-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
einer Form für die Fertigung von ein Gerinne aufweisenden
Schachtbodenstücken sowie ein Vorrichtung zur Fertigung
von ein Gerinne aufweisenden Schachtbodenstücken aus einem
Beton in einer Form.
-
Aus
Beton gefertigte Schachtbodenstücke werden als unterer
Abschluss von Gruben oder Kanalisationssystemen eingesetzt. In ihrem
Bodenbereich weisen sie ein Gerinne auf, welches eine oder mehrere
Abwasser-Einlassöffnungen mit einer oder mehreren Abwasser-Auslassöffnungen
verbindet und gegebenenfalls erforderliche Abzweigungen oder Kreuzungspunkte
bereitstellt.
-
Je
nach konkreter Anwendungssituation, insbesondere entsprechend der
anzuschließenden Rohrleitungen, sind unterschiedliche Schachtbodenstücke
mit unterschiedlichen Gerinnestrukturen zu fertigen. In einem aus
der
DE 10 2007
017 471 A1 bekannten Verfahren wird dazu eine Form für
die Fertigung von Schachtbodenstücken verwendet, welche aufgebaut
ist aus einer Basisform, in der die wesentlichen Wandungsabschnitte
sowie die äußere Bodenwandung des Schachtbodenstücks
geformt wird, sowie einer Negativform, welche an der Basisform befestigt
ist und eine dem auszubildenden Gerinne entsprechende Negativgeometrie
aufweist. Somit muss für verschiedene Gerinnestrukturen
nur jeweils eine entsprechende Negativform angefertigt werden, während
die Basisform universell für verschiedene Arten von Schachtbodenstücken
verwendet werden kann.
-
In
der aus der
DE
10 2007 017 471 A1 bekannten Vorrichtung wird die Negativform
aus einem schmelzbaren, wachsartigen Grundkörper durch
ein erhitztes Schneidwerkzeug hergestellt. Dies erfordert einen
beträchtlichen Energieaufwand sowohl zum Schneiden der
Negativgeometrie als auch zur Wiederverwendung von Restmaterialien
durch Einschmelzen des Materials. Außerdem müssen
bei der bekannten Vorrichtung einzelne Gerinneäste separat aus
dem Grundkörper herausgeschnitten werden und einzeln auf
einer Bodenplatte aneinandergefügt und befestigt werden,
wofür ein relativ großer Zeit- und Personalaufwand
erforderlich ist.
-
Eine
weitere Vorrichtung zur Herstellung einer Form für die
Fertigung von ein Gerinne aufweisenden Schachtbodenstücken
ist aus der
WO 2004/091877
A1 bekannt, in welcher eine Negativform aus einem thermoplastischen
Schaumstoff hergestellt wird. Auch in dieser Vorrichtung werden
einzelne Gerinneäste der Negativform durch einen erhitzten
Draht zugeschnitten und anschließend auf einer Platte aneinandergefügt.
Die Anpassung an Gerinneneigung, Gerinnehöhe und an einen
Bermenwinkel des Schachtbodenstücks erfordert dabei für jeden
der Gerinneäste jeweils separate Schneidvorgänge,
einschließlich einem Einspannen der Negativformteile und
einem Ausrichten jedes Negativformteils gegenüber dem Schneiddraht.
-
Ferner
offenbart die
EP 1
733 857 A1 eine Vorrichtung zur Herstellung einer Form
für die Fertigung von ein Gerinne aufweisenden Schachtbodenstücken,
in welcher ein aus Holz oder Gips gefertigter Grundkörper
durch Fräsen zu einer Negativform entsprechend der zu formenden
Gerinnestruktur bearbeitet wird. Die Negativform umfasst eine Kontur
zur Ausbildung des gesamten Bodenbereichs des Schachtbodenstücks,
einschließlich eines außerhalb der Gerinne angeordneten
Bermenabschnitts sowie Teilen der Schachtseitenwände. Zur
Herstellung der Negativform ist somit ein relativ hoher Materialaufwand sowie
ein hoher Aufwand zum Fräsen der gesamten Bodenkontur des
Schachtbodenstücks, einschließlich des Bermenabschnitts,
erforderlich. Die erhöhten Materialkosten schlagen insbesondere
bei aus Holz gefertigten Negativformen zu Buche.
