<Desc/Clms Page number 1>
Elektrode zur Verwendung bei einer Vorrichtung zum Herstellen eines Reliefs in einem metallenen Werkstück
Es sind Elektroden zur Verwendung bei einer Vorrichtung zum Herstellen eines Reliefs in einem metallenen'Werkstück'bekannt, bei der die unter einer elektrischen Spannung stehende Elektrode in der Nähe des Werkstücks in eine dielektrische Flüssigkeit gebracht wird und zwischen der Elektrode und dem Werkstück (beispielsweise durch eine Kondensatorenentladung) periodisch Funken erzeugt werden. Durch diese Funken wird das Material des Werkstückes punktweise abge- tragen, so dass auf die Dauer das erwünschte Relief im Werkstück hergestellt wird, das beispielsweise als Matrize zur Herstellung gegossener oder gepresster Gegenstände dienen soll.
Auch ist es möglich, die Elektrode periodisch, beispielsweise 100 mal in der Sekunde, mit dem Werkstück in Berührung zu bringen, wodurch die beabsichtigte Funkenbildung gleichfalls erzielt wird. Bei diesen bekannten Verfahren wird nicht nur das Material des Werkstückes, sondern auch das Material der Elektrode verbraucht so dass sich nach einiger Zeit die Form der Elektrode ändert und somit auch das erwünschte Relief mittels dieser Elektrode nicht erzielbar ist. Üblicherweise wird dann die Elektrode durch eine neue Elektrode ersetzt, gegebenenfalls mehrmals, bis am Ende das erwünschte Relief im Werkstück erzielt ist. Diese Elektroden bestehen aus leitendem Material, beispielsweise einer Kupferlegierung, und müssen meist mechanisch durch wenigstens eine spanabhebende Bearbeitung hergestellt werden.
Es dürfte einleuchten,'dass für die Herstellung verwickelter Matrizenformen solche Elektroden kostspielig sind.
Es wurde bereits eine Elektrode vorgeschlagen, die aus Metallpulver gepresst ist. Bei Anwendung einer solchen Elektrode geht diese ganz verloren, wenn sie einigermassen abgenutzt worden ist.
Es ist auch bekannt, Elektroden dadurch zu erhalten, dass auf ein Modell galvanisch oder durch Aufspritzen eine Metallschicht aufgebracht wird, worauf das Modell entfernt wird.
Hiedurch ist es erforderlich, eine dicke Metallschicht anzuwenden, damit die Elektrode mecha-
EMI1.1
Elektrode ganz verloren, wenn sie abgenutzt ist.
Die Erfindung'behebt die Nachteile der bekannten Elektroden dadurch, dass gemäss der Erfindung die Elektrode aus einem elektrischen Isoliermaterial besteht, das mit einer Metallschicht versehen ist. Durch Anwendung des Isolierkörpers ist die Elektrode genügend stark und kann durch das Anbringen einer neuen Metallschicht aufs neue angewendet werden, wenn sie abgenützt ist.
Die Anbringung der Metallschicht bereitet grundsätzlich keine Schwierigkeiten, weil sie beispielsweise mit Hilfe eines galvanoplastischen Verfahrens oder eines Metallspritzverfahrens erfolgen kann. Ferner ist es möglich, bei der Herstellung von Matrizen für Massenfertigung gegossener, gespritzter, geschmiedeter oder gepress- ter Gegenstände von einem bestehenden Modell auszugehen, das als Elektrode dienen kann. Bei einer beabsichtigten Massenfertigung steht ja häufig ein Modell oder ein fertiges Produkt, das einer vorhergehenden Reihe entstammt oder gemäss einem andern Verfahren hergestellt ist, zur Verfügung.
Vorzugsweise weist die Metallschicht eine Stärke zwischen l mm und 0, 02 mm auf, wobei es sich für eine genaue Nachbearbeitung empfiehlt, die dünneren Schichten anzuwenden, deren Herstellung auch weniger Zeit erfordert. Bei dünneren Schichten ergibt sich eine genauere Form, weil Unterschiede in der Schichtstärke hiebei verhältnismässig gering sind. Die dickeren Schichten, die insbesondere im Anfang des Verfahrens Aanwen, dung finden, ergeben eine verhältnismässig lange Gebrauchsdauer (Lebensdauer) der Elektrode, jedoch eine geringere Masshaltigkeit.
