AT403447B - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von schachtunterteilen - Google Patents
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Description
AT 403 447 B
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Schachtunterteilen, bestehend aus einer Schachtwandung und einem eine gerinnebildende Sohlschale aufnehmenden Schachtboden, nach dem erdfeuchter Beton in eine bodenoben stehende Unterteilform eingerüttelt und eingepreßt und der Betonrohling bereits vor dem Durchhärten entformt wird, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Schachtunterteile sind die unteren Abschlüsse von Kanalschächten und bilden offene Gerinne mit muffenartigen Auslässen zum Anschluß von Kanalrohren. Die Schachtunterteile werden als Betonfertigteile hergestellt, wobei zur Gerinnebildung Sohlschalen mitbetoniert werden. Bei der Herstellung dieser Schachtunterteile ist daher darauf zu achten, daß der Beton des Schachtbodens dicht an der Sohlschale anschließt, um durch Hohlstellen ein Eindringen von Wasser und ein Abheben der Sohlschale vom Bodenbeton zu verhindern. Außerdem sollen die oberen Stirnränder der Schachtwandung möglichst eben und formgenau gefertigt sein, da auf diese oberen Stirnränder die zum Aufbau des Schachtes erforderlichen Schachtringe oder andere Schachtelemente aufgesetzt werden und eine saubere Ausbildung der Lagerfuge zwischen der Schachtwandung und dem aufgehenden Schacht Voraussetzung für einen stabilen Sitz der Schachtelemente und die Dichtheit der Fuge ist.
Zur Herstellung von Schachtunterteilen ist es bereits bekannt, Wendeformen mit einem die Sohlschale tragenden Stützkern zu verwenden und in die bodenoben aufgestellte Wendeform erdfeuchten Beton einzubringen. Nach dem Einrütteln des Betons wird auf die Form eine Schalplatte gespannt, dann die Wendeform gewendet und der noch nicht ausgehärtete Rohling abgeschalt. Durch das Wenden des Rohlings wirkt plötzlich die Schwerkraft in entgegengesetzter Richtung auf den noch plastischen Beton, so daß es zu unerwünschten Verformungen und Setzungen im Stirnrandbereich der Schachtwandung kommt und außerdem Ablösungserscheinungen der Sohlschale vom Schachtboden auftreten, wodurch weder eine einwandfreie Fugenausbildung erreicht, noch das Entstehen gefährlicher Hohlräume zwischen Sohlschale und Beton verhindert werden kann.
Wie das DE-U 85 17 919 zeigt, gibt es auch Wendeformen zur Herstellung von sohlschalenlosen Schachtunterteilen, wobei zur Vermeidung von Schalplatten oder palettenförmigen Muffen der Rohling bodenoben aushärten gelassen und dann erst gewendet und entformt wird, was eigene verschiebbare Ringteile in der Wendeform zum Entformen verlangt und die Wendeform während der ganzen Aushärtezeit an den Rohling bindet.
Es ist selbstverständlich auch bekannt, die Schachtunterteile in üblichen Gießformen herzustellen, wozu jeweils die Gießform aus den entsprechenden Einzelteilen zusammengesetzt und zentriert werden muß, worauf nach dem Betonvergießen mit der Entschalung bis zur Aushärtung des Rohlings gewartet wird. Hier muß die Gießform beim Entschalen zerlegt und für eine neuerliche Verwendung die Formenteile gereinigt und wieder zusammengebaut werden. Es kommt zu einem entsprechenden Zeitaufwand und der Notwendigkeit, eine Mehrzahl vollständiger Gießformen vorrätig zu haben und einzusetzen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Verfahren der eingangs geschilderten Art anzugeben, das ein rationelles Herstellen von Schachtunterteilen bester Qualität erlaubt. Außerdem soll eine zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens geschaffen werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Rohling in seiner bodenoben stehenden Lage entformt wird, daß an den entformten Rohling eine Bewehrung mit einer Ringmanschette im Außenumfangsbereich angelegt wird, daß in an sich bekannter Weise der Rohling in der Ringmanschette aushärten gelassen wird, daß nach einem zumindest weitgehenden Durchhärten des Betons die Ringmanschette wieder abgenommen wird und daß in an sich bekannter Weise der fertige Unterteil in seine ordnungsgemäße Lage gewendet wird. Der Rohling braucht somit nicht gewendet zu werden, so lange der Beton noch plastisch ist, und es kommt zu keinen Mißbildungen des Rohlings durch Verformungen und Setzungen auf Grund geänderter Schwerkraftsverhältnisse. Der bodenoben stehende Rohling wird mit einem exakten Stirnrand seiner Schachtwandung ausgebildet und der auf der Sohlschale lastende Beton kann sich nicht hohlstellenbildend von der Schale abheben. Um bei einem solchen verkehrten Aushärten ein vorzeitiges Entschalen zu ermöglichen, wird der Rohling im Außenumfangsbereich bewehrt, so daß die hier angelegte Ringmanschette die auswärts drückenden Kraftkomponenten des Gewölbedrucks aus der Auflast des Schachtbodengewichtes aufnimmt und es keine Ausbauchungen der Schachtwandung gibt. Dabei wird die Ringmanschette geeignet breit ausgebildet und in entsprechender Höhe, vorzugsweise im Bereich des Überganges zwischen Schachtboden und Schachtwandung, angesetzt werden. Der so abgesicherte Rohling läßt sich nun bis zur Beendigung des Aushärte Vorganges auf einem Abbindeplatz od. dgl. abstellen und wird dann problemlos von seiner Ringmanschette befreit und in die richtige Lage als fertiger Unterteil gewendet. Die Unterteilform kann unabhängig vom eigentlichen Aushärten des Rohlings ohne aufwendige Arbeiten für einen Zusammenbau oder eine Zentrierung der Form, für eine Formenreinigung od. dgl. 2
AT 403 447 B wiederverwendet werden und es kommt zu einer raschen, aufwandsarmen Schachtunterteilfertigung.
