AT413626B - Sportschuh - Google Patents
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Description
2
AT 413 626 B
Die Erfindung betrifft einen Sportschuh, wie Skischuh, Langlaufschuh oder Rollschuh nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Herkömmliche Schuhe sind so aufgebaut, dass das Obermaterial, z.B. Leder oder anderes 5 Material, über einen Leisten gezwickt wird, worauf eine mehr oder weniger flache Sohle aufgeklebt wird. In diesem Fall muss in den Schuh ein Fußbett eingelegt werden, um die natürliche Fußform in seiner Dreidimensionalität zu realisieren. Der Schuhschaft wird in der Regel aus Flächenmaterial gestanzt, das durch entsprechende Abnäher, hauptsächlich aber durch einen Umformungsprozess beim Zwickvorgang, in die dreidimensionale Form des Leistens gebracht io wird. Dabei wird mit mehr oder weniger Krafteinwirkung gearbeitet. Infolge des Rückstellvermögens von Schaft- und Futtermaterialien ist das endgültige Innenvolumen des Schuhes nur schwer kontrollierbar, da das Material schrumpfen kann, falls der Schaft zu knapp auf den Leisten passt bzw. das Volumen zu weit sein kann, falls der Schaft nicht genügend stark über den Leisten gezwickt wird. Unterschiedliches Volumen zwischen linkem und rechtem Schuh 15 sowie von Paar zu Paar sind nicht ungewöhnlich.
Bekannt sind auch Konstruktionen, bei denen Textilbrandsohlen mit dem Schaft vernäht werden (Strobl-Machart). Dadurch kann eine gewisse Dreidimensionalität der Ferse (Kugelferse) und des Gelenkes erreicht werden. Solche Brandsohlen sind aber in der Regel weich und an-20 schmiegsam und lassen daher eine ausreichende Torsionssteifigkeit vermissen.
Es gibt auch Kombinationen, bei denen der Vorfuß gestrobelt und der hintere Schuhteil mit einer harten, flachen Halbbrandsohle versehen ist. 25 Die Absatzhöhe ist bei allen Konstruktionen in Form einer Zwischen- oder Außensohle außerhalb der Brandsohle angebracht.
Sofern ein anatomisch geformtes Fußbett gewünscht ist, wird dieses normalerweise in Form einer mehr oder weniger geformten Einlegesohle nachträglich in den Schuh eingelegt. Über den 30 anatomischen Wert solcher Einlegesohlen lässt sich streiten, da sie oft aus Preisgründen aus unstabilen Materialien, wie z.B. EVA, hergestellt sind.
Durch die FR 2 576 193 A1 und EP 344 030 A1 sind Schuhe aus zusammengesetzten Bauteilen bekannt geworden, deren Bestandteile jedoch nicht näher beschrieben sind. 35
Durch die FR 2 563 089 A ist ein Schuh bekannt geworden, dessen Spitzen und Fersenteil jeweils gegossen sind und der gewünschten Schuhform angepasst werden können. In diesem Falle handelt es sich um eine Schuhform für den täglichen Gebrauch nicht aber für einen Sportschuh, bei welchem andere Kriterien gelten. 40
Durch die US 4 455 767 A ist ein Schuh bekannt geworden, welcher aus vorgefertigten Schuhteilen besteht, die untereinander verbunden sind und einen vorgeformten Schaft, eine Vorder-und eine Hinterkappe sowie einen Sohlenteil aufweist, wobei nähere Einzelheiten des Sohlenteiles nicht beschrieben sind. 45
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Schuhes der eingangs erwähnten Art, bei dem unter Vermeidung der angeführten Nachteile der bekannten Schuhe, eine anatomisch geformte Gestalt erzielt wird und eine Umformung von Schuhteilen aus einer zweidimensionalen in eine dreidimensionale Form, wie es bisher der Fall war, nicht mehr erforderlich ist, so so dass eine Kraftanstrengung oder Verzerrung nicht mehr vorliegt.
Diese Aufgabe wird durch die Maßnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst. 55 Durch die Maßnahme nach Anspruch 2 ist eine Vielzahl von Steifigkeiten der Formteile herstell- 5 5 3
AT 413 626 B bar.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann im Vorfußbereich eine Brandsohle eingenäht sein.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht die Möglichkeit, den Vorfußbereich über eine herkömmliche Brandsohle konventionell zu verkleben (Klebezwicken).
