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Bisher hat man, wenn es anging, zur Bestimmung des Fehlerorts stets der auf dem Prinzip der Wheatstoneschen Brücke beruhenden Schleifenmethode gegenüber der Methode mit Bestimmung des Spannungsabfalls den V OTZUg geg2ben. Der Grund dafür ist. darin zu suchen, dass die Schleifenmethode eine Nullmethode ist und dass bei ihr die Verhältnisse am Fehler, der daselbst vorhandene wechselnde, oft grosse Widerstand und besonders die dort meistens auftretende elektromotorische Kraft keine Rolle spielen können, während diese Umstände bei der bekannten Spannungs- abfallmethode das Messresultat in hohem Masse fehlerhaft beeinflussen.
Gemäss der Erfindung werden diese Nachteile durch eine Messvorrichtung vermieden, bei welcher die Spannungsabfälle am Kabel zwischen dessen Enden und dem Fehlerort durch die an einem Messwiderstand, beispielsweise einem Messdraht, erzeugten Spannungsabfälle
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auch da. nn gewonnen wird, wenn der Erdfehler veränderlich ist, wie auch die Genauigkeit der Messung keine Einbusse erleidet, wenn der Widerstand im Erdfehler sehr gross ist.
Auf der Zeichnung sind beispielsweise zwei Ausführungsformen geeigneter Schaltungen dargestellt.
Nach Fig. 1 wird ein Spannungsabfall am Kabel A-B durch eine Stromquelle E1 konstanter Spannung erzeugt, welche, um ein Wenden des Stromes zu ermöglichen, an einen Kommutator K gelegt ist. In diesem Stromkreise befindet sich ausserdem noch ein Batterieschutzwiderstand w.
Von den Enden A, B des zu untersuchenden Kabels werden Zuleitungen an die Klemmen o, b eines Umschalters U geführt, dessen dritte Klemme c mit dem Schleifkontakt s eines Messdrahtes Af unter Zwischenschaltung eines Galvanometers G verbunden ist. Die Enden C, D des Messdrahtes
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Liegt der Hebel des Umschalters U bei a, so sei das Galvanometer bei einer Entfernung mx des Schleifkontaktes von der Mitte H des Messdrahtes stromlos. Left man dagegen den Hebel nach b um, so muss man, falls man nicht eine der Stromquellen, beispielsweise E1 mit dem Stromwender K, ommutieieren will, auf die andere Hälfte des Messdrahtes mit dem Schleifkontakt übergehen und erhält, dann bei stromlosem Galvanometer eine Einstellung my von der Mitte H des Messdrahtes gerechnet.
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dso, falls L die ganze Lange des Kabels ist,
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Durch diese Beziehung ist der Fehlerort bestimmt.
Nehmen wir nun eine EMK E am Erdfehler an, so gilt für den eraten Stromkreis, falls der Umschalter U nach a umgelegt ist und das Galvanometer keinen Strom zeigt, die Gleichung :
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sofern ex'der Spannungsabfall an der Strecke mx' des Messdrahtes M ist. Wenn nun die Strom-
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andere Seite des Erdanschlu8es H, so wird das Galvanometer stromlos bei einer Einstellung mx'', falls das entsprechende ex"gegeben ist durch
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Aus den beiden Gleichungen aber ergibt sich
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Entsprechend erhält man für den anderen Stronlkreif
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falls ey'und ey"die anaJoge Bedeutung haben wie ex' und ex''.
Da ex', ex'' und ey', ey'' proportional den einzelnen Längen auf dem Messdraht sind, o folgt
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vorzunehmen und aus diesen die Mittelwerte und my zu bilden.
Besondere Aufmerksamkeit erfordert noch der Fall, dass die im Erdfehler vorhandene EMK grösser ist als es die Spannungsabfälle Ex, Ey am Kabel sind.
