DE3822380A1 - Schuh, insbesondere fuer alpin-ski - Google Patents
Schuh, insbesondere fuer alpin-skiInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh, insbesondere für Alpin-Ski,
mit einem Schaft, der zumindest teilweise auf einer Unterschale um eine
Querachse verschwenkbar angeordnet ist, und mit einer Einrichtung zum
Steuern der Biegesteifigkeit beim Verschwenken des Schaftes relativ zur
Unterschale, die zwei an einem Ende jeweils aneinander und mittels einer
Verankerung am Schaft oder an der Unterschale befestigte Biegeschenkel
bzw. Biegezungen aufweist. Die Erfindung bezieht sich somit auf eine
Schuh-Art, bei der eine starre Unterschale von einem das Unterbein
umschließenden Schaft überragt wird.
Bei solchen im allgemeinen aus Kunststoffguß gefertigten Schuhen kann
der Schaft aus mehreren Abschnitten bestehen, nämlich aus einer
Manschette und einer hinteren Abschlußkappe, die ggf. auf der Unter
schale um eine Querachse verschwenkbar angeordnet sind. Eine
Verschwenkachse kann in diesem Fall allerdings nicht materialisiert
werden, der Schaft muß jedoch relativ zur Unterschale zumindest in
einem den Benutzungsbedingungen entsprechenden Maß verschwenkt
werden können, was insoweit einem Gelenk entspricht.
Die generelle Ausrichtung des Schaftes, die der Einfachheit halber als
"Schaftachse" bezeichnet wird, ist relativ zur Vertikalen auf der
Unterschale um einen bestimmten Winkel, der als "Anstellwinkel"
bezeichnet wird, geneigt. Dieser Anstellwinkel kann um einen Mittelwert
entsprechend den jeweils momentan gegebenen Benutzungsumständen
aufgrund der Verschwenkbarkeit des Schaftes gegenüber der Unterschale
variieren. Insgesamt läßt sich sagen, daß ein Fahrer, je größer sein ski
fahrerisches Können ist und er in sehr abgewinkelter Position fährt, er
einen um so größeren mittleren (statischen) Anstellwinkel wünscht, der in
einer Größenordnung von 13° bis 20° liegt und manchmal selbst 25°
erreichen kann, während für den Skitouristen ein Anstellwinkel von 8° bis
15° im allgemeinen als optimal eingeschätzt wird. Andererseits gilt, daß
der Skifahrer entsprechend der gerade ausgeübten Disziplin und der
Schneebeschaffenheit eine größere oder auch geringere Biegsamkeit beim
Abwinkeln des Schaftes auf der Unterschale wünscht, d. h. die Möglich
keit einer Veränderung des Anstellwinkels je nach auftretenden
Beanspruchungen. Dabei wird eine ziemlich große Steifigkeit für die
Wettbewerbskonkurrenz, auf trockenem Schnee oder auf Eis und eine
größere Biegsamkeit auf Pulverschnee zum besseren Dosieren der
Andrückkräfte und bei der Abfahrt zum Entlasten der Muskulatur und
zum Auffinden der ebenen Ski-Auflageposition gewünscht.
Diese Überlegungen finden ihren Niederschlag darin, daß zunehmend
zahlreicher die Skifahrer das Bedürfnis verspüren, nicht nur über Schuhe,
mit einem mittleren Anstellwinkel entsprechend ihren persönlichen
Kriterien verfügen zu können, sondern auch über Schuhe, bei denen die
Verbiegesteifigkeit des Schaftes gegenüber der Unterschale mit der
Beanspruchung, die sie auf den Schaft ausüben, zunimmt, was in Richtung
auf das Erreichen von Komfort und Sicherheit für die Benutzer abzielt.
Man hat schon versucht, diesen Anforderungen durch Einrichtungen zu
genügen, welche die Biegefähigkeit steuern, wofür bereits zahlreiche
Vorschläge gemacht wurden.
Unter diesen Vorschlägen sei auf die Schuhe verwiesen, die in der
FR-OS 25 83 271 oder der FR-PS 25 69 088 beschrieben sind und die
einen deutlichen Fortschritt gegenüber der vorher bekannten Technik
darstellen. In diesen Veröffentlichungen werden Biegeorgane in Form
elastischer Doppelträger eingesetzt, die einerseits auf der Unterschale
befestigt und von denen andererseits zumindest ein Abschnitt in
beweglicher Kontaktaufnahme mit einer die Funktion einer Nockenfläche
aufweisenden Oberfläche oder Rampe zusammenwirkt und vom
Schuh-Schaft getragen wird. Im ersten Fall ist der Doppel-Biegeträger in
einer allgemein quer verlaufenden Richtung relativ zum Schuh ange
bracht, während er im zweiten Fall allgemein in Längsrichtung verläuft.
