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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Ermittlung der Stückzahl von mit einem Ident-Code versehenen Presseerzeugnissen.
Unter Presseerzeugnissen versteht man gedruckte Medien (Printmedien), insbesondere perio- disch erscheinende Zeitungen oder Zeitschriften, aber auch Bücher, Romane und ähnliches. Sie sind ein Medium, das Informationen, Meinungen, Belehrung und Unterhaltung an eine prinzipiell unbegrenzte Öffentlichkeit vermittelt. Presseerzeugnisse haben daher ihren festen Platz unter den Medien vor allem wegen ihrer lokalen und regionalen Leserbindung.
Nach der Herstellung werden die Presseerzeugnisse von den Verlagen über ein System von Grosshändlern, Verteilern und Zwischenhändlern in den Vertrieb gebracht. Nicht verkaufte Erzeug- nisse gehen zurück an die Grosshändler.
Zur Erfassung, Auswertung und Abrechnung der verkauften Presseerzeugnisse ebenso wie zu statistischen Zwecken wird eine Ermittlung der Stückzahl der zurückkommenden Presseerzeugnis- se vorgenommen. Dies erfolgt in der sogenannten Remissionsverarbeitung.
Dazu nutzt man die Ident-Codes, mit denen die Presseerzeugnisse üblicherweise versehen sind. Hierbei handelt es sich um eine nach dem internationalen System zur Kennzeichnung von Erzeugnissen vorgenommene europäische Artikelnumerierung (EAN-Nummer). Diese ist zur Pro- duktkennzeichnung im EAN-Strichcode verschlüsselt, der maschinell lesbar ist. Der Ident-Code dient zur automatischen Erfassung der Verkaufsdaten an modernen Computerkassen und erleich- tert die Lagerverwaltung.
Bei der Remissionsverarbeitung wird der Ident-Code mit Hilfe eines Abtastgeräts (Scanner) gelesen und die ermittelten Informationen zur Datenverarbeitung geleitet.
Zum Stand der Technik zählt ferner eine optische Remissionsverarbeitung (ORV), bei der eine Bilderfassung durch eine elektronische Kamera erfolgt und der Ident-Code anschliessend durch Bildvergleich identifiziert wird. Diese Technik ist jedoch vergleichsweise aufwendig und teuer.
Die Stückzahl der jeweils zurückkommenden Presseerzeugnisse wird manuell erfasst oder es wird eine gesonderte maschinelle Vereinzelung vorgenommen. Dies ist insbesondere bei grossen Rücklaufmengen und gestapelten bzw. gebündelten Presseerzeugnissen aufwendig Eine automa- tische Erfassung und Weiterleitung zur Datenverarbeitung ist bisher nicht verwirklicht.
Aus der US 4 425 974 A geht ein Verfahren bzw. eine Anordnung hervor zur Überprüfung der Anzahl bereits einmal gezählter Presseerzeugnisse in einem Stapel. Dies erfolgt in einer Zählvor- richtung, die eine Zählung der Presseerzeugnisse durch Abtasten der Falze mittels eines Sensors vornimmt.
Bei der aus der US 4 648 056 bekannten Anordnung erfolgt jeweils ein Vergleich des Gewichts eines aktuellen Stapels von Presseerzeugnissen mit dem Gewicht eines vorher zugelassenen Referenzstapels, der eine vorausgewählte Anzahl von Presseerzeugnissen enthielt. Eine Identifi- zierung der Presseerzeugnisse in einem kontinuierlichen Durchlaufverfahren ist nicht möglich
Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine An- ordnung zu schaffen, welche eine zuverlässige Ermittlung der Stückzahl von Presseerzeugnissen bei der Remissionsverarbeitung ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den Merkmalen des Anspruchs 1.
