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Die Erfindung betrifft ein Tragwerk, wie im Oberbegriff des Anspruches 1 beschrieben.
Aus der DD 289 081 A5 ist ein bogenförmig oder abgewinkelt errichtbares Tragwerk aus Einzelelementen bekannt, das mittels zumindest einem, die Einzelelemente in Richtung der Längserstreckung des Tragwerkes querendem Spannseil, gemäss vorgegebener oder einstellbarer Ungleichheit der Länge von Ober- und Unterseiten, durch Spannen des Spannseils bis zur Anlage der jeweils gegenüberliegenden Stirnflächen der Einzelelemente, gemäss der durch die Einzelelemente vorgegebenen Geometrie als Winkel- oder Bogentragwerk, konfigurierbar ist.
Aus der DE 31 15 139 A1 ist ein Tragbogen insbesondere für Zeltbauwerke bekannt, das aus mehreren starren miteinander gelenkig verbundenen Bogenelementen gebildet ist und zwischen jeweils zwei benachbarten Bogenelementen zur Ausbildung einer Winkellage zur Erzielung einer Polygon-Kurve Seile oder Streben vorgegebener Länge als zugaufnehmende Untergurte, angeordnet sind. Damit sind entsprechend vorgegebener Seillängen oder Verstellbarkeit der Seillängen unterschiedliche Bogenformen erzielbar.
Aus der EP 0 237 667 A2 ist ein Fachwerk zur freitragenden Überbrückung voneinander beabstandeter Auflager, z. B. ein Fachwerkträger, Brückenfachwerk, etc., bekannt. Das Fachwerk besteht aus zwei Endfachwerken und zumindest einem aus einer gestreckten Ausrichtung in eine Bogenausrichtung verstellbarem Zwischenteil, der aus einem Fachwerk mit durchgehendem Obergurt und unterteiltem durch Rohrstücke gebildeten Untergurt besteht. Durch die Rohrstücke des Zwischenteils verläuft ein Spannseil, das in den entgegengesetzten Endfachwerken in Richtung von Verankerungs- und Spannmitteln am Obergurt verläuft. Durch Spannen des Spannmittels werden die Rohrstücke des Untergurtes auf stirnseitigen Anschlag verstellt und durch die so erzielte Verkürzung des Untergurtes wird eine vorgegebene Bogenkrümmung des Zwischenteils erreicht.
Aus der GB 1 364 900 A ist eine flexible Baueinheit zur Bildung eines gekrümmten Tragwerks bestehend aus zwei vorgekrümmten länglichen Tragwerkselementen mit einem diese in Längsrichtung verbindenden flexiblen Verbindungselement bekannt. Über eine gesamte Länge der miteinander verbundenen Tragwerkselemente verläuft ein Spannseil, welches in einem Endbereich mit einem der Tragwerkselemente fest verankert ist und im entgegengesetzten Endbereich mittels einer Winde spannbar ist und über Führungsmittel an den Tragwerkselementen beabstandet gefühlt wird und somit einen längenvariablen Untergurt ausbildet. An entgegengesetzten Endbereichen ist ein Tragwerkselement in einem Festlager schwenkbar und das weitere Tragwerkselement im weiteren Endbereich in einem Loslager relativ zum Festlager verstellbar, abgestützt.
Beim Spannen des Spannmittels erfolgt eine Verringerung der Distanz zwischen den Auflagern und durch entsprechende elastische Verformung des Verbindungselementes wird das Tragwerk in Art eines Spitzbogens konfiguriert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein mobiles, universell einsetzbares Tragwerk zu schaffen, das als Bogenträger für vielfache Anwendungsbereiche mit geringem Aufwand vor Ort errichtbar ist.
Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die im Anspruch 1 wiedergegebenen, kennzeichnenden Merkmale erreicht. Der überraschende Vorteil dabei ist, dass damit ein modulartiger Aufbau eines Tragwerkes vorliegt, welches aus einheitlichen Standardelementen gebildet wird, die einen einfachen Transport ermöglichen und die bedarfsgerecht und abgestimmt auf den jeweiligen Verwendungszweck unmittelbar vor Ort als Zug- oder Druckbogenträger ohne aufwendige Montagehilfsmittel zu einem Tragwerk kombinierbar sind, das eine hohe Stabilität und Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht aufweist.
Möglich ist aber auch eine Ausbildung nach Anspruch 2, weil dadurch auf einfache Weise unterschiedliche Tragwerkskonfigurationen erreicht werden.
Vorteilhaft ist aber auch eine Ausbildung nach Anspruch 3, wodurch mit dem Spannmittel gleichzeitig die statischen Erfordernisse hergestellt werden, wie auch ein Errichtungsmittel erreicht wird.
Die Ausbildung nach Anspruch 4 ermöglicht ein einfaches und funktionales Kuppeln der Tragelemente.
Gemäss den vorteilhaften Ausbildungen, wie in den Ansprüchen 5 und 6 beschrieben, wird eine mechanische Aufstellhilfe durch aus der Technik bekannten und bewährten Elementen, erreicht.
Die in den Ansprüchen 7 und 8 gekennzeichneten vorteilhaften Ausbildungen gewährleisten eine hohe Anpassung an unterschiedliche Spannweiten und bewirken eine hohe Seitenstabilität
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des Tragwerkes.
Gemäss den vorteilhaften Weiterbildungen, wie in den Ansprüchen 9 und 10 beschrieben, sind auch schwerere Ausführungen, wie sie für höhere Traglasten erforderlich sind, in einfacher Weise zu errichten.
Die in den Ansprüchen 11 bis 13 gekennzeichneten vorteilhaften Ausbildungen ermöglichen eine grösstmögliche Anpassung und Auslegung des Tragwerkes auf jeweils durch die Anforderungen vorgegebenen Konfigurationen.
Die in den Ansprüchen 14 bis 16 gekennzeichneten vorteilhaften Weiterbildungen stellen konstruktiv einfach zu lösende und wirtschaftlich umzusetzende Hilfseinrichtungen dar, die für derartige Tragwerke die hohen Sicherheitsanforderungen erfüllen.
In den Ansprüchen 17 bis 21 werden vorteilhafte Möglichkeiten gekennzeichnet, durch die ein derartiges Tragwerk, exakt auf den jeweiligen Verwendungszweck abgestimmt, wirtschaftlich herstellbar ist.
Dabei ermöglichen es die in den Ansprüchen 22 bis 24 gekennzeichneten Ausbildungen, die Tragwerkskonfiguration in unterschiedlichen Bogenformen auszubilden, wodurch eine vielseitige Anwendungsmöglichkeit erreicht wird.
Es sind aber die Ausbildungen, wie sie in den Ansprüchen 25 und 26 gekennzeichnet sind, von Vorteil, weil dadurch eine rasche Errichtung des Tragwerkes ermöglicht wird.
Weiters sind aber auch Ausführungen, wie in den Ansprüchen 27 und 28 beschrieben, von Vorteil, weil damit Bogenkonfigurationen erreicht werden, bei denen das Tragwerk sowohl als sogenannter Druckbogenträger wie auch als Zugbogenträger für die unterschiedlichsten Einsatzfälle zur Anwendung gebracht werden kann.
