DE4229039C2 - Sportschuh, insbesondere Langlaufskischuh mit Torsionsversteifungs- und Biegegeschmeidigmachungseinrichtungen - Google Patents
Sportschuh, insbesondere Langlaufskischuh mit Torsionsversteifungs- und BiegegeschmeidigmachungseinrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sportschuh, insbesondere einen Langlaufskischuh,
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 2.
Bei dieser Schuhart sind die wesentlichen gesuchten Eigenschaften eine Steifig
keit der Sohle in Querrichtung, verbunden mit einer guten Längsbiegsamkeit, ins
besondere im Mittelfuß-Zehen-Bereich.
Die Steifigkeit in Querrichtung ist die Torsionssteifigkeit der Längsachse des
Schuhs. Sie gewährleistet eine gute Stabilität des Schuhs und im Falle des Laufs
ki, bei welchem der Schuh mit dem Ski zusammenwirkt, insbesondere eine opti
male Führung des Ski durch den Schuh.
Die Biegsamkeit in Längsrichtung der Sohle des Schuhs ist unverzichtbar, um ein
harmonisches Abrollen des Fußes, insbesondere während des klassischen Lang
laufskifahrens zu erlauben.
Eine hierfür vorgeschlagene Lösung besteht darin, in die Außensohle (Laufsohle)
aus relativ biegsamem Material eine Seele aus viel steiferem Material einzuverlei
ben mit bevorzugten Biegsamkeitsrichtungen, um den gewünschten Effekt zu er
zielen. In Längsrichtung wechseln hierbei Bereiche geringer und größerer elasti
scher Festigkeit ab mit einer ungefähr querverlaufenden Richtung.
In der FR 2 556 569 A1 ist eine Lösung vorgeschlagen worden, welche darin be
steht, eine Außensohle zu verwirklichen unter Verwendung von mindestens zwei
Kunststoffmaterialien mit verschiedenen mechanischen Eigenschaften und mit
Hilfe der Überformungstechnik.
Eine solche Sohle weist ein Aussteifungs- oder Gelenkelement aus elastisch ver
formbarem, steifem Kunststoffmaterial auf mit einem Biegebereich, mindestens
im Mittelfuß-Zehen-Bereich, in Form von beabstandeten und durch Brücken ge
ringer Dicke getrennten Querstreifen, auf welchen durch Überformung ein bieg
sames, elastisch verformbares Kunststoffmaterial aufgebracht ist. Die Brücken
weisen Öffnungen auf, durch welche das biegsame Überformungsmaterial passie
ren kann, und die Brücken sind derart geformt, daß sie während der ersten Benut
zung der Sohle zerbrechen, wobei sie die steifen Streifen unabhängig voneinander
machen und ihre Verbindung nunmehr lediglich durch das biegsame Kunststoff
material gewährleistet wird.
Eine solche Lösung hat es ermöglicht, das gesteckte Ziel zu erreichen, aber sie hat
sich als zu kostspielig erwiesen, wenn man die Komplexität der zu verwirklichen
den Form berücksichtigt.
Aus der FR 2 505 625 A1 ist es bekannt, eine Montagebrandsohle zu verwirkli
chen, ausgehend von Schichten unterschiedlicher Materialien, welche aufge
schichtet sind, ausgehend von einem relativ biegsamen zentralen Element, wel
ches in seinem hinteren Teil durch mindestens eine Fersenauflage verstärkt ist,
welche aus wärmeformbarer Pappe besteht und während ihrer Abkühlung aus
härtbar ist.
Man kann hieraus ableiten, selbst wenn dies nicht explizit erwähnt ist, daß wenn
der hintere Teil der Sohle so verstärkt ist, der vordere Teil relativ biegsam bleibt
und eine interessante Anwendung für Langlaufskischuhe bilden könnte, um die
gewünschte Bieggeschmeidigkeit zu erzielen. Trotzdem sorgt eine solche Anwendung
nicht in sich für den zweiten zugeordneten und gesuchten Effekt, d. h. die
Torsionssteifigkeit der Sohle.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Schuh zu schaffen, des
sen Sohle es ermöglicht, ihm gleichzeitig eine Torsionssteifigkeit und eine Biege
geschmeidigkeit zu geben, und dies zu einem minimalen Preis.
Hierzu ist der erfindungsgemäße Schuh mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw.
2 ausgestattet.
Mit diesem erfindungsgemäßen Sportschuh erzielt man leicht eine notwendige
Torsionssteifigkeit auf der gesamten Oberfläche der Sohle, d. h. sowohl vorne als
auch hinten unter gleichzeitiger Erzielung der gewünschten Biegeelastizität vorn
möglichst nahe am Fuß, da sich die Biegeelastizität im Bereich der Montage
brandsohle und nicht der Außensohle befindet, was den Komfort für den Skiläufer
erhöht.
