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Die gegenwartige Erfindung betrifft ein Verfahren für das Warmemaillieren der Oberfläche von
Artikeln aus Weissgold, insbesondere, aber nicht ausschliesslich von Juwelierartikeln.
Es ist bekannt, dass das Warmemaillieren des Gelbgoldes bei einer Temperatur von 600-850 C in der Goldschmiedekunst bei der Herstellung von Juwelierartikeln der gehobenen Klasse verwen- det wird, um besonders ästhetische Wirkungen zu erzielen.
Das selbe Warmemaillierverfahren ist für das Emaillieren des Weissgoldes jedoch nicht an- wendbar.
Das Weissgold, das in der Goldschmiedekunst vornehmlich für die Herstellung von Juwelier- artikeln verwendet ist, ist eine Legierung aus Gold, Nickel und Zink, d. h. eine Palladiumgoldlegie- rung, welche auch andere Metalle, wie Silber, Nickel, Platin und Zink enthalten kann.
Eine typische Zusammensetzung einer Weissgoldlegierung, die in der Goldschmiedekunst An- wendung findet, ist wie folgt: - 75-85 Gew.-% Gold - 8-20 Gew.-% Nickel - 2-10 Gew.-% Zink
Wenn Weissgoldlegierungen durch Warmbehandlung emailliert werden, ist das Email - obwohl es in warmem Zustand an der Oberfläche haftet - für Oberflächenrisse, in einigen Fällen auch für Oberflächenabtrennung, anfällig. Gegenwärtig kann das Weissgold entweder durch Kaltbearbeitung emailiert werden, oder es muss vor der Emaillierung mit Gelbgold überzogen werden. Durch das
Kaltemaillieren kann jedoch die hochwertige Ästhetik und Qualität nicht erreicht werden, welche durch Warmbearbeitung zu erzielen ist. Andererseits, aufgrund der Vorbehandlung mit einem Überzug aus Gelbgold wäre das Verfahren allzu aufwendig und komplex was die Bearbeitung an- belangt.
Das grundlegende technische Problem der Erfindung besteht daher darin, ein besonders einfa- ches und wirtschaftliches Verfahren für das Emaillieren des Weissgoldes durch Warmbearbeitung vorzuschlagen, welches nicht mit einer wesentlichen Veränderung der gegenwärtig für das Warm- emaillieren angewandten üblichen Verfahrensweisen einher geht.
Zu diesem Zweck hat man Versuche angestellt, um die zu emaillierende Oberfläche durch me- chanische Verfahren zu verändern, z. B. die Oberfläche mit Abreiben aufzurauhen, oder durch die Ablagerung von Silikaten, jedoch ohne befriedigende Ergebnisse zu erzielen ; diegründliche Reini- gung der Oberfläche durch Behandlung mit Alkalien hat gleichfalls nicht zu positiven Ergebnissen geführt.
Erstaunlicherweise hat man entdeckt, dass das oben genannte technische Problem durch ein Verfahren gelöst werden kann, das die Ätzbehandlung der zu emaillierenden Oberfläche vorsieht, um vorwiegend und nur oberflächlich jene Metalle abzutragen, mit Ausnahme des Goldes, die Bestandteile der Legierung sind. Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren für das Warm- emaillieren der Oberfläche von Artikeln aus Weissgold, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Vorbehandlung der Oberfläche des Artikels durch Oberflächenätzung mit einschliesst.
Das Ätzungsverfahren kann durch ein chemisches oder elektrochemisches Verfahren unter Verwendung von verschiedenen Säuren, insbesondere von Chlorwasserstoffsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure und deren Mischungen realisiert werden ; Einsatz von Säurelö- sungen, wie z. B. Königswasser, die Edelmetalle angreifen, ist auch möglich; in diesem Fall muss jedoch die Ätzung zeitlich begrenzt und überwacht erfolgen, um zu vermeiden, dass das Gold als Legierungsmetall oberflächlich und in grossen Mengen abgetragen wird.
In allgemeinem kann man feststellen, dass die Oberflächenätzung mittels der oben genannten Säuren keinen nennenswerten Gewichtsverlust des behandelten Artikels verursacht, besonders bezüglich dessen Gehaltes von Gold, der sogar an der Oberfläche sich eher anreichert.
Die Ätzung erfolgt in der Regel in kaltem Zustand und in sehr kurzen Intervallen, typischer- weise in der Grössenordnung von 2-6 Minuten und beschränkt sich auf die zu emaillierenden Stel- len.
