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Schnelläufer-Flachformdruckpresse.
Die Erfindung betrifft eine Vervollkommnung im Bau von endloses Papier bedruckenden Ffachformdruckpreasen jener bekannten Art, bei welcher das Drucken von flachen Schrift- fot1nen erfolgt, die auf flachen Bettplatten liegen, unter Zuhilfenahme von Zylindern, die über die schriftform im Wechselhin- und hergang vor- und zurückbewegt werden. Diese Pressen- konstruktion ist hauptsächlich in der bekannten"Duplexpresse"vertreten.
Der Zweck der Erfindung richtet sich darauf, die praktische Betriebsgeschwindigkeit solcher Pressen bedeutend zu erhöhen, ohne die Teile komplizierter gestalten zu müssen und so ihr Anwendungsgebiet derart zu erweitern, dass sie in vielen Fällen gebraucht werden kann. wo jetzt Rotationsdruckpressen erfordert werden.
Die Erfindung besteht nicht sowohl in der äusseren Bauart als vielmehr darin, dass eine,
Leichtmetallegierung als Konstruktionsmaterial für die schnell hin und her bewegten Teile. und zwar entweder für alle oder nur für einzelne dieser Teile, angewandt wird.
Die Zeichnung stellt lediglich als Ausführungsbeipsiel eine #Duplex"-Flachformpresse
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die Leitwalzen für das endlose Papier eingebaut. Die Papierbahn W führt, wie gewöhnlich, von den (nicht dargestellten) Zuführvorrichtungen hintereinander erst zwischen das eine Druckpaar und dann zwischen das andere bzw. zwischen Zylinder und Formbett, wonach das Papier zu den (nicht gezeichneten) Abgabevorrichtungen weitergeht. Alle diese Teile sind an sich in Konstruktion und Wirkungsweise bekannt und können wie an der üblichen Duplexpresse ausgeführt werden, so dass eine ausführliche Beschreibung unnötig ist.
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gewöhnlicher Pressengrösse gebracht. Ein Hinderungsumstand, der hinsichtlich der Erreichung .
B : pwisser höherer Geschwindigkeit entgegenstand, dass man nämlich die Papierbahn nicht mit genügender Geschwindigkeit zwischen den Druckpausen vorzuschieben vermochte, wurde zwar ssrfu) greich. überwunden ; aber eine bisher nicht zu überwindende Beschränkung des Schnell- betriebes ergab sich aus dem notwendigerweise'grossen Gewicht der hin und her gehenden Teile, d. h. der Zylinder, Querhauptschlitten und Pleuelstangen. Das Gewicht dieser Teile bei einer
Duplexpresse für den Druck auf achtseitigem Zeitungspapier beträgt ungefähr 1360 kg und dieses ganze Gewicht muss vor- und rückwärts im Schlittenwege über das Formbett ; mit der Ge- schwtndigkeit von 5000 Hüben pro Stunde bewegt werden, wenn diese Betriebsgeschwindigkeit gewählt wird.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass man die Geschwindigkeit nicht höher, annehmen darf, weil wegen der Beschleunigungseffekte sonst zu grosse Beanspruchungen auf die arbeitenden
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formpressen im Verhältnis zu Rotationspressen, ist das Anwendungsfeld jener auf den Druck' von Zeitungen mit geringer Auflage beschränkt. Eine Zeitungsdruckerei für Zeitungen voll grosser Auflage ist auf die Anwendung kostspieliger Rotationspressen angewiesen, weil sie sonst die Zeitungen nicht rechtzeitig gedruckt bekommt.
In Anbetracht dieser Tauchen hat man sich schon seit langem mit Erfindungen befasst die auf eine Erhöhung der Betriebsgeschwindigkeit für die Duplexflachpresse abzielen, aber es ist bisher mit den besten derartiger, Pressen praktisch nicht möglich gewesen, über jene (k.