Die beiden bekannten Einrichtungen arbeiten voll zufriedenstellend bei
der Steuerung der Steifigkeit im Rahmen einer Verschwenkung des
Schaftes relativ zur Unterschale nach vorne, bewirken jedoch überhaupt
keinerlei Effekt hinsichtlich der Biegesteifigkeit bei einer entgegen
gesetzt gerichteten Verschwenkung des Schaftes, d. h. bei einer Schaft
verschwenkung nach hinten, wenn der Skifahrer in Rücklage gelangt.
Diese Situation mit einer Abbiegung des Schaftes nach hinten kann sich
aber gerade dann, wenn sie nicht kontrolliert bzw. gesteuert werden
kann, in außerordentlich unangenehmer Weise für die Sicherheit und den
Komfort des Skifahrers auswirken, insbesondere unter besonders
schwierigen Umständen, wie sie z. B. bei Wettbewerben auftreten
können. Es ist daher ganz wesentlich, Einrichtungen vorzusehen, die ein
Beherrschen und ein Steuern der Steifigkeit bei einer Verschwenkung des
Schaftes nach vorne wie auch nach hinten (relativ zur Schale gesehen)
gewährleisten.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den
gattungsgemäßen Schuh so weiterzuentwickeln, daß er diese in zwei
Richtungen wirksame Beherrschung bzw. Steuerung der Abbiegung des
Schaftes ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Schuh der eingangs genannten Art
dadurch erreicht, daß die beiden Biegearme bzw. Biegezungen mit ihrem
anderen Ende mit einem Stütz- oder Betätigungsorgan zusammenwirken,
das von der Unterschale bzw. vom Schaft getragen ist und es ermöglicht,
elastisch ihren Abstand als Antwort auf eine Kraft beim Verschwenken
des Schaftes relativ zur Unterschale gleichermaßen nach vorne wie nach
hinten zu verändern.
Durch die erfindungsgemäße Steuereinrichtung für die
Verschwenksteifigkeit des Schaftes wird es möglich, eine Steifig
keitssteuerung durch Aufbau elastischer Rückstellkräfte der beiden Biege
arme bzw. Biegezungen sowohl bei einer Vorwärts-, wie auch bei einer
Rückwärtsneigung des Schaftes zu erreichen.
Die beiden Biegezungen werden bevorzugt als Arme eines Doppelbalkens
ausgebildet, was eine einfache, aber sehr wirksame Ausgestaltung
darstellt.
Vorzugsweise werden die beiden Biegearme bzw. Biegezungen nahe beim
Verankerungspunkt über ein geeignetes Befestigungsmittel untereinander
verbunden.
Eine andere, ebenfalls sehr vorteilhafte Ausgestaltung der beiden
Biegearme bzw. Biegezungen besteht auch darin, daß diese einstückig aus
einem Teil gefertigt sind, das seinerseits den Doppelbalken ausbildet.