-
Ein
gemeinsamer Nachteil der bekannten Technologien liegt in den besonderen
Arbeitsschutzmaßnahmen, die für die Verarbeitung
der bekannten Grundkörper notwendig sind. So werden beim
Zuschnitt der Kunststoff-Negativformen gemäß
DE 10 2007 017 471
A1 oder gemäß
WO 2004/091877 A1 heiße
Kunststoffdämpfe frei, welche eine besondere Belüftung
dieser Bearbeitungsstationen erforderlich machen. Bei der fräsenden
Bearbeitung von Gips entsteht ein sehr feiner Kalziumsulfatstaub,
welcher ebenfalls nicht in die Atemwege gelangen darf. Aus Holz
gefertigte Formen können zwar ohne die Gefahr einer Feinstaubbelastung
der Bedienpersonen gefräst werden, jedoch sind diese relativ
teuer.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Herstellung
einer Form für die Fertigung von ein Gerinne aufweisenden
Schachtbodenstücken sowie eine Vorrichtung zur Fertigung
von ein Gerinne aufweisenden Schachtbodenstücken anzugeben,
welche mit geringerem Energieaufwand durchführbar sind
und welche die Menge an entstehendem Abfall bei der Herstellung
der Negativform bzw. bei der Herstellung von Schachtbodenstücken reduzieren.
-
Zur
Lösung der Erfindungsaufgabe wird nach einem ersten Aspekt
der Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung einer Form für
die Fertigung von ein Gerinne aufweisenden Schachtbodenstücken vorgeschlagen,
umfassend: eine Einrichtung zur Bereitstellung eines Grundkörpers
aus einer Mischung umfassend ein Sandmaterial und ein Bindemittel, eine
Bearbeitungseinrichtung zur Bearbeitung des Grundkörpers
in mindestens einem Gerinneabschnitt entsprechend der Negativgeometrie
des zu fertigenden Gerinnes, so dass eine Negativform entsteht, und
eine Basisform, in welche die Negativform einzusetzen ist.
-
Ein
wichtiges Merkmal der Erfindung liegt in der Verwendung eines mit
einem Bindemittel vermischten Sandmaterials zur Bereitstellung eines Grundkörpers
für die Negativform. Die Verwendung von Formen, die auf
Grundlage eines Sandmaterials hergestellt sind, ist aus einem anderen
Fachgebiet an sich bekannt. Aus Sandmaterial hergestellte Formteile
werden herkömmlich zur Herstellung von Metallgussteilen
verwendet.
-
In
diesem bekannten Prinzip tritt nach dem Entformen der Metallformteile
das Problem auf, dass eine Wiederverwendung oder umweltgerechte
Entsorgung der Sandgussform mit hohem technischen Aufwand verbunden
ist. Zwar verbrennt ein gewisser Teil des in der Sandgussform enthaltenen
Bindemittels, der verbleibende Teil des Bindemittels muss jedoch
in einem energieaufwändigen Verfahren zur thermischen oder
mechanischen Regeneration der Sandgussformen entfernt werden, um
den Sand für die Herstellung neuer Gussformen aufzubereiten. Auch
für eine umweltgerechte Entsorgung sind aufwendige Nachbearbeitungsschritte
zur Entfernung des Bindemittels notwendig.
-
Beim
Betongießen herrschen Temperaturen im Bereich von nur ungefähr
30°C bis 50°C, so dass der zur thermischen Regeneration
der gebrauchten Gussformen notwendige Energiebetrag noch größer ist
und für den Fachmann eine Übertragung der aus dem
Metallgießen bekannten Technik aufgrund der offenbaren
Entsorgungsproblematik eigentlich nicht in Frage kam. Der Fachmann
musste annehmen, dass er durch sehr hohen nachträglichen
Energieaufwand die gebrauchten Negativformen bzw. andere Restmaterialien
durch thermische und mechanische Regeneration wiederaufbereiten
müsste oder die Negativformen bzw. das Material komplett
entsorgen müsste, was in keinem Verhältnis zu
einem erzielbaren Nutzen aus der Technik gestanden hätte.
-
Es
ist der Verdienst der Erfinder der vorliegenden Erfindung, sich über
dieses Vorurteil hinweggesetzt zu haben und die Übertragung
dieser Technologie aus dem fremden Fachgebiet dennoch ins Auge gefasst
zu haben und solche Techniken erstmals für das Fachgebiet
des Betongießens adaptiert zu haben.