Schliesslich ist aber auch eine Ausbildung wie im Anspruch 29 beschrieben von Vorteil, wodurch nach der Errichtung des Tragwerkes die Stellung der Tragelemente zueinander durch eine mechanische Sperre fixiert wird. Dadurch werden vielfach gestellte Sicherheitsanforderungen für den Betrieb und Nutzung eines derartigen Tragwerkes erfüllt, wie auch eine Entlastung insbesondere des Spannmittels erreicht.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der in den nachfolgenden Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen :
Fig. 1 ein erfindungsgemässes Tragwerk in Ansicht ;
Fig. 2 ein Tragelement des erfindungsgemässen Tragwerkes ;
Fig. 3 das Tragelement in Seitenansicht ;
Fig. 4 das Tragwerk, geschnitten gemäss den Linien IV-IV in Fig. 2 ;
Fig. 5 eine variable Anschlagvorrichtung im Stossbereich zweier Tragelemente ;
Fig. 6 eine Festlagervorrichtung des erfindungsgemässen Tragwerks in Ansicht ;
Fig. 7 eine Loslagervorrichtung des erfindungsgemässen Tragwerkes ;
Fig. 8 eine schematische Darstellung des erfindungsgemässen Tragwerks in gestreckter bzw. in zur Errichtung eines Bogenträgers vorbereiteter Stellung ;
Fig. 9 eine schematische Darstellung eines Teilbereiches eines Bogenträgers des erfin- dungsgemässen Tragwerkes in errichteter Stellung als Druckbogenträger ;
Fig. 10 eine weitere Ausbildung des Tragwerks als Zugbogenträger.
Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäss auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z. B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäss auf die neue Lage zu übertragen. Weiters können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemässe Lösungen darstellen.
In der Fig. 1 ist ein erfindungsgemässes Tragwerk 1 zur freitragenden Überspannung einer Distanz 2 zwischen zwei voneinander beabstandeten Auflagervorrichtungen 3,4 gezeigt. Das Tragwerk 1 wird aus mehreren in Art eines Kettenstranges miteinander gelenkig verbundener Tragelemente 5 gebildet. Strangbegrenzende endseitige Tragelemente 5, der besseren Unterscheidung
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wegen als Endtragelemente 6,7 bezeichnet, sind in den Auflagervorrichtungen 3,4 gelenkig gelagert, wobei eine der Auflagervorrichtungen 3,4 eine Festlagervorrichtung 8, die auf einer Aufstandsfläche 9 verankert ist, ausbildet und die weitere der Auflagervorrichtungen 3,4 eine Loslagervorrichtung 10 bildet.
Diese Loslagervorrichtung 10 ist beispielsweise durch eine auf der Aufstandsfläche 9 verankerte Führungsschiene 11 gebildet, in der das Endtragelement 7 in Richtung der Distanz 2 über Führungsrollen 12 verstellbar gelagert ist. Damit ist die Distanz 2 in Abhängigkeit von einer beabsichtigten Konfiguration des Tragwerkes 1 veränderbar.
Die Tragelemente 5 und Endtragelemente 6,7 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel als kastenförmige Rohr-Fachwerkselemente ausgebildet, die über lösbare Verbindungseinrichtungen 13 verbunden sind, wobei die Verbindungseinrichtungen 13 als Schwenklager 14 wirken, wodurch es möglich ist, in einem konstruktiv vorgegebenen Bereich die Tragelemente 5 und Endtragelemente 6,7 zwischen einer geradlinig gestreckten Anordnung und einer winkeligen Aneinanderreihung in ihrer Lage zueinander zu variieren.
Des weiteren umfasst das Tragwerk 1 zumindest ein flexibles Spannmittel 15, welches sich von der Loslagervorrichtung 10 die Endtragelemente 6,7 und die Tragelemente 5 in einer Länge 16 querend zur Festlagervorrichtung 8 erstreckt, welches bevorzugt als Drahtseil 17 ausgebildet ist und im Bereich der Führungsrollen 12 am Endtragelement 7 verankert ist und zu einer auf der Festlagervorrichtung 8 angeordneten Spannvorrichtung 18, z. B. einer Seilwinde 19, führt. Mittels dieser Spannvorrichtung 18 und einer entsprechenden Umlenkeinrichtung 20 auf der Festlagervorrichtung 8 ist das Spannmittel 15 gegenüber den Endtragelementen 6,7 und den Tragelementen 5 relativ verstellbar, wodurch es an unterschiedliche Konfigurationen des Tragwerkes 1 zwischen einer gestreckten Form und einer Kreisbogenform mit einem vorgegebenen Radius 21 angepasst werden kann.
