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Stromschlussvorrichtung für elektrische Signaleinrichtungen.
Die Mitwirkung des Zuges bei der Sicherung und Signalisierung der Eisenbahnzüge erfolgt in der vollkommensten Weise, wenn der Schluss des Zuges zur Hervorbringung der beabsichtigten Wirkung benutzt wird, weil dann die Gewähr geboten ist, dass der ganze, ungeteilte Zug die bestimmte, für die Sicherung wichtige Stelle des Fahrweges durchfahren hat. Die bisher für diesen Zweck angewendeten, mechanischen Mittel haben sich im Betriebe nicht bewährt.
Die nachstehend beschriebene Erfindung will die beabsichtigte Einwirkung nicht durch die mechanische Wirkung des fahrenden Zuges, sondern durch eine am Schluss des Zuges mitgeführte Lichtquelle in Verbindung mit einem am Gleis aufgestellten lichtempfindlichen Leiter, z. B. einer Selenzelle hervorbringen.
Da bei einer derartigen Einrichtung der Empfänger auch unbeabsichtigt zur Wirkung gelangen kann, kann der Empfänger ferner so ausgeführt werden, dass die Einwirkung bestimmter Einflüsse ausgeschlossen ist. Erreichen kann man dies dadurch, dass am Empfänger zwei oder mehrere empfindliche Leiter (Selenzellen) angeordnet und derart geschaltet werden, dass sich ihre Wirkungen bei gleicher oder annähernd gleicher Beeinflussung aufheben, so dass der Empfänger nur anspricht, wenn ein Teil stärker als der andere beeinflusst wird.
Eine weitere Einrichtung zum Schutze des Empfängers gegen unbeabsichtigte Einwirkung, kann man dadurch erreichen, dass Geber und Empfänger so ausgeführt werden, dass die Einwirkung bestimmter Einflüsse ausgeschlossen ist, indem zwei oder mehrere Geber und ebensoviele Empfänger in gleichen Abständen von einander angeordnet und die Empfänger so geschaltet sind, dass das Schliessen eines Signalstromes nur dann eintritt, wenn sämtliche Empfänger gleichzeitig beeinflusst werden. Bei allen diesen Ausführungen war vorausgesetzt, dass der Geber am Zuge angebracht ist. Statt dessen kann man auch den Geber neben dem Empfänger auf der Strecke aufstellen und den Geber auf den Empfänger unter Zuhilfenahme einer am Zuge angebrachten Einrichtung zur Wirkung bringen.
Wird z. B. als Geber eine Lichtquelle verwendet, so kann man diese auch neben oder gegenüber dem Empfänger auf der Strecke so aufstellen, dass ihre Lichtstrahlen für gewöhnlich nicht auf den Empfänger fallen, sondern erst durch einem am Zuge angebrachten Spiegel reflektiert werden,
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beispiele dargestellt worden.
In Fig. 1 bedeutet seine am Gleis aufgestellte Selenzelle, q die als Schlusszeichen des Zuges ausgebildete Lichtquelle, rl das in den Selenzellen-Stromkreis , eingeschaltete Relais, das durch den aus der Batterie bl kommenden Strom erregt wird, sobald die durch die vorbeigeführte Lichtquelle beeinflusste Selenzelle den Stromdurchgang gestattet. Der Anker a des Relais Tl
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In den Fig. 2 bis 4 sind Einrichtungen dargestellt, bei denen am Empfänger zwei Selenzellen so angeordnet sind und geschaltet dass sich ihre Wirkungen bei gleicher oder annähernd gleicher Belichtung aufheben, so dass der Empfänger nur anspricht, wenn ein Teil stärker als der andere beeinflusst wird.
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Erregung des Solenoides'1 (Fig. 3) oder, (Fig. 4) geschlossen wird ; b sind elektrische Batterien.
Es werden als Geber eine Lichtquelle q, und als Empfänger zwei Selenzellen , verwendet (Fig. 2). Die Selenzellen sind im Brennpunkte parabolischer Reflektoren angeordnet und zwar derart,
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nicht anspricht, indem beispielsweise nach Fig. 3 die Solenoide 1 und "3 in zwei parallelen Zweigen mit den Selenzellen 81 und 82 hintereinandergeschaltet sind, so dass sich ihre Wirkungen ausgleichen und ein von ihnen beeinflusster Schalthebel in der Mittellage verharrt, bis die eine Selenzelle 81 mittels der als Geber dienenden, am Zuge angeordneten Lichtquelle stärker belichtet wird als die andere Zelle 82'Das Gleiche erreicht man mit der in Fig. 4 gezeigten Schaltungsweise, die auf dem Prinzip der Wheatestons'schen Brückenschaltung beruht.
Fig. 5 und 6 zeigen eine Schutzvorrichtung für den Empfänger gegen unbeabsichtigte Einwirkung, indem zwei Geber und zwei Empfänger in gleichen Abständen von einander angeordnet und die Empfänger so geschaltet sind, dass das Schliessen eines Signalstromes nur dann eintritt, wenn sämtliche Empfänger gleichzeitig beeinflusst werden.
Es bedeutet wiederum c die Spule einer Signal-oder Sicherungsvorrichtung, rl, f3 und fl, 3 sind Elektromagnetspulen, die in den Stromkreisen zweier Batterien b liegen und zweckmässig in der aus der Fig. 6 ersichtlichen Weise mit den zugehörigen Selenzellen 1, 2 und 3, 4 zusammengeschaltet sind. Für den Signatstromkreis ist gleichfalls eine besondere Stromquelle vorgesehen. g und gl bezeichnen die Geber.
Da für das Schliessen des Signalstromkreises zwei Schalthebel vorgesehen sind, so kann die Signalvorrichtung nur dann in Tätigkeit treten, wenn beide Empfänger 8 und 81'die in demselben Abstande wie die am Zuge befestigten Geber q und qt angeordnet sind, gleichzeitig beeinflusst werden, so dass also zufällige Beeinflussungen ausgeschlossen sind.
Die Anordnung zweier Selenzellen in jedem der beiden Empfänger hat den Zweck, die Einrichtung gegen die Einwirkung des Tageslichtes zu schützen, indem die zusammengehörigen
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hebel bei der gleichmässigen Belichtung der Selenzellen in der Ausschaltstellung verharren. Der Signalstromkreis wird erst dann geschlossen, wenn die Selenzellen 1 und 3 gleichzeitig stärker als die Selenzellen 2 und 4 mittels der Geber g und g1 beeinflusst werden.
Die vorbeschnebene Anordnung gleicht sowohl den Einfluss des Tageslichtes aus als auch den Einfluss zufällig auftretender Lichtquellen, die nur auf eine Selenzelle wirken.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Stromschiussvornchtung für elektrische Signaleinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass an der Strecke ein hchtempfindhcher Leiter (z. B. eine Selenzelle) angeordnet ist, der durch eine mit dem Zuge verbundene Lichtquelle in stromleitenden Zustand versetzt wird.