AT522278B1

AT522278B1 - Seitenhalter für Fahrleitungen von elektrischen Schienenfahrzeugen

Info

Publication number: AT522278B1
Application number: ATA100/2019A
Authority: AT
Inventors: Heinrich Röhl Ing Hans; Röhl Cosmo
Original assignee: Hans Heinrich Roehl Ing
Priority date: 2019-03-15
Filing date: 2019-03-15
Publication date: 2021-04-15
Also published as: AT522278A1

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Seitenhalter (6) zur Zick-Zack- Führung des Fahrdrahtes (11) für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge. Herkömmliche Seitenhalter weisen den Nachteil auf, daß es beim Durchfahren der Lok zu Kontaktverlusten kommt, die einen Lichtbogen zur Folge haben, der letztlich den Fahrdraht verbrennt. Der erfindungsgemäße Seitenhalter (6) besteht aus einem nach Art einer Schleife endlos gebogenen Federdraht (7). Dieser Federdraht (7) liegt zur Bildung der Endlosschleife in zwei Umkehrführungen (8, 9). Die Umkehrführung (8) ist dabei mit dem Seitenhaltergegenlager (5), die Umkehrführung (9) mit einer Hängeklemme (10) verbunden.

Description

Beschreibung

[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Seitenhalter zur Zick-Zack-Führung des Fahrdrahtes für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge.

[0002] Der Fahrdraht hängt meist an einer Auslegerkonstruktion aus mehreren Rohrstäben, die etwa die Form eines „Z“ haben. Die unteren Endstücke der Rohrschwenkausleger (die Seitenhalter) sind wechselnd auf Zug bzw. Druck am Stützrohr angebaut, sodass die Fahrdrähte in der horizontalen Ebene im Zick-Zack verlaufen.

[0003] Ein Tragseil trägt den eigentlichen Fahrdraht und hält ihn einigermaßen gerade über dem Gleis. Dabei hängt das Drahtseil in einer Kettenlinie durch. Die Hänger, an denen der Fahrdraht am Tragseil aufgehängt sind, sind unterschiedlich lang, sodass der Fahrdraht annähernd horizontal verläuft. Um die beim schnellen Durchgang von Stromabnehmern entstehende Fahrdrahthebung zu dämpfen, ist die Aufhängung des Tragseils flexibel ausgeführt. Zwischen Ausleger und Seil sind daher zwei schwenkbar angelegte Seitenhalter eingebaut.

[0004] Bekannte Seitenhalter sind als gekröpfte biegesteife Stangen plus Gußklemmen ausgebildet, die den Fahrdraht anteilig mit etwa 1,3 kg belasten und vom Pantographen der Lok wegen ihrer Masse in die Höhe katapultiert werden. Die Folgen sind Kontaktverluste, wobei ein Lichtbogen entsteht, der den Fahrdraht sukzessive verbrennt.

[0005] Der Stand der Technik wird in AT 519 555 B1 (Kruch Railway Innovations GmbH & Co KG) 15. August 2018 (15.08.2018) und CN 206615102 U (China Railway First Survey & Design Inst Group Ltd) 07. November 2017 (07.11.2017) dargestellt. Weltweit finden biegesteife Seitenhalter Verwendung, die „gekröpft” und gelenkig gelagert sein müssen, damit sie nicht mit dem Pantographen der Lokomotive kollidieren.

[0006] Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt einen Seitenhalter zu schaffen, der diese Nachteile nicht aufweist.

[0007] Gegenüber dem Stand der Technik ist der Anmeldungsgegenstand besonders, weil auf Biegesteifigkeit, gelenkige Lagerung und Kröpfung verzichtet werden kann, ohne damit eine Kollisionsgefahr mit dem Pantorgraphen der Lokomotive zu bewirken.

[0008] Erreicht wird dies mit einem Seitenhalter, der aus einem nach Art einer Schleife endlos gebogenen Federdraht besteht, der zur Bildung der Endlosschleife in zwei Umkehrführungen liegt.

[0009] Wie Versuche gezeigt haben, weist ein erfindungsgemäß ausgebildeter Seitenhalter die aufgezeigten Nachteile bekannter Seitenhalter tatsächlich nicht auf.

[0010] Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. [0011] Dabei zeigt:

[0012] Fig. 1 einen an einem Mast angeordneten Seitenhalter und

[0013] Fig. 2 stellt den Seitenhalter in einem größeren Maßstab dar.

[0014] Gemäß der Fig. 1 ist an einem Mast 1 ein Ausleger 2 gelagert, der einen Kettenwerksträger 3 aufnimmt. Der Mast 1 der Oberleitung kann dabei aus Holz, Schleuderbeton (mit Stahleinlage) oder Stahl gefertigt sein. Holzmasten werden kaum noch verwendet, kommen aber in einigen lawinengefährdeten Gebieten der Schweiz sowie in Skandinavien zum Einsatz.

[0015] Am Kettenwerksträger 3 ist eine Traverse 4 befestigt, die an ihrem anderen Ende das Seitenhaltergegenlager 5 trägt. An diesem ist ein Seitenhalter 6 befestigt. Der Seitenhalter 6 aus Federdraht ermöglicht die vertikale Niederspannung des Fahrdrahtes 11.

[0016] Gemäß der Fig. 2 besteht der Seitenhalter 6 aus einem Federdraht 7, der nach Art einer Schleife endlos gebogen ist. Zur Bildung der Endlosschleife liegt der Federdraht 7 in zwei Umkehrführungen 8 und 9.

[0017] Die Umkehrführung 8 ist mit dem Seitenhaltergegenlager 5, die Umkehrführung 9 mit einer Hängeklemme 10 verbunden.

[0018] Die Hängeklemme 10 trägt einen Fahrdraht 11. Die spezielle Beschaffenheit des Fahrdrahtes 11 hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, die bei jeder Bahn anders sein können. Insbesondere beeinflussen die zu übertragende Stromstärke, die Spannweite zwischen den Aufhängepunkten, die alleinige Verwendung als Einzeldraht oder die Verwendung zusätzlicher Tragseile (Kettenwerk) sowie auch die Art der Fahrzeug-Stromabnehmer die Zusammensetzung, Form und Dicke des verwendeten Fahrdrahtes, für extrem hohe Fahrgeschwindigkeiten.

[0019] Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abänderungen möglich. Insbesondere kann die Hängeklemme 10 auch als Doppelfahrdrahtklemme ausgebildet sein, bei der an ihrem oberen Ende ein zweiter Fahrdraht bzw. Hilfstragseil aufgenommen wird.

[0020] Bei praktischen Versuchen wurde ein Durchmesser des Federdrahts von 56mm verwendet. Jedoch könnte auch ein stärkerer Federdraht bzw. ein etwas schwächerer Federdraht verwendet werden.

Claims

Patentanspruch

1. Seitenhalter (6) zur Zick-Zack-Führung des Fahrdrahtes (11) für elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenhalter (6) aus einem nach Art einer Schleife endlos gebogenen Federdraht (7) besteht, der zur Bildung der Endlosschleife in zwei Umkehrführungen (8, 9) liegt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen