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Die Erfindung betrifft einen Transportsack, insbesondere zur Lagerung und zum Transport von Schüttgütern, der aus flexiblem Material gebildet ist und die Gestalt eines auf der Oberseite offe- nen hohlen Quaders besitzt.
Der an Baustellen anfallende Bauschutt wird üblicherweise in speziellen grossvolumigen Con- tainern, die aus Metall, insbesondere aus Stahlblech, gebildet sind, gesammelt und anschliessend abtransportiert. Der Transport der Container erfolgt dabei auf speziellen LKWs, die nicht nur für den Abtransport der gefüllten Container, sondern aufgrund des grossen Volumens und Eigenge- wichtes auch für den Transport der leeren Container erforderlich sind, was zu den erheblichen, beim Einsatz eines derartigen Containers anfallenden Kosten beiträgt. Andererseits sind auch Transportsäcke aus flexiblem Material (Big Bag) bekannt, die beispielsweise in Form eines hohlen, an seiner Oberseite geöffneten Quaders oder Würfels aufweisen und ebenfalls zu Lagerung und Transport von Bauschutt oder sonstigen Schüttgütern geeignet sind.
Ihr Vorteil liegt insbesondere in ihrem vergleichsweise geringen Eigengewicht und der Möglichkeit, sie nach dem Entleeren zusammenzufalten und sie auf diese Weise platzsparend lagern und bei Bedarf zum nächsten Einsatzort transportieren zu können, ohne dass dafür der Einsatz eines eigenen LKWs erforderlich wäre. Ausserdem können sich derartige Transportsäcke aufgrund ihrer Flexibilität anders als starre Container bis zu einem gewissen Grade an ihren Inhalt anpassen. Hierdurch verringert sich, einer- seits der Platzbedarf für nur teilweise gefüllte Transportsäcke, andererseits ist den Abmessungen der Gegenstände, die ein derartiger nachgiebiger Transportsack aufnehmen kann, keine völlig starre Grenze gesetzt.
Für die Nutzung der einfachen und platzsparenden Lagerungs- und Transportmöglichkeit eines derartigen Transportsackes ist seine vollständige Entleerung nach dem Einsatz notwendige Vor- aussetzung. Gerade dieses stellt aber ein Problem dar, da ein einfaches Anheben des Transport- sackes an einer seiner oberen Ecken oder Kanten ihn nicht so weit kippt, dass sein Inhalt vollstän- dig entleert wird, weswegen hierzu weitere Massnahmen erforderlich sind, die seinem vorteilhaften Einsatz als Ersatz für herkömmliche Schuttcontainer bislang im Wege stehen.
Vor diesem Hintergrund hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, einen Trans- portsack so auszubilden, dass er auf einfache Weise vollständig zu entleeren ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Transportsack mit einem Seil- zug ausgestattet ist, an einer der vier an die Oberseite angrenzenden Ecken eine Schlaufe oder Öse befestigt ist, der Seilzug durch die Schlaufe oder Öse geführt und an der darunter befindlichen Ecke festgelegt ist oder an der darunter befindlichen Ecke durch eine Schlaufe oder Öse geführt und an der diagonal gegenüberliegenden unteren Ecke festgelegt ist.
Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung fusst auf der Überlegung, dass zur vollständigen Entleerung eines quaderförmigen Transportsackes dieser so weit gekippt werden muss, dass die im gekippten Zustand am tiefsten liegende Ecke oder Kante, die an seine normalerweise die Obersei- te bildende Öffnung angrenzt, eine tieferliegende Position annimmt als jede normalerweise an seine Unterseite befindliche Ecke oder Kante. Um eine derartige Lage des Transportsackes in einfacher Weise zu erreichen, siebt die Erfindung die Verwendung eines Seilzuges vor, der an einer der unteren Ecken angreift und den Transportsack in die gewünschte Position zieht.
Konkret schlägt die Erfindung zwei alternative Ausführungsmöglichkeiten für den Seilzug vor, bei der er in beiden Fällen durch eine an einer der oberen Ecken des Transportsackes befestigte Schlaufe oder Öse geführt wird und entweder an der senkrecht darunter befindlichen unteren Ecke festgelegt ist oder dort ebenfalls durch eine Schlaufe oder Öse geführt und an der dieser unteren Ecke auf der Unterseite des Transportsackes diagonal gegenüberliegenden Ecke festgelegt ist. Beide vorge- schlagenen Konfigurationen ermöglichen es, den Transportsack über den Seilzug in eine zur voll- ständigen Entleerung geeignete Position zu bringen.
