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Weichenantrleb mit Zungenüberwachung.
Bei Weichenantrieben mit Überwachung der Zungenlage pflegt man zur Sicherheit den Oberwachungsstrom nicht nur über die vom Antrieb unmittelbar gesteuerten und nur den Antrieb unmittelbar prüfenden Überwachungskontakte zu führen, sondern ausserdem auch noch über die sogenannten Zungenkontakte. Es sind dies Kontakte, die nicht von dem WeichenaDtriebs- gestänge, sondern durch besondere, mit den Zungen verbundene Stangen oder Schieber oder auch unmittelbar von den Zungen gesteuert werden. Diese Einrichtung erfordert naturgemäss eine Vermehrung der Kontaktstellen, der Isolationsstellen und infolgedessen auch eine Vermehrung der Störungsstellen am Weichenantriebe.
Diese Störungsstellen können bedeutend vermindert werden, indem man erfindungsgemäss die zur Überwachung der Lage des Antriebes ohnehin notwendigen Überwachungskontakte in eine derartige mechanische Abhängigkeit von den besonderen, mit den Zungen verbundenen Uberwachungsorganen (Stangen, Schieber) bringt, dass sie auch beim Fehlen des Antriebsgestänges die Zungenlage überwachen und nur geschlossen werden können, wenn die Lage der Zungen mit der Lage des Antriebes übereinstimmt.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in den Fig. 1 bis 3 in drei verschiedenen Bewegungezuständen dargestellt. Der Weichenantrieb besteht in dem dargestellten Beispiele aus einem um den festen Punkt 0 drehbaren Schneckenrade A, das durch eine Schnecke von einem Motor M angetrieben wird und das seine Bewegung mittels eines an ihm befestigten Zahnrades Al auf eine Zahnstange B überträgt, die in der herkömmlichen Weise mit einem Spitzenverschluss, z. B. I, mit einem Haken des bekannten Hakenschlosses, verbunden ist.
Das Zahnrad A1 trägt eine mit ihm fest verbundene Steuerscheibe A2, die auf zwei um die festen Punkte al, a2 drehbare Steuerhebel 81, 82 einwirkt Die Verlängerungen Sll, S21 der beiden Steuerhebel sind durch eine Zugfeder s verbunden. An den Kontakthebeln sind Kontaktschliesser < S, isoliert befestigt. Diese Kontaktschliesser werden abwechselnd zum Schliessen der Motorstromkontakte m1, m2 und der Überwachungskontakte cl, c2 benutzt. Mit dem Stellwerk ist der Weichenantrieb durch die vier Leitungen 1, 2,3, 4 verbunden.
Die Stelleitungen 1 und 2 für Hin-und Rücklauf sind in der üblichen Weise mit einem vom Stellhebel gesteuerten Schalter H1 verbunden, dessen Drehpunkt an einer geerdeten Stromquelle Q liegt. Die Über-
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einen mit dem Weichenhebel verbundenen zweiten Schalter H2 mit der Wicklung eines Überwachungsmagneten P verbunden, dessen anderes Ende im vorliegenden Beispiel geerdet ist. K ist ein mit der Überwachungsstromquelle T verbundener Schalter zur Bedienung einer aus dem Verriegelungsmagneten V und aus dem Entriegelungsmagneten E bestehenden Verriegelungsvorrichtung, die in Fig. 1 in der Verriegelungslage und in den Fig. 2 und 3 in der Entriegelungslage dargestellt ist und deren Einwirkung auf die Weichen später erläutert werden soll.
In der Ruhelage (Fig. 1) durchfliesst der von der Stromquelle T kommende Überwachungs-
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ist nun gemäss der Erfindung von den mit den Zungen verbundenen Schiebern Z\ Z2 abhängig.
Ein hakenförmiger Fortsatz S12 des Steuerhebels greift in der gezeichneten Lage in Ausschnitte der beiden Schieber ein. Es ist ohneweiters klar, dass selbst bei der gezeichneten Lage des Antriebes der überwachungskontakt cl nicht geschlossen sein könnte, wenn sich die beiden Überwachungsschieber Zl und Z2 nicht in der gezeichneten Lage befänden. In derselben Weise ist auch der andere Steuerhebel S2 mit einem Fortsatz S23 ausgerüstet, dessen Wirkungsweise noch deutlicher aus den Fig. 2 und 3 zu erkennen ist.
Zur Umstellung der Weiche in die andere Lage wird zunächst der Verriegelungsschalter K in die Entriegelungslage (Fig. 2) umgelegt und dadurch die Entriegelung vorgenommen. Die Magnete E, V vertauschen dabei ihren Zustand, wobei der Kontakt f unterbrochen, dagegen der Kontakt i geschlossen wird. Nach dem Umlegen des Weichenhebels H in die Lage der Fig. 2 erhält in bekannter Weise der Motor Strom über die Leitung 2 und den Kontakt m2. Der Über- wachungsmaguet P ist jetzt mit der Leitung 4 verbunden, die während des Antriebes an den noch offenen ('berwachungskontakt c angeschlossen ist. Die Figur stellt ferner den Antrieb mitten m der Bewegung im Sinne des eingezeichneten Pfeiles dar.
