AT41954B - Verfahren zur Erzeugung elektrischer Ströme. - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung elektrischer Ströme.

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AT41954B
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Graf Botho Dr Schwerin
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Graf Botho Dr Schwerin
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Erzeugung elektrischer Ströme. 
 EMI1.1 
 achtet von Quincke beim Durchpressen von Wasser durch Pfropfen von gepulverten Substanzen und durch   Tonzylindor.   Er variierte den Druck des Wassers, die Dicke der Pfropfen und Tonplatten und fand, dass die elektromotorische Kraft von der Dicke und Grösse der Pfropfen unabhängig und proportional dem angewandten   Druck ist. Quincke   nannte diese Ströme Diaphragmenstrome. 



  Er fand, dass Zusätze von Säuren, kaustischen Natron, Salzlösungen und Terpentinöl, die elektromotorische Kraft verminderten, während Zusätze von Alkohol und wenig Seife sie erhöhten. 



  Quincke glaubte, dass sich diese Methode wegen der hohen elektromotorischen Kräfte eventuell 
 EMI1.2 
 Werner Siemens dahin zielende Versuche mit einem Apparat, dessen Diaphragma aus Schwefelblumen oder Sand bestand   und 100 nt/li, Durchmcsser hatte   bei einer Dicke von   40 mm.   Die Elektroden waren aus Platindraht gehäckelt und von dem   Diaphragma durch Seidenzeug getrennt.   



  Er arbeitete mit Berliner   Wasserleitungswasser, #Es zeigten sich nun bei einem Drucke von   21/2 Atm. und einem   stündlichen Verbrauch von 5 Kubikfuss Wasser   nur   schwache elektrische   Ströme, so dass an eine praktische Anwendung derselben gar nicht zu denken ist. Die Polarisation brachte dabei die Ablenkung des Multiplikators bald auf 0". (Poggendorfs Annalen, cX 1860, Seite 63.) 
 EMI1.3 
 dass die elektromotorische Kraft   unabhängig von der Länge und dem Querschnitt   der Röhren und proportional dem Druck ist und mit dem Widerstand des Wassers wächst. Helmholtz (ibid.

   Bd. 7, Seite 336) gab, ohne selbst zu experimentieren, eine Erklärung, über die Entstehung und das Wesen dieser Erscheinung, indem er seine Theorie von der elektrischen Doppelschicht auf sie   anwandte.     Er bestätigte rechnerisch aus dieser Theorie,   die durch die Versuche gefundenen Gesetze und folgerte schliesslich aus dem bekannten Versuchsmaterial, dass die elektromotorische Kraft proportional dem spezifischen Widerstand der Schicht sein müsste, d. h. also, dass mit wachsender Leitfähigkeit (bewirkt durch Zusatz von   Elektrolyten)   die elektromotorische Kraft sinken müsste. 



   Es wurde nun gefunden, dass dieser Satz in seiner Allgemeinheit nicht richtig ist, sondern nur dann zutrifft, wenn die Erhöhung der Leitfähigkeit durch ungeeignete Elektrolyte eintritt ; wird die Leitfähigkeit durch   geeigneteelektrolyte erhöht,   so findet im Gegensatz zu dem Bekannten eine Steigerung der elektromotorischen Kraft statt. 



   Die Versuche wurden folgendermassen angestellt :
Flüssigkeiten wurden durch grössere, dünne Platten oder Schichten elektrisch aktiver Körper hindurchgepresst und die dabei entstehende elektromotorische Kraft mit einem Voltmeter von hohem inneren Widerstand (23000 Ohm), die Stromstärke mit einem Milliamperemeter mit Nebenschlüssen und ausserdem der innere Widerstand gemessen und zwar war die 
 EMI1.4 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

   bin durch ein aufgeschraubtes Filterelement   abgeschlossen. Dies besteht aus einer mit feinen Löchern versehenen Messingplatte, über welche ein Drahtnetz gespannt ist. Auf diesem. befindet sich, das eigentliche Filter bildend, ein Stück dichter Seide. Darüber ist ein sehr feines Drahtnetz gespannt, welches als der eine Pol dient.

   Auf diesen Pol wird die Schicht aus osmotisch wirksamer Substanz aufgebracht und auf die Schicht wiederum wird der andere Pol, bestehend aus einem, in dem Eisenring eingepassten Metallring, der einerseits mit einem straffgespannten Drahtnetz bezogen ist, so aufgelegt, dass das Drahtnetz die Schicht überall berührt. Auf diese Weise wird erreicht, dass die entstehende Stromstärke ohne Verlust abgenommen wird. Die durchgepumpte Flüssigkeit kann stets von Neuem benutzt werden. 



