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Verfahren zur Herstellung von Kunstdünger aus natürlichen Phosphaten.
Zum Aufschliessen von natürlichen Phosphaten zur Düngerherstellung hat man bereits vorgeschlagen, diese Phospate mit Alkalisulfaten oder Karbonaten zu erhitzen.
Die Menge der hiezu verwendeten Salze schwankte zwischen 50 und 100% der aufzubereitenden Phosphate.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun ein Verfahren zur Herstellung von zitratlöslichem, phosphorhältigem Kunstdünger, bei welchem den natürlichen Phosphaten ausschliesslich und nur in geringen Mengen Alkalisulfate zugesetzt werden und das Gemenge unter Rühren solange einer hohen Temperatur ausgesetzt wird, bis das Sulfat unter Entweichen von Schwefeldioxyd und Sauerstoff zerfällt und ein sulfatfreies, zitratlösliches Endprodukt entsteht.
Unter natürlichen Phospaten werden verstanden : Phosphatgestein, bestehend aus Kalkphosphat, Tonerdephosphat und Eisen, Apatit, Phosphorit, Guano, Knochenphosphat oder andere Phosphate mineralischen oder animalischen Ursprungs, welche Phosphorsäure in ammoniumzitratlösung unlöslicher Form enthalten und zur Düngung in unbehandeltem
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menge an Alkalisulfat richtet sich nach der Reinheit des zu behandelnden Phosphates : bei Verwendung sou Natriumsulfat, Na2SO4 wird im allgemeinen die Menge des wasserfreien Sulfates gleich ein Sechstel bis zwei Drittel der im Phosphat enthaltenen Phosphorsäure sein müssen.
Von Kalziumsulfat muss mehr als von Natriumsulfat, und zwar im Verhältnis ihrer Äquivalenz oder Molekulargewichte verwendet werden, wobei bekanntlich 142 Gewichtsteile des waaserfreinen Natriumsulfates 174 Gewichtsteilen Kahumsulfat äquivalent sind. Ein
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on zirka bis 200/0 seines Gewichtes an wasserfreiem Natriumsulfat und 6 bis 240/0 an Kaltumsulfat benötigen. Ein Überschluss an Sulfat schdet jedoch ebonsowenlg, als die Verwendung geringerer ab der angegebenen Mengen, sobald auf Ökonomie verzichtet wird
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durchgeführt wird.
Bei der Herstellung des Phosphat- und Alkalisulfatgemisches wird jeder der Bestandteile entweder einzeln oder es werden beide Bestandteile zusammen nass oder trocken ge- mahlen und im ersteren Falle gemischt ; oder man löst das Sulfat in Wasser und mischt diese Losung dem gemahlenen Phosphat bei.
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oder Weissglut in einer oxydierenden Atmosphäre erhitzt und solange auf hoher Temperatur erhalten wird, bis die Schwefelsäure des Sulfates'als Schwefeldioxyd und Sauerstoff ausgetrieben ist, welch letztere Stoffe mit den Verbrennungsprodukten entweichen und ein kalziniertes Produkt, nahezu gänzlich frei von Sulfat, zurückbleibt.
Dieses Austreiben der gasförmigcn Produkte bewirkt, dass das kalzinierte l'rodukt ausserordentlich porös, weich und leicht löslich wird Die erforderliche Temperature ändert sich im umgekehrten Verhältnis
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4 Wichtig ist, dass während des Verfahrens das Material beständig geschüttelt und gewendet wird, um der oxydierenden Hitze stets frische Angriffsflächen darzubieten.
Hiezu eignet sich am besten ein Drehofen mit innerer Feuerung, wie solche in der Portlandzementfabrikation in Anwendung sind, obwohl auch andere Öfen benutzt werden können, sofern sie nur den obigen Bedingungen entsprechen.
Die Temperatur muss so hoch sein, dass sie die Entwicklung von Schwefeldioxyd aus dem Gemenge begünstigt und die Zeit der stärksten Erhitzung so lange sein, dass nahezu das ganze Schwefeldioxyd ausgetrieben wird und bietet das beschriebene Beispiel die Handhabe für eine entsprechende Wahl.
Bei richtiger Einhaltung der Bedingungen bezüglich des zu verwendenden Gemenges der Temperatur und Dauer der Erhitzung ist das erhaltene Produkt nicht wasserlöslich, wohl aber zitratlöstich.
Bei der besten Ausführungsform des beschriebenen Verfahrens wird das Ergebnis ausschliesslich durch die Gegenwart von Sulfat im Gemenge sowie durch die Wirkung der Hitze auf dasselbe erhalten und nicht durch Mithilfe anderer Reagenzien, welche wohl anwesend sein können, ohne das Ergebnis zu beeinträchtigen ; hiebei können auch die Temperatur, die Behandlungsdauer, die Beschaffenheit und Menge dieser Reagenzien sich ändern, ohne das Wesen der Erfindung zu berühren.
Ein Beispiel der praktischen Ausführung des Verfahrens ist folgendes : Zu gewöhn-
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sulfat zugesetzt und das Gemenge zu Pulver gemahlen ; dieses mehlige Gemenge wird sodann trocken oder unter Zusatz von Wasser in einen Drehofen, ähnlich den in der Portlandzementfabrikation verwendeten, eingebracht und unter beständigem Drehen des Ofens, zwecks Wendens und Darbietung stets frischer Berührungsflächen, einer allmählich bis auf ungefähr 1370 bis 16500 C ansteigenden oxydierenden Hitze ausgesetzt. Die Beschickung wird der Höcbsthitze während 30 bis 60 Minuten unterworfen und kontinuierlich als weicher poröser Backstein entleert.
Das Endprodukt wird dann abkühlen gelassen und gemahlen ; es ist praktisch vorkommen zitratlöslich und kann direkt als Kunstdünger oder als Zusatz zu solchem in den Handel gebracht werden.
Die Verwendung von Kaliumsulfat hat gegenüber jener von Natriumsulfat den Vorteil, dass das im Produkt enthaltene Kali selbst D üngwirkung besitzt und dadurch den Nähr- wert des Kunstdüngers erhöbt. Da jedoch Kali teurer und flüchtiger ist als Natron,
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