Als einfache und in beiden Verschwenkrichtungen des Schaftes zuverlässig
wirksame Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schuhs können die beiden
Biegearme bzw. Biegezungen an ihren ihrer Verankerung gegenüber
liegenden Enden mit einer Formgebung versehen werden, die eine Zange
ausbildet, die das Betätigungsorgan in Querrichtung elastisch hält, in
Längsrichtung aber mit Spiel umfaßt. Bevorzugt wird dabei das
Betätigungsorgan in Form eines Blockes mit kreisförmigem Querschnitt
ausgebildet, wobei, erneut bevorzugt, die zangenförmige Innenkrümmung
der Biegearme bzw. Biegezungen einen erheblich größeren Biegeradius als
der Blockquerschnitt aufweist und zwar derart, daß zwei progressiv in
Längsrichtung wirksame Rampen im Eingriffs-Zusammenspiel zwischen
Betätigungsblock und Zangenform ausgebildet werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schuhs
besteht auch darin, daß am Ende jedes Biegearmes bzw. jeder Biegezunge
ein Gestängearm angelenkt ist, wobei diese Gestängearme ihrerseits
miteinander und mit dem Betätigungsorgan, das an der Unterschale oder
am Schuhschaft befestigt ist, in einem Gelenkpunkt verschwenkbar
verbunden sind, der zwischen ihren Enden liegt. Bevorzugt wird dabei das
Gelenk zwischen den Gestängearmen und dem Betätigungsorgan so ausge
bildet, daß es in einer Mittellage auf einer Linie mit den Gelenken der
Gestängearme auf den Biegearmen liegt. Man kann die Gestängearme
jedoch auch länger ausbilden, wobei dann bevorzugt das Gelenk der
Gestängearme und des Betätigungsorganes auf der Seite der Gelenke
zwischen Gestängearmen und Biegearmen liegt, die der Verankerung
zugewandt ist. Gleichermaßen vorteilhaft kann aber auch das Gelenk der
Gestängearme und des Betätigungsorganes auf der anderen, d. h. der
Verankerung abgewandten Seite der Gelenke der Gestängearme auf den
Biegearmen angeordnet werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schuhs
besteht auch darin, daß zur Veränderung der Steifigkeit der Einrichtung
ein Schieber vorgesehen ist, der die Biegearme umgreift und längs
derselben verschiebbar angebracht ist. Bevorzugt umgreift dabei der
Schieber die Biegearme mittels seitlicher Flügel bzw. Schenkel, die
relativ zu den Biegearmen als äußere Stützanschläge wirken. Die
Verwendung eines solchen Schiebers gestattet es, eine variable Einspann
stelle zwischen den beiden Biegearmen zu schaffen, wodurch eine unter
schiedliche Einstellung der Steifigkeitssteuerung möglich wird. Bevorzugt
kann dabei der Schieber auch noch mit einem inneren Stützanschlag
versehen werden, der seinerseits, wiederum bevorzugt, in seiner Lage
relativ zu den Seitenschenkeln des Schiebers verstellbar sein kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schuhs besteht
ferner darin, daß der Schieber und/oder der innere Stützanschlag auf dem
die Vorrichtung tragenden Schuhabschnitt lageverstellbar angebracht ist.
In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Schuhs kann der Schaft eine Manschette sowie eine hintere Abschluß
kappe aufweisen und die Steuereinrichtung für die Steifigkeit zwischen
der hinteren Abschlußkappe und der Unterschale angebracht sein. Die
Steuereinrichtung für die Steifigkeit wird, gleichermaßen bevorzugt, auf
der Innenseite oder auf der Außenseite der hinteren Abschlußkappe oder
auch vorne auf dem Schuh zwischen der Unterschale und dem Schaft
vorgesehen. Eine andere, ebenfalls bevorzugte Ausführungsform
besteht darin, daß eine Steuereinrichtung für die Steifigkeit auf
wenigstens einer Schuhflanke zwischen Schaft und Unterschale
angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im Prinzip
beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer Einrichtung zum Steuern der
Steifigkeit bei einer Verschwenkung des Schaftes nach vorne gemäß dem
Stand der Technik;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Funktionsprinzips einer
erfindungsgemäßen Steuereinrichtung mit Steuerwirkung in zwei
Richtungen;
Fig. 3A und 3B zwei Varianten einer anderen Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Steuereinrichtung;
Fig. 4, 5 und 6 eine schematische Darstellung unterschiedlicher
Ausbildungen einer Einstelleinrichtung für die erfindungsgemäße Vor
richtung;
Fig. 7 eine schematische Schnittdarstellung durch einen Schuh mit
Einstieg von hinten als Beispiel für eine praktische Ausführung der
Erfindung;
Fig. 8 eine perspektivische Innenansicht der hinteren Abschlußkappe eines
erfindungsgemäßen Schuhs mit einer Einstellvorrichtung gemäß Fig. 2;
Fig. 9 und 10 der Fig. 8 ähnliche Perspektivdarstellungen einer hinteren
Abschlußkappe eines erfindungsgemäßen Schuhs, die mit einer Einstell-
und Steuereinrichtung entsprechend den Fig. 3A bzw. 3B versehen ist,
sowie
Fig. 11 eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schuhs, bei
dem eine Steuer- und Einstelleinrichtung gemäß Fig. 3B vorne oben auf
dem Schuh angeordnet ist.