   Es zeigte sich nun folgendes : Verschiedene Substanzen, die in dem Apparat gebracht wurden, ergaben bei demselben Druck verschiedene Potentiale, aber auch bei derselben Substanz wurden unter Umständen bei gleichen Drucken verschiedene Potentiale erhalten, die abhängig waren von der Vorbehandlung der Substanz und der Zusammensetzung der   Flüssigkeit.   Einzelne Substanzen (elektronegative) senden den positiven Strom in der Richtung des Wassers, hiezu gehören z. B.   Kieselsäureanhydrid.   gebrannter Ton, Schwefel, blaues Ultramarin und nicht leitende Kohle, andere Substanzen (elektropositive) senden ihn gegen die Richtung des Wassers, das tun z. B. rotes Ultramarin und Anthrazit. 



   Ferner wurde gefunden, dass die Stromstärke sieh unter allen Umständen dem Ohm'sehen Gesetz entsprechend einstellt ; das heisst, sie ist proportional der elektromotorischen Kraft und umgekehrt proportional dem inneren Widerstand der Schicht, der abhängig ist von der elektischen   Leitfähigkeit   der Schicht   (Substanz-Flüssigkeit)   der Schichtdicke und der Grösse der Fläche. 



   Wie bereits erwähnt, kann man die Leitfähigkeit der Schicht (und damit der   Stromstärke)   mit Hilfe geeigneter Elektrolyte erhöhen, ohne dass die elektromotorische Kraft sinkt, diese steigt im Gegenteil bei hohem inneren Widerstand. Erhöht man die Leitfähigkeit durch ungeeignete Elektrolvte,   so sinken sowohl Spannung wie Stromstärke   und können unter Umständen vollständig zum Verschwinden gebracht werden. Geeignete Elektrolyte für elektronegativ Körper sind Basen, für elektropositive Säuren. Dabei ist zu bemerken, dass es nicht nur auf die saure oder alkalische Reaktion der Elektrolyte ankommt, sondern dass der Grad ihrer Wirkung von der Natur des betreffenden Elektrolyten abhängig ist. 



   Zuweilen spalten Substanzen z. B. Glas, Porzellan etc. selbst Elektrolyte ab, die geeignet oder ungeeignet für die Substanz sein können. Ist das letztere der Fall, so zeigen derartige Körper ein geringeres Potential als ihrer Natur entspricht, unter   Umständen   können sie als elektrisch neutral erscheinen. Spaltet der Körper geeignete Elektrolyte ab. so kann die Konzentration desselben so gross sein, dass die, dem   Druck entsprechende beste Stromrelation nicht zu Stande   kommen kann. 



   Die Wirkung der Elektrolyte ist so gross, dass es den   Anschein bat. dass   die Entstehung der Diaphragmenstrfime an die Gegenwart von Ionen geknüpft ist. 



   Die beiliegende Kurve Fig. l illustriert die Einwirkung eines geeigneten Elektrolyten bei konstantem Druck von 5 Atm. Die Schicht ist gebildet aus fein gepulverter negativer Kohle, die
Schichtstärke beträgt 8 mm und die Grösse der Fläche 2   dM.   Der innere Widerstand ist 1500 Ohm, wenn mit destilliertem Wasser gearbeitet wird, das von Kohlensäure befreit ist. Er wurde erniedrigt durch Ammoniak, welcher in allmählich steigender Konzentration zugefügt wurde. 



   Bei Fig. 1 ist nun der Widerstand der feuchten Schicht in Ohm auf der Abzisse von rechts nach links sinkend aufgetragen, während auf den Ordinaten die Ampères und Volt von unten nach oben steigend aufgetragen sind. 



   Die durchgezogene Linie zeigt den Verlauf der Ampères an ; bei dem Zusatz von Ammoniak 
 EMI2.1 
   200 Ohm   ihr Maximum erreicht haben. 



   Die gestrichelte Linie zeigt den Verlauf der Volt an. Auch diese steigen bei sinkendem Ohm, bis sie bei zirka 300 Ohm ihr   Maximum   erreicht haben. um von da ab wieder zu fallen. Dabei steigt die Stromstärke auf den zirka zehnfachen Betrag und die Spannung auf das doppelte. Die ausgegebene Energiemenge ist mithin bei demselben   Druck. árka 20mal   so gross, als wenn man ohne Ammoniak arbeitet. Wird der inure Widerstand zu gering, so bleibt die Stromstärke konstant während die Spannung wieder sinkt. 



