DE102005032323B3 - Verfahren zur Herstellung eines Schachtunterteils - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zur Herstellung eines Schachtunterteils aus Beton mit individuell
gestaltbarem Gerinne unter Verwendung einer Form mit einem von einem
Formmantel umgebenen Formkern, auf dem zumindest ein das Gerinne
des Schachtunterteils vorgebender Formkörper angeordnet wird, auf den
vorzugsweise ein eine Entformhilfe bildendes Trennmedium aufgebracht, eine
Betonmischung in die Form eingefüllt
und das so hergestellte Schachtunterteil nach zumindest Teilverfestigung entformt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Formkern ein wieder verwendbarer
Formkörper
angeordnet wird, auf dem nach gegebenenfalls Aufbringen des Trennmediums
eine Boden des Schachtunterteils bildende Bodenschicht aufgebracht
wird, auf die vor dessen Aushärten
eine eine Verbindung zu dem Beton ermöglichende Verbindungsschicht
aufgebracht und sodann die Betonmischung in die Form eingefüllt wird.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Schachtunterteils aus Beton mit individuell gestaltbarem Gerinne unter Verwendung einer Form mit einem von einem Formmantel umgebenen Formkern, auf den zumindest ein das Gerinne des Schachtunterteils vorgebender Formkörper angeordnet wird, auf den vorzugsweise ein eine Entformhilfe bildendes Trennmedium aufgebracht wird, eine Betonmischung in die Form eingefüllt und das so hergestellte Schachtunterteil nach zumindest Teilverfestigung entformt wird.
- Ein entsprechendes Verfahren ist der DE-A-103 17 321 zu entnehmen. Der Formkörper, der aus Einzelsegmenten zusammengesetzt sein kann, besteht insbesondere aus einem Hartschaumkunststoff, der aus dem fertigen Schachtunterteil entfernt wie herausgeschlagen wird. Sofern die Einzelsegmente bzw. der Formkörper eine raue Oberfläche aufweisen, kann auf diese eine zugeschnittene Folie oder eine flüssige oder pastöse Substanz aufgebracht werden, die das Entformen erleichtert. Unabhängig hiervon werden der Formkörper bzw. dessen Segmente unmittelbar auf der vorzugsweise dachför mig geneigten Außenseite des Bodens des Formkerns angeordnet und zum Beispiel mittels Schrauben lösbar verbunden.
- Nachteil des bekannten Verfahrens ist es, dass das Entfernen des Formkörpers häufig zu Problemen führt. Auch ist festzustellen, dass in Abhängigkeit zum einen von dem Material des nicht wieder verwendbaren Formkörpers und zum anderen von der aufgebrachten Betonmasse ein teilweises Zusammendrücken des Formkörpers erfolgt, so dass eine Nachbearbeitung des Gerinnes nach dem Entformen des Schachtunterteils erforderlich ist.
- Aus der AT-U-001 821 ist eine Form für das Herstellen von Schachtunterteilen bekannt. Dabei weist der Formkern eine sich zum Boden des herzustellenden Schachtunterteils hin verjüngende Form auf, wobei an der Außenfläche des Formkerns anliegend wenigstens zwei Gerinneformkörper vorgesehen sind.
- Die EP-B-0 755 760 bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Formen von Kanalisationsschächten, bei denen Schacht und Gerinne einen Monolith bilden. Zur Ausbildung des Gerinnes werden auf den Formkern mehrere, eine Form bildende Schablonen angeordnet, über die das Gefälle des Gerinnes vorgegeben wird.