Bei der erstgenannten Variante wird der erfindungsgemässe Transportsack über den Seilzug in eine Lage gekippt, in der die mit dem Seilzug verbundene Seitenkante nach oben weist und der Transportsack über die dieser Kante diagonal gegenüberliegende an seine Öffnungen angrenzen- de Ecke entleert wird. Bedingt durch die Flexibilität des Materials und das Spiel, das der Seilzug in der Schlaufe oder Öse besitzt, wird die untere Ecke des Transportsackes, an der der Seilzug festgelegt ist, während des Entleerungsvorganges in eine zumindest ebenso hohe Position gezo- gen, wie die obere Ecke, an der die Schlaufe oder Öse ansetzt.
Da diese untere Ecke, mit der diagonal gegenüberliegenden, im gekippten Zustand des Transportsackes nach unten weisenden
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unteren Ecke über die normalerweise den Boden des Transportsackes bildende Unterseite verbun- den ist, nimmt der Transportsack dabei eine Position ein, in der eine vollständige Entleerung mög- lich ist.
Bei der alternativen Variante des erfindungsgemässen Transportsackes wird zusätzlich die bei der Entleerung nach unten weisende untere Ecke des Transportsackes nach oben gezogen und dadurch zuverlässig seine vollständige Entleerung erzielt.
Beide vorgeschlagenen Varianten des erfindungsgemässen Transportsackes sind also dazu geeignet, ihn zur Lagerung und zum Transport von Schüttgütern einzusetzen, ihn dann auf einfa- che Weise etwa mittels eines beliebigen Hebegerätes hinreichender Tragkraft, etwa eines Kranes über den Seilzug vollständig zu entleeren, wofür ein einziger Bediener ausreicht, ihn anschliessend zusammenzufalten und dann aufgrund seines geringen Gewichtes und Volumens platzsparend und kostengünstig zu lagern oder an einen neuen Einsatzort zu transportieren. Als Material für den erfindungsgemässen Transportsack kommen sowohl ein Gewebe wie auch eine Plane oder Folie in Frage. Das Verhältnis von Länge, Breite und Höhe der geradeförmigen Transportsackes ist im Rahmen des erfinderischen Gedankens weitgehend beliebig.
Im Hinblick auf ein grosses Passungsvermögen und eine rasche Entleerung des Transport- sackes ist es aber vorteilhaft, den quaderförmigen Transportsack mit einer quadratischen Grund- fläche auszubilden. Insbesondere bei einem Quader mit quadratischer Grundfläche, dessen Höhe der halben Kantenlänge der Grundfläche entspricht, lässt sich für eine gegebene Menge an Material für Seitenwände und Boden und ein damit einhergehendes Leergewicht das Fassungsvermögen des erfindungsgemässen Transportsackes maximieren.
Durch Wahl einer grösseren Höhe des Transportsackes, beispielsweise einer vollen Kantenlänge der quadratischen Grundfläche, voraus ein würfelförmiger Transportsack resultiert, erhält man dagegen ein günstigeres Verhältnis von Lager- und Transportvolumen zur Standfläche des Transportsackes - Im Regelfall wird man für die Höhe des quaderförmigen Transportsackes einen Wert wählen, der zwischen den beiden genann- ten Extremen liegt.
Das Anheben und Verladen des Transportsackes im gefüllten Zustand kann beispielsweise mit einem Kran oder einem in den zum Transport verwendeten LKW integrierten Ladekran geschehen.
Daher wird der Transportsack in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung an den vier an seiner Oberseite angrenzenden Ecken jeweils mit einer Schlaufe oder Öse oder Haken versehen, die Angriffspunkte zum Anheben des Transportsackes darstellen. Dabei kann die Schlaufe oder Öse an einer der vier Ecken mit derjenigen identisch sein, die zur Führung des erfindungsgemässen Seilzuges verwendet wird.
Ein grundsätzliches Problem flexibler Transportsäcke besteht darin, dass sie im leeren Zustand aufgrund mangelnder Eigensteifigkeit in sich zusammenfallen, wodurch sich ihre Befüllung erheb- lich erschwert. Um hier Abhilfe zu schaffen, wird der erfindungsgemässe Transportsack in vorteil- hafter Weiterbildung der Erfindung mit einem Stützrahmen ausgestattet, in den der Transportsack zum Befüllen eingehängt werden kann. Ein derartiger Stützrahmen kann beispielsweise aus einem auf vier Pfosten von der Höhe des Transportsackes stehenden, horizontal ausgerichteten, recht- eckigen Rahmen bestehen, dessen Öffnung die Abmessungen von Grundfläche und Öffnung des zugehörigen Transportsackes geringfügig übersteigt.
Der Transportsack kann dann beispielsweise mit seinem Haken am oberen Rand des Stützrahmens eingehakt oder ggf. auch mit seinen Schlau- fen oder Ösen auf entsprechenden an den Ecken des Stützrahmens angeordneten Zapfen oder an längs angeordneten Rohren eingehängt werden. Auf diese Weise lässt sich der erfindungsgemässe Transportsack auch im Leerzustand einfach befüllen, wenn er dann durch seine Füllung an Eigen- steifigkeit gewonnen hat, kann der Stützrahmen ohne Schwierigkeiten wieder entfernt werden.
