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Verfahren zur Steigerung der Triebkraft getrockneter Hefe.
Frische Hefe kann man unter Beobachtung besonderer Vorsichtsmassregeln trocknen, ohne sie unwirksam zu machen und kann sie somit für längere Zeit haltbar machen. Damit ist aber ein Übelstand verknüpft. Mit der fortschreitenden Eintrocknung geht nämlich die Trieb-und Gärkraft der Trockenhefe in entsprechendem Masse zurück. Dieser Verlust ist um so grösser, je trockener die Hefe ist.
Durch das vorliegende Verfahren soll die verlorengegangene Trieb-und Gärkraft der Trockenhefe bis zu ihrer ursprünglichen Grösse oder gar noch darüber hinaus wieder hergestellt werden.
Die Hefezellen können ihre Tätigkeit nur ausüben, wenn sie eine gewisse Menge Wasser enthalten. Bei der Eintrocknung und namentlich bei der sehr starken Eintrocknung, wird
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Um der Trockenhefe ihre volle Leistungsfähigkeit zurückzugeben, muss ihr Gelegenheit geboten werden, wieder eine entsprechende Menge Wasser aufzunehmen. Dies geschieht dadurch, dass man die Trockenhefe in dünner Schicht dem Zutritt feuchter Luft aussetzt, wobei die in der Luft befindliche, dampfförmige Feuchtigkeit von der Trockenhefe aufgenommen wird, die dadurch ihre ursprüngliche Leistungsfähigkeit wieder erlangt. Wie schnell diese Wirkung erzielt wird, ist im wesentlichen abhängig von dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft.
Beispielsweise hatten 10 g einer im Luftstrom getrockneten Hefe eine Triebkraft von 2240 0 n3. Um diese Trockellhefe für längere Zeit sicher zu konservieren, musste sie weiter getrocknet werden, und bei dieser sehr stark getrockneten Hefe war dann die Triebkraft auf 1160cm3 zurückgegangen.
Nunmehr wurde sie etwa 48 Stunden vor dem Gebrauch in dünner Schicht dem Zutritt feuchter Luft ausgesetzt und erlangte dabei eine Triebkraft von 2670 cm3. Bei diesem Beispiel war die gewöhnliche atmosphärische Luft in Anwendung gekommen. Dieselbe ist immer feucht, und diese winzigen Mengen Feuchtigkeit genügen für das vorliegende Verfahren.
Die Trockenhefe hatte, bevor sie der Luft ausgesetzt wurde. noch einen Wassergehalt von zirka f /o. der innerhalb 48 Stunden durch Aufnahme der Luftfeuchtigkeit auf zirka P/20'O gestiegen \\ar. Die Steigerung der Triebkraft beginnt sehen wenige Stunden nach dem Zutritt der Luft und hat, je nach dem Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre, ihren Höhepunkt nach
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der Trockenhefe tritt dann in kürzerer Zeit ein und hat ihren Höhepunkt meistens schon nach sechs bis acht Stunden erreicht.
Wenn man die Trockenhefe beispielsweise in ein geschlossenes Gefäss schüttet, in welchem gleichzeitig ein feuchtes Tuch so angebracht ist, dass es mit der Trockenhefe mcht in Berührung kommt, so wird die Luft in dem Gefässe mit Feuchtigkeit gesättigt und die Aufnahme des Wassers durch die Trockenhefe vollzieht sich entsprechend schneller.
Die Aufnahme dampfförmiger Feuchtigkeit seitens der Trockenhefe ermöglicht zugleich die Atmung. Bringt man Trockenhefe direkt mit Wasser in Berührung, löst man sie beispielsweise in Wasser auf, so tritt eine Steigerung der Triebkraft nicht ein, weil keine oder nur eine sehr geringe Atmung stattfinden kann.
Die Steigerung der Triebkraft der Trockenhefe nach diesem Verfahren darf indessen erst einige Zeit vor dem Gebrauche der Trockenhefe vorgenommen werden. Denn die Hefe. die auf diese Weise wieder einen gewissen Feucl igkeitsgehalt erlangt hat, ist nicht lange haltbar, weil naturgemäss bald Fäulnisvorgänge einsetzen.
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