DE19753627C2 - Anordnung zur Ermittlung der Stückzahl von Presseerzeugnissen - Google Patents
Anordnung zur Ermittlung der Stückzahl von PresseerzeugnissenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Ermittlung der
Stückzahl von mit einem Ident-Code versehenen Presse
erzeugnissen.
Unter Presseerzeugnissen versteht man gedruckte Medien
(Printmedien), insbesondere periodisch erscheinende Zei
tungen oder Zeitschriften, aber auch Bücher, Romane und
ähnliches. Sie sind ein Medium, das Informationen, Mei
nungen, Belehrung und Unterhaltung an eine prinzipiell
unbegrenzte Öffentlichkeit vermittelt. Presseerzeugnisse
haben daher ihren festen Platz unter den Medien vor allem
wegen ihrer lokalen und regionalen Leserbindung.
Nach der Herstellung werden die Presseerzeugnisse von den
Verlagen über ein System von Großhändlern, Verteilern und
Zwischenhändlern in den Vertrieb gebracht.
Im Rahmen der Kommissionierung, also dem Zusammenstellen
verschiedener Presseerzeugnisse für einzelne Aufträge vor
dem Versand, zählt durch die DE 31 14 328 A1 eine Kommis
sioniereinrichtung zum Stand der Technik mit einem verti
kal verfahrbaren Hubtisch zur Aufnahme von Stapeln aus
übereinander liegenden Presseerzeugnissen jeweils einer
Art. Der Hubtisch ist mittels eines steuerbaren Stellan
triebs in eine vorbestimmte Höhenlage verfahrbar. Vom
Hubtisch werden dann Teilstapel oberseitig abgenommen und
zu einer Kommission zusammengeführt. Zur Steuerung des
Hubtischs, so dass dieser in festen, der Dicke der zu
kommissionierenden Presseerzeugnisse angepassten Weg
schritten hochgefahren werden kann, ist in den Hubtisch
eine Waage integriert, die das Gewicht eines Erzeugnis
stapels feststellt und daraus die Anzahl der Exemplare
ermittelt.
Nicht verkaufte Presseerzeugnisse gehen zurück an die
Großhändler. Zur Erfassung, Auswertung und Abrechnung der
verkauften Presseerzeugnisse ebenso wie zu statistischen
Zwecken wird eine Ermittlung der Stückzahl der zurückkom
menden Presseerzeugnisse vorgenommen. Dies erfolgt in der
sogenannten Remissionsverarbeitung.
Dazu nutzt man die Ident-Codes, mit denen die Presse
erzeugnisse üblicherweise versehen sind. Hierbei handelt
es sich um eine nach dem internationalen System zur Kenn
zeichnung von Erzeugnissen vorgenommene europäische Arti
kelnumerierung (EAN-Nummer). Diese ist zur Pro
duktkennzeichnung im EAN-Strichcode verschlüsselt, der
maschinell lesbar ist. Der Ident-Code dient zur automati
schen Erfassung der Verkaufsdaten an modernen Computer
kassen und erleichtert die Lagerverwaltung.
Bei der Remissionsverarbeitung wird der Ident-Code mit
Hilfe eines Abtastgeräts (Scanner) gelesen und die ermit
telten Informationen zur Datenverarbeitung geleitet.
Zum Stand der Technik zählt ferner eine optische Remis
sionsverarbeitung (ORV), bei der eine Bilderfassung durch
eine elektronische Kamera erfolgt und der Ident-Code an
schließend durch Bildvergleich identifiziert wird. Diese
Technik ist jedoch vergleichsweise aufwendig und teuer.
Die Stückzahl der jeweils zurückkommenden Presseerzeug
nisse wird manuell erfasst oder es wird eine gesonderte
maschinelle Vereinzelung vorgenommen. Dies ist insbeson
dere bei großen Rücklaufmengen und gestapelten bzw.
gebündelten Presseerzeugnissen aufwendig. Eine automati
sche Erfassung und Weiterleitung zur Datenverarbeitung
ist bisher nicht verwirklicht.
Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik
die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen, welche
eine zuverlässige Ermittlung der Stückzahl von Presse
erzeugnissen bei der Remissionsverarbeitung ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in
den Merkmalen des Anspruchs 1.