Die Steuerscheibe As hat, den Steuerhebel soweit verdreht, dass er den Motorkontakt m1 schliesst. Die beiden Steuerhebel Si, si
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kontakt c schliesst.
Wenn aber, wie in Fig. 3 dargestellt, das Weichenantriebgestänge schadhaft ist, wenn also z. B. die Verbindung der Zunge W2 mit der Zahnstange B fehlt, so bleibt nach der Umstellung des Antriebes die Zunge in der in Fig. 3 dargestellten Lage liegen. Der mit ihr verbundene Übefwachungsachieber à verhindert den Steuerhebel S3, die ihm von der Steuerscheibe As gestattete und von der Feder 8 erteilte Bewegung bis in die Endlage zu vollenden. Der Steuerhebel asz hat sich nun infolge des Zusammenwirkens der Steuerscheibe, der Feder und des überwachungsschiebers in eine Mittellage gestellt, bei der die Kontakte m2, C2 offen sind.
Der Motor, der ja den Antrieb ordnungsgemäss umgestellt hat, ist dadurch ausgeschaltet, der Überwachungsmagnet P dagegen bleibt wegen des offenen Kontaktes c2 nach wie vor stromlos.
Es ist selbstverständlich, dass diese Überwachung der Zungen mittels der Steuerhebel nichts
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Schaltung, die nicht Gegenstand der Erfindung ist, ist genügend bekannt, so dass ihre besondere Darstellung entfallen kann.
Die vorbeschriebene Abhängigkeit der Steuerschalter von den Zungenüberwachungsorganen kann nun auch dazu benutzt werden, die Verriegelungsvorrichtung für die Zungen nutzbar zu machen. Zu diesem Zweck ist beispielsweise in der Zeichnung jeder Steuerhebel mit einem Schieber D\ D verbunden, der durch einen Riegel R in irgend einer Lage festgehalten werden kann.
In der Zeichnung ist dieser Riegel R so mit dem Anker EI des Verriegelungsmagneten verbunden, dass er bei abgefallenem Anker in die Ausschnitte der Schieber D\ D einfallen kann.
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derart mit Abstützklinken ausgerüstet, dass stets ein abgefallener Anker den anderen in der angezogenen Lage festhält. Wenn aus der Lage der Fig. 1 eine Zunge oder beide bewegt werden sollen, so muss wegen des Eingriffes von in die Ausschnitte der Schieber Z, Z unbedingt auch der Steuerhebel S'bewegt werden. Dies ist nur möglich, wenn der mit 81 verbundene Schieber Dl beweglich ist, dies ist z. E. in Fig. 2 der Fall.
Es ist natürlich nicht unbedingt erforderlich, die Sperrung erst durch die Schieber D\ D2 zu übertragen. Man kann auch den von der Verriegelungsvorrichtung gesteuerten Riegel R unmittelbar auf die Steuerhebel 81, 82 einwirken lassen ; auch ist die besondere Ausführung der Verriegelungsvorrichtung nicht Gegenstand der Erfindung.
Die von den Ankern der Verriegelungseinrichtung gesteuerten Kontakte g und h sind eingezeichnet, wie sie aus Rücksicht auf die Stromersparnis üblich sind. Sie können natürlich, wenn man auf Stromersparnis verzichtet, durch festen Anschluss der Leitung 5 an den Magneten r und der Leitung 6 an den Magneten E entbehrlich gemacht werden. Auch kann die Verriegelungs- vorrichtung durch einen Elektromotor, durch Pressluft oder durch anderweitige Kraftmittel bewegt werden. Dies gilt auch für den Antrieb, der beispielsweise mit einem Elektromotor ausgerüstet ist, der aber eben so gut durch andere Kraftrnittel ersetzt werden kann. So z.
B. werden für einen Pressluftantrieb die Kontakte M\ ? K die Kontakte zum Anschluss der Steuermagnete für das Pressluftstellwerk, während die Überwachungskontakte c1, c2 genan so mit dem Über- wachungsmagnet verbunden sein können, wie in der Zeichnung dargestellt ist. Die Erfindung lässt sich auch ohneweiters auf reine Pressluftstellwerke oder auf hydraulische Stellwerke an-
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Ventile zu steuern.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Weichenantrieb mit Zungenüberwachung, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Antriebe gesteuerten Überwachungsschalter (S1, S2) die Stellung von mit den Zungen ver- bundenen Schiebern (ZI, Z2) und dadurch die richtige Zungenlage überwachen.