Kernpunkt der Erfindung bildet die Massnahme, zur Ermittlung der Stückzahl von Presseerzeug- nissen bei der Remissionsverarbeitung die Presseerzeugnisse über den Ident-Code mit Hilfe eines Lesegeräts zu identifizieren und auf einer Waage das Gewicht der Presseerzeugnisse zu ermitteln.
Hierbei sind die Presseerzeugnisse auf dem Transportband relativ zum Lesegerät und zur Waage verlagerbar. In Verlagerungsrichtung der Presseerzeugnisse ist das Lesegerät vor der Waage an- geordnet. Das Lesegerät und die Waage sind mit einer Datenverarbeitungseinheit verknüpft, die durch einen Vergleich des bekannten Einzelgewichts eines Presseerzeugnisses mit dem durch die Waage ermittelten Ist-Gewicht die Stückzahl einzelner bzw. in einem Stapel durch die Anordnung geführter Presseerzeugnisse ermittelt.
Die erfindungsgemässe Anordnung ermöglicht somit eine automatisierte Erfassung der Stück- zahlen der zurückkommenden Presseerzeugnisse bei der Remissionsverarbeitung in einem konti- nuierlichen Durchlaufverfahren. Das jeweilige Einzelgewicht eines Presseerzeugnisses kann die Anordnung täglich neu erhalten. Hierbei kann auch das Gewicht von etwaigen Beilagen wie Pros- pekten und ähnliches erfasst werden
Zur Remissionsverarbeitung werden die Presseerzeugnisse auf das Transportband gelegt und
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unter dem Lesegerät sowie über eine Waage verlagert. In der praktischen Realisation ist eine Länge des Transportbands von 2 m vorgesehen.
Als optisches Lesegerät kann grundsätzlich ein Scanner oder eine Kamera mit Fotodiodenzelle oder CCD eingesetzt werden.
Besonders vorteilhaft kommt bei der erfindungsgemässen Anordnung ein Ganzseiten-Scanner zum Einsatz (Anspruch 3), der die gesamte Titelseite einer Zeitung oder einer Zeitschrift erfasst.
Der Scanner kommuniziert mit der Datenverarbeitungseinheit. Von der Datenverarbeitungseinheit erhält der Scanner alle Objektdaten, die zur Erkennung von Presseerzeugnissen anhand des Ident-Codes notwendig sind. Gleichzeitig sendet der Scanner die Objektdaten von erfassten Pres- seerzeugnissen an die Datenverarbeitungseinheit zurück.
Für die Gewichtsermittlung können unterschiedliche Waagensysteme zum Einsatz gelangen.
Die Verknüpfung von Lesegerät, Waage und Datenverarbeitungseinheit kann sowohl drahtgebun- den als auch drahtlos, beispielsweise mittels Infrarotdatenübertragung, erfolgen.
Die erfindungsgemässe Anordnung ermöglicht somit auf einfache und jedoch zuverlässige Wei- se, eine automatische und rechnergestützte Zählung der Presseerzeugnisse vorzunehmen Es kann die Stückzahl der in einem Stapel enthaltenen Presseerzeugnisse ermittelt werden, ohne diesen zu vereinzeln bzw. zu entbündeln. Selbstverständlich ist auch die Erfassung von einzelnen Presseerzeugnissen möglich. Die gewonnenen Angaben werden dann der nachgeschalteten Datenverarbeitung zugeführt und ausgewertet.
Die Datenverarbeitungseinheit der erfindungsgemässen Anordnung enthält alle Informationen zur Umwandlung und Verarbeitung der eingescannten Ident-Codes in entsprechende Objektdaten.
Hierbei wird eine Verdichtung der erfassten Daten und eine Formatierung der Ausgabedaten vor- genommen entsprechend der Vorgaben für die Remissionsverarbeitung.
Mit der Anordnung können alle Arten von codierten Presseerzeugnissen erfasst werden. Bei nicht codierten Presseerzeugnissen besteht die Möglichkeit, die Identifizierung manuell vorzuneh- men und in der Anordnung weiter zu bearbeiten.
