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Die Erfindung betrifft einen Fahrbahnübergang für Brücken nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung zur Abdichtung der Dehnfugen gegen Eindringen flüssiger Medien. Hiebei ist an Fahrbahnübergänge gedacht, bei welchen die gegen- überliegenden Fingerplatten in Folge Temperaturschwankungen sich ineinander schieben bzw auseinander gehen. Diese Finger übernehmen die Lasten der darüber fahrenden Fahrzeuge und müssen dementsprechend dimensioniert sein. Da zwischen den ineinandergreifenden Fingern Spalten bzw. Fugen vorhanden sind, ergibt sich das Problem, diese als Fugen oder Spalten bezeichneten Zwischenräume gegen Eindringen von Wasser, insbesondere Schmelzwasser, welches während der Wintermonate aus verkehrstechnischen Gründen mit Salz vermischt ist und zu Korrosion der Betonteile und der Metallteile führen kann, entsprechend abzudichten.
Die DE 44 33 909 A1 beschreibt eine Fugenüberbrückungsvorrichtung, bei der die Fuge zwischen dem Überbau und dem Widerlager von einer in der Ebene der Fahrbahn liegenden mehrteiligen Fingerplattenanordnung überbrückt wird. Darunter befindet sich ein Abdichtteppich. Bei dieser Vorrichtung ist zwischen den Fingerplatten des Überbaus und dem Widerlager eine Mittelplatte vorgesehen, welche ebenfalls als Fingerplatte ausgebildet ist und einerseits zwischen die Finger der Fingerplatte des Überbaus und andererseits zwischen die Finger der Fingerplatte des Widerlagers eingreift. Diese Fingerplatte ist mittels einer Steueranordnung in der Fahrtrichtung zwischen den beiden Fingerplatten des Überbaus und des Widerlagers bewegbar.
Die bekannte Vorrichtung ist aufwendig und im Betrieb anfällig
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Vorrichtung, einen Fahrbahnübergang zu schaffen, welcher einen einfachen Aufbau aufweist, billig in der Herstellung ist und nahezu keine Anfälligkeit im Betrieb hat.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Massnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst
Bei der erfindungsgemässen Konstruktionen des Fahrbahnüberganges kann durch das Abstützen des der Längenänderung der Dehnfuge folgenden Bandes durch die untere Fingerplatte ein handelsübliches Gummiband verwendet werden, während bei der Konstruktion nach der oben erwähnen DE 44 33 909 A1 Spezialbänder erforderlich sind. Ausserdem spricht die Konstruktion gemäss der Erfindung auf die Temperaturschwankungen an und benötigt daher keine Steueranordnung wie es die genannte DE vorsieht, wodurch auch die erfindungsgemässe Konstruktion weniger aufwendig als die bekannte und auch weniger anfällig ist.
Durch die Massnahmen nach den Ansprüchen 2 bis 6 ergeben sich in Verbindung mit der Massnahme nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 sowohl im Hinblick auf den Aufbau als auch den Betrieb des Fahrbahnüberganges weitere Vorteile.
Weitere Merkmale der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, in welchen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist. Darin zeigen
Fig. 1 den Querschnitt einer Brücke in vereinfachter Darstellung,
Fig. 2 den Ausschnitt A der Fig. 1 in vergrössertem Massstab,
Fig. 3 ein Detail der Fig. 2 in grösserem Massstab,
Fig. 4 den Querschnitt des Fahrbahnüberganges nach Fig. 2 in geschlossenem Zustand, die
Fig 5 und 6 eine Draufsicht eines Teiles der obersten Fingerplatte in geschlossenem und ge- öffnetem Zustand,
Fig. 7 eine Seitenansicht der Fingerplatte in der Richtung des Pfeiles B der Fig. 5, die
Fig. 8 und 9 eine Draufsicht der mittleren Fingerplatte im geschlossenen und geöffneten Zustand,
Fig. 10 eine Seitenansicht der Fingerplatte nach Fig. 8 in der Richtung des Pfeiles C, die
Fig.