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gegengesetzte Seite von H wie mx' fallen, sondern auf dieselbe Seite, und es ist demnach das Ver- hältnis der Spannungsabfälle gleich dem Verhältnis der Differenzen der Ablesungen. Durch die Anordnung des Messdrahtes mit dem geerdeten Mittelpunkt kann ein Kommutator in der Schaltung erspart werden ; wird aber der Erdanschluss H an das eine Ende des Messdrahtcs M angelegt, so muss man mit dem Umlegen des Umschalters U gleichzeitig entweder den Strom im Messdraht oder im Kabel wenden.
Es ist nun von erheblicher Bedeutung, diese Methode in eine solche mit unmittelbarer
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Funktion von Wy allein. Jedem Wert des dem jeweiligen Fehlerort zugehörigen K entspricht nur ein bestimmtes my. Man kann daher eine Skala herstellen, welche bei der Kompensierung der Teilspannung Ey unmittelbar den Fehlerort durch das entsprechende x angibt, falls der Teil Ex auf die feste Marke ni, kompensiert ist. Die Skala ist indessen keineswegs proportional, und man müsste mehrere Skalen anwenden, um überhaupt gute Ablesungen für jeden Fehlerort zu ermösslichen.
Weit günstiger erweist sich für eine unmittelbare Ablesung des Fehlerortes die in Fig. 2 veranschaulichte Schaltungsanordnung.
Es sind hier von den Enden des unter Spannung gesetzten Kalels A-B Leitungen an die Punkte g, n des Messdrahtes M gelegt, wobei in die eine Vbrndungdeitung ein Galvanometer G eingeschaltet ist. y sei etwa ein fester Kontakt, n dagegen sei a ! s Schleifkontakt aus-
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Nun wird durch Stromreguliemng der Spannungsabfall längs des Messdrahtstückes g, n demjenigen zwischen A und B gleichgemacht. Dies geschieht, indem der im Kompensationsstromkreis angeordnete Regulierwiderstand w' soweit verändert wird, bis das Galvanometer G stromlos ist. Wenn man zunächst nun wieder annimmt, es sei keine EMK am Erdfehler vorhanden, so kann man, falls man durch den Schlüssel S nunmehr den Schleifkontakt a an Erde legt,
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so dass bei Einstellung des Schleifkontaktes s auf diesen Punkt das Galvanometer wiederum stromlos ist. Da nun die Spannungsabfälle am Kabel und auch am Messdraht linear verlaufen, so gibt die Entfernung des Schleifkontaktes s von dem Kabelanseblusspunkt 9 unmittelbar den Fehlerort in der angenommenen Längeneinheit an.
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Man wird zunächst nach Kompensation der Kabclspannung auf die der Kabellänge entsprechende Messdrahtlänge durch Verstellung des Schleifkontaktes n eine Einstellung s'des Schleifkontakten. s bekommen, entsprechend dem zwischen ; y und s'bestehenden Spannungsabfall :
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und dem zwischen s' und n statthabenden Spannungsabfall
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Hierin bedeut. en Ex und Ey wieder die Spannungsabfälle längs der Kabelstrecke A Fund F B und # die im Erdfehler wirksame EMK.
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Die Mitte zwischen diesen beiden Einstellungen gibt aber auch in diesem Falle wieder den richtigenFeblerortan.
Sind sehr grosse EMKe im Erdfehler vorhanden. so kann man, um einen unnötig langen Messdraht zu vermeiden, eine bekannte EMK zwischen Schleifkontakt s und Erde dagegenschalten. Die Richtung der am Fehlerort wirkenden EMK ist ohneweiters zn erkennen, indem man den Kreis A g F A bildet, während E1 und E2 nicht angeschlossen sind. Wird diese EMK gerade so gross gewählt, wie die im Fehler vorhandene, was durch Abzweigung einer EMK an einem Widerstande möglich ist, so ist das Galvanometer stromlos.
Nachdem dies eingetreten ist, kann man dann wie in dem Falle, dass keine EMK vorhanden ist, die Messung vornehmen, und mithin durch eine einzige Ablesung den Fehlerort bestimmen.
Die Messungen können statt mit Gleichstrom auch mit, Wechselstrom vorgenommen werden,
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