Zur zweckmäßigen Durchführung des Verfahrens eignet sich eine Unterteilform aus Außenschalung und Kern, wobei die Außenschalung aus einem rohrförmigen, axial auf eine untere Ringmuffe aufsetzbaren Formenmantel besteht, in den von unten durch die Ringmuffe hindurch der die Sohlschale abstützende Kern hochfahrbar und von oben ein preßplattenbestückter Preßstempel eindrückbar ist, und wobei entsprechend dem Formenmantel eine Ringmanschette vorgesehen ist, die einen dem Mantelinnenquerschnitt angepaßten Innenquerschnitt aufweist und statt des Formenmantels als eigener Formenteil koaxial zu und oberhalb der Ringmuffe als Bewehrungsring einsetzbar ist. Diese einfache Außenschalung zusammen mit dem innen hochfahrbaren Kern ermöglicht je nach Hubhöhe des eingefahrenen Kerns die Ausformung unterschiedlich hoher Unterteile, wobei die Ringmuffe als unterer Abschluß der Form und Verbindung zwischen Formenmantel und Kern dient. Die Ringmuffe formt die Stimränder der Schachtwandung aus und stützt den Rohling auch nach dem Entformen ab, wozu lediglich der Kern nach unten ausgezogen und der Formenmantel abgehoben oder abgenommen wird. Der Rohling bleibt dann bis zum Aushärten satt auf der Ringmuffe sitzen, was die exakte Randausbildung gewährleistet, und die koaxial zu dieser Ringmuffe als Bewehrung für den Rohling eingesetzte Ringmuffe verhindert eine Verformung der Schachtwandung während des Aushärtvorganges. Die Vorrichtung erlaubt ein schnelles Arbeiten, da ein fertiger Rohling nach dem Zurückziehen des Kerns und dem Abnehmen des Formenmantels bzw. Aufsetzen der Ringmanschette zusammen mit der Ringmuffe auf einen geeigneten Abbindeplatz weggebracht wird und zur Herstellung des nächsten Rohlings sofort wieder eine neue Ringmuffe eingelegt, der Formenmantel aufgesetzt und der Kern mit einer neuen Sohlschale hochgefahren werden kann.
An sich läßt sich die Ringmanschette auf verschiedenste Art und Weise aufbringen, beispielsweise nach dem Abnehmen des Formenmantels als eigener Formenteil, besonders günstig ist es aber, wenn die Ringmanschette als Einlegeteil des Formenmantels ausgebildet ist, da so die Ringmanschette nach dem Abnehmen des Formenmantels am Rohling verbleibt und sofort seine Bewehrungsfunktion ausüben kann. Dabei besteht die Ringmanschette zweckmäßigerweise aus einem biegsamen Band, das über beiderends vorgesehene Verbindungslöcher und Verbindungsbolzen zu einem Ring geschlossen werden kann und sich damit zum Einlegen bzw. Aufbringen und Abnehmen leicht handhaben läßt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen Fig. 1 einen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schachtunterteil im Quer schnitt und die
Fig. 2 bis 5 verschiedene Verfahrensstufen bei der Herstellung dieses Schachtunterteils ebenfalls im Querschnitt.
Wie in Fig. 1 veranschaulicht, besteht ein Schachtunterteil 1 aus einer Schachtwandung 2 mit einem oberen gestuften Stirnrand 3 und einem an der Schachtwandung anschließenden Schachtboden 4 mit einer gerinnebildenden Sohlschale 5.
Zur Herstellung eines solchen Schachtunterteils 1 gibt es eine in den Fig. 2 bis 5 nur angedeutete Vorrichtung 6 mit einem gegenüber einer Arbeitsfläche 7 heb- und senkbaren Preßstempel 8, einer unterhalb des Preßstempels 8 positionierten Außenschalung aus einem rohrförmigen Formenmantel 9 und einer unteren Ringmuffe 10 sowie einem von unten durch die Ringmuffe 10 hindurch in den Formenmantel 9 hochfahrbaren Kern 11.