Kernpunkt der Erfindung bildet die Maßnahme, die Presse
erzeugnisse über den Ident-Code mit Hilfe eines optischen
Lesegeräts zu identifizieren und auf einer Waage das Ge
wicht der Presseerzeugnisse zu ermitteln. Hierbei werden
die Presseerzeugnisse auf einem Transportband relativ zum
Lesegerät und zur Waage verlagert. Das Lesegerät und die
Waage sind mit einer Datenverarbeitungseinheit verknüpft,
welche die Stückzahl einzelner bzw. in einem Stapel durch
die Anordnung geführter Presseerzeugnisse ermittelt.
Dies geschieht durch einen Vergleich des bekannten Ein
zelgewichts eines Presseerzeugnisses mit dem durch die
Waage ermittelten Ist-Gewicht. Das jeweilige Einzelge
wicht eines Presseerzeugnisses kann die Anordnung täglich
neu erhalten. Hierbei kann auch das Gewicht von etwaigen
Beilagen wie Prospekten und ähnliches erfasst werden.
Zur Remissionsverarbeitung werden die Presseerzeugnisse
auf das Transportband gelegt und unter dem Lesegerät so
wie über eine Waage verlagert. In der praktischen Reali
sation ist eine Länge des Transportbands von 2 m vorgese
hen. Als optisches Lesegerät kann grundsätzlich ein
Scanner oder eine Kamera mit Fotodiodenzelle oder CCD
eingesetzt werden. Das Lesegerät ist bezogen auf die Ver
lagerungsrichtung der Presseerzeugnisse vor der Waage an
geordnet. Dies ermöglicht eine Identifikation der
Presseerzeugnisse vor der Gewichtsermittlung und eine
eingreifende Steuerung der Anordnung, beispielsweise bei
Nichtidentifikation.
Ist kein oder ein nicht lesbarer Ident-Code auf einem
Presseerzeugnis, erfolgt die Erfassung direkt über die
interne Objektnummer. Dabei besteht die Möglichkeit, eine
Objektnummer über eine Namens- oder Preissuche bzw. einer
Kombination aus beiden Informationen zu ermitteln.
Besonders vortielhaft kommt bei der erfindungsgemäßen An
ordnung ein Ganzseiten-Scanner zum Einsatz (Anspruch 3),
der die gesamte Titelseite einer Zeitung oder einer Zeit
schrift erfasst. Der Scanner kommuniziert mit der Daten
verarbeitungseinheit. Von der Datenverarbeitungseinheit
erhält der Scanner alle Objektdaten, die zur Erkennung
von Presseerzeugnissen anhand des Ident-Codes notwendig
sind. Gleichzeitig sendet der Scanner die Objektdaten von
erfassten Presseerzeugnissen an die Datenverarbeitungs
einheit zurück.
Für die Gewichtsermittlung können unterschiedliche
Waagensysteme zum Einsatz gelangen. Die Verknüpfung von
Lesegerät, Waage und Datenverarbeitungseinheit kann
sowohl drahtgebunden als auch drahtlos, beispielsweise
mittels Infrarotdatenübertragung, erfolgen.
Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht somit auf ein
fache und jedoch zuverlässige Weise, eine automatische
und rechnergestützte Zählung der Presseerzeugnisse vorzu
nehmen. Es kann die Stückzahl der in einem Stapel enthal
tenen Presseerzeugnisse ermittelt werden, ohne diesen zu
vereinzeln bzw. zu entbündeln. Selbstverständlich ist
auch die Erfassung von einzelnen Presseerzeugnissen mög
lich. Die gewonnenen Angaben werden dann der nachgeschal
teten Datenverarbeitung zugeführt und ausgewertet.
Die Datenverarbeitungseinheit der erfindungsgemäßen An
ordnung enthält alle Informationen zur Umwandlung und
Verarbeitung der eingescannten Ident-Codes in entspre
chende Objektdaten. Hierbei wird eine Verdichtung der er
fassten Daten und eine Formatierung der Ausgabedaten vor
genommen entsprechend der Vorgaben für die Remissionsver
arbeitung.
Mit der Anordnung können alle Arten von codierten Presse
erzeugnissen erfasst werden. Bei nicht codierten Presse
erzeugnissen besteht die Möglichkeit, die Identifizierung
manuell vorzunehmen und in der Anordnung weiter zu bear
beiten.