- Zur Herstellung von Kanalisationsschächten können vorgefertigte Schachtböden verwendet werde, die in vorhandene Schalungssysteme einsetzbar sind. Die Schachtböden werden getrennt von den Kanalschächten hergestellt, so dass eine Lagerhaltung erforderlich ist, um Schächte mit individuellem Verlauf und Neigung des Gerinnes bzw. der Berme herstellen zu können (siehe Prospekt PRECO, ZNL P.V. Holding AG, D-31600 Uchte). Dabei besteht der Schachtboden schachtinnenseitig aus Polyurethan und weist rückseitig eine Besplittung mit aus dieser vorstehender Bewehrung auf.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass vor Ort Schachtböden mit individuell gestaltbarem Gerinne und Bermenverlauf hergestellt werden können, wobei Nacharbeiten nach dem Entformen bzw. sonstige Arbeiten an dem Schachtunterteil, soweit dessen Berme und Gerinne betroffen sind, nicht erforderlich sind.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch gelöst, dass auf dem Formkern ein wieder verwendbarer Formkörper angeordnet wird, auf dem ggf. nach Aufbringen des Trennmediums eine den Boden des Schachtunterteils bildende Bodenschicht aufgetragen wird, auf die vor dessen Aushärten ein eine Verbindung zu dem Beton ermöglichende Verbindungsschicht aufgebracht und sodann die Betonmischung in die Form eingefüllt wird. Dabei werden insbesondere auf dem Formkern ein Bermendeckel und ein oder mehrere das Gerinne vorgebende Formelemente angeordnet, wobei der Bermendeckel mit dem bzw. den Formelementen den Formkörper bildet.
- Abweichend vom vorbekannten Stand der Technik werden zur Ausbildung der Berme und des Gerinnes wiederverwendbare Formkörper benutzt, so dass eine geringere Lagerhaltung erforderlich ist. Gleichzeitig ergibt sich der Vorteil, dass die Formkörper überaus stabil ausgebildet werden können, so dass die Gefahr, dass beim Einfüllen des Betons eine Verformung erfolgt, ausgeschlossen ist. Von besonderem Vorteil ist des Weiteren, dass der Formkörper einen wieder verwendbaren Bermendeckel umfasst, so dass unabhängig von der Gestaltung der Oberfläche des Formkerns gewünschte Neigungen der Berme problemlos herstellbar sind.
- Dadurch, dass die Bodenschicht im Vergleich zu Schichten mit vorgefertigten Böden keine Tragwirkung ausüben muss, kann auf zusätzliche Verstärkungsmaßnahmen beim Gießen verzichtet werden.
- Nach dem Entformen des Schachtunterteils bedarf es im Bereich des Bodens des Schachtunterteils keiner Bearbeitung mehr, so dass insbesondere ausgeschlossen ist, dass eine Beschädigung des Gerinnes erfolgt, ein Nachteil, der beim Ausschlagen des Formkörpers nach dem gattungsbildenden Stand der Technik gegeben ist. Gleichzeitig können die Berme und das Gerinne aus einem Material bestehen, das auf den Einsatz des Schachtunterteils ausgelegt ist, also z.B. chemisch resistent oder gegenüber Brauchwasser widerstandsfähig ist.
- Gegenüber den vorgefertigten Schachtböden ergibt sich der Vorteil, dass unmittelbar vor Ort unter Verwendung einer modularen Bauweise ein Zusammensetzen der Formkörper und somit eine individuelle Gestaltung des Schachtunterteilbodens erfolgen kann, so dass Kostenersparnisse gegeben sind. Auch erübrigt sich ein Transport von vorgefertigten Schachtböden zu den Herstellungsorten der Schachtunterteile.
- In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Kunststoffmaterial zur Bildung der Bodenschicht auf den Formkörper aufgetragen wie aufgespritzt wird. Hierdurch ergibt sich erwähntermaßen der Vorteil, dass eine individuelle Ausbildung des Schachtunterteilbodens in Abhängigkeit von dem Einsatz des Schachtunterteils erfolgt, also eine Auslegung auf die durch das Schachtunterteil fließende Flüssigkeit erfolgt. Insbesondere kann jedoch als Kunststoffmaterial Polyurethan verwendet werden.
- Um eine gute Verbindung zwischen dem abzubindenden Beton und der Bodenschicht zu erzielen, ist des Weiteren vorgesehen, dass vor dem Einfüllen des Betons in die Besplittung bzw. Besandung und/oder die Bodenschicht ein sich abschnittsweise in diese erstreckende Bewehrung eingebracht wird. Hierbei kann es sich um einen oder mehrere Eisendrähte wie -spiralen handeln.