Zur Vorbereitung der Unterteilherstellung wird der Formenmantel 9 koaxial auf die untere Ringmuffe 10 aufgesetzt und der Kern 11 in einem der Unterteilhöhe entsprechenden Ausmaß in den Formenmantel 9 hochgefahren, wobei der Kern 11 stirnseitig die Sohlschale 5 abstützt (Fig. 2). Nun wird Beton in die Außenschalung eingefüllt und eingerüttelt und durch Absenken des mit einer an den Formenmantel 9 angepaßten Preßplatte 12 bestückten Preßstempels 8 eingepreßt (Fig. 3). Sofort nach dem Verpressen kann der Betonrohling 13 entformt werden, wozu beispielsweise unter Gegenhalten des Preßstempels 8 der Formenmantel 9 nach oben abgehoben und der Kern 11 nach unten herausgezogen wird, worauf der Rohling 13 im Außenumfangsbereich mit einer Ringmanschette 14 bewehrt wird, die zur Vermeidung einer schwerkraftbedingten Verformung des Rohlings 13 in der Höhe des Überganges zwischen Schachtwandung 2 und Schachtboden 4 angeordnet ist (Fig. 4). Nun kann der mit der Ringmanschette 14 bewehrte und auf der Ringmuffe 10 abgestützte Rohling 13 aus der Vorrichtung 6 abgefördert und zum Aushärten auf einen Abbindeplatz gebracht werden (Fig. 5). Nach dem Aushärten des Rohlings 13 braucht dann nur mehr die Ringmanschette 14 abgenommen und der nun fertige Unterteil 1 ordnungsgemäß gewendet zu werden. (Fig- 1)·
Nach dem Ausbringen des Rohlings 13 aus der Vorrichtung 6 läßt sich diese sofort wieder für die Herstellung eines neuen Unterteils vorbereiten. 3
Claims (4)
- AT 403 447 B Patentansprüche 1. Verfahren zum Herstellen von Schachtunterteilen, bestehend aus einer Schachtwandung und einem eine gerinnebildende Sohlschale aufnehmenden Schachtboden, nach dem erdfeuchter Beton in eine s bodenoben stehende Unterteilform eingerüttelt und eingepreßt und der Betonrohiing bereits vor dem Durchhärten entformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling in seiner bodenoben stehenden Lage entformt wird, daß an den entformten Rohling eine Bewehrung mit einer Ringmanschette im Außenumfangsbereich angelegt wird, daß in an sich bekannter Weise der Rohling in der Ringmanschette aushärten gelassen wird, daß nach einem zumindest weitgehenden Durchhärten des Beton die io Ringmanschette wieder abgenommen wird und daß in an sich bekannter Weise der fertige Unterteil in seine ordnungsgemäße Lage gewendet wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Unterteilform aus Außenschalung und Kern, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschalung aus einem rohrförmigen, axial auf 75 eine untere Ringmuffe (10) absetzbaren Formenmantel (9) besteht, in den von unten durch die Ringmuffe (10) hindurch der die Sohlschale (5) abstützende Kern (11) hochfahrbar und von oben ein preßplattenbestückter Preßstempel (8) eindrückbar ist, und daß entsprechend dem Formenmantel (9) eine Ringmanschette (14) vorgesehen ist, die einen dem Mantelinnenquerschnitt angepaßten Innenquerschnitt aufweist und statt des Formenmantels als eigener Formenteil koaxial zu und oberhalb der 20 Ringmuffe (10) als Bewehrungsring einsetzbar ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringmanschette (14) als Einlegeteil des Formenmantels (9) ausgebildet ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringmanschette aus einem biegsamen Band besteht, das beiderends Verbindungsöffnungen zum Einsetzen von Verbindungsbolzen od. dgl. aufweist. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 30 35 40 45 50 4 55
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0080095A AT403447B (de) | 1995-05-12 | 1995-05-12 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von schachtunterteilen |
Applications Claiming Priority (1)
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AT0080095A AT403447B (de) | 1995-05-12 | 1995-05-12 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von schachtunterteilen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
ATA80095A ATA80095A (de) | 1997-07-15 |
AT403447B true AT403447B (de) | 1998-02-25 |
Family
ID=3500018
Family Applications (1)
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AT0080095A AT403447B (de) | 1995-05-12 | 1995-05-12 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von schachtunterteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
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AT (1) | AT403447B (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB163212A (en) * | 1920-05-21 | 1921-05-19 | John Hughes | Improvements in moulds for casting concrete pipe-joints |
DE2940347A1 (de) * | 1979-10-04 | 1981-04-09 | Ballast-Nedam Groep N.V., Amsterdam | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von beton-hohlelementen |
FR2531657A1 (fr) * | 1982-08-13 | 1984-02-17 | Aubert J | Installation pour le moulage en continu des produits creux en beton |
DE8517919U1 (de) * | 1985-06-20 | 1985-08-01 | Wagener & Polascheck Vertriebsgesellschaft mbH, 4800 Bielefeld | Vorrichtung zur Herstellung von Betonformteilen |
-
1995
- 1995-05-12 AT AT0080095A patent/AT403447B/de not_active IP Right Cessation
Patent Citations (4)
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ATA80095A (de) | 1997-07-15 |
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