Bei deutschen Presseerzeugnissen werden die EAN-Strich
codes automatisch auf der Basis der CCG-Norm (Centrale
für Coorganisation der Handel- und Konsumgüterindustrie)
für deutsche Pressecodes generiert. Bei Codes, die nicht
der CCG-Norm entsprechen, kann eine Korrektur innerhalb
des Datenverarbeitungsprogramms der Datenverarbeitungs
einheit vorgenommen werden.
Es ist ferner möglich, einen Ident-Code nur für eine Aus
gabe eines Presseerzeugnisses zu ändern oder auch für
alle Ausgaben, die zukünftig mit der erfindungsgemäßen
Anordnung verarbeitet werden sollen. Damit entfällt auch
für ausländische Pressecodes das Einlernen jeder Ausgabe.
Die Datenverarbeitungseinheit der erfindungsgemäßen An
ordnung enthält eine interne Datenbank, die es ermög
licht, über definierte Schnittstellen an ein Host-System
angebunden zu werden. Über das Host-System werden die je
weiligen Objekt-, Kunden- und Lieferscheindaten zur Ver
fügung gestellt. Die Schnittstellen bestehen in Textda
teien, die zwischen der Datenverarbeitungseinheit, der
erfindungsgemäßen Anordnung und dem Host-System ausge
tauscht werden können.
Die Verlagerung der Presseerzeugnisse ist mindestens mittelbar in die Abhän
gigkeit der Identifzierung durch den Scanner gestellt (Anspruch 2). Kann das
Lesegerät einen Ident-Code nicht lesen oder können zu einem Ident-Code
keine Objektdaten gefunden werden, wird der Vorgang unterbrochen und ent
sprechend korrigierend in die Remissionsverarbeitung eingegriffen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Anordnung in technisch vereinfachter Dar
stellungsweise;
Fig. 2 eine Anordnung, deren Komponenten über ein Netzwerk verknüpft
sind und
Fig. 3 ein Übersichtsschaubild mit der Darstellung des Datenflusses in
einer Anordnung zur Remissionsverarbeitung.
In der Fig. 1 ist eine Anordnung zur Ermittlung der Stückzahl von mit einem
Ident-Code versehenen Presseerzeugnissen dargestellt. Die Anordnung um
fasst im wesentlichen einen Förderer 1 mit einem oberhalb eines Transport
bands 2 angeordneten Lasergerät (Scanner) 3 in Form eines
Ganzseiten-Scanners und eine im Förderer 1 integrierte
Waage 4.
Auf dem Transportband 2 wird ein Stapel 5 von Presse
erzeugnissen 6, beispielsweise Zeitungen oder Zeitschrif
ten, verlagert und unter dem Scanner 3 durchgeführt.
Hierbei wird der auf einem Presseerzeugnis 6 aufgedruckte
Ident-Code (Strichcode) eingelesen und das Presseerzeug
nis 6 identifiziert. Anschließend wird der Stapel 5 zur
unter dem Transportband 2 angeordneten Waage 4 weiterge
leitet. Dort wird der Stapel 5 gewogen.
Der Scanner 3 und die Waage 4 sind mit einer Datenverar
beitungseinheit 7 verknüpft. Durch die Identifizierung
eines Presseerzeugnisses 6 mit Hilfe des Scanners 3 ist
das Einzelgewicht des Presseerzeugnisses 6 bekannt, so
daß die Datenverarbeitungseinheit 7 durch Rechenoperatio
nen aus dem Gesamtgewicht des Stapels 5 und dem Einzelge
wicht eines Presseerzeugnisses 6 die Stückzahl der im
Stapel 5 enthaltenen Presseerzeugnisse 6 ermitteln kann.
Das Ergebnis wird dann an die weitergehende Datenverar
beitung geleitet.
Der Fig. 1 ist ferner zu entnehmen, daß der Scanner 3 in
Verlagerungsrichtung VR der Presseerzeugnisse 6 vor der
Waage 4 angeordnet ist.
Bei dem Scanner 3 handelt es sich um einen Ganzseiten-
Scanner mit einer Abtastrate von vorzugsweise 1.200 Bil
der pro Sekunde. Hierdurch wird eine hohe Leserate und
ein hoher Durchsatz gewährleistet. Es ist ein Linienscan
ner, der die gesamte Breite des Transportbands 2 abdeckt
und damit auch die vollständige Titelseite eines Presse
erzeugnisses 6 erfasst. Hierbei können Ident-Codes in be
liebiger Orientierung gelesen werden. Auch das Einlesen
von Ident-Codes auf schrägen Flächen ist möglich.
