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Die Erfindung bezieht sich auf einen hinterlüfteten Kamin, der wenigstens eine Geschossdecke in einer Durchführung durchsetzt, aus einzelnen Längsabschnitten zusammengesetzt ist und aus einem Abgasrohr und einem das Abgasrohr mit radialem Abstand umschliessenden Mantel mit einer Wärmedämmung zwischen einem Innenrohr und einer Aussenwand besteht.
Um das Errichten eines hinterlüfteten Kamins zu vereinfachen, der wenigstens eine Geschoss- decke in einer Durchführung durchsetzt und der sich aus einzelnen Längsabschnitten zusammen- setzt, ist es bekannt, die Längsabschnitte über jeweils einen Flansch am Abgasrohr miteinander zu verbinden, so dass im Gegensatz zu herkömmlichen Kaminen (DE 9 308 578 U) der Kamin nicht vermauert und anschliessend verputzt werden muss. Von Nachteil bei derartigen Kaminen ist aber, dass eventuelle Seitenkräfte auf den Kamin von den jeweiligen Flanschen aufzunehmen sind, so dass für ein rauchgasdichtes Verbinden der Längsabschnitte vom Abgasrohr eine hohe Festigkeit gefordert wird. Neben dem Abgasrohr unterliegen auch die Mäntel der Längsabschnitte einer vergleichsweise hohen Belastung, da auf diese jeweils ihre darüberliegenden Längsabschnitte mit deren Gewicht lasten.
Daher sind derartige Längsabschnitte vergleichsweise schwer und insbe- sondere dann von hohem Gewicht, wenn der Kamin mehrere Geschossdecken durchsetzt. Hinzu kommt, dass eine kostengünstige Serienfertigung der Längsabschnitte nur schwer möglich ist, da deren Festigkeit und damit auch deren jeweilige konstruktive Ausgestaltung von der Kaminhöhe abhängt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen hinterlüfteten Kamin der eingangs ge- schilderten Art so zu verbessern, dass die Anforderungen an die Festigkeit der Längsabschnitte unabhängig von der Kaminhöhe ist, sowie dass sich die Längsabschnitte durch ihr geringes Ge- wicht auszeichnen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Stösse der miteinander zugfest ver- bundenen Längsabschnitte im Bereich der Geschossdurchführung liegen und dass die miteinander verbundenen Längsabschnitte wenigstens an einer Geschossdecke aufgehängt sind.
Werden die miteinander zugfest verbundenen Längsabschnitte wenigstens an einer Geschoss- decke aufgehängt, so wird zumindest ein Teil des Kamingewichts auf die Geschossdecke selbst übertragen, wodurch die unterhalb der Aufhängung liegenden Längsabschnitte eine Gewichtsent- lastung erfahren. Daher muss auch im Gegensatz zum Stand der Technik die Festigkeit der Längs- abschnitte nicht nach der Kaminhöhe ausgelegt werden, so dass vorteilhaft kostengünstige Werk- stoffe einsetzbar sind. Insbesondere aber kann damit Gewicht gespart werden, beispielsweise durch den Einsatz von leichten, jedoch gering belastbaren Aluminiumwerkstoffen, wodurch trotz einer geschosshohen Ausführung besonders einfach die Längsabschnitte aufeinander gesetzt werden können.
Sind die Stösse der Längsabschnitte im Bereich der Geschossdurchführung ange- ordnet, so lasten auch eventuelle Seitenkräfte nicht auf die jeweiligen Flansche der Abgasrohre, sondern können von der Geschossdecke aufgenommen werden. Des weiteren sind auch im Stoss- bereich keine besonderen Massnahmen für ein optisches Verdecken der Stösse erforderlich.
Da nicht nur am Abgasrohr Wärmedehnungen in Längsrichtung des Kamins auftreten, son- dern, wenngleich auch in einem geringeren Masse, auch am Mantel entstehen, können diese mit einer gegenüber der Geschossdecke beweglichen Aufhängung abgetragen werden.