-
Dabei
sind die Erfinder auf einen besonderen synergistischen Effekt gestoßen,
welcher einerseits die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
deutlich über die bloße Nutzung der Vorrichtung
in einem anderen Fachgebiet heraushebt und einen nur bei der erfindungsgemäßen
Anwendung auftretenden Zusatzvorteil liefert, und welcher andererseits
zur gleichen Zeit auch die auf den ersten Blick bestehende Entsorgungsproblematik
löst. In praktischen Versuchen wurde nämlich festgestellt,
dass die für die Herstellung einer Negativform für
ein Betongießverfahren geeignete Mischung aus Sandmaterial
und Bindemittel, welche während des Prozesses des Betongießens
im Wesentlichen chemisch nicht verändert wird, ohne aufwendige
weitere Nachbearbeitung oder Aufbereitung als Rohstoffmaterial für
die Herstellung von Beton geeignet ist. Selbst wenn also in den
gebrauchten Negativformen oder in Material, welches bei der Bearbeitung
des Grundkörpers vom Grundkörper abgehoben wird,
noch Bindemittel enthalten ist, so hat sich doch überraschend
herausgestellt, dass diese Reste von Bindungsmittel ohne Weiteres in
dem wiederverwendeten Material verbleiben können, ohne
dass der daraus hergestellte Beton wesentliche Qualitätsverluste
zeigt.
-
Somit
kann sowohl das bei der Bearbeitung des Grundkörpers abfallende
Material als auch das aus gebrauchten Negativformen herstellbare
Material im Wesentlichen ohne Verluste dem Materialkreislauf bei
der Herstellung von Betonbauteilen zugeführt werden, so
dass die Menge an Abfall deutlich reduziert werden kann. Ferner
ist kein energieaufwändiger Schritt einer Erhitzung oder
Entfernung von Bindemittel oder dergleichen erforderlich, so dass
die Energie- und Personalkosten reduziert werden können.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform werden Negativformen
nach ihrer Benutzung zur Herstellung mindestens eines Schachtbodenstücks zerkleinert,
um ein Schüttgut zu erhalten, dass für die Herstellung
von Beton wiederverwendet wird. Alternativ oder zusätzlich
kann Material, welches bei der Bearbeitung des Grundkörpers
vom Grundkörper abgehoben wird, zerkleinert und für
die Herstellung von Beton wiederverwendet werden.
-
Mit
besonderem Vorteil kommt eine mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hergestellte Form zum Einsatz in einer Vorrichtung zur
Fertigung von ein Gerinne aufweisenden Schachtbodenstücken aus
einem Beton in einer Form, wobei die Vorrichtung dafür
eingerichtet ist,
- a) eine mittels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung der vorstehend beschriebenen Art hergestellte Form zu
verwenden,
- b) Beton in die Form einzufüllen, so dass ein Schachtbodenstück
geformt wird,
- c) das Schachtbodenstück zu entschalen,
- d) die Negativform von der Basisform abzunehmen,
- e) die Negativform zu einem Schüttgut zu zerkleinern,
und
- f) Beton unter Verwendung des durch Zerkleinern der Negativform
erhaltenen Schüttguts oder/und unter Verwendung von Material,
welches beim Bearbeiten des Grundkörpers von dem Grundkörper
abgehoben wurde, herzustellen.
-
Eine
solche Vorrichtung führt einen effizienten und die Menge
an Abfall reduzierenden Wiederverwertungsablauf für das
Material der Negativform in einer Betongießvorrichtung
aus. Dabei ist es prinzipiell möglich, mit dem das wiederverwendete
Material enthaltenden Beton beliebige Betonteile zu fertigen oder
den so hergestellten Beton in anderer, an sich bekannter Weise zu
verwenden. Besonders vorteilhaft wird der durch wiederverwendetes
Material hergestellte Beton jedoch zur Fertigung eines weiteren
Schachtbodenstücks benutzt, indem der Beton in einem späteren
Zyklus wieder in die Form eingefüllt wird. Auf diese Weise
kann logistischer Aufwand und Organisationsaufwand eingespart werden.
-
Alternativ
oder zusätzlich zur oben beschriebenen Wiederverwendung
könnte ferner das Material, welches bei der Bearbeitung
des Grundkörpers vom Grundkörper abgehoben wird,
oder/und Material, welches bei einer Zerkleinerung der Negativform entsteht,
zur Bildung eines weiteren Grundkörpers wiederverwendet
werden. In Versuchen hat sich gezeigt, dass sich die wiederzuverwendende
Mischung aus Sandmaterial und Bindemittel nach Hinzugabe einer weiteren
Menge an Bindemittel oder einer Aktivierung des in dem wiederverwendeten
Material bereits enthaltenen Bindemittels auch zur Herstellung eines
weiteren Grundkörpers eignet, wenngleich die Korngröße
des zerkleinerten Materials aufgrund des darin enthaltenen Bindemittels
etwas vergrößert ist. Zumeist wird dieser Materialkreislauf
zur Herstellung eines neuen Grundkörpers nur eine begrenzte
Anzahl von Zyklen aufweisen können, da die Korngröße in
jedem Zyklus etwas zunimmt.