Die Verteilung von Biegeeigenschaften in Längsrichtung und Steifigkeitseigen
schaften in Querrichtung, welche in sich widersprüchliche Eigenschaften sind, auf
verschiedene Elemente erlaubt eine erhebliche Vereinfachung der Herstellung der
verschiedenen Elemente des Schuhs und reduziert daher die Kosten in erhebli
chem Umfang.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden beispielhaften Beschreibung von
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Langlaufskisschuhs,
Fig. 2 eine Querschnittsansicht des auf einem Ski montierten Schuhs der
Fig. 1,
Fig. 3 und 4 jeweils eine Unter- und Seitenansicht einer Außensohle, und
Fig. 5 und 6 jeweils eine Drauf- und Seitenansicht einer Montagebrandsohle,
welche dazu bestimmt ist, gemeinsam mit der Sohle der Fig. 3 und
4 montiert zu werden, gemäß der Erfindung.
Der beispielsweise in Fig. 1 dargestellte Langlaufskischuh 21 weist eine Außen
sohle 2 auf, auf welcher ein Schaft 3 montiert ist, welcher in an sich bekannter
Weise eine Öffnung enthält, um den Durchgang des Fußes 4 zu ermöglichen, wo
bei diese Öffnung mit einem Verschlußsystem 5 wie einem Schnürsystem verse
hen ist.
In Fig. 2 ist gezeigt, daß der Schaft 3 auf der Außensohle 2 z. B. durch Kleben
montiert ist, gleichzeitig mit einer Montagesohle 6, welche auf der Innenseite des
Schuhs angeordnet ist, in einem Verbindungsbereich 20, genannt "Montageeinfas
sung", welcher zwischen der Außensohle 2 und der Montagebrandsohle 6 ange
ordnet ist. Die Außensohle 2 weist Steifigkeitseigenschaften in Querrichtung auf,
sowie Torsionssteifigkeitseigenschaften um Längsachsen, während die Montage
brandsohle 6 aus einem in Längsrichtung biegsamen Material besteht und daher
eine Biegung um Querachsen in einem Bereich entsprechend dem vorderen Teil
des Fußes 4 erlaubt, um ein gutes Abrollen des Fußes zu ermöglichen. Im vorlie
genden Falle wird die Torsionssteifigkeit der Außensohle 2 durch zwei Längsbal
ken 7, 8 erzielt, welche auf der Außenseite 2a der Sohle 2 ausgebildet sind, im
wesentlichen parallel verlaufen und zwischen sich eine Nut 9 bestimmen mit einer
Form komplementär zu einem seitlichen Führungssteg 10, welcher auf die Ober
seite 11a des Langlaufski 11 aufgebracht ist.
In den Balken 7 und 8 sind darüber hinaus Querspalte 12 vorgesehen, derart, um
die Biegeelastizität der Sohle zu verbessern, ohne jedoch ihre Torsionssteifigkeit
zu kompromittieren.
Aufgrund dieses Kompromisses, der seine Grenzen hat, ist es notwendig gewesen,
komplementäre Einrichtungen zu finden, welche maximal die Biegeelastizität der
Sohle begünstigen. Hierfür und gemäß einer ersten Ausführungsform, dargestellt
in den Fig. 5 und 6, besteht die Montagebrandsohle 6 aus einem flexiblen Material
für einen Zwischenbereich 13 entsprechend dem Mittelfußbereich des Fußes 4
und aus einem steiferen Material für einen Teil 14 entsprechend dem hinteren Teil
des Fußes 4 oder der Ferse und für einen vorderen Teil 15 entsprechend dem Ze
henbereich, wobei diese steifen Teile 14, 15 die Montage des Schuhs 1 erleich
tern.
Hierdurch werden die Funktionen der Steifigkeit in Querrichtung und der Bieg
samkeit in Längsrichtung des Schuhs getrennt und daher zu einem minimalen
Preis durch verschiedene Elemente, d. h. die Montagebrandsohle und die Außen
sohle verwirklicht, wobei die Kombination dieser verschiedenen Elemente die
Erzielung der gesuchten Eigenschaften erlaubt.
Vorzugsweise ist der biegeelastische Zwischenteil 13 der Montagebrandsohle 6
durch einen Schnittvorgang aus einer Kautschukfolie hergestellt.
Andererseits erhält man das steife Material, welches den hinteren Teil oder den
Absatz 14 der Montagebrandsohle 6 bildet, durch einen Schnittvorgang aus einer
imprägnierten und gewölbten Pappefolie, während ihr vorderer Teil 15 entspre
chend dem Zehenbereich aus Leder- oder Zellulosefasern verwirklicht wird. Es
wird angemerkt, daß die Verwirklichung des hinteren Teils 14 der Montagebrand
sohle 6 aus steiferem Material der gewünschten longitudialen Geschmeidigkeits-
/Biegewirkung nicht abträglich ist, da diese Wirkung nur im Mittelfuß-Zehen-Teil
des Fußes erwünscht ist. Gemäß einem anderen Merkmal der Montagebrandsohle
6 sind die Bestandteile 13, 14, 15 untereinander durch Verklebung von entspre
chenden zugeschärften Bereichen 16, 17 mit einer komplementären Form im Hin
blick auf ihre Verbindung ohne Überdicke verbunden, wobei die Teile 15, 13 und
13, 14 jeweils längs der abgeschrägten Verbindungsebene 16, 17 verbunden sind.