Zur Erfüllung der statischen Erfordernisse ist nun bei einer derartigen Anordnung für ein freitragendes Tragwerk 1 die Anordnung des Spannmittels 15 in bezug auf die Position der Verbindungseinrichtungen 13 wesentlich und wird anhand der nachfolgend beschriebenen Fig. 2 bis 4 erläutert.
In der Fig. 2 ist ein Teilbereich des Tragwerkes 1 mit den Tragelementen 5 in einer möglichen Ausführungsform als Rohr-Fachwerk 22 gezeigt. Dargestellt ist dabei eine Rohrkonstruktion mit trapezförmiger Querschnittskonfiguration. Selbstverständlich sind aber auch weitere Konfigurationen, z. B. rechteckig, quadratisch, dreieckig etc. möglich. Das Tragelement 5 besteht aus einem Obergurtrahmen 23 und einem Untergurtrahmen 24, die in den gegenüberliegenden Eckbereichen Stirnrahmen 25 ausbildend und eine Höhe 26 des Rohr-Fachwerkes 22 festlegend verbunden sind.
Möglich ist, dass eine Obergurtbreite 27 des Obergurtrahmens 23 grösser ist als eine Untergurtbreite 28 des Untergurtrahmens 24. Die Stirnrahmen 25 begrenzen somit die Länge 16 des Tragelementes 5, wobei die Länge 16 des Obergurtrahmens 23 grösser ist als eine Länge 29 des Untergurtrahmens 24, wodurch durch die Stirnrahmen 25 gebildete Stirnflächen 30 zu einer durch die Obergurtrahmen 23 gebildeten Oberseite 31 einen Winkel 32 einnehmen, der kleiner 90 0 ist. Es sei noch angemerkt, dass entsprechend den statischen Erfordernissen Diagonal- oder Querstreben 33 das Tragelement 5 vervollständigen.
Im Verbindungsbereich des Obergurtrahmens 23 mit den Stirnrahmen 25 sind nunmehr die als Schwenklager 14 ausgebildeten Verbindungseinrichtungen 13 angeordnet, in denen die benachbarten Tragelemente schwenkbar befestigt sind und werden diese aus an den gegenüberliegenden Stirnrahmen 25 gegengleich schanierartig versetzten Rohrteilen 34 gebildet, die zur Ausbildung des Schwenklagers 14 von einem lösbaren Lagerbolzen 35 durchragt werden. Diese Lagerbolzen 35 bilden Schwenkachsen 36 aus, die in etwa in einer von der Oberseite 31 des Obergurtrahmens 23 gebildeten Ebene 37 und in senkrechter Richtung zur Länge 16 verlaufen.
Innerhalb des Tragelementes 5 ist nunmehr die Anordnung des das Tragelement 5 in seiner Länge 16 durchquerenden Spannmittels 15, das unmittelbar benachbart zum Untergurtrahmen 24, d. h. in einem geringen Abstand 38 zu diesem verläuft, und das auf im Endbereich des Tragelementes 5 drehbar angeordneten Rollen 39 abgestützt ist.
Weiters ist in etwa im Mittel der Länge 16 des Tragelementes 5 eine Stützanordnung 40, bestehend aus einem mit dem Rohrfachwerk 22 fest verbundenen, plattenförmigen Stützelement 41, das sich in einer zur Länge 16 quer verlaufenden Ebene erstreckt und eine Ausnehmung 42 zur Durchführung des Spannmittels 15 aufweist, angeordnet. Jedem dieser Stützelemente 41 in den Tragelementen 5 ist am Spannmittel 15 ein ver- und feststellbares Mitnehmerelement 43, z.