Durch die Maßnahme nach Anspruch 5 wird ein besonders komfortabler Schuh erreicht. Anstelle» le der Verklebung kann natürlich insbesondere dann, wenn kein wasserdichter Schuh verlangt wird, auch eine beliebige Naht verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die Maßnahme nach Anspruch 6 sowie die Maßnahme nach Anspruch 7. 15
Durch die Maßnahme nach Anspruch 8 wird ein stufenloser Übergang zwischen Keil und Schaft erzielt.
Schließlich trägt auch die Maßnahme nach Anspruch 9 zu einer vorteilhaften Ausbildung des 20 Schuhes bei.
Weitere Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen Ausführungen der erfindungsgemäßen Schuhkonstruktion in vereinfachter Form dargestellt sind. Es zeigen: Fig. 1 eine Ausführungsform des Schuhes im Querschnitt; Fig. 2 einen Quer-25 schnitt des Schuhes im Fersenbereich; Fig. 2A eine Variante der Ausführungsform nach Fig. 2; Fig. 3 eine weitere Variante; Fig. 4 einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Schuhes im Zehenbereich, wobei der Einfachheit halber der Außenschaft und die Außensohle weggelassen worden sind; und Fig. 4A eine Variante der Ausführungsform nach Fig. 4. 30 In der Fig. 1 bezeichnet 1 einen Leisten und 2 einen Keil, welcher anatomisch geformt ist und sich im Fersenbereich befindet. Der Keil 2 ersetzt eine Brandsohle und erstreckt sich bis zum Ballen. Im Keil 2 ist auch der Absatz integriert, dessen Höhe der der üblichen Schuhe entspricht und die nötige Torsionssteifigkeit sichert. Um eine allgemeine Stabilität des Schuhes zu erhalten, können solche Keile vorzugsweise aus Hartschaum oder ähnlichen Materialien gespritzt 35 oder geformt werden. Die obere Kontur entspricht der anatomischen Form des Fußes und ist zu diesem Zwecke mit einer Fersenbettung und einem Längsgewölbe ausgestattet. Dadurch entsteht seitlich ein relativ hoher Rand. Die Bodenfläche des Keiles 2 kann flach oder mit einer gewünschten Kontur gestaltet sein. Der seitliche Rand bildet eine relativ glatte Fläche, die am Übergang zur Bodenfläche eine Kante aufweist. Es ist auch möglich, in die Seitenfläche eine 40 Abstufung als Positionierungskante für einen Schaft 5 einzubauen, welcher aus einem Flächenmaterial bestehen kann und im Fersenbereich bis zum Ballen, also in dem Bereich, wo er nicht mit einer Brandsohle vernäht oder verklebt wird, mit der Seitenfläche des Keiles 2 verklebt ist. Dadurch wird der übliche Zwickvorgang ersetzt. 45 Der Spitzenteil der Schuhkonstruktion ist durch eine Vorderkappe 4 und der Fersenteil durch eine Hinterkappe 6 gebildet, welche Kappen dreidimensional geformt, z.B. gespritzt sind und mit dem Schaft 5 entlang der Flächen 7 bzw. 8 verbunden, vorzugsweise verklebt, sind.
Da sowohl der Keil 2 als auch die Vorder- und Hinterkappe 4 bzw. 6 aus geformten Teilen so bestehen, passen diese Teile genau zusammen und erübrigen jegliche Umformung.
Im Vorfußbereich ist der Keil 2 mit der Vorderkappe 4 durch eine Brandsohle 3 verbunden, welche entweder durch eine Strobelnaht 9 oder durch Kleben od. dgl. angeschlossen ist. 55 Das Volumen des Schuhes ist genau vorgegeben und kontrollierbar.
