2 strömenden Abgase übertragen hierbei ihre Wärme
teils an das eingebaute Gitterwerk, teils an die Wandungen der benachbarten Rekuperatorkammern
p2- Wenn dann in der nächstfolgenden Betriebsperiode die Zugrichtung
der Gase gewechselt und durch die Wärmespeicher r2 bzw. p.2 Luft bzw. Gas hindurchgeleitet
wird, so nehmen diese Medien die in den Gitterwerksteinen der Kammern r2 und in
den Wandungen der Kammern p2 aufgespeicherte Wärme in der oben beschriebenen Weise
wieder auf.
Die Koksöfen mit Wärmespeichern für Gas und Luft in der Bauart gemäß der Erfindung
bieten zunächst den Vorteil, daß bei jeder der beiden Betriebsarten, d.h. bei Verwendung
von Starkgas ebensowohl wie bei der Verwendung von Schwachgas, die Führung von Abgasen und von Verbrennungsluft
immer die gleiche bleibt, so daß beim Übergang von der einen Betriebsart in die andere
weder an den Einrichtungen für die A^orwärmüng
der Luft noch an den Wegen für Luft und Abgase irgend etwas geändert wird. Die
einzige Arbeit, die beim Wechsel der Beheizungsart vorgenommen werden muß, besteht
darin, daß das eine, gerade in Betrieb befindliche Paar von Hauptgasleitungen abgeschaltet
und das andere dafür in Betrieb genommen wird. Dies bedeutet natürlich eine ganz außerordentliche Vereinfachung des ganzen
Betriebes überhaupt und eine wertvolle Ersparnis an Kosten für die Bedienung der Öfen,
besonders dann, wenn ein Wechsel in der Betriebsart der Öfen häufiger vorkommen kann.
Dies kommt beispielsweise für den in der Praxis sehr wichtigen Fall in Betracht, daß
eine Koksofenbatterie teils mit Starkgas, teils mit Schwachgas beheizt wird, und, daß die
verfügbaren Anteilmengen dieser beiden Gasarten während des Betriebes sich ändern, so
daß mindestens eine gewisse Anzahl von Öfen zeitweise mit dem einen, zeitweise mit dem
anderen Gas beheizt werden muß. Für die A^orwärmung der Verbrennungsluft ergibt
sich der Vorteil, daß die Luft bei jeder Beheizungsart in den Regeneratoren ungefähr
gleich hoch, nämlich bis nahe an die Eintrittstemperatur der Abgase heran erwärmt wird.
Dies ist dadurch begründet, daß einerseits die Luftmenge ohne Rücksicht auf den Heizwert
des venvendeten Gases annähernd immer die gleiche sein wird, weil der .Wärmebedarf der
Öfen, der durch die Verbrennung von Heizgas gedeckt werden muß, in jedem Falle gleich
groß ist, und daß andererseits die Eintrittstemperatur der Abgase praktisch ebenfalls
immer dieselbe ist. Infolge der hohen Temperatur, auf welche die Luft vorgewärmt wird,
ergibt sich auch bei praktisch vollständiger Ausnutzung der Abgaswärme eine verhältnismäßig'
niedrige Endtemperatür des vorzuwärmenden Heizgases, und es steht daher für den Wärmeübergang aus den Abgasen durch
die Rekuperatorwandungen an das Heizgas ein im Mittel ziemlich hohes Temperaturgefälle
zur Verfügung, mit dessen Hilfe der beabsichtigte Erfolg, d. h. eine hinreichend
hohe Vorwärmung des Gases unter möglichst vollkommener Ausnutzung der Abgaswärme,
mit Sicherheit erreicht wird. Dieser Vorteil einer sehr günstigen Ausnutzung der in den
Abgasen enthaltenen Wärme wird außerdem in erhöhtem Maße noch dadurch gesichert,
daß durch den einheitlichen Zusammenbau der ■ganzen Wärmespeicher die verfügbare Wärme
der Abgase nach Möglichkeit zusammengehalten und jegliche Gelegenheit zu nutzloser
Wärmeabgabe nach außen vermieden wird. Die vorteilhafte Ausnutzung der Abgaswärme
und der damit gesicherte Wärmegewinn bedeutet für den ganzen Ofenbetrieb wiederum, namentlich bei Verwendung des
wenig heizkräftigen Schwachgases, eine Ersparnis an Brennstoff und damit einen wertvollen
wirtschaftlichen Vorteil.
Claims (3)
- Patent-An Sprüche:■ i. Koksofen für wahlweise Beheizung durch ■ Starkgas' oder Schwachgas und mitim Zugwechsel betriebenen Wärmespeichern an den beiden Längsseiten der ganzen Ofenbatterie, bei denen die Verbrennungsluft in Regeneratoren und das Heizgas in Rekuperatoren vorgewärmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese Wärmespeicher in' der Längsrichtung der Ofenbatterie aus abwechselnd aufeinander folgenden Regeneratorkammern für die Vorwärmung von Luft und Rekuperatorkammern für die Vorwärmung von Gas bestehen, von denen die Regeneratorkammern ständig in regelmäßigem Wechsel für die beiden Ofenseiten von Abgasen ' bzw. von Luft durchströmt werden.
- 2. Koksofen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils zur Vorwärmung der Luft benutzten Regeneratorkammern und die zur Vorwärmung von Gas benutzten Rekuperatorkammern ίο auf entgegengesetzten Seiten einer Ofenkammer liegen, so daß die Vorwärmung des Gases in den Rekuperatorkammern vor sich geht, während gleichzeitig durch die benachbarten Regeneratorkammern derselben Ofenseite die Abgase strömen.
- 3. Koksofen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils zur Vorwärmung von Luft benutzten Regeneratorkammern und die zur Vorwärmung von Gas benutzten Rekuperatorkammern auf derselben Seite einer Ofenkammer liegen, so daß die Vorwärmung des Gases in den Rekuperatorkammern vor sich geht, nachdem dieselben von den vorbeistreichenden Abgasen in der vorangegangenen Betriebsperiode einen gewissen Wärmevorrat aufgespeichert haben.Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.Berlin. Gedruckt in der reichsdruckerei.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE281252C true DE281252C (de) |
Family
ID=537009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT281252D Active DE281252C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE281252C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE877740C (de) * | 1948-10-02 | 1953-05-26 | F J Collin A G | Regenerativ beheizter Industrieofen mit Sohlkanal |
-
0
- DE DENDAT281252D patent/DE281252C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE877740C (de) * | 1948-10-02 | 1953-05-26 | F J Collin A G | Regenerativ beheizter Industrieofen mit Sohlkanal |
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