B. eine
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Seilklemme 44 zugeordnet, die bei einer Relativverstellung des Spannmittels 15 um einen Verstell- weg am Stützelement 41 zur Anlage kommt und bei einer weiteren Relativverstellung des Spannmittels 15 eine Verstellkraft auf dieses ausübt, wodurch ein Drehmoment um die Schwenkachse 36 in der Verbindungseinrichtung 13 bewirkt wird, womit aber auch ein entsprechend der gewünschten Tragwerkskonfiguration vorgegebener Schwenkwinkel in Abhängigkeit von der Anordnung der Mitnehmerelemente 43 innerhalb eines maximalen Schwenkwinkels erreicht wird.
Eine Begrenzung des Schwenkwinkels erfolgt über eine zwischen den Tragelementen 5, bevorzugt an deren Stirnrahmen 25, angeordnete Anschlaganordnung 45. Im gezeigten Beispiel ist jeweils zumindest an einem der Stirnrahmen 25 ein den Schwenkwinkel zwischen zwei benachbarten Tragelementen 5 begrenzendes keilförmiges Anschlagelement 46 angeordnet, das den möglichen und konstruktiv vorgegebenen maximalen Schwenkwinkel auf einen der jeweils gewünschten Tragwerkskonfiguration entsprechenden Schwenkwinkel begrenzt.
Möglich sind aber auch verstellbare Anschlaganordnungen 45, wie als Beispiel im Detail der Fig. 5 zu entnehmen, mittels einer Gewindespindel 47. Eine derartige Ausbildung sieht z. B. jeweils an einem Stirnrahmen 25 des Tragelementes 5 eine gegebenenfalls schwenkbar gelagerte Spindelmutter zur Aufnahme der Gewindespindel 47 vor. Am gegenüberliegenden Stirnrahmen 25 des weiteren Tragelementes 5 ist eine Abstützung für die Gewindespindel 47 vorgesehen. Durch entsprechende Einjustierung der Gewindespindel 47 kann nunmehr ein vorgegebener Schwenkwinkel zu Erzielung einer bestimmten Bogenkonfiguration eingestellt werden, indem die Gewindespindel 47 den Stirnrahmen 25 mehr oder weniger überragend an der Abstützung anliegt.
Nach einer speziellen, den Fig. 2 und 4 weiters zu entnehmenden Ausbildung ist es möglich, das Stützelement 41 für das Mitnehmerelement 44 des Spannmittels 15 in die Ausnehmung 42 einsetzbar auszubilden und im Tragelement 5 ein das Mitnehmerelement 44 umfassendes Führungsrohr 48 in Längsrichtung des Tragelementes 5 vorzusehen.
Wesentlich für die Funktion des Tragwerkes 1 ist ein in Richtung der Höhe 26 gemessener Abstand 49 zwischen der Schwenkachse 36 und einer in einer Längsmittelachse 50 des Spannmittels 15 verlaufenden Kraftwirklinie, da dieser Abstand 49 die Grösse der aufzunehmenden Spannkraft bestimmt und damit für die Dimensionierung des Spannmittels 15 bzw. auch für die Festlegung der erforderlichen Anzahl von Spannmittel 15 mitbestimmend ist. Weiters mitbestimmende Parameter für die Dimensionierung bzw. Auslegung der Anzahl der Spannmittel 15 bilden natürlich das Eigengewicht des Tragwerks in Abhängigkeit seiner Grösse, die angestrebte Bogenform, die Tragkraftauslegung, statische oder dynamische Belastung etc.