- Da der wieder verwendbare Formkörper von hoher Stabilität ist, also die Bodenschicht selbsttragende Funktion beim Herstellen des Schachtunterteils nicht ausüben muss, wie dies bei den nach dem Stand der Technik getrennt hergestellten und zum Herstellungsort des Schachtunterteils zu transportierenden vorgefertigten Schachtböden der Fall ist, kann die Bodenschicht relativ dünn ausgebildet werden.
- Dabei sieht die Erfindung insbesondere vor, dass die Bodenschicht mit einer Dicke d mit 1 mm ≤ d ≤ 10 mm ist, insbesondere 2 mm ≤ d ≤ 8 mm aufgebracht wird.
- Als Trennmittel selbst kann ein Silikonmaterial verwendet werden, das gleichfalls auf dem Formkörper aufgestrichen bzw. aufgespritzt werden kann. Die Verwendung von Folien oder anderen geeigneten Materialen ist gleichfalls möglich. Sofern jedoch die Boden schicht selbst sicherstellt, dass ein problemloses Entformen des Schachtunteils möglich ist, kann auf das Trennmittel verzichtet werden.
- Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, die in diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination –, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
- Es zeigen:
-
1 : einen Schnitt durch eine Form zur Herstellung eines Schachtunterteils mit eingefülltem Beton und -
2 : einen Ausschnitt der Anordnung gemäß1 . - In der
1 ist eine Form10 zur Herstellung eines Kanalisationsschachtunterteils dargestellt. Die Form10 besteht in bekannter Weise aus einem Formmantel12 , der einen Formkern14 umgibt. Im Bodenbereich können höhenverstellbare Einsätze16 vorgesehen sein, um im gewünschten Umfang den oberen Rand des herzustellenden Schachtunterteils zu gestalten. - Der Formmantel
12 kann in gewohnter Weise aus Stahl oder aus Glasfaser verstärktem UP bestehen. Gleiches gilt für den Formkern14 . - Um ein Schachtunterteil vor Ort individuell in Bezug auf die Berme sowie das Gerinne auslegen zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass auf dem Formkern
14 ein wieder verwendbarer Formkörper18 angeordnet wird, der zum Beispiel aus Kunststoff oder Metall bestehen kann. Der Formkörper18 umfasst einen Bermendeckel20 und Verlauf und Geometrie des bzw. der Gerinne vorgebendes Aufsatzgerinne22 . Dabei können der Bermendeckel20 und das Aufsatzgerinne22 getrennte Bauteile oder integral ausgebildet sein. - Von den Enden des Aufsatzgerinnes
22 gehen Muffenanschlüsse24 aus, die in ihrer Dimensionierung und in Abhängigkeit der Verwendung des herzustellenden Schachtunterteils individuell auslegbar sind. Dabei können Muffenanschlüsse24 und Aufsatzgerinne22 ebenfalls zusammensetzbarer Bauteile sein. - Nach Anordnen des ein- oder mehrteiligen Formkörpers
20 wird bevorzugterweise auf diesen eine Trennschicht26 aufgebracht. Hierbei handelt es sich insbesondere um eine Substanz auf Silikonbasis. Die Trennschicht26 kann aufgestrichen oder aufgespritzt werden. Die Verwendung von Trennfolien ist gleichfalls möglich. - Sodann wird eine Bodenschicht
28 aufgetragen, deren Material auf den Einsatzzweck des Schachtunterteils ausgelegt ist. Insbesondere besteht die Bodenschicht28 aus Kunststoff, wobei bevorzugterweise Polyurethan zu nennen ist. Die Bodenschicht28 wird vorzugsweise aufgespritzt. - Vor dem Aushärten der Bodenschicht
28 wird diese besplittet bzw. besandet, um eine Schicht30 herzustellen, die eine gute Verbindung zu dem in die Form10 einzufüllenden Beton32 sicherstellt. Zusätzlich kann eine Bewehrung34 vorzugsweise in Form von Eisenspiralen eingebracht werden, die sich bereichsweise sowohl in der Bodenschicht28 als auch der Besplittung bzw. Besandung erstreckt. Anschließend wird der Beton32 in die Form10 gefüllt. - Nach dem erforderlichen Abbinden des Betons