Die Fig. 1 zeigt den Stand der Technik, wie er z. B. in der bereits
erwähnten FR-PS 25 69 088 beschrieben ist. Ein Doppelträger, z. B. in
Form einer Stimmgabel, weist zwei elastische Schenkel 1, 2 auf, die dazu
vorgesehen und eingerichtet sind, um auf Biegung beansprucht zu werden.
Diese Schenkel 1, 2 sind untereinander an ihrem einem Ende, an dem sie
mittels einer Verankerung 3 an einem Punkt der Unterschale oder des
Schaftes des mit dieser Einrichtung versehenen Schuhes befestigt sind,
verbunden. An ihrem anderen Ende arbeiten die Arme 1, 2 mit einem
Organ 5 zusammen, das am Schaft oder an der Unterschale des Schuhs
befestigt ist. Dieses Organ 5 ist in Form einer Rampe oder einer Doppel
nocken-Bahn ausgebildet, die den Abstand der beiden Arme 1 und 2
elastisch über eine Verbiegung verändert, wenn der Schaft relativ zur
Schuhschale nach vorne schwenkt. Ein Schieber 6, der längs der beiden
Arme 1, 2 verschoben werden kann, ermöglicht eine Verstellung der
Steifigkeit der Einrichtung. Wie ersichtlich ist, ist die Einrichtung nur in
einer Richtung aktiv, nämlich bei einer Annäherung zwischen dem Ver
ankerungspunkt 3 und dem Organ 5, somit in einer Richtung, die man als
eine "Biegung nach vorne" zu bezeichnen pflegt. In der entgegengesetzten
Richtung, also bei einer "Biegung nach hinten", bleibt die Einrichtung voll
ständig ohne Wirkung.
Fig. 2 zeigt das Funktionsprinzip einer von der soeben beschriebenen
Vorrichtung abgeleiteten Ausführungsform der Erfindung zum Erreichen
einer Steuerwirkung in zwei Richtungen. Dabei wird wiederum ein Doppel
träger eingesetzt, der (wie auch schon früher) an seinem einen Ende eine
Verankerung 3 auf der Unterschale oder auf dem Schaft des Schuhs
aufweist. Die beiden Arme 1, 2 sind aneinander auf der Seite der
Verankerung 3 befestigt und weisen dabei zwischen sich nur ein kleines
Spiel zum Minimieren der gegenseitigen Reibung auf, wobei sie im
gezeigten, bevorzugten Fall übereinanderliegend angeordnet sind, wie dies
aus der Darstellung von Fig. 2 entnommen werden kann. In der
Draufsicht spreizen sie sich in der Nähe ihres freien Endes, um dann
wieder zusammenzulaufen, wobei sie (in der Draufsicht) eine Zange
ausbilden, die das mit dem Schaft bzw. der Unterschale fest verbundene
Organ 5 seitlich, aber mit Längsspiel umfassen. Bevorzugt wird dieses
Organ 5 als Block mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet, wobei die
Innenflächen der Arme der Schere eine gekrümmte Oberfläche mit viel
geringerer Krümmung als der Block aufweisen, wodurch sie beidseits des
Organes 5 in Längsrichtung gesehen zwei progressiv wirksame Rampen
ausbilden. Diese beiden Rampen könnten auch eben sein und dabei einen
V-förmigen Flächenwinkel ausformen, dessen beide Ebenen sich in der
Mitte des Organes 5 treffen; allerdings ist die gekrümmte Kurvenform
vorzuziehen.
Beim Verschwenken des Schaftes relativ zur Schuhschale nach vorne
nähern sich die Verankerung 3 und das Organ 5 einander an, wodurch die
beiden Arme 1 und 2 der Schere durch elastische Verbiegung gespreizt
und dadurch die Amplitude und der Widerstand gegen Verschwenken
beeinflußt werden bzw. beherrschbar sind. Für den Fall einer
Verschwenkung nach hinten werden die Verankerung 3 und das Organ 5
voneinander entfernt, wobei hier gleichermaßen eine elastische Spreizung
der beiden Arme 1, 2 der Schere und eine entsprechende Beherrschung
bzw. Beeinflussung der Verschwenkung erreicht werden.
Wie bei Fig. 1 ist auch hier ebenfalls wieder ein Schieber 6 vorgesehen,
der die beiden Arme 1, 2 umfaßt und eine Verstellung des effektiven
Einspannpunktes der beiden Arme 1, 2 und damit der Steifigkeit des
Schuhs ermöglicht.