In der Fig. 6 ist die Festlagervorrichtung mit dem Endtragelement 7 gezeigt. In strichlierten Linien ist die Stellung dargestellt, bei der das Tragwerk 1 vor der Erstellung einer bestimmten Konfiguration in gestreckter Lage ist und in durchgehenden Linien in aufgerichteter Stellung. Das Tragelement 5 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel in einem auf der Aufstandsfläche 9 verankerten Lagerbock 51 im Bereich des Untergurtrahmens 24 schwenkbar gelagert. Im Bereich des endseitigen Stirnrahmens 25 befindet sich eine Umlenkrolle 52 für das Spannmittel 15, das über eine weitere Umlenkrolle 53 einer Spannvorrichtung 54, z. B. der mittels eines Antriebes 55, z. B. elektromotorisch betriebener Getriebemotor, hydraulischer Servomotor etc., angetriebener Seilwin- de 19 führt.
Damit ist die Relativverstellung des Spannmittels 15, welches von der Loslagervorrichtung 10 (siehe Fig. 1) das Endtragelement 6 sowie die Tragelemente 5 und das Endtragelement 7 (siehe Fig. 1) durchläuft, und die Errichtung einer vorgegebenen Konfiguration des Tragwerkes 5 in vorgegebenen Bogenformen möglich.
In der Fig. 7 ist die Loslagervorrichtung 10 mit dem Endtragelement 7 gezeigt, wobei ebenfalls in strichlierten Linien die Stellung des Endtragelementes 7 bei gestreckter Lage des Tragwerkes 1 in vollen Linien in errichteter Stellung einer bestimmten Konfiguration des Tragwerkes 1 dargestellt ist. Die Loslagervorrichtung 10 wird, wie beispielhaft gezeigt, durch die auf der Aufstandsfläche 9 eine Führungsanordnung 57 ausbildende Führungsschiene 11 gebildet, die eine in Richtung der Längserstreckung des Tragwerkes 1 verlaufende lineare Führung gewährleistet. In der Führungsschiene 11 ist das Endtragelement 7 in einem mit den Führungsrollen 12 versehenen Schlitten 59 in Richtung der gegenüberliegenden Festlagervorrichtung 8 - gemäss Pfeil 61 - verstellbar, um das Tragwerk 1 aus seiner gestreckten Lage in die beabsichtigte Bogenform zu bringen.
Das Endtragelement 7 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel ebenfalls im Bereich des Untergurtrahmens 24 am
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Schlitten 59 schwenkbar gelagert. Beispielhaft ist in der Fig. 6 eine Errichtungshilfe für das Tragwerk 1 in Form eines Stellmittels 62 einer Schwenkvorrichtung 63, z. B. ein mit einem Druckmedium beaufschlagter Druckzylinder 64 gezeigt, der schwenkbar am Schlitten 59 und am Endtragelement 7 befestigt ist und bedarfsweise über ein externes Antriebsaggregat, z. B. Hydraulikaggregat, betreibbar ist.
Selbstverständlich kann eine derartige Schwenkvorrichtung 63 auch im Bereich der Festlagervorrichtung 8 (siehe Fig. 6) als Errichtungshilfe für das Tragwerk 1 vorgesehen sein.
Derartige Errichtungshilfen mittels der Schwenkvorrichtung 63 sind in Abhängigkeit von der zweckbestimmten Dimensionierung des Tragwerkes 1 abhängig und für leichte Tragwerke 1 im allgemeinen nicht erforderlich. Selbstverständlich sind derartige Einrichtungen aber auch abhängig von der zu überbrückenden Distanz 2 (siehe Fig. 1) und natürlich von der beabsichtigen Tragkraft des Tragwerkes 1 und dem damit einhergehenden Eigengewicht der Konstruktion. Wie bereits ebenfalls ausgeführt, kann das Tragwerk 1 in unterschiedlichen Bogenformen konfiguriert werden und ermöglicht dies weiters die Ausbildung als sogenannten Druckbogenträger oder als Zugbogenträger, d. h. dass die Bogenform in bezug auf eine Aufstandsfläche einen konkaven oder konvexen Verlauf nehmen kann.