Weisen die Stössen jeweils zumindest eine brandhemmende Abdeckplatte auf, in der für das Abgasrohr und das Innenrohr Öffnungen vorgesehen sind, so kann ein Übergreifen eines Brandes der Wärmedämmung von einem Längsabschnitt auf den Nächsten verhindert werden. Besteht die Abdeckplatte auch aus einem verformbaren Material, so kann mit einer über die zugfest verbunde- nen Längsabschnitte erzeugten Vorspannung ein dichter Abschluss der Stösse gewährleistet wer- den, ohne dass enge Fertigungstoleranzen für die Stösse der Längsabschnitte bestehen.
Wird im Kamin zumindest ein von der Mantelaussenseite ausgehendes und mit dem Innenrohr verbundenes Lüftungsrohr vorgesehen, so eröffnet sich die Möglichkeit, die im Lüftungsrohr ge- führte und erwärmte Luft zur Geschossheizung zu verwenden, wobei jedoch zur Brandabschottung des Lüftungsrohrs gegenüber dem Geschoss eine Brandschutzklappe vorgesehen werden kann.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 den erfindungsgemässen hinterlüfteten, teilweise aufgerissenen Kamin in einer Seiten- ansicht,
Fig. 2 den Kamin mit der aufgerissenen Aufhängung des Kamins aus Fig. 1 in einer Seitenan- sicht,
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Fig. 3 den Kamin in einer Draufsicht nach Schnitt 111-111 der Fig. 1,
Fig. 4 eine vergrösserte Ansicht der Geschossdurchführung von Fig. 1 und
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Kamin aus Fig. 1 mit einer Abdeckkappe.
Der hinterlüftete Kamin 1 setzt sich aus einzelnen Längsabschnitten 2 zusammen und weist in seiner Mitte ein Abgasrohr 3 und ein das Abgasrohr 3 mit radialem Abstand umschliessenden Mantel auf, der aus einer Wärmedämmung 4 zwischen einem Innenrohr 5 und einer geraden Aussenwand 6 besteht (Fig. 1, Fig. 3 und Fig. 4). Beispielsweise kann für das Abgasrohr 3 ein Edelstahlrohr, für das Innenrohr 5 ein Aluminiumrohr, für die Wärmedämmung 4 Perlit verwendet werden, sowie kann die Aussenwand 6 beispielsweise aus Aluminiumplatten bestehen, die auf der Innenseite miteinander verbundenen sind, was nicht näher dargestellt ist. Neben dem vorteilhaften Einsatz von Aluminiumwerkstoffen für die Längsabschnitte 2 vermindert auch ein mögliches nach- trägliches Einbringen der Wärmedämmung 4 das Eigengewicht der jeweiligen Längsabschnitte 2.
Dafür weist die als Abschluss der Längsabschnitte vorgesehene Metallplatte 16 zumindest eine nicht näher dargestellte Öffnung auf, durch die nach dem Aufeinandersetzen des jeweiligen Längsabschnitts 2 der Dämmstoff eingefüllt werden kann. Die Stösse der aufeinandergesetzten Längsabschnitte 2 liegen im Bereich der Geschossdurchführungen 7, wobei die Längsabschnitte 2 beispielsweise über eine Platte 8 zugfest miteinander verbunden sind, die an der jeweiligen Au- #enwand 6 mit Nieten befestigt ist. Der hinterlüftete Kamin 1 ist an wenigstens einer Geschossde- cke 9 aufgehängt (Fig. 2), und zwar mit einem an der Oberseite der Geschossdecke 9 aufliegenden Winkel 10, der in eine an der Aussenwand 6 des Kamins befestigten Aufnehmung 11 eingeschoben ist.
Der Winkel 10 kann entweder frei auf der Geschossdecke 9 aufliegen, oder, um ein Anheben des einen Endes des Winkels 10 von der Geschossdecke 9 zu vermeiden, mit einem Bolzen 17 in Auflagerichtung verschiebefest an der Geschossdecke 9 befestigt sein. Der Winkel 10 weist hierzu ein Gelenk 23 mit einer Schwenkachse quer zur Winkellängsachse auf, damit sowohl geringe Anforderungen an die Bohrungen für die Bolzen 17 bestehen als auch auf einfache Weise dem Verlauf der Geschossdecke 9 gefolgt werden kann. Beispielsweise kann der Winkel 10 auch ein Formrohr zum Einschieben in die Aufnehmung 11 aufweisen, was nicht näher dargestellt ist. Zur seitlichen Abstützung des Kamins 1 muss lediglich der in die Aufnehmung eingeschobene Winkel 10 verankert werden, beispielsweise durch Schrauben.
