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Verfahren zum Hochglanzpolteren von Silber-, Alfenld- oder dgl. Geschirr.
Das in grossen, modern eingerichteten Gasthofbetrieben vorhandene Silbcrgeschirr kommt nur dann richtig zur Geltung, wenn es sauber und glänzend gehalten wird. Bis jetzt erfolgte dort das Putzen noch immer in der gleichen Weise wie in kleineren Haushaltungen, nämlich mittels eines Lappens und eines Blissigen oder festen Putzmittels, mit dem der zu putzende Gegenstand bestrichen und solange gerieben wird, bis er einigermassen blank ist. Dieses Verfahren ist ausserordentlich zeitraubend, kostspielig und dazu noch ganz unzulänglich, besonders bei Gegenständen mit vorspringenden Teilen, Scharnieren, Verzierungen, Durchbrechungen usw., bei welchen sogar mechanisch betriebene Polierscheiben versagen.
Es ist bekannt, kleine Gegenstände, wie Kugeln, Ketten, Schreibfedern, in der Weise zu polieren, dass sie mit Lederspänen und einem Poliermittel in eine drehbare Trommel eingebracht werden, welche jedoch höchstens zur Hälfte gefüllt werden darf. Bei der Drehung der Trommel wird immer ein Teil der zu polierenden Gegenstände bis zu einer gewissen Höhe emporgehoben, worauf die Gegenstände Uberemander rollend und slcb gegenseitig abreibend, wieder in den unteren Teil der Trommel zurückfallen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ira nun ein Verfahren zum Hochglanzpolieren (Brünieren) von neuem und zum Aufpolieren von gebrauchtem Silber-, Alfenid-, Christoffle- oder dgl. Geschirr, auch von Gegenständen kompliziertester Formen, ohne die feinsten
Einzelheiten in irgend einer Hinsicht zu beschädigen. Auch bei dem neuen Verfahren werden eine drehbare Trommel, vorteilhafterweise von polygonaler Querschnittsform, und an eich bekannte Bettungs-und Poliermittel verwendet, in erster Linie ein Gemenge von polierten und gehärteten Stahlkugeln und Stahlstiften und einer kleinen Menge Seifenlösung.
Der neue Erfindungsgedanke besteht nun darin, dass man die zu bearbeitenden Werk- stücke, vorzüglich der genannten Art, zusammen mit den PolÎersU1cken, in denen sie voll- ständig eingebettet sind und die auch ihre Hohlräume ausfüllen können, nicht nur einen mehr oder weniger kleinen Teil des Trommelinnenraumes einnehmen lässt, sondern die
Trommel nahezu vollständig mit ihnen anfällt Durch diese Füllungsweise treten zwar keine von den bei Poliertrommein bekannten prinzipiell verschiedenen Vorgänge ein, doch ist die tatsächlich eintretende äusserlich unscheinbare Veränderung der einzelnen Vorgänge hinsichtlich der Wirkung auf das leicht zu beschädigende Silber-oder dgl.
Geschirr von ausschlaggebender Bedeutung und dies in dem Masse, dass die Brauchbarkeit der ganzen Vorrichtung mit der Art der Füllung in der vorgeschlagenen Weise natürlich unter Benutzung einer geeigneten Putz-und Bettungsmnttelmischung steht und fällt, was durch die
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Nachdem die mit den Werkstücken, dem Bettungs- und Putzmtttel, wie oben angegeben, beschickte Trommel, die zu diesem Zwecke mit einem gut dichtenden Deckel versehen ist, fest verschlossen worden ist, wird sie in langsame Drehung versetzt. Dabei verharrt das in das Gemenge von Stahlkugeln und Stiften eingebettete Geschirr nahezu unbeweglich in der ihm beim Einsetzen erteilten Lage, jedenfalls so, dass von einem Aufschlagen gegen die Trommelwände nicht die Rede sein kann.
Auch werden die Kugeln
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gerade das Geschirr beschädigt werden würde, sondern sie verschieben, rollen und wälzen sich in geringem Masse langsam und beständig an der Oberfläche des Geschirrs ; ihre Bewegung ist also nur eine ganz beschränkte, sanfte Relativbewegung von wechselnder Richtung zu dem darin eingebetteten Geschirr, die aber eine ausreichende Reibung verursacht, um eine polierende Wirkung auf das Geschirr hervorzubringen. Wie unregelmässig auch die Oberflächengestaltung des Geschirrs sein mag kein Vorsprung, keine Vertiefung, kein Winkel und keine Verzierung usw. des Geschirrs bleibt von der polierenden Wirkung der Kugeln und Stifte mit dem Putzmittel unberührt ; bei Kannen wird auch deren Innenwand und der Ausguss (Schnabel) von der polierenden Wirkung betroffen.
Nach ganz kurzer Zeit (etwa fünf Minuten) wird die Trommel angehalten und werden nach öffnen ihres Deckels die einzelnen Stücke wieder herausgenommen, welche gar nicht oder nur ganz unwesentlich ihre ursprüngliche Lage zueinander verändert haben.
Die Behandlung des Geschirrs ist eine rasche, schonungsvolle und allseitige. Ausserdem bat sich ergeben, dass bei dieser Behandlung ein Verschleiss des Geschirrs nicht stattfindet,
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Das Wesen der Erfindung ergibt sich übrigens ohneweiters aus der Zeichnung, die eine Poliertrommel im Längs-und im Querschnitt darstellt und aus welcher die Lage der Geschirrstücke a, b im Poliermittel ersichtlich ist.