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Die Erfindung betrifft eine Verbindung eines Sprungskis mit einem Skischuh nach dem Ober- begriff des Patentanspruches.
Beim Absprung schnellt der Körper des Skispringers hoch, wodurch kinetische Energie in potentielle Energie umgewandelt wird. Durch das Hochschnellen des Körpers entstehen Kräfte, welche über die Schienbeinachse, die Schuhsohle und den Bindungsbefestigungsteil an die Ski weitergeleitet werden. Um diese Kräfte möglichst effizient zu überragen, ist es notwendig, die Wege der Kraftübertragung möglichst kurz zu halten.
Bei bekannten Systemen befindet sich die Schuhbefestigung wie die Fig. 1 und 2 zeigen vor dem Zehenbereich in Form einer Verlängerung 2A der Schuhsohle 2 über den Zehenbereich hinaus, welche Verlängerung beim Einsteigen in die Bindung unterhalb eines Arretierstiftes durch- geschoben werden muss, dessen Querschnitt-Ausbildung halbrund ist und auf der zur Skioberflä- che zugewandten Seite eine Abflachung besitzt, welche eine Durchführung des vorderen Sohlen- teiles ermöglicht. Anschliessend wird durch Drehen eines Bügels um 180 der halbrunde Quer- schnitt des Arretierstiftes in eine dafür vorgesehene Vertiefung 2B der Verlängerung 2A der Schuhsohle 2 gebracht. Durch den daraus entstehenden Formschluss erfolgt die Übertragung sämtlicher Kräfte mit Ausnahme der Zugkräfte des Bandes, welches eine Verbindung zwischen Fersenteil und Schuh bildet.
Dieses Band wird individuell auf eine bestimmte Länge eingestellt und übernimmt während der Flugphase im gespannten Zustand auftretende Zugkräfte. Bei dieser Bindung sind durch drehende Windverhältnisse in der Flugphase unangenehme Störungen aufge- treten.
Durch die EP 0 035 613 A1 ist eine Verbindung der eingangs erwähnten Art bekannt gewor- den, bei welcher der Verriegelungsstift in eine Bohrung eines Schuhsohlenvorsprunges seitlich eingeführt ist. Auch diese Führung konnte die erwähnten Störungen nicht zufriedenstellend beseiti- gen.
Aufgabe der Erfindung ist, diesen Nachteil der bekannten Bindungen zu beseitigen und ausser- dem eine bessere Kraftübertragung zu erzielen.
Diese Aufgabe wird bei der erfindungsgemässen Verbindung durch das kennzeichnende Merk- mal nach dem Patentanspruch gelöst. Diese Massnahme ist in der Flugphase, während welcher der Skispringer die Position der Ski ständig an die Verhältnisse und Situation anpassen muss, von besonderem Vorteil, da von der Schienbeinachse ausgehend, ständig Kräfte wirken, die zur Skibe- festigungsstelle übertragen werden müssen.
Durch die Verlagerung der Einspannung in Richtung der Ballenachse wird die natürliche Bewegungsmöglichkeit des menschlichen Fusses vorteilhafterweise wesentlich besser sicherge- stellt als bei herkömmlichen Schuhen, bei denen die Abrollbewegung mehr oder weniger im Zehenbereich erfolgt. Dadurch hat der Skispringer wesentlich bessere Möglichkeiten, Störungen in der Flugphase, verursacht z. B. durch drehende Windverhältnisse, auszugleichen.
In den Zeichnungen sind Ausführungsformen der erfindungsgemässen Verbindung dargestellt.
Es zeigen : Fig. 1 und 2 das Prinzip eines Skischuhes für die bekannte Bindung in Seitenansicht und Draufsicht ; Fig. 3 und 4 ähnliche Darstellungen für die erfindungsgemässe Bauart ; Fig. 5 und 6 eine Variante der erfindungsgemässen Bauart ; Fig. 7 in prinzipieller Darstellung die Seitenansicht dieses Sprungskis mit montiertem Schuh in der Flugphase.
In den Zeichnungen ist mit 1 der Schuhoberteil und mit 2 die Sohle bezeichnet, wobei in Fig. 4 mit der strichpunktierten Linie 3 die Position der Befestigungsstelle für die Verbindung des Ski- schuhes mit dem Ski, und mit 4 die vordere Begrenzung des Zehenspitzenbereiches des Skischu- hes angedeutet ist. Mit Bs ist strichpunktiert die Ballenachse angedeutet, auf welcher der äussere Ballenpunkt mit Ba und der innere Ballenpunkt mit Bi bezeichnet ist. Erfindungsgemäss ist die Befestigungsstelle 3 für die Position der Bindung gegenüber der einleitend erwähnten bekannten Position in Richtung der Schienbeinachse verlegt und befindet sich zwischen Ballenachse Bs und Zehenspitzenbegrenzung 4, wodurch die Belastung aufgrund verkürzter Hebel reduziert wird.
Beim Skisprung befindet sich der Körper des Springers während der Anfahrgeschwindigkeit in der Hocke, in der er mit abgewinkelten Knien sich in einer Sitzstellung befindet, aus welcher am Schanzentisch der Körper hochgehoben wird und in die Luft hinaufspringt. In diesem Bereich kommt es durch die Massenträgheit zu starken Schwingungen am Ski, die sich jedoch in der weiteren Folge beruhigen, wenn in der Flugphase durch die Kräfte der Luftanströmung ein Druck aufgebaut wird, durch den der Skispringer mit seinen Skiern eine möglichst stabile Haltung bis zur
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Landung einnehmen soll. In der Praxis jedoch variieren diese Anströmkräfte durch drehende Windverhältnisse und andere Einflüsse und versuchen, den Ski in Wackelbewegungen oder Schwingungen zu versetzen.
Diese Kräfte werden sowohl beim Absprung als auch in der Flugpha- se ausschliesslich über die Bindung 22 auf den Schuh 1 übertragen und damit auf den menschli- chen Körper. Durch die vordere Einspannung und das Fersenband 23 (in Fig. 7 vereinfacht darge- stellt) hat der Skispringer in seiner Vorlage mit abgewinkeltem Schuh eine gewisse Begrenzung und kann daher nur einen beschränkten Druck auf den Ski ausüben. Durch die erfindungsgemässe Rückversetzung des Drehpunktes wird einerseits der Hebel zwischen der Schienbeinachse unter Krafteinleitung verkürzt, was zu einer Verringerung der Hebelkräfte und damit zu einer besseren Kontrollierbarkeit der Bewegung bzw. zu einer leichteren Gegensteuerung führt.
Der Skifahrer benötigt für diesen Ausgleich weniger Kraft, da die Rezeptoren im Ballenbereich gegenüber dem Gefühl im Zehenbereich stärker ausgebildet sind, so dass der Skispringer die gegendrehende Bewegung instinktiv rascher durchführt.
Zur Verbindung des Skischuhes 1 mit dem Ski 20 ist ein Bindungs- oder Verriegelungsmecha- nismus 22 vorgesehen, welcher beispielsweise eine Platte 10 mit seitlich hochgezogenen Wangen 12 besitzen kann, in denen eine Öffnung 14 für einen Verriegelungsstift 3A vorgesehen ist, wel- cher, wie in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist, in der Sohle 2 integriert ist, jeden beliebigen Quer- schnitt aufweisen kann.