Das Abgasrohr 3 steht an einem Ende dem Mantel vor und trägt am anderen Ende eine Muffe 12, in die dann beim Aufeinandersetzen eines anderen Längsabschnitts sein vorstehendes Abgasrohr 3 abgasdicht eingeschoben ist. Da das eingeschobene Abgasrohr nicht vollständig in die Tiefe der Muffe 12 reicht, können Wärmedeh- nungen in Längsrichtung des Abgasrohrs 3 ohne weiteres aufgenommen werden. Mit quer zur Längsachse der Längsabschnitte 2 liegenden und am Innenrohr 5 drehbar gelagerten Gewinde- stangen 13 kann die Lage des Abgasrohrs 3 im Kamin 1 eingestellt werden, insbesondere aber erfährt das Abgasrohr 3 durch die an der Muffe 12 anliegende Gewindestange 13 eine in eine Längsrichtung des Abgasrohrs verschiebefeste Abstützung.
Das Innenrohr 5 wird von Metallwin- keln 18 an dessen Ende übergriffen und ist mit der Metallplatte 16 fest verbunden, wobei sich zur Vermeidung einer Wärmebrücke zur Aussenwand 6 zwischen den Metallwinkeln 18 und der Metall- platte 16 eine Wärmeisolation 19 befindet.
Um die Wärmedehnungen des Mantels in Längsrichtung des Kamins 1 von der Aufhängung abtragen zu können, ist die Aufhängung für die miteinander verbundenen Längsabschnitte 2 in der Längsachse des Kamins 1 gegenüber der Geschossdecke 9 beweglich. Hierfür sind an der Aussen- wand 6 des Kamins 1 Aufnehmung 11 vorgesehen, in die die Winkel 10 mit Spiel lose eingescho- ben sind.
Zwischen den Stössen befindet sich zumindest eine brandhemmende Abdeckplatte 14 (Fig. 4), die Öffnungen für das Abgasrohr 3 und das Innenrohr 5 aufweist. Damit kann verhindert werden, dass sich ein Brand über die Wärmedämmung 4 von einem Längsabschnitt zum Nächsten ausbrei- tet.
Die zwischen dem Abgasrohr 3 und dem Innenrohr 5 erwärmte Luft kann über zumindest ei- nem Lüftungsrohr 15 für eine Geschossheizung verwendet werden. Hierfür geht das Lüftungsrohr 15 von der Aussenwand 6 aus und verbindet mit dem Innenrohr 5, wobei das Lüftungsrohr 15 vorteilhaft eine nicht näher dargestellte Brandschutzklappe aufweist. Es muss nicht näher darauf hingewiesen werden, dass derartige Lüftungsrohre 15 auch bei herkömmlichen hinterlüfteten Kami- nen zur Geschossheizung verwendet werden können.
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Auf das dem Dach vorstehende Ende des Kamins 1 ist eine Abdeckkappe 20 vorgesehen, die über Abstandshalter 21 mit dem jeweiligen Längsabschnitt lösbar verbunden ist. Die Abdeckkappe 20 weist eine Öffnung zum Durchführen des Abgasrohrs 3 auf und übergreift den Kamin 1 seitlich, so dass die zwischen dem Abgasrohr 3 und dem Innenrohr 5 erwärmte Luft seitlich des Kamins 1 abgeführt werden kann. Um die Öffnung für das Abgasrohr 3 abzudichten, ist eine in Längsrichtung konisch zulaufende Manschette 22 vorgesehen (Fig. 5), deren Öffnungsdurchmesser mit einer Verstelleinrichtung 23 verändert werden kann.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Hinterlüfteter Kamin, der wenigstens eine Geschossdecke in einer Durchführung durch- setzt, aus einzelnen Längsabschnitten zusammengesetzt ist und aus einem Abgasrohr und einem das Abgasrohr mit radialem Abstand umschliessenden Mantel mit einer Wärme- dämmung zwischen einem Innenrohr und einer Aussenwand besteht, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Stösse der miteinander zugfest verbundenen Längsabschnitte (2) im Be- reich der Geschossdurchführung (7) liegen und dass die miteinander verbundenen Längs- abschnitte (2) wenigstens an einer Geschossdecke (9) aufgehängt sind.