DE69907306T2 - Schuh für Gleitsporten - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Schuh für den Gleitsport, insbesondere den alpinen Schilauf, mit einem Schaft, bestehend einerseits aus einer aus Kunststoff gefertigten Schale mit variablem Volumen, die sich, über dem Fuss und dem Spann mit zwei überlagerten Klappen schliesst und mit wenigstens einer Schliess- und Spannvorrichtug versehen ist, welche ein an der der Innenseite des Fusses entsprechenden Schalenseite befestigtes Teil und ein an der entgegengesetzten Aussenseite der Schale befestigtes Teil aufweist, wobei die Schale Bereiche unterschiedlicher Steifheit hat, und andererseits aus einer Manschette, die auf der Schale an zwei gegenüberliegenden Punkten im Knöchelbereich angelenkt ist, sich nach vorn öffnet, mit wenigstens einer Schliess- und Spannvorrichtung versehen ist und ebenfalls Bereiche unterschiedlicher Steifheit aufweist.
- Bei Schuhen mit steifer Schale, wie sie aus dem Stande der Technik bekannt sind, stützt sich beim Beugen des Beins die untere Schnalle der Manschette auf der Schale ab, welche so die Biegung des Schuhs kontrolliert.
- Im Patent FR 2 077 184 wird vorgeschlagen, Schischuhe mit Eigenschaften herzustellen, die denen von Lederschuhen so ähnlich wie möglich sind, indem zwei oder mehrere Kunststoffmaterialien mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften verwendet werden. Die Schale des Schuhs wird durch aufeinanderfolgendes Spritzen von Kunststoff mit Einführung von Verstärkerelementen an bestimmten Punkten des gespritzten Materials hergestellt. Die so erhaltene Schale ist verhältnismässig elastisch und mit verstärkten Bereichen zum Verankern der Schuhschnalle versehen.
- Aus der Patentanmeldung
EP 0 645 101 kennt man ausserdem eine Schischuhschale mit Bereichen unterschiedlicher Steifigkeit und Festigkeit, wobei die Teile grösster Festigkeit und Steifigkeit eine Art Armierung aus Dreiecken bilden, deren Rolle darin besteht, eine optimale Übertragung der Kräfte zwischen Bein und Bindung zu gewährleisten. - Diese Bauweisen haben den Zweck, den Schuh ohne Schwächung der Schnallenverankerung leichter zu machen und dabei eine hinreichende Steifigkeit des Schuhs aufrechtzuerhalten, damit er seine Rolle als Interface zwischen Fuss und Schi spielen kann.
- Wenn man nur die Schale und die Manschette betrachtet, scheinen die Grenzen der Gewichtsverringerung erreicht zu sein, wenn man wünscht, dass dabei der Schuh seine Eigenschaften bezüglich hinreichender Biegsamkeit und hinterer Abstützung beibehält.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, über diese Grenzen hinauszugehen, indem die Gesamtheit des Schuhs in Betracht gezogen wird, das heisst die Schale und die Manschette.
- Der Schuh nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten der Schale Bereiche geringerer Steifigkeit aufweisen, welche an beiden Schalenseiten einen steifen Fersenbereich bestehen lassen, der nach vorn durch einen schrägen Seitenstreifen verlängert ist, welcher sich wenigstens bis zur vordersten Spannvorrichtung erstreckt, um diese Spannvorrichtung zu tragen, dass die Manschette einen Bereich grösserer Steifigkeit hat, welcher zwei Seitenwände, mit denen die Manschette auf den erwähnten Seitenstreifen der Schale angelenkt ist, sowie wenigstens einen reifenförmigen Teil aufweist, der mit den erwähnten Seitenwänden verbunden ist und die Schliess- und Spannvorrichtung trägt, und dass die Rückseite dieses reifenförmigen Teils mit dem Fersenbereich der Schale durch ein Verbindungsorgan verbunden ist, das dem Zug und/oder dem Zusammendrücken derart widersteht, dass der erwähnte schräge Streifen, der reifenförmig Teil und das erwähnte Verbindungsorgan ein Gerippe bilden, welches allein die Kinematik des Schuhs gewährleistet.
- Unter Kinematik wird insbesondere die Kontrolle der Flexibilität des Schuhs verstanden.
- Das Gerippe für sich allein erfüllt alle mechanischen Bedingungen, die für den Schilauf erforderlich sind, und kann auf ein Minimum reduziert werden; die Dichtheit wird durch den Teil geringerer Steifigkeit gesichert, dessen Dicke verringet werden kann, da dieser Teil keine mechanische Funktion mehr hat. Das Gewicht des Schuhs ist folglich noch weiter verringert.
- Mit anderen Worten wurde der Schuh nach der Erfindung, im Gegensatz zu herkömmlichen Schuhen, die ein Ganzes bilden und insgesamt reagieren, vollständig umstruktu riert, damit jeder Teil eine ganz genaue Rolle spielt: Der biegsame Teil geringerer Steifigkeit gewährleistet die Dichtheit, der steife Teil bildet ein Gerippe und das Verbindungsorgan reguliert die Flexibilität und die hintere Abstützung.