Damit ist ein sehr universeller Einsatz möglich und für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke vorgesorgt.
In den Fig. 8 und 9 ist in einer schematischen Darstellung das Tragwerk 1, bestehend aus einer Mehrzahl der Tragelemente 5,6, 7 gezeigt und wird anhand dieser Figuren die Errichtung einer vorgesehenen Tragwerkskonfiguration als Bogenträger 65 zur freitragenden Überspannung der Distanz 2 zwischen den Auflagervorrichtungen 3,4 erläutert.
Derartige Bogenträger 65 können für vielfältige Einsatzzwecke Verwendung finden, so z. B. als Brückentragwerk, Rohr- oder Kabelbrücke, Tragkonstruktion für eine Dachhaut, z. B. Bleche, Planen etc., Abstützung technischer und sonstiger Einrichtungsgegenstände, wie z. B. Scheinwerfer, Lautsprecher, Bühnengegenstände, als Schalungselementeträger zur Fertigung z. B. von Betonträgern etc.
Zur Errichtung des Tragwerkes 1 wird die Festlagervorrichtung 8 auf der Aufstandsfläche 9 verankert und das Endtragelement 6 in dieser gelenkig in der als Schwenklager 14 ausgebildeten Verbindungseinrichtung 13 geführt. In weiterer Folge werden in einer gestreckten Anordnung die weiteren Tragelemente 5 und das weitere Endtragelement 7 angefügt, das wiederum in der Losla- gervorrichtung 10 am Schlitten 59 schwenkbar angeordnet ist. Die Loslagervorrichtung 10 besteht weiters aus der Führungsschiene 11, in denen der Schlitten 59 mittels der Führungsrollen 12 linear beweglich gelagert ist. Wie der Fig. 7 zu entnehmen, sind die Verbindungseinrichtungen 13, d. h. die Schwenklager 14 etwa im Bereich der Oberseite 31 bzw. am Obergurtrahmen 23 der Tragelemente 5 angeordnet.
Etwa im Bereich des bzw. gering beabstandet zum Untergurtrahmen 24 verläuft das Spannmittel 15 von der Loslagervorrichtung 10 zum Endtragelement der Festlagervorrichtung und weiter zur Spannvorrichtung mit der Seilwinde.
In den einander zugewandten Stirnflächen 30 der Tragelemente 5 sind die winkelförmigen Anschlagelement 46 befestigt, die einen Schwenkwinkel 66 begrenzen, der entsprechend der beabsichtigten Bogenkonfiguration, entsprechend einem vorgegebenen Radius 67, für den Bogenträger 65 vorgegeben ist.
Am Spannmittel 15 sind die Mitnehmerelemente 43 in einem ebenfalls entsprechend der Bogenkonfiguration vorgegebenen Abstand 68 von den in den Tragelementen 5 angeordneten Stützelementen 41 positioniert.
Zur Errichtung des Bogenträgers 65 wird nunmehr über die Seilwinde 19 das Spannmittel 15, das im Endtragelement 7 der Loslagervorrichtung 8 fest verankert ist, gespannt, bis die Mitnehmerelemente 43 am Stützelement 41 zur Anlage kommen und die mit dem Spannmittel 15 ausge- übte Spannkraft, gemäss einem Pfeil 69, das Drehmoment um die Schwenkachse 36 der Schwenklager 14 aufbringt und damit unter Verstellung und Verringerung der Distanz 2 zwischen der Festlagervorrichtung 8 und Loslagervorrichtung 10 die gewünschte Bogenform annimmt, bis es zur Anlage der Anschlagelemente 46 der Anschlaganordnung 40 kommt.