Bei deutschen Presseerzeugnissen werden die EAN-Stnchcodes automatisch auf der Basis der CCG-Norm (Centrale für Coorganisation der Handel- und Konsumgüterindustrie) für deutsche Pressecodes generiert. Bei Codes, die nicht der CCG-Norm entsprechen, kann eine Korrektur in- nerhalb des Datenverarbeitungsprogramms der Datenverarbeitungseinheit vorgenommen werden.
Es ist ferner möglich, einen Ident-Code nur für eine Ausgabe eines Presseerzeugnisses zu ändern oder auch für alle Ausgaben, die zukünftig mit der erfindungsgemässen Anordnung verar- beitet werden sollen. Damit entfällt auch für ausländische Pressecodes das Einlernen jeder Aus- gabe.
Die Datenverarbeitungseinheit der erfindungsgemässen Anordnung enthält eine interne Daten- bank, die es ermöglicht, über definierte Schnittstellen an ein Host-System angebunden zu werden.
Über das Host-System werden die jeweiligen Objekt-, Kunden- und Lieferscheindaten zur Verfü- gung gestellt. Die Schnittstellen bestehen in Textdateien, die zwischen der Datenverarbeitungsein- heit, der erfindungsgemässen Anordnung und dem Host-System ausgetauscht werden können.
Das Lesegerät ist bezogen auf die Verlagerungsrichtung der Presseerzeugnisse vor der Waage angeordnet. Dies ermöglicht eine Identifikation der Presseerzeugnfsse vor der Gewichts- ermittlung und eine eingreifende Steuerung der Anordnung, beispielsweise bei Nichtidentifikation.
Ist kein oder ein nicht lesbarer Ident-Code auf einem Presseerzeugnis, erfolgt die Erfassung direkt über die interne Objektnummer. Dabei besteht die Möglichkeit, eine Objektnummer über eine Namens- oder Preissuche bzw. einer Kombination aus beiden Informationen zu ermitteln.
Die Verlagerung der Presseerzeugnisse ist mindestens mittelbar in die Abhängigkeit der Identi- fizierung durch den Scanner gestellt (Anspruch 2). Kann das Lesegerät einen Ident-Code nicht lesen oder können zu einem Ident-Code keine Objektdaten gefunden werden, wird der Vorgang unterbrochen und entsprechend korrigierend in die Remissionsverarbeitung eingegriffen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbei- spielen näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemässe Anordnung in technisch vereinfachter Darstellungsweise;
Figur 2 eine Anordnung, deren Komponenten über ein Netzwerk verknüpft sind und
Figur 3 ein Übersichtsschaubild mit der Darstellung des Datenflusses in einer Anordnung zur Remissionsverarbeitung.
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In der Figur 1 ist eine Anordnung zur Ermittlung der Stückzahl von mit einem Ident-Code versehenen Presseerzeugnissen dargestellt. Die Anordnung umfasst im wesentlichen einen Forde- rer 1 mit einem oberhalb eines Transportbands 2 angeordneten Lesegerätes 3 in Form eines Ganzseiten-Scannes und eine im Förderer 1 integrierte Waage 4.
Auf dem Transportband 2 wird ein Stapel 5 von Presseerzeugnissen 6, beispielsweise Zeitun- gen oder Zeitschriften, verlagert und unter dem Scanner 3 durchgeführt. Hierbei wird der auf einem Presseerzeugnis 6 aufgedruckte Ident-Code (Strichcode) eingelesen und das Presseerzeugnis 6 identifiziert. Anschliessend wird der Stapel 5 zur unter dem Transportband 2 angeordneten Waage 4 weitergeleitet. Dort wird der Stapel 5 gewogen.
