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Verfahren zur Gewinnung von Isopren und seinen Homologen aus Dipenten, seinen
Isomeren und Homologen.
Die Zersetzungsprodukte der Dampfe von Terpentinöl bei hoher Temperatur sind zuerst von Schultz 1S77 (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. BandX, Seite 113.
Jahrgang 1877) untersucht worden. Es gelang aber erst 1882 Trlden festznstellen. dass beim Durchleiten von Terpentinöldämpfen durch ein glühendes Eisenrohr Isopren entsteht, (Chemical News, 46, 129, 182 ; Journal of the American Chemical Society 4. \ 9 ! 0, 1884 : Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie und verwandter Teile anderer Wissen-
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einige Verbesserungen an dem Verfahren ein (Liebigs Annalen der Chemie. Band 3"3, Seite 190, Jahrgang 1911). Andere Verbesserungen rühren von Staudinger (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Jahrgang 1911, Seite 2212 bis 2215) und Sdberrad her.
Die angeführten Autoren erhielten ihre Produkte aus Limoneuen oder Dipr-ntenen. Staudinger zersetzte die Dämpfe der angeführten Stoffe unter einem Vakuum vox 2 mm oder in einem Strom eines indifferenten Gases.
Das Verfahren von Titdon ist in der Ausführung von Staudinger von bedeutenden Verlusten an Isopren begleitet. Das Isopren ist unter den innegehaltenen Umstanden ein schwer kondensierbares Gas. Die bedeutenden unerlässlichen Kosten beim Abkühlen der Reaktionsprodukte schliessen die technische Anwendung des Verfahrens aus. Es ist ferner technisch nicht gut möglich, mit Apparaten, die nur 2 bis 3 111m Druck haben, zu arbeiten.
Auch der Ersatz des Vakuums durch einen Strom eines indifferenten Gases nach Staudinger ist technisch undurchführbar. Man müsste eine bedeutende Menge eines indifferenten Gases, welches sauerstofffrei ist, verwenden, beispielsweise Stickstoff. Hiedurch würden aber die Kosten erheblich gesteigert. Andererseits würde die Anwendung des Gasstromes einen grossen Verlust an Isopren herbeiführen. Um das mitgerissene Isopren zurückzuhalten, müsste man Absorptionsmittel, wie Brom, verwenden. Hiedurch würden wieder die Kosten erheblich steigen.
Nach Staudinger wird die Ausbeute an Isopren unter Anwendung des Vakuums oder eines indifferton Gasstromes aus Dipenten bzw. Limonen dadurch gesteigert, dass die Dämpfe des Limonens bzw. Dipentens in verdünntem Zustande auf hohe Temperaturen erhitzt werden. Hiedurch wird die Zersetzung und Isomerisatton des Isoprens, welche beim Vorliegen einer starken Konzentration die Verluste herbeiführen, vermieden.
Nach den Versuchen, welche zu dem vorliegenden Verfahren führten, bilden sich beim längeren Kochen von Limonen unter Rückfluss (Siedetemperatur 178 C) nicht nur schwere Öle, sondern auch feste Kohlenwasserstoffe, wahrscheiulich Polyterpene. Nach dem vorliegenden Verfahren werden diese Reaktionen dadurch vermieden, dass man das Limonen, Dipecten oder Terpentinöl nicht auf den Siedepunkt erhitzt, sondei-n den Siedepunkt
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Kohlenwasserstoff
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zersetzt sich unter den gleichen Bedingungen unter Bildung von Divinyl. Dieser Kohlenwasserstoff-ein Homologes des Dipentens-wird beim Erhitzen deb Divinyis auf 0 bis 1000 C gewonnen.
DiAse Beobachtung hat giÏsseu technischen Wert, da die Polymerisation des Divinyls in einfachsten Kautschuk unter Bildung dieses Kohlenwasserstoffes als Nebenprodukt vor sich geht.
Es gelingt leicht, denselben in Divinyl wieder überzuführen, woraus man dann eine neue Menge Kautschuk erhält.
Beispiel.
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Gewichtsteile) und 50 Volumteilen Benzol (etwa 44 Gewichtsteile, Temperatur des Kühlers etwa 500 C). In dem Teil des Apparates, der zwischen der Zuführung für die Mischung und dem Kühler liegt, wird ein Platindraht von 1 m Länge durch einen elektrischen Strom bis auf Dunkelrotglut erhitzt. Der Kühler ist mit einem Dephlegmator sowie Thermometer versehen und steht mit einem anderen Kühler in Verbindung, auf den eine Vorlage folgt.
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