Besonders vorteilhaft ist es dabei für Lagerung und Transport des Stützrahmens, wenn dieser aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt, und nach Gebrauch wieder zerlegt werden kann. Grund- sätzlich ist auch ein in den Transportsack einsteckbarer Stützrahmen denkbar.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand von Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfin- dung näher erläutert ist. Es zeigen
Figur 1 eine schematische Prinzipdarstellung eines erfindungsgemässen Transportsackes,
Figur 2 eine Ansicht eines erfindungsgemässen Transportsackes mit Stützrahmen in perspekti- vischer Darstellung,
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Figur 3 die perspektivische Darstellung des Leerungsvorganges eines erfindungsgemässen
Transportsackes.
In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau des erfindungsgemässen Transportsackes schematisch dargestellt, wobei die verdeckten Kanten in gestrichelter Linienform gezeichnet sind. Im Beispiel besitzt der erfindungsgemässe Transportsack eine im wesentlichen würfelförmige Gestalt und besitzt vier Seitenwände (1) sowie eine quadratischen Boden (2), die an den Kanten miteinander verbunden und aus einem flexiblem Material, vorzugsweise einer belastbaren Kunstoffolie gebildet sind. Die auf der Oberseite des Würfels verbleibende Öffnung (3) dient zur Füllung und anschlie- #enden Leerung des erfindungsgemässen Transportsackes. An den vier an die Öffnung (3) angren- zenden oberen Ecken des Transportsackes ist jeweils eine Schlaufe (4) befestigt, an denen der gefüllte Transportsack mit einem geeigneten Hebegerät angehoben werden kann.
Der Transport- sack ist mit einem Seilzug (5) ausgestattet, der an der an dem Boden (2) angrenzenden unteren Ecke (6) festgelegt ist, von wo aus er über den Boden (2) zur diagonal gegenüberliegenden Ecke (7) verläuft, wo er durch eine Schlaufe oder Öse geführt wird. Von hier aus verläuft der Seilzug (5) entlang einer Würfelkante näherungsweise senkrecht nach oben zu der an die Öffnung (3) angren- zende Ecke (8), wo er durch eine der Schlaufen (4) geführt ist. In der alternativen Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsackes wäre der Seilzug (5) lediglich im Punkt (7) festgelegt und im Punkt (8) durch eine der Schlaufen (4) geführt.
Figur 2 zeigt eine perspektivische Darstellung eines im Einsatz befindlichen erfindungsgemä- #en Transportsackes, der im leeren Zustand an einem Einsatzort abgestellt ist. Damit er nicht aufgrund der Flexibilität des Wandmaterials in sich zusammensinkt, was ein Befüllen in nachteiliger Weise erheblich erschweren würde, ist um ihn herum ein Stützrahmen (9) aufgebaut, an dem er mittels seiner Schlaufen (4) eingehakt ist und der ihm im erforderlichen Ausmass Halt und Stand- festigkeit verleiht.
Figur 3 zeigt schliesslich eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemässen Transportsackes während des Entleerungsvorganges. Man erkennt, dass der Transportsack beim Entleeren durch den Seilzug (5), der an seiner endseitigen Schlaufe durch ein hier nicht dargestelltes Hebegerät nach oben gezogen wird, so deformiert wird, dass seine in der gekippten Position unten befindliche Kante (10) zur Öffnung (3) hin abfällt, so dass die im Transportsack befindlichen hier nicht darge- stellten Schüttgüter unter dem Einfluss der Schwerkraft vollständig herausrutschen.
Im Ergebnis erhält man einen zusammenfaltbaren Transportsack für Schüttgüter, der mit Hilfe seines Seilzuges in einfacher Weise vollständig zu entleeren ist und der im geleerten Zustand aufgrund seines geringen Eigengewichtes und Platzbedarfes einfach und kostengünstig zu lagern und zu transportieren ist.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Transportsack, insbesondere zur Lagerung und zum Transport von Schüttgütern, der aus flexiblen Material gebildet ist und die Gestalt eines auf der Oberseite offenen hohlen Qua- ders besitzt, wobei - der Transportsack mit einem Seilzug (5) ausgestattet ist, - an einer der vier an die Oberseite angrenzenden Ecken eine Schlaufe (4) oder Öse be- festigt ist, - der Seilzug (5) durch die Schlaufe (4) oder Öse geführt und dadurch gekennzeichnet, dass - der Seilzug (5) an der darunter befindlichen Ecke (7) festgelegt ist oder - an der darunter befindlichen Ecke (7) durch eine Schlaufe oder Öse geführt und - an der diagonal gegenüberliegenden unteren Ecke (6) festgelegt ist.