DE298604C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/08—Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances
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Description
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Gewinnung von Nebenprodukten,
beispielsweise von Stickstoffverbindungen beim Hochofenprozeß.
Insbesondere von Stickstoffverbindungen ist die Gewinnung" von Ammoniak bzw. Chlorammonium
dadurch erschwert, daß in denjenigen Zonen, in welchen die Bildung des
Ammoniaks bzw. des Chlorammoniums eintritt, keine Wasserdämpfe sich mehr befinden,
denn bei dem langsamen Herabsinken der Beschickung hat dieselbe diejenigen Temperaturen
bereits durchlaufen, die zur Austreibung • der vorhandenen Feuchtigkeit aufzuwenden
sind. Die entstandenen Wasserdämpfe sind mit den übrigen Gichtgasen bereits abgetrieben,
bevor die Beschickung die Temperaturzone von 500 bis 9000 erreicht, in welcher
die Ammoniakbildung bzw. Chlorammoniumbildung stattfindet. Die gegenströmenden
Gase enthalten aber keine Wasserdampf e, schon mit Rücksicht darauf, daß der
Wind möglichst vorgetrocknet wird und eventuelle Spuren des Wasserdampfes bei den
weit höheren Rasttemperaturen zersetzt worden sind. Die Gewinnung der Stickstoffverbindungen
wird nun in Gemäßheit der vorliegenden Erfindung dadurch bewirkt, daß man
in diejenige Zone, welche eine Temperatur von 500 bis 9000 aufweist und in welcher
Temperatur die Bildung von Ammoniak und Chlorammonium stattfinden könnte, Wasser
bzw. Dampf einführt. Man hat bereits vorgeschlagen, zur Verminderung der Hochofendimensional
Wasserdampf in Verbindung mit Kohlenwasserstoffgasen oder
Kohlenstoffverbindungen in den glühenden Koks oder in die Schmelzzone des Eisens einzubringen. Aber in dieser Zone ist jede Stickstoffverbindung bereits zu freiem Stickstoff verbrannt. Bei der vorliegenden Erfindung wird im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren das Wasser bzw. der Dampf in derjenigen Höhe eingeblasen, in welcher die Beschickung eine Temperatur von 500 bis 900 ° besitzt, bevor also der Koks glühend ibzw. die Erzbeschickung schmelzflüssig geworden ist. In einfachster, primitivster Form kann die Einführung von Dampf beispielsweise seitlich durch' die Hochofenwandung erfolgen. .Um eine größere Gleichmäßigkeit herbeizuführen, empfiehlt es sich, das für die Ammoniakbildung bzw. Chlorammoniumbildung erforderliche Wasser in Form von Hydrat-, wasser einzuführen. Ferner wird die Gewinnung der Stickstoffverbindungen in Gemäßheit der vorliegenden Erfindung dadurch bewirkt, daß1 man hydratbildende Salze zusetzt, insbesondere solche, die reich an Hydratwasser sind. Diese Salze geben ihr Hydrat-Avasser erst bei höheren Temperaturen ab, einzelne Salze bei Temperaturen von bis 6oo°. Bei dieser Temperatur aber hat bereits die Bildung des Ammoniaks und Chlorammoniums eingesetzt. Durch die Zuführung des Wassers in Form von Hydratwasser in diese hocherhitzten Zonen ist es möglich, ohne Störung des Hochofenprozesses an und für sich selbst das Verbrennen des gebundenen Stickstoffes zu freiem Stickstoff und die Cyanbildung zu
Kohlenstoffverbindungen in den glühenden Koks oder in die Schmelzzone des Eisens einzubringen. Aber in dieser Zone ist jede Stickstoffverbindung bereits zu freiem Stickstoff verbrannt. Bei der vorliegenden Erfindung wird im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren das Wasser bzw. der Dampf in derjenigen Höhe eingeblasen, in welcher die Beschickung eine Temperatur von 500 bis 900 ° besitzt, bevor also der Koks glühend ibzw. die Erzbeschickung schmelzflüssig geworden ist. In einfachster, primitivster Form kann die Einführung von Dampf beispielsweise seitlich durch' die Hochofenwandung erfolgen. .Um eine größere Gleichmäßigkeit herbeizuführen, empfiehlt es sich, das für die Ammoniakbildung bzw. Chlorammoniumbildung erforderliche Wasser in Form von Hydrat-, wasser einzuführen. Ferner wird die Gewinnung der Stickstoffverbindungen in Gemäßheit der vorliegenden Erfindung dadurch bewirkt, daß1 man hydratbildende Salze zusetzt, insbesondere solche, die reich an Hydratwasser sind. Diese Salze geben ihr Hydrat-Avasser erst bei höheren Temperaturen ab, einzelne Salze bei Temperaturen von bis 6oo°. Bei dieser Temperatur aber hat bereits die Bildung des Ammoniaks und Chlorammoniums eingesetzt. Durch die Zuführung des Wassers in Form von Hydratwasser in diese hocherhitzten Zonen ist es möglich, ohne Störung des Hochofenprozesses an und für sich selbst das Verbrennen des gebundenen Stickstoffes zu freiem Stickstoff und die Cyanbildung zu
vermeiden bzw. zu beschränken und statt dessen die Bildung von Ammoniak bzw.