-
In
einer Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen,
dass nach der Bearbeitung des Grundkörpers eine Oberfläche
der Negativform einer Oberflächenbehandlung unterzogen
wird, durch welche ein Eindringen von Flüssigkeit in die
Negativform gehemmt wird oder/und durch welche die Oberflächenqualität
der Negativform verbessert wird. Durch eine solche Oberflächenbehandlung
wird insbesondere vermieden, dass während des Gießens
des Betons Zementmilch in die Negativform eindringt und es dadurch
zu einer unlösbaren Verbindung zwischen Negativform und
Beton kommt.
-
Nach
einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Erfindungsaufgabe gelöst
durch eine Negativform für die Herstellung einer Form für
die Fertigung von ein Gerinne aufweisenden Schachtbodenstücken,
wobei die Negativform zumindest eine einem zu fertigenden Gerinne
entsprechende Negativgeometrie aufweist und wobei die Negativform
aus einer Mischung umfassend ein Sandmaterial und ein Bindemittel
hergestellt ist. Durch eine solche Negativform werden die in Bezug
auf den ersten Aspekt der Erfindung erläuterten Effekte
und Vorteile erzielt.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
-
1:
eine Querschnittsansicht einer Vorform zur Herstellung eines Grundkörpers
in einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
-
2:
eine Querschnittsansicht eines gemäß 1 hergestellten
Grundkörpers,
-
3:
eine perspektivische Ansicht eines gemäß 1 hergestellten
Grundkörpers,
-
4:
eine Seitenansicht eines Grundkörpers während
der Bearbeitung des Grundkörpers,
-
5:
eine Draufsicht auf eine gemäß 4 hergestellte
Negativform,
-
6:
eine perspektivische Ansicht der in 5 gezeigten
Negativform,
-
7:
eine Querschnittsansicht einer Form für die Fertigung von
Schachtbodenstücken gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
In 1 ist
eine Vorform 12 dargestellt, in welche zur Herstellung
eines im Wesentlichen zylinder- oder prismenförmigen Grundkörpers 14 ein
Gemisch 16 aus einem Sandmaterial und einem Bindemittel
eingefüllt wird.
-
Die
Vorform 12 wird soweit mit Gemisch 16 befüllt,
dass eine Höhe h des herzustellenden Grundkörpers
zumindest der Tiefe des später herzustellenden Gerinnes
eines Schachtbodenstücks entspricht. Im Ausführungsbeispiel
wird das in die Vorform 12 eingefüllte Gemisch 16 anschließend
verdichtet, beispielsweise durch leichtes Stampfen oder durch Vibration
der Vorform 12.
-
Eine
Bodenplatte 18 der Vorform 12 weist eine leicht
kegelförmig ausgebildete Oberfläche auf, so dass
der entstehende Grundkörper 14 bereits eine kegelförmige
Bermenvertiefung 20 enthält. Der tiefste Punkt
der Bermenvertiefung 20 liegt im Zentrum des Grundkörpers 14 und
der Winkel der Bermenvertiefung 20 ist an einen Bermenwinkel
eines Bermenabschnitts des zu formenden Schachtbodenstücks angepasst.
Diese kegelförmige Bermenvertiefung 20 lässt
den Grundkörper 14 nach seiner Bearbeitung formschlüssig
auf einer später zu beschreibenden kegelförmigen
Erhöhung der Basisform aufsitzen, so dass einerseits ein
guter Halt des bearbeiteten Grundkörpers sichergestellt
ist und andererseits die nicht vom Grundkörper abgedeckten
Abschnitte der Basisform eine Berme des Schachtbodenstücks
bilden, das heißt eine kegelförmige Absenkung
des Bodens des Schachtbodenstücks zum Gerinne hin.
-
Nach
dem Aushärten kann der Grundkörper 14 aus
der Vorform 12 entnommen werden und einer Bearbeitungseinrichtung
zugeführt werden, welche im Folgenden unter Bezugnahme
auf 4–6 erläutert
wird.