   Die Kurve 2 zeigt die Wirkung eines ungeeigneten Elektrolyten, die Schicht ist   2dm2   gross,   4 hum   dick und besteht ebenfalls aus einer negativen Kohle ; der Widerstand wurde erniedrigt durch Essigsäure, Dabei zeigen Spannung und Stromstärke den Verlauf, wie ihn die Kurven ) Fig. 2 darstellen, wenn man dieselben von rechts nach links verfolgt ; sowohl Spannung wie Strom- stärke sinken. Die ausgegebene Energie ist demnach bei Erniedrigung des Widerstandes durch einen ungeeigneten Elektrolyten stets kleiner, als wenn man mit grossem inneren Widerstand arbeitet. 

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   Dieser Verlauf dürfte die Erklärung bilden für das Misslingen des oben erwähnten Quince-   schen   Versuches. 



   Die Versuche bestätigten das von Quincke gefundene Gesetz, dass die elektromotorische Kraft proportional dem Druck steigt, sie zeigen ferner, dass die Stromstärke proportional der Spannung ist, wenn der Widerstand der schichtbildenden Substanz und der Eletrolytgehalt des 
 EMI3.1 
 bildende Substanz in 6'5 mm starker Schicht mit einer Fläche von 2   dm2   beim Durchpumpen von pyridinhaltigem Wasser folgende Relationen erhalten : 
 EMI3.2 
 
<tb> 
<tb> Druck <SEP> in <SEP> Atmosphären <SEP> Volt <SEP> Amp. <SEP> Watt <SEP> Ohm
<tb> 10 <SEP> 4, <SEP> 0'0, <SEP> 01 <SEP> 0,04 <SEP> 400
<tb> 20 <SEP> 8,0 <SEP> 0,02 <SEP> 0,16 <SEP> 400
<tb> 40 <SEP> 16,0 <SEP> 0,04 <SEP> 0,64 <SEP> 400
<tb> 80 <SEP> 32, <SEP> 0 <SEP> 0,08 <SEP> 2, <SEP> 56 <SEP> 400
<tb> 
 
Es steigt demnach die Wattrelation mit dem Quadrat des Faktors der Druckzunahme. 



  Daraus geht hervor, dass man selbst aus kleinen Flächen erhebliche   Elektrizitätsmengen   erhalten kann, wenn man hohe Drucke anwendet. 



   Der Nutzeffekt bleibt aber bei verschiedenen Drucken der gleiche ; der Wasserablauf ist bekanntlich dem Druck direkt proportional, es wachsen also Druck, Wasserablauf, Volt und Ampère in demselben Verhältnis. 



   Es wurde gefunden, dass eine   Erhöhung   des Nutzeffektes dagegen eintritt, wenn man die Platten   feinporiger   macht, bezw. wenn man die Substanzen feiner zerkleinert, denn dann wird naturgemäss der Wasserablauf bei demselben Druck geringer, während die Spannung ungeändert bleibt, unter der Voraussetzung, dass sich der Charakter der Substanz, ihre spezifische Leitfähigkeit und der Charakter der durchgepumpten Flüssigkeit nicht verändert. Es wächst also 
 EMI3.3 
 kleinerung. 



   Deshalb ist es von Vorteil, die Zerkleinerung bis an die Grenze der Möglichkeit zu treiben. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :   l.   Verfahren zur   Erzeugung elektrischer mittels Hindiirchpressen   von Flüssig-   keilen   durch Platten oder Schichten elektrisch wirksamer Substanzen. dadurch gekennzeichnet, dass man die Leitfähigkeit der Schicht und der   Flüssigkeit   regelt, und zwar bei elektropositiven Substanzen mittels Säuren und bei elektronegativen mittels Basen, so dass die gewünschte Stromrelation zustande kommen kann.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Flüssigkeit mit hohen Drucken durch die Schicht presst.
    3. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Platten möglichst feinporig macht, resp. die schichtbildenden Substanzen in möglichst fein verteilter Form anwendet.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Flüssigkeit, welche die gewünschte Stromrelation ergibt, im Kreislauf stets von Neuem benützt.
AT41954D 1908-05-07 1909-03-27 Verfahren zur Erzeugung elektrischer Ströme. AT41954B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1073601B (de) * 1960-01-21 Frako, Kondensatoren- und Apparatebau G.m.b.H., Teningen (Bad.) Elektrokinetischer Generator

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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