Die Fig. 3A und 3B zeigen im Prinzip zwei weitere Varianten einer
anderen Ausführungsform der Erfindung. Die Einrichtung ist identisch mit
der aus dem Stand der Technik, wie sie weiter oben beschrieben ist, mit
Ausnahme der Ausbildung der der Verankerung 3 gegenüberliegenden
Enden der beiden Arme 1, 2. An diesen Enden ist auf jedem Arm 1 bzw.
2 ein Gestängearm 7, 8 verschwenkbar befestigt. Diese Gestängehebel 7,
8 sind ihrerseits untereinander über ein Gelenk 9 an ihren anderen Enden
in einem Punkt verschwenkbar verbunden, der in der Symmetrieebene der
Vorrichtung liegt. Am Gelenkpunkt 9 ist auch noch das Betätigungsorgan
angelenkt, z. B. in Form einer Stange 5, die auf dem Abschnitt des
Schuhs, des Schuh-Schaftes oder der Unterschale befestigt ist, der nicht
die Verankerung 3 trägt.
Die Länge der Gestängearme 7, 8 kann so gewählt werden, daß in einer
mittleren Lage das Gelenk 9 mit den Gelenken der Gestängearme auf den
Armen 1 und 2 auf einer Linie liegt. Eine Verschwenkung des Schaftes
nach vorne wird eine Annäherung zwischen Gelenk 9 sowie Verankerung 3
und eine Verschwenkung nach hinten ein Entfernen der beiden genannten
Teile voneinander bewirken. Im einen wie im anderen Fall wird sich dies
in eine durch elastische Biegung ermöglichte Annäherung der Enden der
beiden Arme 1, 2 umsetzen.
Wenn die Länge der Gestängehebel 7, 8 größer gewählt wird, führt dies
entweder zu der in Fig. 3A oder zu der in Fig. 3B gezeigten Anordnung.
Im Fall der Fig. 3A wird sich eine Verschwenkung nach vorne in eine
Annäherung der Enden der Arme 1, 2 und eine Verschwenkung nach
hinten in eine Aufspreizung der Arme 1, 2 umsetzen. Die Wirkung im
Falle der Annordnung aus Fig. 3B ist gerade umgekehrt.
Wie schon zuvor ist ein Schieber 6 vorgesehen, der eine Einstellung der
aktiven Länge der Arme 1, 2 und damit der Steifigkeit der Vorrichtung
ermöglicht.
Für den Fall, daß die Arme 1, 2 durch Annähern und Entfernen ihrer
Enden in eine elastische Deformation versetzt werden, ist es von Vorteil,
wenn der Schieber neben seinen seitlichen Armen 21, die den Außen
anschlag wie im Fall der vorangegangen Figuren ausbilden, zusätzlich
auch noch mit einem Innenanschlag 20 versehen ist. Hierdurch wird es
möglich, mit dem Schieber 6 die aktive Länge der Arme 1, 2 für deren
beide Biegerichtungen verstellen zu können. Allerdings könnte man auch
eine unabhängige Einstellung der aktiven Länge der Arme im Hinblick auf
deren Biegerichtungen vorsehen. Zu diesem Zweck kann in dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 der Schieber 6 mit einem inneren Stütz
anschlag 25 zusammenwirken, der in seiner Lage relativ zu ihm
beweglich und mittels einer Schraube 26 feststellbar ist, die man in die
eine oder die andere von mehreren Positionieröffnungen 27 auf dem
Schieber 6 montieren kann und die mit ihrem einschraubseitigen Ende in
eine von mehreren auf dem Stützanschlag 25 vorgesehenen Gewinde
öffnungen einschraubbar ist. Überdies kann ein in Fig. 6 dargestellter
innerer Stützanschlag 30 vorgesehen werden, um relativ über die Seiten
schenkel 21 des mit ihm fest verbundenen Läufers 6 hinauszuragen.
Gleichermaßen können, wenn auch in den Figuren nicht dargestellt, der
innere Stützanschlag 20, 25, 30 und/oder der Schieber 6 so vorgesehen
werden, daß ihre Lage auf dem Abschnitt des Schuhs, auf dem die
Einrichtung angeordnet ist, unabhängig voneinander verstellt werden
kann. Man könnte auch einen Schieber 6 vorsehen, der einen einzigen
inneren Stützanschlag 20, 25, 30 und keinen äußeren Stützanschlag 21
bzw. keine Außenstütze aufweist.
