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Masse zur Fixierung von AbdrUcken, insbesondere für daktyloskopische Zwecke und
Verfahren zur Herstellung derselben.
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In solchen Fällen wird auf dem Tatotte des Verbrechens nach vom Täter eventuell zurückgelassenen Fingerabdrücken gesucht, um dieselben daktyloskopisch zu verwerten. Die vor-. gefundenen Stellen werden zu diesem Zweck tnit einem geeigneten Einstaubpulver bestrichen, welches auf jenen Stellen, wo die Betastung eine Fett-oder Schweissabsonderung zurückgelassen hat, haften bleibt und dadurch die Spur sichtbar wird. Erscheint dieselbe zur daktyloskopischen Verwertung geeignet, so wird der betreftende Gegenstand in das Atelier gescha1 ! t. um die leicht verwischbareSpurphotographischzufixieren.
Bei nicht transportablen Gegenständen muss die photograhpisohe Aufnahme an Ort und Stelle vorgenommen werden. Solchen Aufnahmen stellen sich jedoch seht häufig die grössten Schwierigkeiten entgegen, so dass auf manche Abdruckspur, die gegebenenfalls zu einer Identifizierung hätte führen können, verzichtet werden musste, und zwar : Infolge ungünstiger Licht-, Ortlichkeits-und Distanzverhältnisse ; durch Schwingungen des Fussbodens in Stockwerken ; durch Reflexion, wenn sich die Abdruckspuren beispielsweise auf Spiegelflächen befinden, so dass bei der Aufnahme gleichzeitig das Spiegelbild mit exponiert wird, wodurch ein unscharf erscheinendes doppeltes Linienbild entsteht. Weitere Schwierigkeiten zur Fixierung der Abdruckspur bilden die ungünstige Beschaffenheit des Gegenstandes seiner Form nach, z.
B. gewölbte und gekrümmte Gegenstände mit glänzender Oberfläche und die Farbe des Grundes, auf dem sich die Abdruckspur befindet, z. B. bemalte Kassetten, Marmor, farbige Anstriche und Holzfladern ; schliesslich doppelseitige Abdrücke auf Glas-und Fensterscheiben, wodurch einander sich kreuzende Linien entstehen. Ähnliche Nachteile sind jedoch auch bei Aufnahmen, die im Atelier durchgeführt werden können, oft unüberwindlich.
Diese Nachteile werden der Erfindung gemäss dadurch beseitigt, dass die zu fixierende
Abdruckspur von dem Gegenstand auf eine Masse übertragen wird, von welcher hierauf die photographische Aufnahme erfolgt.
Das Verfahren zur Herstellung der Masse ist folgendes : Etwa 85 Gewichtsteile Gelatine werden mit 5 Gewichtsteilen Glyzerin, 2 Gewichtsteilen Kienruss und 8 Gewichtsteilen Wasser unter allmählichem Erwärmen bis etwa 600 innig gemischt. Es können auch beispielsweise
30 Gewichtsteile Gelatine, 20 Gewichtsteile Glyzerlll, 1 Gewichtsteil Kieurussoderdgl. und 100 Ge- wichtsteile Wasser sowie einige Tropfen Karbolsäure unter allmählicher Erwärmung bis etwa 600
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Auftragen auf Papier, Leinwand oder dgl. eine Folie gebildet.
Dieselbe wird von einer durchsichtigen und biegsamen Platte, beispielsweise von einer Zelluloidplatte, abgedeckt, um die Masse sowie den aufgenommenen Abdruck : gegen äussere Einflüsse zu schützen und sie auf diese Weise
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Zwecks Fixierung eines Fingerabdruckes wird dieser in bekannter Weise eingestaubt und die Folie nach Abnahme der Schutzplatte aufgedrückt, wodurch sie die Abdruckspur von dem Objekt abhebt. Die Folie bzw. die von ihr aufgenommene Abdruckspur wird dann von der Schutzplatte wieder sorgsam abgedeckt. Von dieser, den Fingerabdruck tragenden Folie kann nun entweder an Ort und Stelle oder an anderer geeigneten Stelle die photographische Aufnahme erfolgen.
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Die auf diesen Folien fixierten Abdrücke sind äusserst haltbar und von ausserordentlicher Schärfe. Sie befinden sich auf tiefsohwarzem Grunde und sind deshalb zur weiteren Behandlung vortrefflich geeignet. Die auf vorbeschriebene Weise hergestellten Folien können auf jeden Gegenstand und jedes Material, beispielsweise Holz-, 0l-und Lackanstrichen, Wachs, Glas, Metall, Marmor, aufgedrückt werden, ohne die geringsten Spuren einer Beschädigung zurückzulassen. Die Folie kann ferner wiederholt zur Anwendung gelangen, weil sich dieselbe nach erfolgtem Abdruck ohne Mühe wieder reinigen lässt.
Das Verfahren nach vorliegender Erfindung ist wesentlich kürzer und billiger als das bisherige, weil jede auch noch so entlegene Abdruckspur in einigen Sekunden von jedem Laien aufgenommen werden kann. die für die weitere Behandlung der betreffenden Behörde oder dem Atelier ohne besondere Vorsichtsmassregeln eingesandt'werden kann, was insbesondere für kleinere Städte, für die Gendarmerie usw., denen ein geeigneter Photograph nicht sofort zur Verfügung steht, von besonderer Wichtigkeit ist.
Eine besondere Ersparnis mit einer derartigen Folie kann ferner erzielt werden, weil mehrere mit Abdrücken versehene Folien gleichzeitig photographisch aufgenommen werden können ; überdies können durch dieselbe die zumeist kostspieligen Wagenfahrten für den Transport der photographischen Apparate entfallen. Die auf Folien fixierten Abdrücke können schliesslich Gut- achten als wirkliche Originalabdrücke angeschlossen werden.
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Verfahren zum Festhalten von Fingerabdrücken oder dgl., insbesondere für daktyloskopische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, dass die in bekannter Weise eingestaubte Abdruckspur vor der photographischen Aufnahme auf eine Masse durch Abdruck übertragen wird, dip dadurch hergestellt wu'd, dass beispielsweise 30 Gewichtsteile Gelatine, 20 Gewichtsteile Glyzerin, 1 Gewichtsteil Kienruss oder dgl. und 100 Gewichtsteile Wasser sowie einige Tropfen Karbolsäure unter allmählicher Erwärmung bis etwa 600 innig vermengt und nach dem Erkalten auf ein Papier, Gewebe oder dgl. aufgetragen werden.