-
Für
die Bearbeitung des Grundkörpers 14 kann dieser
auf einem Träger 26 befestigt werden, um ein Verrutschen
des Grundkörpers 14 während der Bearbeitung
zu verhindern. Die Bearbeitung erfolgt im Ausführungsbeispiel
durch ein Fräswerkzeug 28, welches von einem in 4 nicht
dargestellten Roboter bedient und geführt wird. Dabei können
an sich bekannte Robotersteuerungen verwendet werden, welche auf
Grundlage von mittels eines CAD-Programms erstellter 3-D-Konturdaten
der herzustellenden Negativgeometrie das Fräswerkzeug im Wesentlichen
vollautomatisch ansteuern.
-
Das
robotergeführte Fräswerkzeug 28 stellt dann
auf Grundlage der 3-D- Konturdaten aus dem Grundkörper 14 die
in 5 und 6 gezeigte Negativform 30 her,
welche im Ausführungsbeispiel einen sich quer über
den gesamten Schachtdurchmesser erstreckenden Formabschnitt 32 für
einen Hauptgerinneast und einen sich vom Zentrum des Schachts vom
Formabschnitt 32 aus in etwa senkrecht in radialer Richtung
des Schachts erstreckenden Formabschnitt 34 für
einen Nebengerinneast 34 umfasst. Die so entstehenden Formabschnitte 32, 34 für
die Gerinnestruktur werden dabei in einem einzigen Stück
aus dem Grundkörper 14 herausgefräst, so
dass insbesondere keine Spalte oder fehlerhaften Stoßstellen
zwischen aufeinandertreffenden Formabschnitten entstehen, die in
bekannten Verfahren häufig zu Qualitätsproblemen
und erhöhtem Nachbearbeitungsaufwand geführt hatten.
-
Nach
der Herstellung der Negativform 30 sowie der Herstellung
von Aussparkernen 38, welche Wandaussparungen 40 eines
Schachtbodenstücks 42 bilden sollen, wird die
Negativform 30 durch in Gewindehülsen 24 eingeschraubte
Schrauben 50 an einem Bodenabschnitt 52 einer
Basisform 54 angeschraubt. 7 zeigt
eine Querschnittsansicht einer Form 56, in welcher schließlich
Schachtbodenstücke 42 aus Beton im Gießverfahren
hergestellt werden sollen. Die Form 56 umfasst die Basisform 54 mit dem
Bodenabschnitt 52, die darauf befestigte Negativform 30 und
die an der Negativform 30 durch geeignete Befestigungsmittel
(zum Beispiel Schrauben oder Klebemittel) befestigten Aussparkerne 38.
-
Die
Basisform 54 umfasst ihrerseits einen inneren Basisformkern 58,
welcher die Innenwandung und den Bodenbereich des Schachtbodenstücks 42 formt,
sowie ein äußeres Basisformteil 60, welches eine
Außenwandung des Schachtbodenstücks 42 definiert.
Am inneren Basisformkern 58 ist der Bodenabschnitt 52 der
Basisform 54 angeordnet, welcher im gezeigten Ausführungsbeispiel
integral am inneren Basisformkern 58 ausgebildet ist.
-
Alternativ
könnte der Bodenabschnitt 52 der Basisform 54 aber
auch als separate, am inneren Basisformkern 58 montierbare
Bodenplatte ausgeführt sein, auf der die Negativform 30 transportiert
und gewünschtenfalls sogar bereits der Grundkörper 14 zur Bearbeitung
gehalten werden kann. Wenn die Bodenplatte auch Teil der Vorform 12 ist,
so kann die Bodenplatte ferner vom Beginn der Fertigung des Grundkörpers 14 an
bis zum Aushärten des Betons des Schachtbodenstücks 42 im
Kontakt mit dem Grundkörper 14 bzw. der daraus
entstandenen Negativform 30 bleiben und der Grundkörper 14 bzw. die
Negativform 30 müssen nicht von einem Untergrund
auf einen anderen umgesetzt werden.
-
Die
Basisform 54 ist oben geöffnet, um das Einfüllen
von Beton zu erlauben. Äußeres Basisformteil 60 und
innerer Basisformkern 58 stehen beide auf einer gemeinsamen
Basisplatte 64. Im Bereich der Basisplatte 64 ist
der innere Basisformkern 58 mit dem äußeren
Basisformteil 60 über einen Ring 66 verbunden,
dessen Profil eine Anschlusskontur des Schachtbodenstücks 42 für
die Verbindung mit einem daran anschließenden Schachtringstück
ausbildet.