Claims (8)
- 4 AT 413 626 B Als Außensohle dient eine nicht dargestellte Schalensohle, welche genau nach den vorgeformten Teilen konstruiert, im Vorfußbereich mit der eingenähten oder verklebten Brandsohle 3 und dem Schaft 5, im hinteren Bereich mit der Unterseite des Keiles 2 und an den Seiten mit dem Schaft 5 verklebt, ist. 5 Diese Konstruktion erlaubt eine rationelle Herstellung von Schuhen ohne Verwendung von teuren Maschinen und schwierigen, schwer kontrollierbaren Arbeitsgängen. Das Innenvolumen ist leistengetreu und genau kontrollierbar, wobei auch eine anatomische Auftrittsfläche gewährleistet ist. Durch die Kombination von gestrobeltem oder gezwicktem Vorfuß und Keil im Ge-io lenk- und Fersenbereich kann die Flexzone optimal positioniert und die Torsionssteifigkeit genau definiert und kontrolliert werden. Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion ist gewährleistet, dass die Passform immer genau dem Volumen des Leistens entspricht und Montagefehler auf ein Minimum reduziert werden, 15 wodurch keine Passformunterschiede zwischen linkem und rechtem Schuh bzw. von Paar zu Paar Vorkommen. Durch die erfindungsgemäße Machart ist eine hohe Torsionssteifigkeit des Schuhes erreichbar. Außerdem ist die Flexibilität des Schuhes im Ballenbereich steuerbar. 20 Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Ausgestaltungen gewählt werden. So zeigt Fig. 2 eine Ausführungsform mit einem Außenschaft 19 und einer Außensohle 10, 25 wobei die Absatzhöhe des Keiles 2 der anatomischen Form der Fußferse angepasst ist und eine Höhe H besitzt. Bei dieser Ausführungsform ist der Keilboden 2' konturiert, und die Außensohle 10 mit dem Außenschaft 19 der Hinterkappe 6 und dem Keil 2 verklebt. Demgegenüber ist bei der Ausführungsform nach Fig. 2A die Außensohle 10, die mit einer Ausgitterung 11 versehen ist, mit dem Außenschaft 19 durch eine Naht 12 verbunden. Die Verbindung durch 30 eine Naht ist vorzugsweise an beiden Seiten des Schuhes vorgesehen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Keil 2 mit einem zurückspringenden Absatz 11 für eine seitliche Positionierung des Schaftes 5 versehen. 35 Schließlich zeigt die Fig. 4 eine Ausführungsform, bei welcher die Vorderkappe 4 mit dem Schaft 5 und der Brandsohle 3 durch einen überlappten Absatz 7' bzw. 3' verklebt ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4A ist die Vorderkappe 4 lediglich mit dem Schaft 5 durch einen überlappten Absatz 7 verklebt, während die Verbindung mit der Brandsohle 3 durch eine 40 Strobelnaht 9 erfolgt. Patentansprüche: 1. Sportschuh, wie Skischuh, Langlaufschuh oder Rollschuh, welcher aus vorgeformten Schuhteilen, wie Schaft, Vorder- und Hinterkappe sowie einem Sohlenteil zusammengebaut ist und die Einzelteile untereinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Sohlenteil als Keil (2) mit vorgeformtem Fußbett ausgebildet ist, dessen obere Kontur der anatomischen Form des Fußes entspricht und zu diesem Zweck mit einer Fersenbet-50 tung und einem Längsgewölbe ausgestattet ist.
- 2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spitzen- sowie der Fersenteil (4 bzw. 6) des Schaftes (5) jeweils aus einem dreidimensionalen der Form des Leistens (1) entsprechenden Teil besteht, welcher als Kunststoff-Spritzgießteil ausgebildet ist. 55 5 AT 413 626 B
- 3. Schuh nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Vorfußbereich eine Brandsohle (3) eingenäht ist.
- 4. Schuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Brandsohle (3) mit der Vorder-5 Kappe (4) durch eine Strobelnaht (9) oder durch Kleben od. dgl. verbunden ist.
- 5. Schuh nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schuhteile untereinander verklebt sind. io 6. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Keil (2) mit einer den Absatz bildenden Erhöhung ausgestattet ist.
- 7. Schuh nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderkappe (4) einerseits mit dem Schaft (5) und andererseits mit der Brandsoh- 15 le (3) durch je eine abgestufte Verklebung (7’ bzw. 3’) verbunden ist.
- 8. Schuh nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Keil (2) mit einem seitlichen Absatz (11) zur Positionierung des Schaftes (5) versehen ist (Fig. 3). 20
- 9. Schuh nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine allenfalls mit Ausgitterung (11) versehene Außensohle (10) aufweist, welche randseitig nach oben gezogen ist und vorzugsweise den Fersenteil (6) des Schaftes (5) umfasst, und mit dem Außenschaft (19) entlang einer inneren Überlappungsstelle durch 25 eine Naht (12) oder durch Klebung verbunden ist. Hiezu 6 Blatt Zeichnungen 30 35 40 45 50 55
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