32 erfolgt sodann ein Entformen, wobei der Formkörper20 problemlos von dem Schachtunterteil entfernt werden kann, um sodann für die Herstellung eines weiteren Schachtunterteil wieder verwendet zu werden. - Die Schichten
26 ,28 30 sollten vorzugsweise folgende Dicken aufweisen bzw. aus nachstehenden Materialien bestehen: - Trennschicht
26 : 0,01 mm bis 1,0 mm Silikonhaltiges Trennmaterial, Trennwachs, Trennöle - Bodenschicht
28 : 1–10 mm, vorzugsweise 2 bis 8 mm Polyurethan, glasfaserverstärkte ungesättigte Polyesterharze (GS-UP) oder andere Duroplaste - die durch Besplittung bzw. Besandung gebildete Schicht
30 : 1 mm bis 6 mm. - Als Material für den Formkörper kommen insbesondere Stahl oder Kunststoff in Frage. Dabei besteht auch die Möglichkeit, dass der Formkörper aus Einzelteilen zusammengesetzt ist, wobei Steck-, Schraub- oder Magnetverbindungen bevorzugt zu nennen sind, um die Teile zu verbinden.
- Bezüglich der Bewehrung ist anzumerken, dass deren Stärke bzw. deren Durchmesser mindestens 3,8 mm betragen sollte.
Claims (13)
- Verfahren zur Herstellung eines Schachtunterteils aus Beton mit individuell gestaltbarem Gerinne unter Verwendung einer Form mit einem von einem Formmantel umgebenen Formkern, auf dem zumindest ein das Gerinne des Schachtunterteils vorgebender Formkörper angeordnet wird, auf den vorzugsweise ein eine Entformhilfe bildendes Trennmedium aufgebracht, eine Betonmischung in die Form eingefüllt und das so hergestellte Schachtunterteil nach zumindest Teilverfestigung entformt wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Formkern ein wieder verwendbarer Formkörper angeordnet wird, auf dem nach gegebenenfalls Aufbringen des Trennmediums eine Boden des Schachtunterteils bildende Bodenschicht aufgebracht wird, auf die vor dessen Aushärten eine eine Verbindung zu dem Beton ermöglichende Verbindungsschicht aufgebracht und sodann die Betonmischung in die Form eingefüllt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindungsschicht eine Besplittung und/oder Besandung benutzt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Formkern ein Bermendeckel und auf diesen ein oder mehrere das Gerinne vorgebende Formelemente angeordnet werden, wobei der Bermendeckel mit den bzw. den Formelementen den Formkörper bilden.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bermendeckel und das bzw. die Formelemente integral ausgebildet werden.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Formkörper ein solcher aus Kunststoff oder Metall wie Stahl verwendet wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kunststoffmaterial zur Bildung der Bodenschicht auf den Formkörper aufgetragen wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial auf den Formkörper aufgespritzt wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoffmaterial Polyurethan verwendet wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Formkörper ein mehrteiliger Körper verwendet wird, dessen Teile durch Steck-, Schraub- oder Magnetverbindung verbunden werden.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einfüllen der Betonmischung in die Besplittung bzw. Besandung und/oder die Bodenschicht eine sich abschnittsweise in dieser erstreckende Bewehrung eingebracht wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Bewehrung ein oder mehrere Eisendrähte wie -spiralen verwendet werden.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenschicht mit einer Dicke d mit 1 mm ≤ d ≤ 10 mm, insbesondere 2 mm ≤ d ≤ 8 mm aufgebracht wird.
- Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Trennmedium ein Silikonmaterial verwendet wird.
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