- Das Verbindungsorgan zwischen dem reifenförmigen Teil und der Schale kann ein starrer Stab oder eine zug- elastische Verbindung sein, welche die Biegung der Manschette nach vorn erlaubt, um die Beugung des Beins zu begleiten, oder auch eine zug- und kompressionselastische Verbindung, um auch die Stösse nach hinten zu dämpfen.
- Das Verbindungsorgan kann auch aus einer Auslösevorrichtung vom Kniegelenktyp, wie sie in der Patentanmeldung WO PCT/US 20203 beschrieben ist, bestehen, welche zum Schutz der vorderen Kreuzbänder dient.
- Die Schale und der reifenartige Teil werden vorteilhafterweise nach einem Bi-Injektions-Verfahren hergestellt, welches darin besteht, Kunststoffmaterialien unterschiedlicher Steifigkeit nacheinander in dieselbe Form oder in zwei aufeinanderfolgende Formen zu spritzen.
- Die beigefügten Zeichnungen zeigen beispielsweise eine Ausführungsform des Schischuhs nach der Erfindung.
-
1 zeigt eine Seitenansicht des Schuhs, gesehen von der Aussenseite des Fusses. -
2 zeigt denselben Schuh, gesehen von der Innenseite des Fusses. - Der dargestellte Schischuh besteht aus einer Schale
1 mit variablem Volumen und aus einer Manschette2 , die an der Schale im Knöchelbereich an zwei gegenüberliegenden Punkten3 und4 angelenkt ist. Die Schale1 ist mit zwei Schnallen11 und12 versehen, und die Manschette2 trägt zwei Schnallen22 und23 . - Die Schale
1 mit variablem Volumen besteht aus zwei Kunststoffmaterialien verschiedener Steifigkeit. Die Bereiche grösserer Steifigkeit sind zunächst der Fersenbereich5 und der Bereich der vorderen Sohle6 . Der Fersenbereich5 hat eine Trittfläche7 , die zur Aufnahme der Auflage eines hinteren Bindungselements dient, während der Bereich der vorderen Sohle6 eine Trittfläche8 zur Aufnahme der Auflage einer vorderen Bindung und einen vertikalen Teil9 hat, der ebenfalls zur Aufnahme der stirnseitige Auflage der Backen einer Vorderbindung dient. Der Fersenbereich ist an der Aussenseite der Schale durch einen Streifen10 verlängert, der sich schräg nach vorn bis zur vordersten Schalle11 der Schale erstreckt, derart, dass die Befestigungsplatte für den Spannhebel dieser Schnalle11 auf dem Bereich10 grösserer Steifigkeit befestigt ist. Der Streifen10 könnte sich auch weiter bis zur Fussspitze erstrecken. Die Befestigungsplatte für den Spannhebel der Schnalle12 ist natürlich ebenfalls im Bereich10 befestigt. - An der Innenseite der Schale ist der Fersenbereich
5 ebenfalls durch einen Streifen13 grösserer Steifigkeit verlängert, welcher sich schräg nach vorn über eine derartige Entfernung erstreckt, dass die Zahnstangen, in die sich die Schnallen11 und12 einhaken, auf diesem Streifen13 befestigt sind. - Die übrige Schale, das heisst die Metatarsus-Phalangen-Bereiche
14 und15 , erstrecken sich an beiden Seiten der Schale von vorn bis unter die Fusssohle, wobei sie unterhalb der Streifen10 und13 verlaufen; die Klappen16 und17 sowie der hintere Bereich18 , der oberhalb der Ferse um die Achilles-Sehne herum verläuft, bestehen aus einem Kunststoff geringerer Steifigkeit. - Die Manschette
2 besteht ebenfalls aus zwei Materialien verschiedener Steifigkeit. Der steifere Bereich bildet zwei Seitenwände19 und19a , mit denen die Manschette2 an den Punkten3 und4 auf den nach oben vorspringenden Seitenteilen10a und13a der Streifen10 und13 der Schale angelenkt ist, sowie zwei reifenförmige Teile20 und21 , die übereinander liegen und von denen der Teil20 die erste Schnalle22 und der Teil21 die zweite Schnalle23 trägt; diese Schnallen22 und23 erlauben es, die reifenförmigen Teile und damit die Manschette2 um das Bein zu schliessen. - Die reifenförmigen Teile
20 und21 sind mit der Schale1 durch ein Verbindungsorgan24 verbunden, dessen unteres Ende an einem Punkt25 auf einer nach oben gerichteten Verlängerung26 des Fersenbereichs5 der Schale angelenkt ist. Im betrachteten Ausführungsbeispiel ist das Verbindungsorgan24 ein Organ, das elastisch zusammengedrückt und gezogen werden kann, jedoch einen begrenzten Widerstand gegen Zusammendrücken aufweist und bei einer Überlastung nach hinten springt und so eine Auslösung bewirkt, wie in de Patentanmeldung WO PCT/US 20203 beschrieben. - Die übrige Manschette