Es empfiehlt sich, die Metallschicht an das Isoliermaterial anzuheften, weil hiedurch verhütet wird, dass, wenn ein Teil der Metallschicht verbraucht ist, die Ränder des diesen Teil umgebenden Metalls sich zu dem Werkstück hin umbiegen, so dass an unerwünschten Stellen Funken erzeugt werden.
<Desc/Clms Page number 2>
Mit einer galvanisierten Elektrode kann man zwar nur auf einem geringen Abstand in das Werkstück eindringen, nämlich bis man auf das Isoliermaterial stösst, aber die abgenutzte Elektrode kann dadurch wieder völlig in den ur- sprünglichen Zustand gebracht werden, dass zunächst die restlichen Teile der Metallschicht weg- geätzt und dann die Metallschicht erneut ange- bracht wird.
Auf diese Weise ist grundsätzlich eine unbe- schränkte Zyklenzahl und somit eine beliebig tiefe Matrizenvertiefung erzielbar. Selbstverständlich eignet sich dieses Verfahren sehr gut für Matrizen mit einem wenig tiefen komplizierten Re- lief.
Es ist auch möglich, das kezen zu vermeiden und die Galvanisierung mehrfach auszuführen, indem der Körper aus Isoliermaterial zuvor auf 'bekannte Weise vervielfältigt wird, beispielsweise durch Abgiessen in einem Gussharz oder Wachsen einer dicken galvanoplastischen Schale, wonach mit Hilfe der erhaltenen Form eine Vielzahl von
Abgüssen, beispielsweise aus Gussharz, der ur- sprünglichen Elektrodenform hergestellt werden, die nach der Galvanisierung nur einmal verwen- det werden.
Um ein Relief in einem metallenen Werkstück anzubringen, kann eine unter einer elektrischen
Spannung stehende Elektrode in der Nähe, des Werkstückes in eine dielektrische Flüssigkeit gebracht werden, wobei zwischen der Elektrode und dem Werkstück periodisch Funken erzeugt werden und die Elektrode, wenn ein Teil der Metallschicht, im allgemeinen bis auf das Isoliermaterial, verbraucht ist, so oft durch eine neue ähnliche Elektrode ersetzt wird, bis das erwünschte Relief erzielt ist.
An Hand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung nachstehend näher erläutert. Fig. 1 stellt eine Elektrode nach der Erfindung mit einer besonderen Gestalt zur Herstellung einer Matrize zum Pressen von Stirnplatten für Rundfunkempfängergehäuse dar.
Die Elektrode besteht aus einem Körper j ? aus Isoliermaterial, beispielsweise harten Kunststoffen, wie Polyestern oder Hartgummi, und ist auf gal- vanoplastischem Wege mit e : ner Metallschicht 2, beispielsweise aus einer Kupferlegierung, versehen, die an den Körper 1 angeheftet ist. Es soll eine Matrize mit einem Querschnitt nach Fig. 2 zum Pressen der erwähnten Stirnplatten herge-
EMI2.1
bestimmt ist.
Wenn die Elektrode, die an der Minusklemme einer Spannungsquelle liegt, periodisch mit dem Werkstück 3 in Form eines Metallblock, das an die Plusklemme angeschlossen ist, in Berührung gebracht wird, werden zunächst zwischen den am meisten vorstehenden Teilen 4 der Elektrode 1 und dem Metallblock 3 Funken erzeugt, wodurch an entsprechenden Stellen des Blocks 3 Material abgetragen wird. Nach einiger Zeit ist die Schicht bei den Teilen 4 verbraucht, so dass das Isoliermaterial 1 mit dem Block 3 in Berührun, kommt
EMI2.2
wird so lange wiederholt, bis am Ende die Matrize nach Fig. 2 erzielt ist.
PATENTANSPRÜCHE : H Elektrode zur Verwendung bei einer Vorrichtung zum Herstellen eines Reliefs in einem metallenen Werkstück, bei der die unter einer elektrischen Spannung stehende Elektrode in der Nähe des Werkstückes in eine dielektrische Flüssigkeit gebracht wird und zwischen der Elektrode und dem Werkstück periodisch Funken erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode aus einem elektrischen Isoliermaterial besteht, das mit einer Metallschicht versehen ist.