Zu erwähnen ist, dass neben der soeben beschriebenen Kreisbogenkonfiguration auch andere Bogenformen, z. B. ein Parabelbogen, möglich ist, sofern die entsprechenden Schwenkwinkel 66 in den Anschlaganordnungen 45 vorgesehen sind. Damit ist es z. B. möglich, im Mittel des Tragwerkes 1 einen grösseren Krümmungsradius als in Richtung der Endtragelemente 6,7 vorzusehen,
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wodurch sich ein angenäherter Parabel bogen ergibt.
Weiters soll noch darauf hingewiesen werden, dass der Abstand 68, mit dem die Mitnehmerelemente 43 den Stützelementen 41 zuzuordnen sind, in Abhängigkeit von der Bogenform über das Tragwerk 1 verteilt unterschiedlich sein kann.
Zusätzlich kann zur Unterstützung bei der Errichtung des Bogenträgers 65 ein Hilfsseil 70 zweckmässig sein, welches zur Unterstützung des Tragwerkes 1 in der gestreckten Lage zur Überbrückung einer Geländevertiefung zweckmässig ist und das über eine Rollenanordnung 71, welche an einem oder mehreren der Tragelemente 5 angeordnet ist, geführt wird. Damit ist es auch möglich, das Tragwerk 1 z. B. in der Mitte der Distanz 2 anzuheben und damit den Errichtungsvorgang, wie er bereits beschrieben wurde, zu erleichtern. Eine derartige Anordnung eines Hilfsseils 70 kann insbesondere bei grösseren Spannweiten und Tragwerken 1 für höhere Belastungen, die dementsprechend auch ein höheres Gewicht aufweisen, von Vorteil sein.
In der Fig. 10 ist eine Ausbildung des Tragwerkes 1 im Gegensatz zu den bisher gezeigten Ausführungsbeispielen, in denen sogenannte Druckbogenträger dargestellt wurden, als Zugbogenträger gezeigt. Durch die gelenkige Aneinanderreihung der Trag- und Endtragelemente 5,6, 7 und dem Spannmittel 15 ist auch eine derartige Ausbildung errichtbar. Eine derartige Bogenkonfiguration ermöglicht eine Erweiterung der Anwendungsfälle für ein derartiges Tragwerk 1. Bei dieser Ausbildung wird eine gegenüber einer Aufstandsfläche konkav Bogenform erreicht, die z. B. für die Abstützung eines Laufsteges oder von Brückenelementen oder Schalungselementen geeignet ist.
Wie weiters noch der Fig. 5 zu entnehmen kann als Sicherheitseinrichtung zur Erfüllung spezieller Sicherheitsanforderungen, Betriebsvorschriften etc. aber auch zur Entlastung des Spannmittels 15 eine Verriegelungsvorrichtung 72 zwischen den Trag- und Endtragelementen 5,6, 7 vorgesehen sein, die nach Errichtung des Tragwerkes zur Anwendung kommt. Im gezeigten Beispiel wird eine derartige Verriegelungsvorrichtung 72 durch Distanzmittel 73 gebildet z. B. Laschen 74, die auf Bolzen 75, die an den Stirnrahmen 25 befestigt sind, aufgesteckt werden und damit einen durch den Schwenkwinkel vorgegebenen Abstand zwischen den Bolzen 75 mechanisch fixieren. Selbstverständlich ist eine Reihe weiterer Ausbildungen von Verriegelungsvorrichtungen 72 denkbar, z.
B. in Art von Sperrklinken, Verriegelungsbolzen etc. die mittels eines Seiles, das zusätzlich zum Spannmittel 15 durch das Tragwerk verläuft, gemeinsam zum Verriegeln der Trag- und Endtragelemente 5,6, 7 betätigt werden.
Der Ordnung halber sei abschliessend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus des Tragwerkes 1 dieses bzw. dessen Bestandteile teilweise unmassstäblich und/oder vergrössert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.
Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1 ; 2,3, 4 ; 5 ; 6 ; 7 ; 8, 9 ; 10 gezeigten Ausführungen den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemässen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen, erfindungsgemässen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren zu entnehmen.
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