Zum erleichterten Verständnis der in den nachfolgenden Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele der Einrichtung wird dort nur noch von
einem Schieber 6 gesprochen, ohne im einzelnen die konstruktiven Details
aufzuzeigen, die er aufweisen kann und die soeben in Verbindung mit den
Fig. 4, 5 und 6 beschrieben wurden, auf die insoweit verwiesen wird.
Fig. 7 zeigt die schematische Darstellung eines Schuhs, der mit einer der
vorstehend beschriebenen Einrichtungen versehen ist. In der Figuren
darstellung erkennt man die Unterschale 10, auf der um eine Querachse
11 verschwenkbar ein Schaft angelenkt ist, der eine Manschette 12 und
eine hintere Abschlußkappe 13 aufweist. Hinten auf der Unterschale 10
ist im Punkt 3 eine Einstellvorrichtung einer der weiter oben
beschriebenen Arten befestigt. Der Doppelbalken 1, 2 verläuft dabei von
der Ferse hinter der Achillessehne bis zum Betätigungsorgan 5, das an
der hinteren Abschlußkappe 13 befestigt ist.
Fig. 8 zeigt nun eine solche Abschlußkappe 13, die bevorzugt auf ihrer
Innenseite mit einer Vorrichtung gemäß Fig. 2 versehen ist und bei der
die Achsen der Verankerung 3 auf der (nicht dargestellten) Unterschale
und die der Betätigungseinrichtung 5 rechtwinklig zueinander liegen.
Die Fig. 9 und 10 zeigen ähnliche Darstellungen der hinteren
Abschlußklappe 13, aber mit Einrichtungen gemäß den Fig. 3A (Fig. 9)
bzw. 3B (Fig. 10). In diesem Fall befindet sich die Verankerung 3 auf der
hinteren Abschlußkappe 13 und das Betätigungsorgan 5 ist auf der (nicht
dargestellten) Unterschale befestigt.
Fig. 11 zeigt schließlich einen anderen erfindungsgemäßen Schuh, bei dem
eine Einrichtung zum Verstellen der Biegesteifigkeit nach Fig. 3B ange
bracht und auf der Vorderseite des Schuhs angeordnet ist. Die
Verankerung 3 befindet sich vorne auf der Unterschale 10 und das
Verstellorgan 5 ist auf der Manschette 12 oberhalb des Ristbereiches des
Schuhs angeordnet.
Aus dem Vorhergehenden ergibt sich, daß, ausgehend von den
konstruktiven Prinzipien nach den Fig. 2, 3A und 3B, auch noch andere
Abwandlungen vorgenommen werden können, die jedoch nicht im Detail
beschrieben werden sollen. Besonders erwähnt sei jedoch, daß eine
Vorrichtung zum Einstellen der Biegesteifigkeit des Schaftes relativ zur
Manschette auch recht gut auf einer einzigen oder auf beiden Flanken
des Schuhs angebracht werden könnte.
Die beiden Arme 1, 2 der Einstellvorrichtung können ferner entweder
über eine geeignete Befestigungseinrichtung in der Nähe der Verankerung
3 fest miteinander verbunden oder auch einstückig zur Ausbildung eines
Doppelträgers ausgebildet sein.
Es versteht sich von selbst, daß die Arme 1, 2 sehr wohl auch einen
variablen Querschnitt aufweisen können, um gezielt eine bestimmte
Veränderung der Steifigkeit derart zu erreichen, daß diese mit
zunehmender Amplitude der Verbiegung ansteigt.
Claims (22)
1. Schuh, insbesondere für Alpin-Ski, mit einem Schaft, der zumindest
teilweise auf einer Unterschale um eine Querachse verschwenkbar ange
ordnet ist, und mit einer Einrichtung zum Steuern der Biegesteifigkeit
beim Verschwenken des Schaftes relativ zur Unterschale, die zwei an
einem Ende jeweils aneinander und mittels einer Verankerung am Schaft
oder an der Unterschale befestigte Biegearme oder -zungen aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Biegearme bzw. -zungen (1, 2)
mit ihrem anderen Ende mit einem Stütz- oder Betätigungsorgan (5)
zusammenwirken, das von der Unterschale (10) bzw. vom Schaft (12, 13)
getragen wird und beim Verschwenken des Schaftes (12, 13) relativ zur
Unterschale (10) nach vorne wie auch nach hinten ihren Abstand in
Abhängigkeit von der Verschwenkkraft elastisch verändert.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Biegearme bzw. -zungen (1, 2) die Arme eines Doppelbalkens darstellen.
3. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Biege
arme bzw. -zungen (1, 2) nahe bei der Verankerung (3) miteinander
verbunden sind.
4. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Biege
arme bzw. -zungen (1, 2) einstückig aus einem den Doppelbalken
ausbildenen Teil gefertigt sind.
5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Biegearme bzw. Biegezungen (1, 2) an ihren ihrer Verankerung
(3) gegenüberliegenden Enden eine Formgebung aufweisen, die eine Zange
darstellt, die das Betätigungsorgan (5) in Querrichtung elastisch, in
Längsrichtung jedoch mit Spiel umklammert.
6. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungs
organ (5) in Form eines Blockes mit kreisförmigem Querschnitt ausge
bildet ist.
7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
am Ende jedes Biegearmes bzw. jeder Biegezunge (1, 2) ein Gestängearm
(7, 8) angelenkt ist, wobei die Gestängearme (7, 8) ihrerseits miteinander
(9) und mit einem an der Unterschale (10) oder am Schaft (12, 13)
befestigten Betätigungsorgan (5) in einem Gelenkpunkt (9) verbunden sind,
der zwischen ihren Enden liegt.
8. Schuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (9)
der Gestängearme (7, 8) und des Betätigungsorganes (5) in seiner Mittel
lage mit den Gelenken der Gestängearme (7, 8) auf den Biegearmen in
einer Linie liegt.
9. Schuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (9)
der Gestängearme (7, 8) und des Betätigungsorganes (5) auf der der
Verankerung (3) zugewandten Seite der Gelenke der Gestängearme (7, 8)
auf den Biegearmen (1, 2) liegt.
10. Schuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (9)
der Gestängearme (7, 8) und des Betätigungsorganes (5) auf der der
Verankerung (3) abgewandten Seite der Gelenke der Gestängearme (7, 8)
auf den Biegearmen (1, 2) liegt.
11. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Biegearme (1, 2) umgreifender, längs derselben verschiebbar
angeordneter Schieber (6) vorgesehen ist.
12. Schuh nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber
(6) die Biegearme (1, 2) mit seitlichen Schenkeln (21) umgreift, die einen
äußeren Stützanschlag ausbilden.
13. Schuh nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schieber (6) auch einen inneren Stützanschlag (20, 25, 30) aufweist.
14. Schuh nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der innere
Stützanschlag (22) in seiner Lage relativ zu den Seitenschenkeln (21) des
Schiebers (6) verstellbar ist.
15. Schuh nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (6) auf dem die Einrichtung tragenden Schuhabschnitt
lageverstellbar angebracht ist.
16. Schuh nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der innere Stützanschlag (25) auf dem die Einrichtung tragenden
Schuhabschnitt lageverstellbar angeordnet ist.
17. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaft eine Manschette (12) sowie eine hintere Abschlußkappe
(13) aufweist und die Steuereinrichtung für die Steifigkeit zwischen der
hinteren Abschlußkappe (13) und der Unterschale (10) vorgesehen ist.
18. Schuh nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer
einrichtung für die Steifigkeit auf der Innenseite der hinteren Abschluß
kappe (13) angeordnet ist.
19. Schuh nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer
einrichtung für die Steifigkeit auf der Außenseite der hinteren Abschluß
kappe (13) angeordnet ist.
20. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung für die Steifigkeit vorne auf dem Schuh
zwischen der Unterschale (10) und dem Schuh-Schaft (12, 13) angeordnet
ist.
21. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuereinrichtung für die Steifigkeit auf wenigsten einer Schuh
flanke zwischen dem Schaft (12, 13) und der Unterschale (10) angebracht
ist.
22. Schuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungs
radius der Innenflächen der Biegearme bzw. Biegezungen (1, 2) wesentlich
größer als der Radius des Kreisquerschnitts des Blockes (5) ausgebildet ist.
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FR8709972A FR2617381B1 (fr) | 1987-07-03 | 1987-07-03 | Chaussure, notamment de ski alpin a tige articulee |
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DE3822380A Withdrawn DE3822380A1 (de) | 1987-07-03 | 1988-07-01 | Schuh, insbesondere fuer alpin-ski |
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