Jchwindigkeit von stündlich 5000 Drucken achtseitigen Zeitungsdruckes hinauszukommen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird der Zweck erreicht, eine bedeutend erhöhte Betriebsgeschwindigkeit solcher Flachformpressen zu. ermöglichen, indem eine Presse gleich derjenigen wie man sie bisher benutzte und die in ihrer gewöhnlichen Ausführung eben nur höchstens 5000 Drucke stündlich lieferte befähigt wird, aufwärts bis zu 7500 achtseitige Drucke pro'Stunde zu liefern. Dieses erstrebenswerte und wirtschaftlich ungemein wichtige Resultat wird dadurch erreicht, dass die hin und her gehenden Teile, und zwar entweder alle oder nur einzelne dieser Teile, wie namentlich die'Zylinder, die Querupt8Chlitten, von denen sie hin und her geführt werden-und die Pleuelstangen, zum Querhauptantrieb aus einer Leichtmetallegierung hergestellt werden, welche vorzugsweise aus Aluminium, Zink, Kupfer, Eisen und Silizium besteht.
Einer solchen Legierung ist eine Bruchfestigkeit ungefähr gleich derjenigen von Gusseisen eigen, während sie um 40% leichter als dieses ist : die sonstigen Festigkeitseigenschaften sind dabei im ganzen derart, dass dieses Metall praktisch an Stelle von Eisen oder Stahl für die genannten Teile benutzt werden kann.
Was die Differenz im Gewicht der hin und her gehenden Teile zweier Pressen von gleichartiger Grösse anbèlangt, deren eine mit den betreffenden Teilen aus Eisen und Stahl und die andere mit solchen Teilen aus der Aluminiumlegierung ausgerüstet wäre, so ist dieser Unterschied auf ungefähr 500 kg zu veranschlagen. Das Gewicht der Aluminiumlegierungsteile mag dabei rund 815 kg betragen gegenüber 1315 kg für den Fall, wo die Teile wie bisher aus Eisen oder gewöhnlichem Metall hergestellt werden. Der aus dem Gewichtsverhältnis (18 : 29) hiemit sich ergebende praktische Gewinn macht sich für alle jene Teile geltend, welche jedesmal in Gang gesetzt über die Schriftform hinwegbewegt und beim Drucken angehalten werden müssen, wenn man einen einzelnen Druckvorgang beim Zeitungsdruck einer solchen Presse ins Auge fasst.
Das im ganzen 1315 kg wiegende Metall der bewegten Teile in der alten Maschine muss jedesmal einen Hubweg von etwa 96 cm Länge durchlaufen, an jedem Hubende angehalten werden und 80 Hubwechsel in jeder Minute vollenden, wenn die Leistung für 5000 Zeitungsdrucke stündlich ausreichen soll. Hingegen ist in dem Falle, wo die Teile aus der Aluminiumlegierung bestehen, nur ein Gewicht von 815 kg hin und her zu bewegen ; dem geringeren Gewichte entsprechend kann der Betrieb bis auf ungefähr 120 Hube pro Minute beschleunigt werden. Folglich erzielt man stündlich 7500 Zeitungsdrucke mit solcher Presse bei nicht grösserer Beanspruchung der Teile und ohne grössere Erschütterung und Vibration, als wie sie sich in der alten mit bloss 80 Huben arbeitenden Presse geltend machen.
Die Betriebsgeschwindigkeit einer mit den Leichtmetallbestandteilen ausgerüsteten Presse lässt sich tatsächlich um etwa 50% gegenüber der gewöhnlichen steigern. Der Nutzen der Flach. formpresse wird dadurch entsprechend erhöht und ihr Anwendungsgebiet ausserordentlich erweitert, so dass sich die Brauchbarkeit für den Zeitungsdruck in vielen Fällen ergibt, wo man bisher der Rotationastereotypiepresse bedurfte. Der grosse praktische Wert und Nutzen der Erfindung wird von den Fachleuten der Druckereitechnik besonders im Hinblick darauf eingeschätzt werden, dass man bisher viele erfolglose Versuche gemacht hat, um die Betriebsgeschwindigkeit solcher PresseD erhöhen zu können und dass ein dringendes Bedürfnis nach Lösung dieser Aufgabe vorhanden war.
Eine Zeitungadruckerei braucht nunmehr nicht mit der Notwendigkeit zu rechnen, sich kostspielige Rotationspressen und Stereotypieapparate anschaffen zu müssen ; im Bedarfsfalle kann sie, wenn eine grössere Leistung für eine höhere Zeitungsauflage verlangt wird, bei dem System der Flachformduplexpresse unter Anwendung der vervollkommneten Ausführungsart verbleiben und von der Anschaffung der mit kostspieligem Zubehör nebst Stereotypie arbeitenden Zeitungsrotationspresse absehen.
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