11 und 12 eine Draufsicht der untersten Fingerplatte im geschlossenen und geöffneten Zustand, und
Fig. 13 eine Seitenansicht der Fingerplatte nach Fig. 11 in der Richtung des Pfeiles D.
Schliesslich zeigt
Fig. 14 eine Alternative für die Einspannung der Dichtfläche im Querschnitt.
In Fig. 1 ist das Prinzip einer Brücke dargestellt, bei welchem mit 1 die Brücke und mit 2 das jeweilige endseitige Widerlager bezeichnet ist. Mit 3 ist ein über die Brücke fahrendes Fahrzeug angedeutet, 4 bezeichnet den jeweiligen Fahrbahnübergang, welcher zwischen der Brücke 1, also
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dem durch Temperaturschwankungen beweglichen Teil und dem Widerlager 2, also einem festen Teil, vorhanden ist. Im vorliegenden Falle ist jeder der beiden Fahrbahnübergänge 4 als Finger- übergang ausgebildet, welcher in den nachfolgenden Figuren im Detail dargestellt ist.
Im vorliegenden Falle besteht der Fingerübergang aus drei übereinander angeordneten Fingerplatten 5a, 5b und 5c, von welchen jede, wie die Figuren 5,6, 8,9, 11und 12 zeigen, aus je zwei Elementen 5a' und 5a" bzw. 5b' und 5b" bzw. 5c' und 5c" bestehen, die einander gegenüberliegend jeweils am festen Teil, d. h. am Widerlager 2, und am beweglichen Teil, d.h. an der Brücke 1, befestigt sind.
Hiebei bestehen die Fingerplatten jeweils aus mehreren aneinander gereihten Elementen 5, 5'...., die miteinander verbunden jeweils eine Fingerplatte bilden, welche, wie Figur 2 darstellt, gemeinsam mit den darunter liegenden Fingerplatten und den dazwischen angeordneten, tieferstehend beschriebenen Dichtplatten 12 und gummielastischen Bahnen 11 durch eine Zylinderkopfschraube 6 bzw. 6' mit der Brücke 1 bzw. dem Widerlager 2 verbunden sind. Die Zylinderkopfschraube 6 bzw. 6' ist im Betonkörper der Brücke 1 bzw. des Widerlagers 2 über eine Zwischenschicht 7 aus Fett in einem Rohr 8 geführt. Hiebei stützt sich der Kopf der Zylinderkopfschraube 6 bzw. 6' über einen Federring 9 in einer Aussparung 10 der Fingerplatte 5 ab.
Die Fingerplatten 5a', 5a" bzw. 5b', 5b" und 5c'., 5c" sind an ihren einander zugekehrten Rändern mit abstehenden Fingern 10 bzw. 10' versehen, die so ineinander greifen, dass jeder Finger 10 der einen Fingerplatte 5a', 5b', 5c' zwischen jeweils zwei Finger 10' der gegenüberliegenden Fingerplatte 5a", 5b" 5c" kommt.
Zum Auffangen des durch den Spalt zwischen den ineinander greifenden Fingern 10 bzw. 10' eindringenden flüssigen Mediums, im vorliegenden Falle Wasser bzw. mit Salz vermengtes Schneewasser, ist zwischen den Fingerplatten 5b und den Fingerplatten 5c eine gummielastische Bahn 11angeordnet, die an ihren in der Fahrtrichtung des Verkehrs längsseitigen Enden jeweils zwischen der Fingerplatte 5b und der Fingerplatte 5c am brückenseitigen Ende und am widerlagerseitigen Ende eingespannt ist.