Chlorammonium zu begünstigen, je nach der Form der hydratbildenden Salze. Als hydratbildende
Salzzuschläge können beispielsweise Chloride venvendet werden, wodurch die Bildung
von Chlorammonium begünstigt wird. Man hat bereits Chlormagnesiumlauge als Bindemittel für die Erzbrikettierung vorgeschlagen.
Aber hierbei wird die freiwerdende Salzsäure mit Eisen bzw. Eisenoxyd zu Eisenchlorid
gebunden, das leicht sublimert und in Gichtstaub sich niederschlägt. Es mögen sich
hierbei auch einige Spuren von Chlorammonium im Gichtstaub vielleicht gezeigt
haben. Jedenfalls sind sie nicht bemerkt worden, und jedenfalls hat bisher noch niemand aus diesem eventuell zufälligen Anfallen
die Möglichkeit geschöpft, nun zielbewußt den Stickstoff des Hochofenkokses in
Form ΛΌη Chlorammonium zu gewinnen,
wenn man die hydratbildenden Salze insbesondere in Form von Chloriden zum Hochofenmöller
oder besser noch zum Koks zugibt bzw. in den Koks einbettet. Gleichzeitig scheint das Chlorion bei noch höherer Temperatur
als der Wasserdampf einen Schutz gegen die 'Verbrennung von Ammoniak zu
freiem Stickstoff zu bilden. Die Gewinnung des Stickstoffes in Form von Chlorammonium
bietet den Vorteil, daß die Abscheidung und "Reinigung dieser Stickstoffverbindungen verhältnismäßig
leicht ist, und des weiteren, daß
die Aufwendung von Schwefelsäure, die bei der Ammoniakdarstellung sich nicht vermeiden
läßt, in Wegfall kommt. Mit besonderem Vorteil kann von den Chloriden Chlorkalzium Verwendung finden. Dies bietet
den Vorteil, daß nach der Abgabe des Hydratwassers und des Chlorions der Kalk in äußerst
fein verteiltem Zustande zurückbleibt und deshalb eine Verminderung des Kalkzuschlages
gestattet. Ein weiterer Vorteil der Anwendung von Chloriden besteht darin, daß man
das Chlorammonium in besonders leichter Form in wässeriger Lösung durch Auslaugen
gewinnen kann. Da die Hochofengase sowieso einer nassen Reinigung unterzogen werden, findet man das Chlorammonium im
Reinigungswasser, so daß irgendeine besondere Apparatur nicht notwendig wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak beim Hochofenprozeß, gekennzeichnet
durch Zugabe von Chloriden zum Möller oder zum Koks unter gleichzeitiger Zuführung des erforderlichen Wassergehaltes.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der erforderliche Wassergehalt in Form von hydrathaltigen Salzen oder durch unmittelbare
Einführung von Wasser in die Ammoniakbildungszone von 500 bis 900°
erfolgt.
Publications (1)
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