Die Montagebrandsohle 6 kann aus Vereinfachungsgründen aus einem biegsamen
Material für den ganzen vorderen Teil des Fußes 4 entsprechend den oben be
schriebenen Bereichen 13 und 15 bestehen, wobei der hintere Teil oder der Absatz
14 unverändert bleibt, d. h. aus einem steiferen Material besteht. In diesem Falle
besteht die Montagebrandsohle aus zwei Teilen und nicht aus drei.
Es wird ebenfalls angemerkt, daß die Torsionsfähigkeit der Außensohle 2 durch
den Einsatz eines steifen Kunststoffmaterials erzielt wird, welches trotzdem, ins
besondere in Längsrichtung, elastisch verformbar bleibt.
Es wird ebenfalls angemerkt, daß der biegsamere Bereich 13 der Montagebrand
sohle eine rechteckförmige Form, wie in Fig. 5 gezeigt, aufweisen kann, aber daß
der Bereich auch eine unterschiedliche Form, z. B. eine trapezförmige Form haben
kann, wobei das wesentliche darin besteht, daß sie sich mindestens über den Mit
telfuß-Zehen-Gelenkbereich des Fußes erstreckt.
Claims (8)
1. Sportschuh (1), insbesondere Langlaufskischuh, mit einer Außensohle (2),
mit einer inneren Montagebrandsohle (6), wobei die Formen der Außen
sohle (2) und der inneren Montagebrandsohle (6) im wesentlichen einan
der überdecken, mit einem den Fuß umhüllenden Schaft (3), und mit einer
Montageeinfassung (20), durch die die Außensohle (2), die innere Monta
gebrandsohle (6) und der Schaft (3) entlang ihrer jeweiligen Umfangsrand
streifen miteinander verbunden sind,
gekennzeichnet durch
eine Außensohle (2) von derartiger Beschaffenheit, daß eine ausgeprägte
Torsionssteifigkeit in bezug auf die Schuhlängsachse gegeben ist, und
durch eine innere Montagebrandsohle (6) aus einem biegeelastischen Ma
terial für einen Teil entsprechend dem vorderen Teil des Fußes und einem
steifen Material für einen Teil entsprechend dem hinteren Teil des Fußes.
2. Sportschuh (1), insbesondere Langlaufskischuh, mit einer Außensohle (2),
mit einer inneren Montagebrandsohle (6), wobei die Formen der Außen
sohle (2) und der inneren Montagebrandsohle (6) im wesentlichen einan
der überdecken, mit einem den Fuß umhüllenden Schaft (3), und mit einer
Montageeinfassung (20), durch die die Außensohle (2), die innere Monta
gebrandsohle (6) und der Schaft (3) entlang ihrer jeweiligen Umfangsrand
streifen miteinander verbunden sind,
gekennzeichnet durch
eine Außensohle (2) von derartiger Beschaffenheit, daß eine ausgeprägte
Torsionssteifigkeit in bezug auf die Schuhlängsachse gegeben ist, und
durch eine innere Montagebrandsohle (6) aus einem biegeelastischen Material
für einen Zwischenteil (13) entsprechend dem Mittelfußbereich des
Fußes (4) und aus einem steifen Material für einen Teil entsprechend dem
hinteren Teil (14) des Fußes oder dem Absatz und für einen vorderen Teil
(15) entsprechend dem Zehenbereich.
3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsions
steifigkeit der Außensohle (2) durch die Verwendung eines elastisch ver
formbaren, aber steif ausgestalteten Kunststoffmaterials erzielt wird.
4. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsions
steifigkeit der Außensohle (2) durch mindestens einen auf der Außenseite
der Sohle ausgestalteten Längsbalken erzielt wird.
5. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsions
steifigkeit der Außensohle (2) durch zwei Längsbalken (7, 8) erzielt wird,
welche auf der Außenseite (2a) der Sohle (2) im wesentlichen parallel
verlaufen und zwischen einander eine Nut (9) bestimmen mit einer Form
komplementär zu einem seitlichen Führungssteg (10), der auf die Ober
seite (11a) des Langlaufski (11) aufgebracht ist.
6. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der biegeelastische
Zwischenteil (13) der Montagebrandsohle (6) aus Kautschukfolie besteht.
7. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das steife und den
hinteren Teil (14) oder den Absatz der Montagebrandsohle (6) bildende
Material aus einer imprägnierten und gekrümmten Pappefolie besteht,
während ihr vorderer Teil (15) aus Leder- oder Zellulosefasern besteht.
8. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
verschiedenen Teile (13, 14, 15) der Montagebrandsohle (6) untereinander
durch Verklebung entsprechender zugeschärfter Bereiche (16, 17) mit
komplementärer Form im Hinblick auf ihre Verbindung ohne Überdicke
verbunden sind.
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