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Hochofenprozess mit Nebenproduktengewinnung aus dem Koks.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Gewinnung von Nebenprodukten, beispielsweise von Stickstoffverbindungen beim Hochofenprozess.
Von den Stickstoffverbindungen ist insbesondere die Gewinnung von. \mmoniak bzw. Chlor- ammonium dadurch erschwert, dass in denjenigen Zonen. In welchen die Bildung des Ammoniaks bzw. des Chlorammoniums eintritt. keine Wasserdämpfe sich mehr befinden, denn bei dem langsamen Herabsinken der Beschickung hat dieselbe diejenigen Temperaturen bereits durchlaufen, die zur Austreibung der vorhandenen Feuchtigkeit erforderlich sind. Die gegenströmenden Gase enthalten aber keine Wasserdämpfe, schon mit Rücksicht darauf. dass der Wind mcglich. st vorgetrocknet wird und eventuelle Spuren-des Wasserdampfes bei den weit höheren Gestelltemperaturen zersetzt worden sind.
Die Gewinnung der Stickstoffve'bindungen wi d nun gemäss der Erfindung dadurch bewirkt, dass man in diejenige Zone, welche eine Temperatur von 500 bis 9000 aufweist. und wo die Bildung von Ammoniak und Chlorammonium stattfinden könnte.
Wasser bzw. Dampf und hydratbildende Salze, insbesondere Chloride, einführt. In einfachster Form könnte dies durch Einführung von Dampf beispielsweise seitlich durch die Huchofen- wandung erfolgen. Um jedoch eine grössere Gleichmässigkeit herbeizuführen. empfiehlt es sich. das für die Ammoniakbildung bzw. Chlorammoniumbildung erforderliche Wasser in Form von Hydratwasser einzufühlen. Man benutzt insbesonde : e hydratbildende Salze. die reich an Hydratwasser sind. Diese Salze geben ihr Hydl atwasser e st bei höheren Temperaturen ab. einige davon bei Tempe : aturen von 5000 bis 6000. Bei dieserTemperatur aber hat bereits die Bildung des Ammoninks und Chlorammoniums eingesetzt.
Durch die Zuführung des Wassers in Fo m von Hydratwasser in diese hoch erhitzten Zonen ist es möglich, ohne Störung des Hochofenprozesses an und für sich selbst das Verbrennen des gebundenen Stickstoffes zu f eiern Stickstoff und die Zyanbi ! dung zu vermeiden bzw. zu beschränken und statt dessen die Bildung von Ammoniak bzw. Chlorammonium zu begünstigen, je nach der Form der hydratbildenden Salze. Als hydratbiidende Salzzuschläge können beispielsweise Chloride verwendet werden, wodurch die Bildung von Ch) or- ammonium begünstigt wird.
Man hat bereits vorgeschlagen, bei der Röstung bzw. beim Hochofenprozess mit Rohkohle die schädlichen Verunreinigungen der Kohle duich den Zusatz von Chloriden auszumerzen, aber hiebei hat man keineswegs an eine Xebenproduktengewinnung aus dem Koks gedacht. Bei der vorliegenden Erfindung bildet das Chlorion einen aussetordentlich wirksamen Schutz gegen die Verbrennung von Ammoniak zu freiem Stickstoff und dadurch erklärt sich die hohe Ausbeute. Die Gewinnung des Stickstoffes in Form von Chlorammonium bietet den Vorteil, dass die Abscheidung und Reinigung dieser Stickstoffverbindungen vor- hältnismässig leicht ist, und des weiteren, dass die Aufwendung von Schwefelsäure, die bei der Ammoniakdarstellung sich nicht vermeiden lässt, in Wegfall kommt.
Ein weiterer Vorteil der Anwendung von Chloriden besteht darin, dass man das Chlorammonium besonders leicht in wässeriger Lösung durch Auslaugen gewinnen kann. Da die Hochofengase meist sowieso einer nassen Reinigung unterzogen werden, findet man das Chlorammonium im Reinigungswasser, so dass irgend eine besondere Apparatur nicht notwendig wird. Mit besonderem Vorteil kann von den Chloriden Chlorkalzium Verwendung finden. Dies bietet den Vorteil, dass nach der Abgabe des Hydratwassers und des Chlorwasserstoffes der Kalk in äusserst fein verteiltem Zustande zurückbleibt und deshalb eine Verminderung des Kalkzuschhes gestattet.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Hochofenprozess mit Nebenproduktengewinnung aus dem Koks, dadurch gekennzeichnet. dass durch einen Zuschlag von hydratbildenden Salzen, insbesondere von Chloriden, der Stickstoff insbesondere als Chlorammonium gewonnen wild.
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