Zur Verhinderung des Eindringens von Schmutz durch diese Spalte bzw. die Fugen zwischen den Fingern der Fingerplatte 5a können zusätzlich Dichtplatten 12 vorgesehen sein, wobei jeweils eine Dichtplatte in der Verkehrsrichtung randseitig zwischen der Fingerplatte 5a und 5b brückenseitig und eine andere Dichtplatte parallel dazu widerlagerseitig befestigt ist, wobei die beiden Dichtplatten vorzugsweise eng übereinander sich überlappend angeordnet sind und die durch Temperaturschwankungen verursachte Bewegung der Brücke 1 gegenüber den Widerlagern 2 die Bewegung der Brücke mitmachen.
Die Dimensionierung der Fingerplatten 5a, 5b und 5c sind, wie die Figuren 7,10 und 13 erkennen lassen, so gewählt, dass die Fingerplatte 5a sehr stark dimensioniert ist, um die Lasten des rollenden Verkehrs, z. B. von LKW, zu übernehmen.
Die darunter liegende Fingerplatte 5b ist wie Figur 10 zeigt, dünner dimensioniert als die Fingerplatte 5a, da sie lediglich den Druck der Dichtplatten 12 zu übernehmen haben. Ähnliche Bedingungen bestehen auch für die unterste Fingerplatte 5c, welche in Fig. 13 dargestellt ist, da diese
Fingerplatte lediglich das Gewicht der gummielastischen Bahn 11 zu übernehmen hat Die Länge derselben zwischen der Brücke 1 und dem Widerlager 2 ist so gewählt, dass im geschlossenen Zustand der Fingerplatten 5a, 5b und 5c die gummielastische Bahn 11 Wellen 11a bildet (Fig. 4), zu deren Aufnahme die Fingerplatte 5c wie die Fig 2, 4 und 13 zeigen, nach unten eine Vertiefung
13 besitzt. Die gummielastische Bahn 11 kann beispielsweise aus Neopren bestehen. Die Form der Finger 10,10' ist je nach Länge der Brücke und ihrer Belastung auszuführen.
Im vorliegenden
Falle sind die Finger der Fingerplatte 5a schlanker und länger als die Finger der Fingerplatten 5b und 5c ausgeführt. Die Materialien der Fingerelemente können aus Stahl, Stahlguss, im speziellen
Fall ein duktiler Sphäroguss oder eine spezielle Aluminiumlegierung bestehen, wobei die Finger
10, 10' autogen ausgeschnitten sein können.
Fig. 14 zeigt eine geänderte Ausführungsform, gemäss der die Dichtplatten 12 lediglich zwi- schen der obersten und der darunter liegenden Fingerplatte 5a und 5b abseits der Zylinderkopf- schraube 6 eingespannt sind.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive Änderungen vorgenommen werden. So besteht die Möglichkeit, bei geringer Verschmutzung der Brücke oder eines anderen Bauwerkes, bei welchem die erfindungsgemässe Dichtung angewendet wird, die
Dichtplatten wegzulassen. Sie können beispielsweise aus Blechen oder Kunststoffelementen bestehen.
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Schliesslich besteht die Möglichkeit, die erfindungsgemässe Einrichtung bei jeder Art von Dehnfugen anzuwenden, deren Weite sich in Abhängigkeit von der Temperatur ändern können. Sie kann beispielsweise bei Garagen, insbesondere im Bereich der Einfahrten, vorgesehen sein.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Fahrbahnübergang für Brücken mit zwei in Fahrtrichtung durch Temperaturschwankungen relativ zueinander bewegten Teilen, welche einander gegenüber liegende, ineinander grei- fende Fingerplatten aufweisen, von welchen eine am Überbau und die andere am Wider- lager befestigt ist und mit ihren Fingern zwischen die Finger der am Überbau befestigten
Fingerplatte eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei übereinander lie- gende Fingerplatten (5a, 5b, 5c) mit einem dazwischen liegenden der Längenänderung der
Dehnfuge folgenden Band (11) vorgesehen sind.