-
In
einem nächsten Schritt wird flüssiger bzw. fließfähiger
Beton 68 in die Form 56 eingefüllt und ggf.
etwas verdichtet, so dass der Beton den gesamten Hohlraum zwischen
innerem Basisformkern 58 und äußerem
Basisformteil 60 sowie den Raum um die Negativform 30 und
um die Aussparkerne 38 herum ausfüllt. Der Beton 68 härtet
anschließend aus, wobei die Negativform 30 und
die Aussparkerne 38 in der Form verbleiben können.
-
Anschließend
wird das Schachtbodenstück 42 entschalt, indem
die Form 56 auseinandergenommen wird und das Schachtbodenstück
abgehoben wird. Dabei könnte vor dem Entschalen durch Lösen der
Schrauben 50, 50 die Negativform 30 mit
den Aussparkernen 38, 38 von der Basisform 54 gelöst werden,
so dass das Schachtbodenstück 42 mitsamt der Negativform 30 und
der Aussparkerne 38 herausgehoben wird. Die Negativform 30 und
die Aussparkerne 38 könnten dann gegebenenfalls
unter Zerstörung derselben aus dem Schachtbodenstück
gelöst werden. Um diesen Vorgang zu erleichtern, kann auf der
Unterseite der Negativform 30 eine Sollbruchstelle vorgesehen
sein, welche entweder vor dem Vergießen des Betons oder
direkt vor der Entformung der Negativform in die Negativform eingearbeitet wird,
zum Beispiel durch Bohren oder durch Fräsen (etwa mittels
einer Kettenstemmmaschine).
-
Während
des Gießens des Betons 68 und des Aushärtens
des Schachtbodenstücks 42 ist die auf die Schrauben 50, 50 sowie
auf die Verbindung zwischen Negativform 30 und Aussparkernen 38 wirkende
Kraft aufgrund des geringen Auftriebs der Negativform 30 und
der Aussparkerne 38 relativ gering, da die verwendete Mischung
aus Bindemittel und Sand im Vergleich zu anderen Kunststoffformen
(insbesondere Schaumstoffformen) recht hohe Dichte aufweist, so
dass Befestigungsaufwand für die Negativform 30 bzw.
die Aussparkerne 38 eingespart werden kann.
-
Nach
dem Entformen des ausgehärteten Schachtbodenstücks 42 können
die Negativform 30 und die Aussparkerne 38, falls
sie noch unbeschädigt sind, für einen neuen Gießvorgang
eines weiteren Schachtbodenstücks 42 verwendet
werden. Alternativ können die benutzte Negativform 30 und
die Aussparkerne 38 in einer weiteren Einrichtung in der
Vorrichtung des Ausführungsbeispiels der Erfindung zerkleinert
werden, um ein Schüttgut zu erhalten, welches aus dem Sandmaterial
und dem Bindemittel besteht. Das so erhaltene Schüttgut
wird anschließend in einer weiteren Einrichtung zur Herstellung
von Beton verwendet, insbesondere als Sand-Komponente oder als Teil
der Sand-Komponente. Mit dem so erhaltenen Beton kann in der Form 56 ein
weiteres Schachtbodenstück 42 gegossen werden.
-
Alternativ
kann Schüttgut, welches aus der Zerkleinerung einer gebrauchten
Negativform 30 bzw. eines gebrauchten Aussparkerns 38 erhalten wird,
auch zur Herstellung eines neuen Grundkörpers 14 zur
Herstellung einer neuen Negativform 30 oder für
die Herstellung eines neuen Aussparkerns 38 wiederverwendet
werden. Da beim Abbinden von Beton nur geringe Temperaturen entstehen
und somit kein Gas aus einer Verbrennung von Bindemittelresten frei
wird, kommt es auch bei der Wiederverwendung nicht zu einer Porenbildung
an der Oberfläche der Negativform 30 bzw. des
Aussparkerns 38. Nach einer gewissen Anzahl von Wiederverwendungszyklen
nimmt jedoch die Korngröße des die Bindemittelreste
enthaltenden Schüttguts so stark zu, dass die Oberflächenstruktur
der Negativform 30 bzw. der Aussparkerne 38 zu
grobkörnig werden könnte. Das Schüttgut
sollte dann, gegebenenfalls nach weiterer Zerkleinerung, zur Herstellung
von Beton genutzt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102007017471
A1 [0003, 0004, 0007]
- - WO 2004/091877 A1 [0005, 0007]
- - EP 1733857 A1 [0006]