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@@ der Oberfläche ohne RIss, @@@ng Der durch das Verfahren gemäss de@ @ findung erzielte Erfolg ist der Tatsache zuzuschreiben, dass die Ätzung jene Legierungsmetalle und metallische Verunrei- nigungen von der Oberfläche entfernt, die zur Bildung von instabilen Metalloxyden beitragen ; Diese
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Erklärung des Reaktionsmechanismus darf jedoch nicht als verbindlich oder einschränkend in bezug auf die Tragweite der Erfindung angesehen werden.
Weitere Besonderheiten der Wirkungsweise des Verfahrens gemäss der Erfindung sind in den nachfolgenden Beispielen beschrieben.
Beispiel I:
Der Prüfling aus Weissgold, von 1 Karat, bestehend aus 75 Gew.-% Gold, 18 Gew.-% Nickel und 7 Gew.-% Zink wurde an den zu emaillierenden Stellen mit Chlorwasserstoffsäure in einer Konzentration von 36% 5 Minuten lang befeuchtet. Nach dem Abspülen mit destilliertem Wasser wurde er in der gleichen Weise zwei Minuten lang mit Chlorwasserstoffsäure in einer Konzentration von 36% behandelt. Nach einem wiederholten Abspülen mit destilliertem Wasser wurde der Prüf- ling mit einer Farbschicht nach dem herkömmlichen Warmverfahren emailliert, das üblicherweise für das Emaillieren des Gelbgoldes eingesetzt wird. Die verwendete Schmelze ist ein Silikat, das Bor mit einer Schmelzgrenze von ca. 600-800 C enthält. Das Silikat enthält ausserdem Metalloxy- de, die als Farbstoff dienen.
Die Schmelze in Pulverform wird, nach der üblichen Methode, in einer kleinen Menge Wasser verrührt, und wird mit einem Pinsel auf die zu emaillierende Fläche aufge- tragen ; das Einbrennen erfolgt bei einer Temperatur von 800 C für eine Dauer von 0,5 -1,5 Minu- ten.
Nach erfolgter Emaillierung wurde die emaillierte Oberfläche unter dem Mikroskop auf etwaige Risse untersucht, die weder während der Abkühlung, noch nachfolgend nachgewiesen werden konnten. Der gereinigte Prüfling bewies die Vollkommenheit der durchgeführten Emaillierung.
Beispiel II:
Ein Prüfling mit der selben Zusammensetzung wie im Beispiel 1 wurde wie im Beispiel 1 mit 65%iger Salpetersäure behandelt. Nach dem Abspülen wurde er zum zweiten mal behandelt und anschliessend wieder abgespült. Auch in diesem Fall wurde eine perfekte Emaillierung durch Warmbearbeitung erreicht.
Beispiel 111;
Ein Prüfling mit der selben Zusammensetzung wie im Beispiel 1 wurde mit einer Mischung von Chlorwasserstoffsäure und Salpetersäure (Königswasser) behandelt.
Nach dem der Prüfling mit Königswasser befeuchtet war, hat man es 3 Minuten lang einwirken lassen. Nach dem Abspülen mit destilliertem Wasser wurde der Prüfling durch Warmbearbeitung emailliert, mit perfektem Ergebnis.
Beispiel IV :
Der Prüfling aus Weissgold, von 14 Karat, mit einer Zusammensetzung von 58 Gew.-% Gold, 17 Gew. -% in Nickel, 8 Gew. -% Zink und 17 Gew.-% Kupfer wurde durch Warmbearbeitung (50 C) mit 50%iger Schwefelsäure zweimal 5 Minuten lang befeuchtet und anschliessend immer mit destil- liertem Wasser abgespült. Der Prüfling wurde nach dem unter Beispiel 1 beschriebenen Verfahren emailliert und die unmittelbar nach der Abkühlung bzw. 15 Tage nach der Emaillierung durchge- führte Untersuchung hat ein perfektes Resultat ergeben.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren für das Warmemaillieren der Oberfläche von Artikeln aus Weissgold, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Emaillierung die zu emaillierende Fläche des genannten Ge- genstandes geätzt wird, für eine Dauer, die ausreichend ist, um die im Weissgold enthalte- nen Legierungsmetalle, mit Ausnahme des Goldes, zumindest zum Teil zu entfernen.