Die Steuerung des Transportbands 2 erfolgt über einen integrierten Rechner
des Scanners 3, so dass alle Operationen in zeitlicher und logistischer Reihen
folge ausgeführt werden.
Kann der Scanner 3 einen Ident-Code nicht lesen oder können zu einem ein
gelesenen Ident-Code keine Objektdaten durch die Datenverarbeitungseinheit 7
gefunden werden, wird das Transportband 2 gestoppt. In die Remissionsverar
beitung kann dann korrigierend eingegriffen werden und, falls erforderlich, die
Identifizierung manuell vorgenommen werden.
Die in der Fig. 2 dargestellte Anordnung entspricht prinzipiell der vorstehend
beschriebenen Anordnung. Sie umfasst einen Förderer 8, auf dem vorzugs
weise gestapelte Presseerzeugnisse durch ein Lesegerät (Scanner) 9 identifi
ziert und das Gewicht eines Stapels mit einer Waage 10 bestimmt werden.
Die Verknüpfung von Scanner 8 und Waage 10 mit einer Datenverarbeitungs
einheit 11, in der die Stückzahl der identifizierten Presseerzeugnisse ermittelt
wird, erfolgt über ein Netzwerksystem 12. In dem hier dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel handelt es sich bei dem benutzten Netzwerk um das sogenannte
Ethernet.
Die Verknüpfung von Scanner 9, Waage 10 und Datenverarbeitungseinheit 11
über das Netzwerk ermöglicht eine Verbindung von mehreren Anordnungen
untereinander und den Anschluss an eine übergeordnete Datenverarbeitungs
anlage.
Der Datenfluss einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Remissionsverarbei
tung, welcher an ein Host-System angebunden ist, ist der Fig. 3 zu entneh
men.
Auf dem Host-System stehen die jeweiligen Objekt-, Kun
den- und Lieferscheindaten zur Verfügung, die für die Re
missionsverarbeitung der Presseerzeugnisse notwendig
sind. Hierauf greift das Datenverarbeitungsprogramm der
Anordnung zurück, um den Scanner mit den benötigten Ob
jektdaten zu instruieren.
Der Scanner steuert seinerseits die Bewegung des Trans
portbands in Abhängigkeit vom Vorhandensein und der Iden
tifikation eines Stapels von Presseerzeugnissen. Mit
Hilfe der dem Transportband zugeordneten Waage wird das
Gesamtgewicht des Stapels ermittelt. Da durch die Identi
fizierung das Einzelgewicht eines Presseerzeugnisses be
kannt ist, kann die Stückzahl festgestellt werden. Das
Ergebnis wird dann der weiteren EDV-Verarbeitung zur Host
übertragen.
1
Förderer
2
Transportband
3
Scanner
4
Waage
5
Stapel
6
Presseerzeugnis
7
Datenverarbeitungseinheit
8
Förderer
9
Scanner
10
Waage
11
Datenverarbeitungseinheit
12
Netzwerk
VR Verlagerungsrichtung
VR Verlagerungsrichtung
Claims (4)
1. Anordnung zur Ermittlung der Stückzahl von mit einem
Ident-Code versehenen Presseerzeugnissen (6), einer
Waage (4, 10) und einem optischen Lesegerät (3, 9) zu
deren Identifizierung, wobei die Presseerzeugnisse
(6) auf einem Transportband (2) relativ zum Lesegerät
(3, 9) und zur Waage (4, 10) verlagert werden, und in
Verlagerungsrichtung (VR) der Presseerzeugnisse (6)
das Lesegerät (3, 9) vor der Waage (4, 10) angeordnet
ist, wobei die Waage (4, 10) und das Lesegerät (3, 9)
mit einer die Stückzahl ermittelnden
Datenverarbeitungseinheit (7, 11) verknüpft sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Verlagerung der
Presseerzeugnisse (6) in die Abhängigkeit der
Identifizierung durch das Lesegerät (3, 9) gestellt
ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das Lesegerät (3,
9) ein Scanner ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Scanner ein
Ganzseiten-Scanner ist.
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