Der Scanner 3 und die Waage 4 sind mit einer Datenverarbeitungseinheit 7 verknüpft. Durch die Identifizierung eines Presseerzeugnisses 6 mit Hilfe des Scanners 3 ist das Einzelgewicht des Presseerzeugnisses 6 bekannt, so dass die Datenverarbeitungseinheit 7 durch Rechenoperationen aus dem Gesamtgewicht des Stapels 5 und dem Einzelgewicht eines Presseerzeugnisses 6 die Stückzahl der im Stapel 5 enthaltenen Presseerzeugnisse 6 ermitteln kann. Das Ergebnis wird dann an die weitergehende Datenverarbeitung geleitet.
Der Figur 1 ist ferner zu entnehmen, dass der Scanner 3 in Verlagerungsrichtung VR der Pres- seerzeugnisse 6 vor der Waage 4 angeordnet ist.
Bei dem Scanner 3 handelt es sich um einen Ganzseiten-Scanner mit einer Abtastrate von vor- zugsweise 1.200 Bilder pro Sekunde. Hierdurch wird eine hohe Leserate und ein hoher Durchsatz gewährleistet. Es ist ein Linienscanner, der die gesamte Breite des Transportbands 2 abdeckt und damit auch die vollständige Titelseite eines Presseerzeugnisses 6 erfasst. Hierbei können Ident- Codes in beliebiger Orientierung gelesen werden. Auch das Einlesen von Ident-Codes auf schrä- gen Flächen ist möglich.
Die Steuerung des Transportbands 2 erfolgt über einen integrierten Rechner des Scanners 3, so dass alle Operationen in zeitlicher und logischer Reihenfolge ausgeführt werden.
Kann der Scanner 3 einen Ident-Code nicht lesen oder können zu einem eingelesenen Ident- Code keine Objektdaten durch die Datenverarbeitungseinheit 7 gefunden werden, wird das Trans- portband 2 gestoppt. In die Remissionsverarbeitung kann dann korrigierend eingegriffen werden und, falls erforderlich, die Identifizierung manuell vorgenommen werden
Die in der Figur 2 dargestellte Anordnung entspricht prinzipiell der vorstehend beschriebenen Anordnung. Sie umfasst einen Förderer 8, auf dem vorzugsweise gestapelte Presseerzeugnisse durch einen Scanner 9 identifizierbar und das Gewicht eines Stapels mit einer Waage 10 bestimmt wird.
Die Verknüpfung von Scanner 9 und Waage 10 mit einer Datenverarbeitungseinheit 11, in der die Stückzahl der identifizierten Presseerzeugnisse ermittelt wird, erfolgt über ein Netzwerksystem 12. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem benutzten Netzwerk um das sogenannte Ethernet.
Die Verknüpfung von Scanner 9, Waage 10 und Datenverarbeitungseinheit 11 über das Netz- werk 12 ermöglicht eine Verbindung von mehreren Anordnungen untereinander und den Anschluss an eine übergeordnete Datenverarbeitungsanlage.
Der Datenfluss einer erfindungsgemässen Anordnung zur Remissionsverarbeitung, welcher an ein Host-System angebunden ist, ist der Figur 3 zu entnehmen.
Auf dem Host-System stehen die jeweiligen Objekt-, Kunden- und Lieferscheindaten zur Verfü- gung, die für die Remissionsverarbeitung der Presseerzeugnisse notwendig sind. Hierauf greift das Datenverarbeitungsprogramm der Anordnung zurück, um den Scanner mit den benötigten Objekt- daten zu instruieren.
Der Scanner steuert seinerseits die Bewegung des Transportbands in Abhängigkeit vom Vor- handensein und der Identifikation eines Stapels von Presseerzeugnissen. Mit Hilfe der dem Trans- portband zugeordneten Waage wird das Gesamtgewicht des Stapels ermittelt. Da durch die Identi- fizierung das Einzelgewicht eines Presseerzeugnisses bekannt ist, kann die Stückzahl festgestellt werden. Das Ergebnis wird dann der weiteren EDV-Verarbeitung zum Host übertragen.