2 , insbesondere die Bereiche27 und28 , die oberhalb bzw. unterhalb des reifenförmigen Teils liegen, besteht aus einem Kunststoffmaterial geringerer Steifigkeit. - Auf der Zeichnung ist ausserdem ein Riemen
29 dargestellt, der am Rücken des oberen Teils der Manschette2 , im Inneren derselben, mit Nieten30 befestigt ist und in bekannter Weise als Schienbeinstütze für einen Komfort-Innenschuhs31 dient. - Beiderseits des Schuhs bilden also die Streifen
10 bzw.13 , die reifenförmigen Teile20 und21 und das Verbindungsorgan24 ein aus Dreiecken gebildetes System, dessen Steifigkeit eine gute Schiführung und eine perfekte Verankerung der Schnallen gewährleistet. Die Oberfläche dieser steifen Bereich ist minimal. - Was das Verbindungsorgan
24 anbelangt, so könnte dieses auch aus einem einfachen starren Stab oder einer Verbindung bestehen, die eine Zugfeder oder eine Zug- und Druckfeder aufweist. - Die Bereiche geringerer Steifigkeit könnten aus einem undurchlässigen Gewebe, insbesondere einem mikroporösen Gewebe, bestehen.
- Die Struktur nach der Erfindung ist auf alle Schuhe für den Gleitsport, wie Schilaufen und Surfen, anwendbar.
Claims (9)
- Schuh für Gleitsport, insbesondere alpinen Schilauf, mit einem Schaft, bestehend einerseits aus einer aus Kunststoff gefertigten Schale (
1 ) mit variablem Volumen, die sich auf der Oberseite des Fusses und dem Spann mit zwei überlagerten Klappen (16 ,17 ) schliesst und mit wenigstens einer Schliess- und Spannvorrichtung (11 ,12 ) versehen ist, welche ein an der der Innenseite des Fusses entsprechenden Schalenseite befestigtes Teil und ein an der entgegengesetzten Aussenseite der Schale befestigtes Teil aufweist, wobei die Schale Bereiche (14 ,16 ,18 ) unterschiedlicher Steifheit hat, und andererseits aus einer Manschette (2 ), die auf der Schale an zwei gegenüberliegenden Punkten (3 ,4 ) im Knöchelbereich angelenkt ist, sich nach vorn öffnet, mit wenigstens einer Schliess- und Spannvorrichtung (22 ,23 ) versehen ist und ebenfalls Bereiche (19 ,19a ,27 ,28 ) unterschiedlicher Steifheit aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten der Schale (1 ) Bereiche geringerer Steifigkeit aufweisen, welche an beiden Schalenseiten einen steifen Fersenbereich (5 ) belassen, der nach vorn durch einen schrägen Seitenstreifen (10 ,13 ) verlängert ist, welcher sich wenigstens bis zur vordersten Spannvorrichtung (11 ) erstreckt und diese Vorrichtung trägt, dass die Manschette (2 ) einen Bereich grösserer Steifigkeit hat, welcher zwei Seitenwände (19 ,19a ), mit denen die Manschette auf den erwähnten Seitenstreifen der Schale angelenkt ist, sowie wenigstens einen reifenförmigen Teil (20 ,21 ) aufweist, der mit den erwähnten Seitenwänden verbunden ist und die Schliess- und Spannvorrichtung (22 ) trägt, und dass die Rückseite dieses reifenförmigen Teils mit dem Fersenbereich (5 ) der Schale durch ein Verbindungsorgan (24 ) verbunden ist, das der Zugkraft und/oder der Kompression derart widersteht, dass an jeder Seite des Schuhs der schräge Streifen (10 ,13 ), der reifenförmige Teil (20 ) und das erwähnte Verbindungsorgan (24 ) ein Gerippe bilden, welches allein die Kinematik des Schuhs gewährleistet. - Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich grösster Steifigkeit der Manschette (
2 ) einen zweiten reifenförmigen Teil (21 ) umfasst, der die erwähnten Seitenwände einschliesst. - Schuh nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsorgan (
24 ) zwischen der Manschette und der Schale aus einem starren Stab besteht. - Schuh nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsorgan (
24 ) zwischen der Manschette und der Schale elastisch ist. - Schuh nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsorgan (
24 ) zwischen der Manschette und der Schale einen begrenzten Widerstand gegen Kompression aufweist. - Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsorgan (
24 ) nach hinten auslösbar ist. - Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der steifen Bereiche minimal ist.
- Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bereiche geringerer Steifigkeit aus einem undurchlässigem Gewebe bestehen.
- Schuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das undurchlässige Gewebe mikroporös ist.
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