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Verfahren zur Herstellung von Kunstmarmor aus Zement.
Es ist bereits versucht worden die Aderung von aus Z (inent oder dgl. hergestelltem Kunstmarmor durch Verwendung von trockenen Farbstoffen zu erzielen. Die trockene Farbe wurde z. B. dadurch auf die Masse aufgebracht, dass die angemachte, also feuchte Zementgrundmasse in gefärbte trockenem Zement abgewälzt und dann mehrere Stücke in der Form über-und nebeneinander gelegt und gepresst wurden. Hiedurch wird ein Muster erzielt, das geschlossene Grundfarbenflecke mit nebeneinander angeordneten farbigen ! Umgrenzungsssecken, nicht aber scharfe, mehr oder wenig geradlinig und zusammenhängende Adern aufweist. Nach einem anderen Verfahren werden die trockenen Farbstoffe auf ausgebreitet kleine Stücke gesiebt und dann geknetet.
Auch hier worden nur verschwommene 1 Muster an jenen Stellen erzielt, an welchen die Farbe auf die Masse gelangt. In beiden Fällen wird nämlich der Farbstoff nicht nur angefeuchtet, sondern zum grossen Teile gelöst, da zwecks leichter Formung der Masse Wasser stets in überschüssiger Weise vorhanden ist und aus der Masse nicht entfernt wird. Aber selbst wenn kein überschüssiges Wasser in der Masse vorhanden wäre, werden die Farbteile durch Anfeuchtung aus der Masse nur verbreitert und verteilt, so dass bestenfalls irgend ein Muster von aneinandergereihten grösseren oder kleineren Farbenflecken oder Klecksen entsteht.
Nach vorliegender Erfindung hingegen wird der trockene, auf den Zementfladen aufgebrachte Farbstoff vorerst durch Überschichtung oder Überfaltung der plattenförmig ausgebreiteten Masse ganz in die Masse hinein verlegt und diese dann in einer Presse einem hohen Druck (zweckmässig 40 Atmosphären) ausgesetzt, wodurch vor allem das überschüssige Wasser entfernt wird, die Farbe sich nicht auflösen und verwässern kann und weiters der Farbstoff in feinen Strahlen durch die ganze Masse, besonders aber nach oben und unten getrieben wird, so dass er scharflinige, mehr oder weniger gerade und parallel verlaufende zusammenhängende A dern bildet.
Es ist wohl auch schon versucht worden, die Verteilung von Farben durch Pressung zu erzielen, doch nur bei Verarbeitung von Gips zu Kunststein. Hiezu sind aber mit Gips angerührte bzw. verschieden gefärbte Gipsmassen verwendet und durch Nebeneinander- legen in der Presse verarbeitet worden, wodurch naturgemäss nur an den Rändern der einzelnen Stücke etwas ineinanderlaufende Farbschichten entstehen können, die keinerlei Marmorähnlichkeit besitzen, und nur Phantasiemuster darstellen.
Die Herstellung des Kunststeines selbst erfolgt in üblicher Weise aus Zement oder dgl, der Wasser oder flüssige Farbe, die der Grundfarbe des nachzuahmenden Marmors entspricht, enthält und verknetet wird. Soll z. B. Brèche Rose-Marmor nachgeahmt werden, dann wird das Wasser mit Türkischrot versetzt und mit dem Zement angemacht und ge- knetet. Die so erhaltene Masse wird nun breitgedrückt und ihre Oberseite mit trockener brauner Farbe in entsprechender Menge unregelmässig bestreut, und zwar so, dass die
Farbe die Flächen nicht überall bedeckt und, wo sie aufliegt, dies nicht in gleichmässiger dicker Schichte erfolgt.
Dann werden die Ränder der plattgedrückten Masse gegen die
Mitte umgelegt und auf die jetzt nur die Grundfarbe zeigende Fläche wird in ent- sprechender Menge stellenweise trockene grüne Farbe aufgestreut., Für die vorkommenden farblosen Aderungen wird ungefärbter angemachter oder trockener Zement in gleicher
Weise beigemengt. Das Ganze wird dann in Teile geschnitten, in die Form der Presse ein- getragen und gepresst. Durch die Pressung werden die in der Masse befindlichen trockenen
Farbstoffe vorerst etwas von der Feuchtigkeit der Masse anziehen, ohne aber zu zerfliessen, und gleichzeitig durch die kleinsten Fugen der sich verdichtenden Masse bis an deren Aussennächen getrieben, so dass ie sich überall verteilen, dem echten Marmor täuschend ähnliche Aderungen bitdend.
Das überschüssige Wasser wird abgepresst, so dass die Muster nicht verschwimmen. Die so erhaltene Platte wird nach entsprechendem Trocknen, Härten und Schleifen in Nutzform gebracht.
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